Beiträge von Spurius Purgitius Macer

    "Ach, in Mantua?", zeigte sich Macer überrascht. Er hatte sich zwar nicht wirklich Gedanken darüber gemacht, wo sein Klient sein könnte und erst Recht keine Gedanken darüber, ob es einen besonders logischen oder naheliegenden Aufenthaltsort gab, aber irgendwie überraschte es ihn einfach, dass es nun Mantua war. "Nun, vielleicht wollte er die Ruhe der Gastfreundschaft eines guten Freundes genießen, um in Ruhe genesen zu können. In der Casa Annaea würde er sicher wohl häufiger Besuch empfangen", spekulierte er dann. Mit gut eingewiesenem Personal und verlässlichen Freuden sollte es dagegen ein leichtes sein, in einer anderen Casa ungestört zu bleiben und trotzdem umgehend über alle relevanten Ereignisse und vor allem Besucher und Brief an die Casa Annaea informiert zu werden, dachte er sich. "Das ist jedenfalls näher an meinem Gut als an Rom. Dann kann ich ihm auf jeden Fall etwas schicken!", beschloss Macer. "Danke daher auf jeden Fall! Wann hast du denn zuletzt von ihm gehört?", wandte er sich dann wieder von seinen eigenen Gedanken seiner Gastgeberin zu, um nach Möglichkeit noch etwas mehr über den Zustand seines Klienten zu erfahren, auch wenn er da nach den bisherigen Gesprächen wenig Hoffnung hatte.

    Macer nahm Iunia Axilla und ihren Sohn gleich im Atrium in Empfang. "Salvete. Sei gegrüßt, Iunia Axilla, und sei auch du gegrüßt, Pompeius Atticus. Willkommen in meinem Haus. Kommt mit", lud er sie dann gleich ein, ihm ins Triclinium zu folgen. Seit dem Umbau seines Hauses hatte er davon zwei und er hatte für die heutigen Gäste das kleinere ausgewählt, das das größere für drei Personen vielleicht doch etwas überdimensioniert war.

    Macer hatte keine Wortmeldung zu diesem Thema, verfolgte die Debatte aber umso interessierter schweigend. Ja, Rom hatte tatsächlich eine lange Tradition und es war schön, sich darauf berufen zu können. Macer hatte keine Ahnung, ob der Aurelier die aufgezählten Quaestoren alle auswendig wusste oder sich präzise auf diese Debatte vorbereitet hatte, aber irgendwie erschien es ihm mehr als praktisch, in so einer Debatte einfach auf eine lange Liste an Vorgängern verweisen zu können und entsprechend dieser Fälle wieder zu urteilen. Ein Grund mehr für ihn, hier nicht das Wort zu erheben, denn die Geschichte sprach für sich. Ein zustimmendes Nicken zu den ganzen Meinungsäußerungen ließ er sich aber dennoch entlocken.

    Tatsächlich schien Proteneas nun das zu machen, was Macer in seinem Gespräch mit seinem Klienten gerade prophezeit hatte, nämlich den Vorsprung nicht unnötig zu vergrößern und seine Pferde damit zu verausgaben. Er blieb konstant vorne an der Spitze und erfreute somit Macer nicht nur durch eben diesen Umstand, sondern auch dadurch, dass er so umsichtig war, wie Macer es vermutet hatte.


    Dahinter kämpfe ebenfalls zu Macers großer Freude Amasis weiter verbissen um die Plätze und gönnte seinen Gegnern keine Radlänge ohne heftige Gegenwehr. Die Anhänger der Russata quittierten das mit weiteren Anfeuerungen und heftigem Jubel, wann immer er einen seiner Kontrahenten erfolgreich bedrängen konnte.


    Russata!
    Russata!
    Russata!
    Russata!


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    "Albina heißt sie, wie ihre Mutter", antwortete Macer und wie immer bei einer derartigen Erwähnung des Namens schwang nicht nur Freude über seine Tochter sondern auch ein wenig Trauer über den Verlust seiner Ehefrau mit. Nicht übernäßig viel und keinesfalls so, dass er auf ständige Beileidsbekundungen bestand, aber doch genug, dass man merkte, dass er seine verstorbene Frau ehrlich vermisste.


