Beiträge von Spurius Purgitius Macer

    Am Abend traten die Soldaten in frischer Kleidung und ohne die schweren Rüstungen auf dem Exerzierplatz an, um das Manöver offiziell zu beenden. Die beiden Kohorten, die per Schiff abgeholt wurden waren noch nicht eingetroffen, sondern wurden erst für den nächsten Tag erwartet.


    Macer trat vor die Soldaten und hielt eine kurze Ansprache:


    "Soldaten der LEGIO I TRAIANA PIA FIDELIS, in den letzten Tagen und Wochen habt ihr viel von eurem Können gezeigt. Ihr seid mit schwerem Gepäck marschiert, ihr habt euch einen Weg durch das Gebirge gebahnt, ihr habt Lager gebaut, ihr seid mit knappem Wasser zurecht gekommen, ihr habt auf Angrife gut reagiert und nicht zuletzt habt ihr euch in der Schlacht bewiesen. Ihr habt Ausdauer, Kraft, Willensstärke, Mut und Tapferkeit gezeigt und bewiesen, dass sich Rom auf euch verlassen kann.
    Obwohl es immer wieder Dinge gibt, die selbst der erfahrendste Soldat verbessern kann, bin ich doch insgesamt sehr zufrieden mit euch. Einige von euch werden als Anerkennung bald befördert werden; sie und auch alle anderen haben auf diesem Manöver viel gelernt, was ihnen für ihre zukünftige Zeit beim Militär helfen wird.


    Lasst uns nun den Göttern für die gelungene Durchführung des Manövers danken und für Schutz für alle Soldaten bitten, egal, wohin man uns schickt."


    In einer kleinen Zeremonie opferten die Soldaten nun Jupiter und Mars und der eine oder andere Soldat hoffte dabei wohl insgeheim, dass an den Gerüchten um einen Feldzug gegen die Parther, die sich in windeseile im Lager herum gesprochen hatten, doch nichts wahres dran war.


    Aber schon bald drängten sich fröhlichere Gedanken in ihre Kopf, als Macer zwei freie Tage ankündigten, in denen den Soldaten ausser dem üblichen Wachdienst keine zusätzlichen Arbeiten aufgebürdet würden und die sie für einen Besuch der Pferderennen im Circus nutzen könnten.


    Als die Männer ins lager zurück gekehrt waren erfüllte bald fröhliches Gelächter die Kasernenblöcke und die Tavernen vor den Toren des Lagers, als die Soldaten das Ende des Manövers feierten und einigen neugierigen Zivilisten in buten Farben ihre Erlebnisse schilderten.

    Nach einer letzten, noch einmal recht langen Marschetappe erreichten die Soldaten der LEGIO I an diesem Nachmittag wieder ihr geliebtes Standlager westlich von Rom. Schon seit dem Mittag hatten immer wieder ein paar neugierige Bürger, aufgeregte Kinder und staunende Ausländer die Truppe auf den letzten Meilen über römische Straßen begleitet und auch jetzt bereitete eine ansehnliche Menschenmenge den erschöpften Soldaten einen beachtlichen Empfang, der fast allen Soldaten vor Stolz ein Lächeln auf's Gesicht zauberte. Der Schweiß, die Anstrengungen, der Schmutz und die kleinen und großen Verletzungen der letzten Wochen waren vergessen, als eine Centurie nach der anderen mit erhobenen Köpfen und strammen Schritt durch das Haupttor in das Lager einzogen und von den Kameraden im Lager begrüßt wurden.


    Macer war mit den leitenden Offizieren voraus geritten, stand nun vor der Principia und richtete an jeder der Einheiten ein paar kurze Worte, bevor er sie zum Ablegen des Gepäcks entliess. Für den Abend war war noch eine Abschlußrede auf dem Exerzierplatz geplant, aber davor sollten die Soldaten erstmal ein wenig durchschnaufen und die Kleidung wechseln können.


