Munera Tiberii Duri – Meridies – Das Wagenrennen

  • Sie wollte ihn küssen? Dafür gab es drei mögliche Erklärungen.
    Erstens: Sie fand ihn noch schlimmer als jeden Frosch und war felsenfest von Hamiris Sieg überzeugt.
    Zweitens: Sie fand den Frosch viel schlimmer als ihn und wollte lieber nur einen kleinen Einsatz bringen.
    Drittens: Das alles hatte mit dem Frosch nichts zu tun und aus einem Atticus unbekannten Grund brauchte sie eine Ausrede, um ihn küssen zu können. Warum auch immer sie das wollte.
    Natürlich war es im Gespräch mit seinen Freunden so, dass er schon hunderte von Mädchen geküsst und mit mindestens einem Dutzend geschlafen hatte. Natürlich wusste er in solchen Gesprächen ganz genau, was die Mädchen so wollten und er war – genau wie alle anderen – der Traum deren schlafloser Nächte. Aber doch nicht in der Realität! Er hatte doch keine Ahnung, warum das weibliche Geschlecht die Dinge tat, die es tat, und was irgendjemanden dazu brachte, einen anderen küssen zu wollen. Wenn er hier und jetzt also auf die Lösung dieser uralten Menschheitsfrage 'Was will eine Frau eigentlich?' gefunden hatte, würde er wenigstens auch gerne wissen, wie die Antwort lautete.


    So oder so hatte er aber keine Antworten, nur noch mehr Fragen. Aber wenigstens hatte er einen passenden Kommentar: “Quak!“ Verschmitzt zwinkerte er ihr einmal zu und schaute gebannt auf das Geschehen beim Rennen. “Und das war einer von den drei neuen Fahrern. Ich kann die aber nicht so gut auseinanderhalten.“ Auch wenn er nun insgeheim hoffte, dieser Fahrer würde nun tatsächlich gewinnen. Oder einer der beiden Goldenen, die dahinter kamen. Dann hätte keiner von ihnen beiden gewonnen, und sein erster nicht-erfundener Kuss wäre noch ein wenig aufgeschoben.

  • Es wurde immer unwahrscheinlicher, dass der Junge seinen Wetteinsatz einlösen musste. Lucia sah wenig begeistert, wie Hamiris nun mehr auf dem vorletzten Platz fuhr. Von ihrem Geld hatte sich Lucia schon längst verabschiedet… Wenn der Fahrer der Factio Veneta nur nicht letzter würde, das wäre vielleicht eine Schmach! Proteneas hingegen schien seiner Favoritenrolle mehr als gerecht werden zu wollen. Naja, vielleicht würde es ja noch dieser unbekannte Fahrer schaffen. Der Junge erinnerte sich auch nicht an dessen Namen… Schade! Doch auf sein verschmitztes Quak fiel Lucia tatsächlich ein Zitat ein:
    „Vox quoque iam rauca est, inflataque colla tumescunt, Ipsaque dilatant patulos convicia rictus. *“
    Sie fand das passte auch ausgezeichnet zu all den Anfeuerungsrufen hier um sie herum. So mancher enttäuschter Anhänger machte seinem Ärger lauthals Luft und rief den Fahrern Schmähungen hinterher.


    [SIM-OFF]* Schon ist auch die Stimme heiser, die aufgeblähten Hälse schwellen an und die Schimpfworte selbst machen die offen stehenden Mäuler breiter.[/SIM-OFF]

  • Und weiter ging es mit dem Wechselbad der Gefühle für die Anhänger der Russata. Vorne zog ihr Champion einsam seine Runde und schien nicht im mindesten von den anderen in Gefahr gebracht zu werdne, hinten kämpfte Amasis mit gleich mehreren Gegnern und zog im Wesentlichen ständig den Kürzeren. Beide Goldenen vor sich und weiterhin einen der factiolosen Fahrer, da raufte sich der eine oder andere Rote schon ein paar Haare aus. Der eine oder andere Fluch war sicher auch dabei, aber zwischen den Anfeuerungsrufen eigentlich nicht zu hören. Dazu war die Stimmung unter den Roten dann doch zu gut, auch wenn sicher der eine oder andere Optimist hier mit einem Doppelsieg gerechnet hatte.