    Aber er hatte gelernt, sich von solchen Gedanken zumindest in der Öffentlichkeit nicht mehr ablenken zu lassen und auch wenn er hier in einem Privathaus saß und über einen seiner Klienten sprach, war es doch irgendwie Öffentlichkeit. Also war er schnell wieder beim eigentlichen Thema. "Das wäre überaus freundlich. Es reicht aber auch völlig, wenn du mir die Adresse nennst. Dann kann ich ihm auch etwas von meinem Landgut schicken, wo er doch gerade nicht in der Lage ist, sich seinen Obstkorb bei der Salutatio abzuholen", fragte Macer dann mit einem Augenzwinkern nach der Adresse. "Er ist doch zumindest in Italia, oder?", fragte er sicherheitshalber nach, weil er sich so genau an das letzte Gespräch nicht mehr erinnerte. Einen Korb Obst aus Mediolanum durch das halbe Reich zu schicken, nur um seinem Klienten eine Freude zu machen, wäre dann vielleicht doch ein wenig zuviel gewesen.

    "Ja, ist sah deinen Namen auf der Lisate der letzten Anmeldungen, Procurator. Bereitest du dich darauf vor, eines Tages die Kanzlei wieder zu verlassen und ein Kommando zu übernehmen?", erkundigte er sich aus Neugier. Unüblich wäre ein solcher Wechsel schließlich nicht.


    Dass ein Kandidat selber so gar keinen Vorschlag für ein Thema hatte, war dagegen eher selten. Die meisten kamen zumindest mit einer vagen Vorstellung und der Hoffnung, dass das Thema umfangreich genug war oder noch nicht bearbeitet wurde. "Wenn du schon keine Präferenzen hast, hast du denn dann zumindest einige Themen, die du dir grundsätzlich vorstellen könntest? Oder hast du dir frühere Dissertationen der Academia angesehen und kannst bestimmte Arbeiten ausschließen, weil du sie nicht gerne tun würdest", fragte Macer erst einmal nach, bevor er selber Vorschläge machte. Es brachte ja schließlich nichts, nun beispielsweise Vorschläge zu Arbeiten über die Geschichte einer bestimmten Legion zu machen, wenn der Procurator eine Abneigung gegen historische Abhandlungen hatte.

    Dass die Editierregel sehr restruktiv und definitiv keine Komfortregelung ist, ist uns klar. Nicht umsonst haben wir in der damaligen Mitteilung ja auch geschrieben, dass wir es als Test betrachten und spätere Anpassungen nicht ausschließen. Die Regelung ist jetzt zwei Monate alt und daher vielleicht wirklich ein guter Zeitpunkt gekommen, euer Feedback einzusammeln.


    Zitat

    Original von Decima Messalina
    Der Auslöser war doch das ständige editieren im Senat ggf. am Palatin. Vielleicht sollte man auch nur dort einschränken?


    Das hätten wir auch gerne so gemacht, habe aber bisher leider keine funktionsfähige technische Lösung dafür.


    Zitat

    Original von Marcus Helvetius Commodus
    Wenn das technisch nicht machbar ist mit dem auf das Senatsboard beschränken wäre eine Alternative vielleicht das man wenn jemand die Beiträger aus dem Grund löscht oder sinngemäß ändert wie bei den Ereignissen die zu der 15 Minuten geführt haben, dass dieser eine Verwarnung bekommt.


    Das ist die Regelung, die wir zuvor schon hatten und die ja leider problematisch war. Insbesondere deshalb, weil man einem editierten Posting nicht mehr ansehen kann wie es vorher aussah.

    "Dein Gemeinschaftsgerfühl ehrt dich", gab Macer zurück, als seine Gastgeberin ganz uneigennützig ihr eigenes Wohl mit dem der Gäste gleichsetzte. Ob sie es damit wirklich ehrlich meinte oder nicht war ihm in diesem Augenblick egal, so dass er unbesorgt den Becher in die Hand nahm und zum Toast erhob. "Auf die Vorzüge der Ehe", stimmte er in den Trinkspruch mit ein und nahm einen Schluck. Den missgünstigen Blick der Sergia bemerkte er nicht, wohl aber die durchaus starke Mischung, ohne dass er sich an letzterer störte.


