Beiträge von Spurius Purgitius Macer

Ich denke auch, dass es im Sinne einer effizienten Arbeit gut wäre, wenn er an unseren Beratungen zu den Verträgen teilnehmen darf.

So ganz klappte das mit dem Vergessen des Vorfalls dann aber doch nicht...

Der wütende Legionär der LEGIO II hatte auf seinem Weg aus dem Lager nicht einmal die Kreuzung der nächsten Lagergasse überquert, da hörte er hinter sich eine schneiden Stimme: "Miles, veni ad me!" Er drehte sich um, um feszustellen, wer ihn dort zu sich gerufen hatte und sah sich unerwartet einem Tribunus Laticlavius gegenüber. Dieser hatte soeben die Principia betreten wollen und die lautstarken Worte aus dem Officium des Praefectus Castrorum vernommen.

"Name und Einheit?" fragte der Tribun und Octavius Germanicus Callidus blieb nicht viel anderes übrig, als sich ordentlich vorzustellen.

"Soso, ein einfach Legionär, der Gast in diesem Lager ist, wagt es also, einfach so den Ansprachen des Praefectus Castrorum durchs Fenster zuzuhören und erdreistet sich anschließend auch noch, ihm Ratschläge durch Disziplin der Truppe zu geben. Von der Einhaltung der Dienstvorschriften und Respekt gegenüber Vorgesetzten scheinst Du jedenfalls nicht viel zu halten!
Und dass die Legionen in Germanien Mann gegen Mann den Germanen gegenüber stehen, kannst Du vielleicht deiner Oma erzählen. Glaubst Du wir wissen nicht, dass es die Auxiliare sind, die die Wachtürme am Limes besetzen und die Patrouillen im Vorfeld unternehmen? Glaubst Du, es würde hier als heldenhafte Schlacht vermeldet, wenn ihr es mal wieder geschafft habt, eine plündernde, schwer beladende Germanenbande zahlenmäßig zu erdrücken?

Wieso meinst Du, dich darüber lustig machen zu dürfen, dass wir eine ordentliche Verwaltung haben? Ihr scheint nicht viel von Dienstplänen zu halten wenn Du so etwas nicht kennst. Ihr scheint keine Vorräte zu haben, wenn Du keine Vorratslisten kennst. Du scheinst nicht viel vom Wesen der römischen Armee verstanden zu haben, wenn Du glaubst, dass sie nur dazu da ist, ein paar tumben Barbaren aufs Haupt zu spucken. Eine gute geführte Armee bringt Kultur, Ordnung und Wohlstand ins Land. Sie zeigt ihre Qualitäten nicht nur im Krieg, sondern auch und gerade in Friedenszeiten, in denen sie baut und das Land nutzbar macht.

Ich möchte nicht am Engagement der LEGIO II oder der Flotte zweifeln, aber Du bist nicht der Mann, der uns Vorträge darüber halten könnte, wer besser ist. Hast Du etwa nur ein Ventil gesucht, um deinen Frust über unseren Sieg im Ringen in den Wettkämpfen los zu werden? Kann die Legion, die angeblich täglich den Barbaren widersteht, tatsächlich nicht mit einer Niederlage im fairen Zweikampf leben?

Geh' mir aus den Augen, bevor ich Dir eigenhändig zeige, wie bei uns ein Kampf Mann gegen Mann aussieht!"

Zitat

Sextus Helvetius Vindex dixit:
Das System der exterretorialen Botschaften wurde für das Imperium Romanum bisher vehement abgelehnt. Auch, dass dies ein eigenes Forum impliziert.

Ich kann mich diesem Einwand und den Bedenken gegenüber einem extra Forum nur anschließen.

Zitat

Sextus Helvetius Vindex dixit:
".... ausser PW-geschützten Regierungsbereichen. ... "

Da dies ein SimOn-Vertrag ist, sollte das etwas umschrieben werden, denke ich.

Vorschlag: "Den Diplomaten wird Zugang zu Regierungsgebäuden nur so weit gewährt, wie er jedem Bürger des gastgebenden Staates gewährt wird. Der gastgebende Staat kann erweiterten Zugang nach eigenem Ermessen befristet oder dauerhaft gewähren."

Zitat

Sextus Helvetius Vindex dixit:
Zum zweiten Vertrag, können die Bürger von Tylus überhaupt praktisch an der WISIM und dem Schulsystem teilnehmen? Bei letzterem würden sie den Lohn der Arbeit ja nicht mal erhalten können?