    Russata!
    Russata!
    Russata!
    Russata!


    [Blockierte Grafik: http://img301.imageshack.us/img301/4836/russata2cx.gif]

  • Mit dem Rennverlauf seines Fahrers war Sedulus alles andere als zufrieden. Bestürtzt sah er seine Klienten an und auch diese blickten mit versteinerter Miene auf die Rennbahn.
    Sedulus wußte, dass Hamiris keine großartige Rennerfahrung hatte, aber das er dem Feld hinterherfahren würde, damit hatte er nicht gerechnet. Er konnte nun nur hoffen, dass der Fahrer der Veneta in den nächsten Runden die ihm verbleiben würden, Boden gut machte.

  • Die Flavii verfolgten das Spektakel wie üblich von den besseren Plätzen. Die Tierhatz hatte einen netten Anfang dargestellt, jedoch konnte sich speziell Scato nie für diese Art der Unterhaltung begeistern.
    Das Schweigen zwischen ihm und seiner Tante war so eisig gewesen, dass man meinen könnte sie hätten sich nie gekannt, jedoch waren die anderen Flavier ja auch vor Ort, sodass dieser Umstand wenig auffiel, und sich der Flavier sehr gut mit seinem Bruder, seinem jungen Onkel, oder Gracchus unterhielt, und Domitilla gar nicht mal so viel beachtung schenken musste...

  • Leider erst mitten in der ersten Runde erreichte Commodus, Vera und Varia ihre Plätze. Schnell nahmen sie Platz und Commodus versuchte sich einen Überblick zu verschaffen.
    "Kennst du die einzelnen Rennställe und ihr Farben", fragte er Vera mit leiser Stimme damit sie, falls es so war, nicht vor allen blamiert war.


    Sich darauf verlassend das Varia hinter ihnen stand konzentrierte sich Commodus nun vollkommen auf seine Schwester, dass Rennen und sah sich ab und an nach interessanten oder bekannten Nachbarn um.

  • Der Weg hier her verlief mehr oder weniger problemlos nur ein paar Bettler hatte sie unauffällig, so das die Beiden in der Sänfte es wohl möglich nicht mal mitbekommen haben, davon abgehalten, sich zu nähern. Sie hatte nicht wirklich Gewalt anwenden müssen, zu überrascht waren diese gewesen, von einer Frau gepackt worden zu sein, die mehr Kraft hatte, als sie wohl vermutet hatten.
    Nun da ihre „Schützlinge“ Platz genommen hatten, legte sich ihr Anspannung etwas. Hier war es übersichtlicher, so schnell würde hier wohl auch keiner angreifen. Sie Stand also in der Nähe, so das sie hören würde, wenn man sie anspricht, eingreifen konnte falls es nötig wäre, aber weit genug weg um die Privatfähre nicht zu stören.

  • Auf den Rängen war richtig was los. Vera wurde vom Trubel mitgerissen. Dass das Rennen bereits in vollem Gange war störte sie nicht. Aufgeregt rutschte sie auf ihrem Platz hin und her. „ Wie? Welche Farbe? Der da, der Rote, sieh wie schnell er seinen Wagen über die Bahn lenkt.“ Vera biss sich vor Aufregung auf die Unterlippe. „ Nein, sag wer ist wer. Lass uns wetten 10 Sesterzen auf den Roten ganz vorn. Erklär mir alles, ja?“ Vera stand auf, nichts hielt sie auf ihrem Platz. Genau das war es, was sie erleben wollte. Fantastisch, die schreienden Massen. Anfeuerungsrufe und Schmähungen, alles bunt durcheinander. Aus den Rufen heraus hatte sie mitbekommen, wie man die Roten nannte. „ RUSSATA !! RUSSATA!! „ rief sie begeistert und hüpfte auf der Stelle. Mit einem begeisterten Seufzer setzte sie sich, um gleich wieder zu stehen und mit zu fiebern. „ Wie heißt der Fahrer ganz vorn? Ich brauche unbedingt ein rotes Tuch.“ Vera war ganz außer sich. Wie aufregend das hier war. „ Commodus, das ist ….das ist ….. RUSSATA…RUSSATA!!“ rief Vera wieder begeistert und verfolgte ganz gespannt das Geschehen auf der Bahn. Ringsherum hatte sie alles ausgeblendet.