    Zum wundern blieb auch gar keine Zeit, denn die muntere Plauderei ging gleich weiter. "Meiner Tochter geht es prächtig. Sie ist munter, aber nicht übermütig und beschäftigt ihre Lehrerin ganz schön" erzählte er. Die Lehrerin war die neueste größere Anschaffung im Hause Purgitia, und hatte kürzlich die Amme ersetzt. Immerhin war die kleine Albina schon groß genug, um ein wenig Erziehung zu erhalten, auch wenn man noch nicht von wirklichem Unterricht sprechen konnte.


    "Und ganz richtig, ich bin wegen Annaeus Modestus hier. Ich habe lange nichts von ihm gehört und auch keine Möglichkeit gehabt, ihm zu schreiben", bestätigte er dann das vermutete Hauptanliegen seines Besuchs.

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    "Da magst du sicher Recht haben, zu große Sicherheit ist unter Umständen trügerisch und somit gefährlich." welcher Soldat kannte nicht Geschichten, in denen unerfahrene Offiziere ganze Einheiten geopfert hatte?
    "Wenn Offiziere in Friedenzeiten ausgetauscht werden, können wir ihnen vor Ort vermutlich auch gennug beibringen, aber wie soll dann verfahren werdne, wenn Offiziere ihren ersten Einsatz im Krieg haben?"
    Vermutlich kannte Licinus die Antwort schon. Die Entscheidung würden den legati überlassen, auf deren Kompetenz die jungen Offiziere richtig einzusetzen.


    "Der Krieg ist die beste Schule, solange sie dort nicht alleine die Verantwortung tragen. Und falls letzteres passiert, steht es wahrlich schlecht um Rom und wir werden bald ganz andere Sorgen haben", antwortete Macer mit einer Mischung aus Ernst und Scherz, die deutlich werden ließ, dass er dieses Thema nicht unbedingt hier auf der Hochzeit vertiefen wollte, aber grundsätzlich für jedes Gedankenspiel zu haben war.


    Nach der Zeremonie entfernte sich Macer dann ebenfalls von seinen Gesprächspartnern und mischte sich unter die übrigen Gäste, mit denen er bisher noch nicht gesprochen hatte.

    Mit einigem Interesse verfolgte Macer das Gespräch zwischen der Hausherrin und dem Sklaven, bis die Weinbestellung aufgegeben war. Die anschließende Frage überraschte ihn dann ein wenig, aber er fand schnell ein paar passende Worte. "Oh ja, ich habe die Feier sehr genossen. Ich war in letzter Zeit etwas sparsam mit meiner Teilnahme an gesellschaftlichen Anlässen, da war eure Feier eine mehr als angenehme Bereicherung. Ich hoffe, sie hat auch all euren Wünschen entsprochen und ihr habt sie gut überstanden?", erkundigte er sich dann gleich, denn immerhin war das noch wichtiger als seine eigene Zufriedenheit mit der Feier.

    "Salve. Nimm Platz", forderte Macer den Gast zum Sitzen auf und schob die Wachstafel zur Seite, mit der er sich gerade befasst hatte. Er war nur alle paar Tage ein paar Stunden hier, da das für die Erledigung der Arbeit völlig ausreichte. Er hätte sich die meisten Sachen sogar nach Hause bringen lassen können, aber dafür war er einfach zu sehr Soldat, um nicht zumindest alle paar Tage persönlich im Hauptquartier anwesend sein zu wollen - auch wenn es nur das Hauptquartier der Academia Militaris war.


    "Was kann ich für dich tun?" fragte er dann, auch wenn er natürlich von seinem Schreiber eine Vorlage bekommen hatte, welche Gäste heute erwartet wurden und welche Anliegen sie hatten. Er fand eine Frage als Gesprächseinstieg nur einfach höflicher.

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives


    Beide Listen sind entsprechend aktualisiert.



    Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives
    Nebenbei gefragt: Seit nunmehr 6 Monaten (gerechnet ab der ersten Lectio nach Servercrash) hat die Fahrer-Lectio bei den Aurigae niemanden mehr in den Ruhestand geschickt. Da die Wahrscheinlichkeit dafür bei exakt 1,5625% liegen SOLLTE, steht die Frage im Raum: Werden die Fahrer-Lectiones derzeit ausgesetzt? Oder wird vielleicht aufgrund der zahlenmäßig weniger Rennen nur noch alle drei Monate eine Fahrer-Lectio gemacht oder so? (Letzteres wäre ja durchaus begrüßungswürdig, finde ich.) Ein bisschen Erleuchtung in dieser Sache wäre nett... zumal es der Winterzeit sei Dank draußen auch schon wieder dunkel wird. :D


    Ja, da sich monatelang bei Rennen nichts getan hat, wurde die Fahrerlectio ausgesetzt, damit sich die Liste der aktiven Fahrer nicht gänzlich leert und dann niemand mehr da ist, wenn doch jemand mal wieder ein Rennen anbieten mag.