    Die Männer stellten also schnell ihre Marschgepäcke in die Stuben, entledigten sich ihrer Rüstung, entluden die Tragtiere und beeilten sich dann, an einer der Waschgelegenheiten die Patina von 26 Tagen im Felde vom Körper zu waschen und manchmal auch ein paar Rasuren nachzuholen.
    Währenddessen wurden die Verletzten im Lazarett registriert und je nach Lage nur frisch verbunden oder gleich in eines der Krankenzimmer gelegt.
    Die Reiter brachten ihre Pferde auf die Weide und nahmen ihnen das Zaumzeug ab; auch die Zug- und Tragtiere wurden von ihren Gestellen befreit und konnten das frisch gewachsene Gras der Weiden genießen.

    Dafür, dass die Soldaten nun schon über drei Wochen unterwegs gewesen waren, marschierten sie äußerst zügig dem Standlager der LEGIO I entgegen. Macer rechnete nun mit einer Ankunft am morigegen Abend und damit einen Tag früher als geplant. Deshalb ging er an diesem Abend wieder einmal mit einigen Offizieren Berichte über das Verhalten der Soldaten durch, um seine eigenen Einschätzungen mit denen der anderen zu vergleichen, Kandidaten für Beförderungen feszustellen und ein bisschen 'was für seine Abschlußrede zu haben.


    Immerhin hatten ihn Reiter, die schonmal bis Rom vorgeritten waren und am Abend zurück kamen, ihm die neusten Nachrichten über die Lage in der Stadt gebracht und halbwegs offiziell wurde dann auch mitgeteilt, dass die Soldaten nach den Ankunft einen Tag frei bekommen sollten, um die Wagenrennen im Circus besuchen zu können.

    Tribun Macer war froh, dass ihm sein Lagerpräfekt auch auf dem Rückweg eine Menge Arbeit abnahm. Auch den Soldaten merkte man an, dass sie über die baldige Rückkehr in die Kaserne froh waren und so verlief alles recht reibungslos und schnell - es ging ja auch wieder bergab, hinaus aus dem Appenin und auf die Westküste zu das auch noch in Richtung der Hauptstadt...

    Zitat

    Secundus Flavius Felix dixit:
    In den hoffentlich bald fertiggestellten Spielregeln wird wahrscheinlich etwas davon stehen, dass gewisse Fertigkeiten im Gebrauch der deutschen Sprache vorausgesetzt sind - außer in der Provinz Britannia.


    Was ist denn da die "Amtssprache"? Bisher offensichtlich noch deutsch. Ich hatte eigentlich erwartet, dass dieser Bereich von Anfang an komplett in englisch betrieben wird...

    Zitat

    Secundus Flavius Felix dixit:
    Das Nein spricht soll nur meine absolute Abneigung dieses Gesetz zu ändern zum Ausdruck bringen :)


    Wie sich Factiones intern organisieren sollte uns vollkommen egal sein! Erst wenn sie mit Legionen ins Feld rücken werden sie zur Gefahr, und einer solchen Gefahr sind wir sicher gewachsen!


    Ich schließe mich da vorbehaltlos an.

    Mit angestrengtem Gesichtsausdruck läuft ein Sklave über den Handwerkermarkt in einem der Außenbezirke von Rom. Immer wieder fragt er Händler und immer wieder zieht er kopfschüttelnd und offensichtlich erfolglos weiter. "Das kann doch einfach nicht sein..." murmelt er immer wieder vor sich hin. "Irgendwer muss doch Ton anbieten..."
    Der Verwalter des größten Töpfereibetriebs Roms hatte ihn losgeschickt, Nachschub an Ton zu besorgen, da die Produktionskapazitäten noch nicht ausgeschöpft seien, die Lager aber leer waren. Und jetzt lief sich dieser Sklave schon seit Stunden die Füße wund und fand kein Bröckchen Ton.
    "Zwei Tongruben gibt es, hat er mir vorgerechnet. Und ausser uns nur noch zwei kleine Töpfereien. Da müsste also genug da sein, sagte er...", versuchte er sich immer wieder Mut zu machen, wenn er in eine andere Seitenstraße einbog.


    Erst, als er auf einem kleinen Aushang las, dass die Tongrube Terra Caecilius gar nicht produziere, gab er die Suche auf. "Das wird meinen Meister aber gar nicht freuen", dachte er sich und eilte zurück in die Werkstatt.