In wie weit die Cursi unserer Schulen in Tylus angerechnet und wertgeschätzt werden, soll nicht unser Problem sein.
Über die Frage, ob wird Einrichtungen in Tylus soweit anerkennen, dass unsere Bürger Vorteile durch den Besuch derartiger Einrichtungen erlangen sollten wir erst diskutieren, wenn uns unsere Gesandten eine detailierte Anlayse des dortigen Bildungssystem vorgelegt haben.

Macer bedankte sich für diese Idee und verabschiedete sich nun endgültig und ging in die Dunkelheit hinaus. Die Torwache grüßte etwas zackiger als beim Hinweg und verschloss das Tor sorgfältig hinter ihm.

"Na, trotz allen Eifers für den Ruhm des Imperiums und die Sicherheit der Urbs aeterna solltest Du dich nicht mehr quälen als nötig!" antwortete Macer mit einem Augenzwinkern. "Auch mit ein wenig Entspannung wirst Du deinen Männern mit deinem Einsatz mit Sicherheit ein gutes Vorbild sein. Aber den Drill haben sie wirklich nötig - die Torwache war nicht gerade ein Muster an Wachsamkeit."

Die beiden Männer wechselten noch ein paar Worte zum Zustand der Soldaten. Aber beide waren müde und so verabschiedete sich Macer schon bald wieder.

"Wenn Du mal Hilfe von der Legion brauchst, werde ich gerne etwas für dich tun. Ein paar Soldaten für die eine oder andere Sonderaufgabe werde ich Dir immer ausleihen können. Wenn Du was brauchst - schick' mir einfach eine Nachricht."

Bein Hinausgehen fiel ihm noch etwas ein und er dreht sich nochmal um.

"Apropos Nachricht: Du hast doch einen Neffen, der eine Zeit lang in Syrien lebte, oder? Weisst Du von ihm zufällig, was mit der dortigen Legion passiert ist, nachdem der Proconsul von dort abgezogen wurde?"

Macer machte auf dem Rückweg von den Thermen einen kleinen Umweg zum Lager der Cohortes Urbanae. Wie er vermutet hatte war dort trotz der späten Stunden noch mehr Betrieb als üblich. Er fragte eine der Wachen nach dem Kommandeur und fand Hungaricus schließlich konzentriert zwischen einem Stapel Wachstafeln sitzend im Büro vor.

"Salve Tribun", grüßte er lächeln. "Ich wollte mich mal mit eigenen Augen davon überzeugen, dass Du hier an der richtigen Stelle gelandet bist. Wie ich sehe, hast Du die Jungs hier richtig ins Schwitzen gebracht. Auch Du scheinst Dir für keine Arbeit zu schade zu sein - Du siehst sehr angestrengt aus."

"Deine Einladung werde ich wohl ausschlagen, ich mache mich auf den Rückweg, es ist schon spät. Meine Füße brauchen ein wenig Schlaf und morgen kriegt der Schuster was zu hören, wenn er meine Schuh nicht bequemer hinbekommt.

Und was die Müßiggänger angeht - sobald sich herumgesprochen hat, dass Du inzwischen befördert wurdest, werden es die anderen sein, die die Aufseher bestechen, um zeitgleich mit dir im Dampfbad zu sein. ;)"

Auf dem Weg in der Umkleide erhellte ein plötzliches Lächeln sein Gesicht - ihm war gerade eine Idee gekommen, wie er an einigermaßen zuverlässige Nachrichten aus Syrien kommen kann...

Macer hatte Meridius schweigend und mit geschlossenen Augen zugehört. Er konnte seine Sorgen verstehen.

"Meridius, ich denke, wir werden einen Weg finden, der euch hilft. Auch nach dem Abzug des Proconsuls sollte es nicht unnötig schwierig sein, Nachrichten aus Syria zu bekommen. Einen Zusammenbruch des Postdienstes hätten wir mitbekommen. Und der Fernhandel in dieser Region läuft ja auch noch. Wie ich hörte, ist zur Zeit auch eine Delegation auf dem Weg in ein Königreich südlich von Syria und sie soll auch in dieser Provinz Station machen. Leider können wir der jetzt keine Nachricht mehr mit auf den Weg geben, aber vielleicht hilft es uns ja trotzdem.
Wenn wir erstmal eine Nachricht haben, was mit deinem Neffen los ist, sollte der Rest auch nicht allzu schwierig werden. Nach Italien sollten wir ihn aber nicht holen, das wäre zu auffällig. Spanien ist schon eine gute Wahl, die dortige Armee soll weit unter Sollstärke liegen. Erst Recht, nachdem in letzter Zeit viele Leute für die Flotte angeworben wurden."