    "Sei gegrüßt! Es freut mich sehr, dass du bereit bist, mich so unangekündigt zu empfangen", bedankte sich Macer erst einmal dafür, dass er überhaupt eingelassen worden war. Er wusste nur zu gut, wie häufig spontane Gäste an seiner eigenen Tür abgewiesen werden mussten, so dass er die Gunst eine unangemeldeten Besuch durchaus zu schätzen wusste. Er nahm Platz auf einer der Bänke. "Danke, nur einen Schluck zu trinken. Bloss keine Umstände", nahm er dann der Höflichkeit halber das Angebot an. Wenn er schon unangemeldet kam, wollte er jetzt nicht auch noch große Wünsche äußern. Außerdem plante er seinen Tag ja ohnehin nicht so, dass er plötzlich hungrig und durstig vor fremden Türen stand und auf Bewirtung angerwiesen war.

    Zitat

    Original von Tiberius Helvetius Varus
    "Naja die Aurata war jetzt ja nur eine Notlösung. Wäre ja witzlos wenn wir beide auf die Russata setzen würden. Aber ansonsten bin ich sehr zufrieden mit den Grünen." konnte Varus noch von sich geben bevor es wieder hoch her ging.


    Mit schmunzeln quittierte er die Anfeuerungsrufe seines Patrons und verfolgte die nächsten beiden Runden gespannt das Rennen.


    Der Fahrer der Russata lag gut in Führung und Varus ließ sich daraufhin zu dem Kommentar hinreißen:
    "Na nicht das der Proteneas überzogen hat und ihm bzw. seinen Pferden am Ende die Puste ausgeht!"


    "Keine Sorge, dafür ist er erfahren genug", gab sich Macer siegessicher. "Wenn er schon an der Grenze der Leistungsfähigkeit seiner Pferde angekommen wäre, würde er nicht so einen weiten Vorsprung heraus fahren. Stattdessen würde er die Gegner herankommen lassen, damit sie sich verausgaben, während er seine Kräfte schonen kann. Kurz bevor sie ihn eingeholt haben, kann er dann noch einmal davon ziehen", erklärte er genüßlich die Taktik, die er seinem erfahrenen Fahrer zutraute. Ob er wirklich so dachte und handelte, wusste er nicht, denn auch wenn er sich gerne mit vielen Angelegenheiten der Factio befasste, sprach er doch selten ausführlich mit den Fahrern.


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    Und weiter ging es mit dem Wechselbad der Gefühle für die Anhänger der Russata. Vorne zog ihr Champion einsam seine Runde und schien nicht im mindesten von den anderen in Gefahr gebracht zu werdne, hinten kämpfte Amasis mit gleich mehreren Gegnern und zog im Wesentlichen ständig den Kürzeren. Beide Goldenen vor sich und weiterhin einen der factiolosen Fahrer, da raufte sich der eine oder andere Rote schon ein paar Haare aus. Der eine oder andere Fluch war sicher auch dabei, aber zwischen den Anfeuerungsrufen eigentlich nicht zu hören. Dazu war die Stimmung unter den Roten dann doch zu gut, auch wenn sicher der eine oder andere Optimist hier mit einem Doppelsieg gerechnet hatte.


    Russata!
    Russata!
    Russata!
    Russata!


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    "Sehr schön", freute sich der Laufbursche über die Antwort. Während drinnen die Hausherrin informiert wurde, dass sie sich gerade bereit erklärt hatte (oder bereit erklärt wurde), den Senator zu empfangen, informiert draußen der Laufbursche den Senator, dass er empfangen wurde. Aber auch das bedeutete natürlich nicht, dass er einfach durch die Haustür hinein spazieren konnte, und so wartete er dann darauf, dass man ihn tatsächlich zur Dame des Hauses vorließ.