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    Secundus Claudius Felix dixit:
    Ahja, nochwas. Es gibt jetzt einen Punkte "Einkaufsführer", der euch zeigt welche Produkte (eigentlich: Angebote) für euch günstig sind!


    Wirklich coole Sache! Allerdings finde ich, dass man die Zahl der Empfehlungen noch weiter reduzieren kann, z.B. auf drei pro Kategorie.
    Ich sehe bei mir z.B. im Moment neun Nahrungsmittel empfohlen, da bin ich dann fast so klug wie vorher...

    Am heutigen Tag liess man den Soldaten etwas mehr Zeit beim Aufbruch. Sie hatten in den letzten Tagen wahrlich genug Leistung gezeigt, da hatten sie sich einen ruhigen Ausklang des Manövers verdient. Zudem erforderte der Abbau des Versorgungslagers ohnehin mehr Zeit als der eines üblichen Marschlagers.


    Während die Soldaten also gemächlich arbeiteten und alles für den Abtransport bereit machten, hatten Macer und die übrigen Offiziere umso mehr zu tun. Es musst wieder ein großer Tross organisiert werden, die Situation der Verletzten erforderte besondere Beachtung und immer wieder machte dieser oder jener Unteroffizier eine Meldung, das etwas fehle, etwas wieder aufgetaucht sei, etwas kaputt sei und manchmal einfach nur, dass sie eine Aufgabe erledigt hätten. Um einiges kümmerte sich Macer perönlich, mal verwies er an einen anderen Offizier, mal übernahm der Praefectus Castrorum eine Aufgabe. In jedem Fall erforderte der Aufbruch fast genauso viel Konzentration wie die Schlacht vom Vortag.


    Als die Truppe sich endlich in Bewegung setze, konnte sie immerhin wieder die bereits erprobten Pfade des Hinwegs nutzen und kam recht schnell vorwärts. Auch das abendliche Marschlager fiel in der Verson für gesichertes Heimatland wieder deutlich einfacher aus, als die stark gesicherten Kampflager der letzten Tage.

    Geschützt von einem Teil der Reiterei und einer Centurie der ersten Kohorte hatten die Offiziere den Kampf hinter den Schlachtreihen verfolgt und waren mit dem Verhalten der Legionäre sehr zufrieden. Jetzt zogen sie in das befreite Versorgungslager ein und liessen zum Sammlen blasen. Tribun Macer wandte sich an die schwitzenden und schnaufenden Männer: "Legionäre, ihr habt eure Sache sehr gut gemacht! Ihr habt Disziplin gezeigt und Entschlossenheit. Ihr habt Mut und Kampfesgeist bewiesen und seit trotzdem nicht planlos losgestürmt. Ihr habt eure Stärken bewusst eingesetzt und keine Schwächen gezeigt. Auf das Ergebnis dieser Übung könnt ihr stolz sein." An die Verteidiger des Versorgungslagers gewandt fügte er hinzu: "Ihr habt eure Sache ebenso gut gemacht. Ihr habt eure Stellung gehalten, so wie es euch befohlen wurde und ihr habt euch nicht vertreiben lassen durch einen stärkeren Gegner, sondern euch auf eure eigenen Stärken, euren Mut und auf die Treue eurer Kameraden verlassen. Und wir alle konnten heute sehen, dass die römischen Legionen damit siegreich sind!" Die Legionäre brachen in Jubel aus und freuten sich über die erfolgreiche Schlacht.


    Nach einer kurzen Pause machten sie sich daran, dass Schlachtfeld zu räumen, die Verletzten zu versorgen und das Lager für die Nacht herzurichten. Die Reiterei war ausgeritten, um den Tross abzuholen, damit die Soldaten möglichst noch vor Einbruch der Dunkelheit ihre Zelte aufstellen konnten. Trotz der Anstrengungen des Tages ging den Soldaten dank der guten Laune aller die viele Arbeit leicht von der Hand.