Er machte eine kurze Pause und ging im Kopf einige Ideen durch, aber keine erschien ihm reif genug, um sie auszusprechen.

"Du kannst dir jedenfalls sicher sein, dass ich helfen werde. Ein wenig spannende Abwechslung kann ich gebrauchen. Und übrigens - unterschätze nicht den Einfluss, den Du als Praefectus Castrorum nun selber hast!"

"Nun, mein neuer zusätzlicher Posten in der Academia macht natürlich eine Menge Arbeit. Vor allem viel lästiger Bürokram. Zum Glück kann ich mich auf meine Schreiber verlassen. Und mit Geta habe ich eine guten Stellvertreter, der mir sicher die eine oder andere Arbeit abnehmen kann.

Was die Legion angeht - nun, da wirst Du mir ja jetzt ein bisschen abnehmen können." Seine Mine gab zu verstehen, dass er Meridius wohl eher als guten Partner denn als Entlastung für lästige Arbeiten ansah.
"Du wirst wahrscheinlich mitbekommen haben, dass die Planungen für das Frühjahrs-Manöver begonnen haben. Ich freue mich drauf, deine Meinung zum Stand der Dinge zu hören.

Aber davon wollen wir nicht heute Abend reden! Wir sind zur Entspannung hier und weil Du mir etwas erzählen wolltest. Schieß los, ich bin gespannt."

Eiligen Schrittes traf Macer am Abend an der Therme ein. Lästiger Bürokram hatte ihn aufgehalten, obwohl er sich eigentlich einen freien Nachmittag machen wollte. Sein Fuß schmerzte ein wenig - die neuen Calcei waren nicht ganz so auf Maß gearbeitet, wie es der Schuster versprochen hatte - da wäre ein entspannter Plausch im Bad genau das richtige gewesen.
Die Veteranen und alten Offiziere, die wie üblich ihre Tage in der Palaestra verbrachten liess er ein wenig unhöflich mit einem kurzen Gruß stehen und bewegte sich rasch in den Auskleideraum. Einen alten Kameraden sollte man nicht warten lassen!
Zu seiner Überraschung stellte er fest, dass Meridius bei seinem "Badegang" noch nicht über den Massageraum hinaus gekommen war. Mit einem zufriedenen Gesicht, mehr schlafend als wachend lag er auf einer Bank und liess sich von einem der besten Masseure des Bades den Rücken durchkneten. Macer erinnerte sich wieder, dass Meridius schon seit längerem gelegentlich über Schulterschmerzen geklagt hatte. Nun, dann hatte er die lange Wartezeit wenigstens geniessen können.
Macer legte sich auf eine Massagebank daneben, winkte einen Skalven heran und liess sich ebenfalls leicht massieren. Als Meridius gerade seine Kopfposition ein wenig verändern wollte, sprach er ihn an, was dieser mit einem unübersehbar überraschten Zucken quittierte.

Ein amtlicher Bote betritt respektvoll das Büro und überreicht ein Schreiben, welches aus Rom eingetroffen ist.

Zitat

Marcus Fabius Colonius, bisher Centurio der Academia und ehemals Proreta der Classis Romana wird befördert in den Rang eines Nonagenarius der Classis Romana.

Also liess er die Schreiber mehrere Mitteilungen und Listen aufsetzen, deren Aussagen wie folgt lauteten:

Es wurden Kopien dieser Mitteilungen für die Proconsulen und das kaiserliche Archiv angefertigt, ohne die die Beförderungen nicht rechtskräftig wären. Erst mit einem offiziellen Siegel war der Bürokratie genüge getan...

Damit sind die genannten Studenten aus der Academia entlassen. Mit der Wiederaufnahme des Lehrbetriebs sind sie berechtigt, ohne eine Aufnahmeprüfung wieder an den angebotenen Cursi teilzunehmen.

Am Vormittag der Kalenden des April betritt Spurius Purgitius Macer zum ersten Mal offiziell im Amt des Kommandeurs die Academie. Seine Schreiber hatte ihn in den letzten Tagen über die Geschehnisse informiert und ihm alle nötigen Unterlagen ins lager gebracht, so dass er die Geschäfte von dort führen konnte. Nachdem das Officium der Academia nun für ihn vorbereit war, konnte er seine Arbeit nun auch hier aufnehmen.