    Macer beobachtete bei einem abendlichen Rundgang die Aktivitäten der Soldaten und liess sich dabei von einigen Centurionen über das Verhalten der Soldaten in der Schlacht berichten. Sie kamen auch an einer Gruppe von Soldaten vorbei, die es sich vor ihrem Zelt gemütlich gemacht hatten. Macer entdeckte Victor, der sich gerade behaglich seine Füße massierte und war ihm einen anerkennenden Blick zu. Erfreut stellte er fest, dass auch Arius, den er noch von der Geschützausbildung in guter Erinnerung hatte, zu der Gruppe gehörte. Hier saßen also die Männer kameradschaftlich zusammen, die die Zukunft der Legion sein könnten...

    Trotz der frühen Ankunft am letzten Abend hatten die Soldaten nicht sofort Ruhe gefunden. Wegen der Nähe zum Feind musste das Lager gut befestigt werden. Starke Nachtwachen waren eingeteilt worden und vor Aufregung hatten viele in der verbleibenden Zeit kaum ein Auge zu bekommen. Trotzdem erwartete man heute von ihnen, in Bestform zu sein und in die Schlacht zu ziehen.
    Macer hielt sich nicht lange mit einer Ansprache auf: "Soldaten, heute ist der Tag gekommen, an dem sich zeigt, ob wir die beste Armee der Welt sind. Ihr habt in den letzten Tagen und Wochen viel von eurem Können gezeigt. Ihr habt in schwerem Gelände Lager gebaut. Ihr habt Trockenheit überstanden. Ihr habt aus dem Nichts einen Schiffslandeplatz gemacht. Ihr habt im Eilmarsch eure Schnelligkeit bewiesen. Jetzt ist es an der Zeit, euch im Kampf zu beweisen und euren Kameraden zu helfen."


    Tross und Gepäck blieben im Lager zurück, um die Truppe nicht unnötig zu behindern. Aus jeder Centurie blieben die zu sehr erschöpften und die Verletzten zurück, um den Tross zu verteidigen, falls es nötig wäre. In der Schlacht wären diese nicht einsatzfähigen Männer keine Hilfe gewesen. Jetzt halfen sie wenigstens den Eindruck zu vermeiden, der Tross sei unbewacht.
    Der Rest der Truppe zog gefechtsbereit, mit aufgesetzten Helmen und Schild am langen Arm aus dem Lager auf die Bergkette zu, die sie vom Versorgungslager trennten. Nach zwei Stunden Aufstieg erreichten sie den niedrigen Gebirgskamm. Die taktische Situation war ungewöhnlich: zum einen hatte der Feind ihre Ankunft am Vortag noch nicht bemerkt und rechnete daher nicht mit einer Attacke. Zudem hätten Reitereinheiten aus dem Tal heraus bei einem Angriff bergauf auf die Legionäre kaum eine Chance. Andererseits mussten die Legionäre sich nun in Schlachtformation aufstellen, den Kamm überqueren und ins Tal hinab - ein Unterfangen, was seine Zeit dauerte und einen echten Überraschungsangriff unmöglich machte. Bis sie angekommen waren, hatte der Feind genug Zeit, sie zu bemerken und sich auf sie einzustellen.
    Die Offiziere gruppierten ihre Einheiten aus der langen Marschkolonne um ein eine breite Reihe, die als Front den Berg hinab steigen sollte. Unten in der Ebene mussten sie sich dann zu einer kompakten Wand vereinigen, die den Durchbruch zum Versorgungslager schaffen konnte.


    Als die Einheiten auf ihren Positionen waren, bliesen die Hörner zum Angriff. Wenn man den Feind schon nicht überraschen konnte, so mussten man ihn wenigstens gehörig erschrecken. Das Geräusch hallte von den Bergen wider und erfüllte das ganze Tal. Unter rhytmischen Klopfen mit den Speeren auf die Schilde setzten sich die Legionäre hangabwärts in Bewegung. Unter den Feinden im Tal brach überrachtes Chaos aus. Es dauerte eine ganze Zeit, bis sich die dort versammelten Reiter und Fußsoldaten darauf geeinigt hatten, wie sie dem neuen Gegner gegenüber treten sollten. Die tapfer verteidigende fünfte Kohorte innerhalb des Versorgungslagers trug ihr übriges dazu bei, indem sie beim Anblick ihrer Kameraden an den Berghängen in Jubel ausbrachen, um kurz darauf jeden Feind, der sich aus Verwirrung versehntlich ungedeckt oder zu nahe ans Lager heran gewagt hatte, mit einem Hagel aus allen erdenklichen Wurfgeschossen vollends aus der Fassung zu bringen. Hatte Macer beim ersten Beobachten noch gesehen, wie die Legionäre einen Angriff mit Hilfe von Schanzwerkzeugen abwehrten, bemerkte er nun, dass die Soldaten sogar mit ihren bronzenen Kochtöpfen nach den Gegner warfen und damit gar nicht mal unbeträchtliche Erfolge gegen die nach wie vor überraschten Feinde erzielten. Der Kommandeur der fünften Kohorte musste seinen Männern wahren Heldenmut eingeimpft haben.


    Als die Legionäre von den Berghängen hinab gestiegen waren und ihren Schildwall formten, sahen sie sich aber immerhin einer halbwegs organisierten Masse von verschieden bewaffneten und gepanzerten Reitern, berittenen und unberittenen Bogenschützen (oder ehemals berittenen Bogenschützen, die inzwischen ihr Pferd eingebüßt hatten oder in der Eile nicht mehr zum Satteln gekommen waren) sowie einigen Fußtruppen gegenüber. Langsam rückten die Gruppen aufeinander zu. Die offene Schlacht war das Metier der schweren römischen Infantrie, hier konnten die Legionäre glänzen. Der Feind versuchte sie, mit Pfeilbeschuss zum Anhalten zu bringen, aber gegen die dicht gestaffelten Schilde half dies wenig. Die feindliche Reiterei war der Legionskavellerie zwar zahlenmäßig überlegen, schaffte es aber trotzdem nicht, die Schlachtreihe zu umrunden, um sie von hinten zu attackieren oder die hohen Offiziere in Gefahr zu bringen. Die Legionäre hatten die letzten Meter schweigend zurück gelegt, nur das Klappern und Klirren von Metall war zu hören. Jetzt erschallten ein paar scharfe Befehle aus den Mündern der Centurionen und die ganze Reihe macht einen Satz nach vorne und schleuderte einen Hagel von Wurfspeeren auf den Gegner. Fast zeitgleich zogen sie ihre Schwerter und machten sich um Nahkampf bereit. Während die feindlichen Fußtruppen noch mehr oder weniger erfolgreich versuchten, die Speere abzuwehren oder ihnen auszuweichen, ohne ihre Vorwärtsbewegung maßgeblich zu bremsen, machten die Wurfgeschosse den Reiter und vor allem deren Pferden schon größere Probleme. Das führte dazu, dass Sekunden später der Schildwall der Legionäre auf eine nur noch stellenweise geschlossene Formation krachte. Die Wucht der acht Mann tief stehenden Schlachtreihe überrollte die Feinde fast wie eine Dampfwalze. Viele lagen bald schon am Boden, bevor sie auch nur einen Schwerthieb abbekommen hatten.


    Natürlich kam den Legionären auch zu Gute, dass sie zahlenmäßig so weit überlegen waren, dass der Gegner seinen Vorteil der starken Reiterei nicht zur Geltung bringen konnte. Schon nach wenigen Minuten war der Feind in alle Richtungen auseinander getrieben und auch die Schlachtreihe zerfiel in mehrere Einzelteile. Während sich zwei Kohorten bis zum Zugang des Versorgungslagers durchgeschlagen hatten und der Auftrag der Rettung der Kameraden damit erfüllt war, setzten die anderen in kleinen Gruppen den flüchtenden Feinden nach, bis sie "getötet" waren oder das Tal in nördlicher Richtung verlassen konnten.

    Mehrere Tage hatte der Optio unauffällig beobachtet, wie sich Celer im Training anstellt und er war recht zufrieden. Der Umgang mit dem Schwert war in der Tat schon sehr geübt, man merkte ihm das Training mit einem Gladiator an.
    Weil das Lager nur schwach besetzt war verzichtete man auf längere Übungsmärsch und die üblichen Schwimmübungen im Tiber. An der Kondition des neuen Rekruten konnte man durchaus noch etwas verbessern.
    Wobei er offensichtlich nicht unbedingt fußfaul war. Schon häufiger hatte er Celer in der Stadt gesehen, wo er anscheinend viel seiner Freizeit verbrachte und sich sogar schon mutig in ein paar politische Diskussionen einmischte. Um seine Einsatzfreude und seine geistigen Qualitäten brauchte er sich also keine Sorgen zu machen. Früher oder später würde sich sein Centurio schon darum kümmern, die Energie in die richten Bahnen zu lenken...