Die eigentliche Arbeit der Academia sollte erst in den nächsten Wochen richtig anlaufen; es gab noch vieles zu ordnen und auch sein Stellvertreter Geta hatt sein Büro noch nicht bezogen. Eine gesetzliche Grundlagen waren ebenfalls immer noch nicht geklärt.

So lange wollte man die Studenten aber nicht warten lassen, ihr Unmut über die unzureichende Betreuung war vollkommen berechtigt. Darum hatte sich Macer in den letzten Tagen viele Gedanken über eine angemessene Lösung gemacht. In Absprache mit den Kommandeuren der verschiedenen Truppenteile hatte er sich dann zu einigen Beförderungen entschlossen, die nun bekannt gegeben werden konnten.

"Nun mein guter Kamerad, dann will ich mir deine Sorgen heute abend einmal anhören. Aber wo Du die Academia erwähnst - vielleicht hast Du ja heute noch was zu feiern und kommst gar nicht zu deinen Sorgen ;)" sprach Macer mit einem wissenden Grinsen und verabschiedete sich, weil er noch einiges ausserhalb des Lager zu erledigen hatte.

Ein Legionär der diensthabenden Cohorte nimmt Victor in Empfang und begleitet ihn zur Principia. Im dortigen Meldebüro trägt ihn ein Schreiber in die Meldeliste ein und schickt ihn zur Musterung ins Valetudinarium.

Der dortige Medicus nimmt Victor in Augenschein, lässt ihn ein paar Liegestütz vorführen und einige Gewichte heben. Anschließend soll er ein paar Worte von einer Tafel am anderen Ende des Raumes vorlesen. Er besteht alle Tests zur Zufriedenheit des Medicus und wird mit einer Notiz auf einer Holztafel wieder zurück ins Meldebüro geschickt.

Dort erwartet ihn bereits der Optio seiner Einheit. "Gaius Octavius Victor - Herzlich Willkommen als Probatus der LEGIO I.", begrüßt er ihn knapp und begleitet ihn zu seiner Stube in der Mannschaftsbarrake. Nachdem Victor sein privates Gepäck abgestellt hat wird er gleich auf den nächsten Weg durchs Lager geschickt - diesmal zum Waffenmeister, der ihm die nötige Ausrüstung aushändigen soll. Bepackt mit Rüstung, Schild, Schwert und Speer kehrt er zurück und lässt sich das Anlegen des Körperpanzers erklären. Nachdem alles sitzt und passt gibt ihm der Optio ein wenig Freizeit, um ich im Lager umzuschauen und seine Kameraden kennenzulernen.

Und unabhängig von einer Teilnahme an den Militärspielen solltest Du dich im Lager der LEGIO I TRAIANA PIA FIDELIS zum Dienstantritt melden.

Genauso leise antwortete Macer: "Das Gerücht um die Fälschung der Ergebnisse beruht wohl darauf, dass die Wettkämpfe noch immer nicht begonnen haben. Offensichtlich wartet man auf einen bestimmten Teilnehmer... Die lange Verzögerung wirkt sich jedenfalls alles andere als positiv auf die Motivation der Männer aus. Einige scheinen den Wettkampf schon wieder vergessen zu haben."

Zitat

Original von Marcus Vinicius Hungaricus
Himmel, was für ein Griss um einen Mann...

Ich fürchte auch, dass wir ihn verschrecken...

Auch von mir ein herzliches Willkommen.

Und den Herren Berufspolitikern, die ihre Tage schwatzend auf dem Forum verbringen, scheint entgangen zu sein, dass Victor den klaren Wunsch nach einer militärischen Laufbahn geäußert hat und sich dementsprechend ohnehin der Factio Niger zuwenden wird.

Zitat

Original von Marcus Vinicius Hungaricus
aha, ich dachte, daß man genau anzeigen kann, wann man welches amt innehatte, aber wahrscheinlich ist das so besser...

Wird das nicht im Tabularium vermerkt? Ich denke auch, dass die Signaturen nicht überladen werden sollten, sondern nur die "Visitenkarten" mit den wichtigsten Infos darstellen.
Für den ausführlichen Karriereüberblick ist der Tabulariumseintrag geeigneter.