    Für die nächsten Tage hatte sich der Optio aber für den Speerwurf entschieden und teilte Celer in eine kleine Gruppe von Soldaten ein, die mit Übungsspeeren abseits des Exerzierplatzes trainierten. Die ersten Würfe waren noch etwas unbeholfen, aber mit der Zeit kamen doch einige erfolgreiche Versuche zustande. Der Optio beobachtete die Gruppe noch ein wenig und ging dann zurück ins Lager.

    In zwei Tagen bergauf eine Strecke zu schaffen, für die man bergab vier Tage gebraucht hatte, das war schon eine gehörige Leistung. Längst hatten die meisten den Überblick verloren, ob die Strecke durch die andere Streckenführung gegenüber dem Hinweg vielleicht kürzer oder gar länger geworden war. Was sie nur wussten war, dass ihnen die Umgebung wenig bekannt vor kam und dass sie noch zu weit vom Lager entfernt waren, als dass die heutige Etappe kürzer werden würde. Noch einmal galt es, im Dunkeln aufzustehen und das Lager im Schein von Fackeln abzubrechen, noch einmal stand ein Pensum an, das weit über die normale Marschleistung hinaus ging.
    Doch am Nachmittag zeichnete sich durch eine erhöhte Aktivität der Reiterei an, dass sich etwas tun würde. Wie schon auf dem Hinweg, als die Reiter bemerkenswert unruhig war, bevor die Angriffe erfolgten, kamen auch diesmal die Reiter häufiger als üblich zurück und erstatteten Meldung. Als sich nach einer dieser Meldungen ein Teil der berittenen Offiziere in Begleitung einer zusätzlichen Reitereskorte von der Marschkolonne löste und in schnellem Ritt entfernte, merkte auch der unerfahrenste Soldat, dass der Eilmarsch bald ein Ende finden würde. Fraglich nur, wie dieses aussehen würde.


    Nach einiger Zeit kehrten die Offiziere zurück und liessen die Kolonne anhalten. Sie ritten zu den einzelnen Einheiten hin und sprachen mit den Centurionen. Nach quälenden Minuten erhielten die Soldaten die Nachricht: das angegriffene Versorgungslager ist einen halben Tagesmarsch entfernt. Angesichts der Strapazen der letzten Tage wird die Truppe heute nicht mehr weitermarschieren, sondern im nächsten Tal das Nachtlager aufschlagen. Der Feind scheint ihre Ankunft nicht zu erwarten, die Verteidiger des Lagers konnten bislang erstaunlich gut standhalten. Morgen werde die Truppe aufmarschieren, um sie zu befreien.

    Sim-Off:

    Zitat

    Traianus Germanicus Sedulus dixit:
    Ich sag`s jetzt mal ganz krass. Warum soll Jemand eine Provinz auf englisch führen, sollen die doch deutsch lernen...
    Nicht das ich was gegen das Englische habe, aber wenn sie hier mitmachen wollen sollen sie sich doch gefälligst nach uns richten. Immer muß man sich nach den Inselaffen richten, wer richtet sich denn mal nach uns und lernt deutsch... Aber das is schon sim-off hoch 2.
    Englische Provinz ja, aber dann auch nur auf deutsch!


    Auch wenn ich die Radikalität und die Wortwahl deiner Aussage nur kopfschüttelnd zur Kenntnis nehmen kann, denke ich, dass die Frage in der Tat ganz einfach ist: ist Imperium Romanum ein deutschsprachiges Spiel oder nicht?
    Und natürlich ist es unser gutes Recht zu sagen, dass es wirklich nur deutschsprachig ist und damit ist der Fall für immer erledigt. :)


    Mir ist's egal.

    Am nächsten Morgen mussten die Soldaten wieder vor Sonnenaufgang aufstehen und beginnen, ihre Sachen zu packen. Die Stapazen des letzten Tages steckten vielen noch in den Knochen, als sie daran gingen, Zelte zusammen zu falten und Werkzeuge auf die Maultiere zu schnallen. Auch den Offizieren merkte man die Kürze der Nacht an, aber trotzdem versäumten auch sie es nicht, pünktlich aufzustehen und wie jeden Morgen ihren Leuten allein durch ihre Anwesenheit neue Kraft zu geben. Macer hatte sich auch auf dieser Etappe dazu entschieden, auf sein Pferd zu verzichten, und als Zeichen an die Truppe den zweiten Tag des Eilmarsch zu Fußzu verbringen. Niemand solle sagen können, dass er die Soldaten Dinge üben liess, die er selber nicht vollbringen konnte.
    Wieder starteten die Reiter früh und wieder setzte sich auch die Marschkolonne schnell in Bewegung. Noch schneller als auf dem Hinweg wurde das Gelände wieder schwieriger und steiniger, als sie immer höher in den Appenin hinein zogen. Schon am Mittag hatten sie die Strecke eines normalen Tagesmarsches absolviert und wieder hieß es, in der zweiten Hälfte des Tages eine ähnliche Länge zu schaffen, um möglichst zeitig den Kameradem am Versorgungslager zur Seite zu stehen. Natürlich wusste niemand von den Soldaten, was sie dort erwarten würde. Ob der "Feind" (wie sich inzwischen herumgesprochen hatte, handelte es sich dabei um einige Auxiliartruppen aus einem der Kastelle nördlich von Rom, die für dieses Manöver als Gegner besonders ausgestattet wurden) noch dort war, das Lager vielleicht besetzt hatte, oder doch schon abgezogen war und jetzt noch verfolgt werden sollte. Oder ob er ihnen gar entgegen kam, und mit einer plötzlichen Konfrontation aus dem Eilmarsch heraus gerechnet werden musste. All dies wussten - wenn überhaupt - nur die Offiziere, die das Manöver geplant hatten, und die stapften unbeirrt auf felsigem Weg immer weiter vorwärts.

    So, genug gerechnet, hier kommen die Änderungen, die mit dem nächsten Wochenwechsel wirksam werden:


    - Obst wird für Ärmere etwas interessanter, für Reichere dafür etwas weniger nützlich
    - kleine Korrektur der Produktionsmengen im Fernhandel
    - neuer "Geflügelhof" produziert Eier (Mittelschicht) und Suppenhühner (ärmere Bevölkerung)
    - Schäfer produziert ein wenig Schafskäse (ärmere Bevölkerung), dafür etwas weniger Wolle, bei gesenkten Betriebskosten
    - neuer "Olivenhain" produziert Oliven (Snack wie Trauben)
    - neue "Ölpresse" verarbeitet Oliven zu Olivenöl (nur in Amphoren erhältlich, daher etwas teuer als erwartet)
    - Schneider produziert jetzt auch Mäntel (vom Nutzen her zwischen Tuniken und Togen), dafür je eine Tunika und eine Toga weniger
    - Weinkelter produziert nun 150 Kannen Landwein und 20 Amphoren, letztere lohnen sich für Großabnehmer
    - der Töpfer produziert 5 Stück Grobkeramik mehr (weil Weinkelter und Ölpresse die jetzt brauchen), 2 Feinkeramik mehr und dafür 15 Öllampen weniger (passt besser zur Marktlage)
    - der König von Tylus bekommt Recht für den Import von exotischen Gewürzen, Perlen und Feigen (alles für die gehobene Gesellschaft)
    - der Goldschmied verarbeitet die Perlen zu Perlenschmuck, hat dafür aber auch höhere Betriebskosten (und Perlenschmuck ist günstiger als Goldschmuck)


    Wenn's dazu fragen gibt, bitte jetzt und hier (und nur hier) stellen. Wenn die neue Runde angelaufen ist, dann bleibt das erstmal so. :D


    Auf absehbare Zeit noch vorgesehen (aber nicht zum nächsten Wochenwechsel verfügbar!!):
    - Glaswaren
    - Fleisch
    - Schuhe