  • Solch aufregende Ausflüge sind selten für Flavius Fusus und rasch hat er sich dem Enthusiasmus der Menge angeschlossen, wodurch er vermutlich gegenüber dem einen oder anderen gesetzteren Zuschauer auf den Rängen der Elite etwas hervorsticht. Ganz aufgeregt feuert er die einander jagenden Gespanne an, ist sich indes noch gänzlich unsicher, welchen der Fahrer er nun favorisieren solle. "Jaaa! Schneller!!" jubelt er und applaudiert er somit allen zugleich. Das Wagenrennen scheint ihm damit mehr zuzusagen, als so manche von mehr Gewalt und Brutalität gezeichnete Attraktion.


    Die unterkühlte Stimmung zwischen Domitilla und Scato ist bislang nicht zu ihm durchgedrungen und das Schweigen hat er anderen Ursachen zugeschrieben. Dementsprechend ist er auch völlig unbekümmert und seine Augen funkeln fröhlich, als er sich seinen Verwandten kurz zuwendet, ohne einen von ihnen im Speziellen anzusprechen: "Zu welcher Factio halten wir eigentlich? Gibt es da eine bestimmte Tradition in unserer Familie?"


  • "Naja die Aurata war jetzt ja nur eine Notlösung. Wäre ja witzlos wenn wir beide auf die Russata setzen würden. Aber ansonsten bin ich sehr zufrieden mit den Grünen." konnte Varus noch von sich geben bevor es wieder hoch her ging.


    Mit schmunzeln quittierte er die Anfeuerungsrufe seines Patrons und verfolgte die nächsten beiden Runden gespannt das Rennen.


    Der Fahrer der Russata lag gut in Führung und Varus ließ sich daraufhin zu dem Kommentar hinreißen:
    "Na nicht das der Proteneas überzogen hat und ihm bzw. seinen Pferden am Ende die Puste ausgeht!"

  • Zitat

    Original von Helvetia Vera
    Auf den Rängen war richtig was los. Vera wurde vom Trubel mitgerissen. Dass das Rennen bereits in vollem Gange war störte sie nicht. Aufgeregt rutschte sie auf ihrem Platz hin und her. „ Wie? Welche Farbe? Der da, der Rote, sieh wie schnell er seinen Wagen über die Bahn lenkt.“ Vera biss sich vor Aufregung auf die Unterlippe. „ Nein, sag wer ist wer. Lass uns wetten 10 Sesterzen auf den Roten ganz vorn. Erklär mir alles, ja?“ Vera stand auf, nichts hielt sie auf ihrem Platz. Genau das war es, was sie erleben wollte. Fantastisch, die schreienden Massen. Anfeuerungsrufe und Schmähungen, alles bunt durcheinander. Aus den Rufen heraus hatte sie mitbekommen, wie man die Roten nannte. „ RUSSATA !! RUSSATA!! „ rief sie begeistert und hüpfte auf der Stelle. Mit einem begeisterten Seufzer setzte sie sich, um gleich wieder zu stehen und mit zu fiebern. „ Wie heißt der Fahrer ganz vorn? Ich brauche unbedingt ein rotes Tuch.“ Vera war ganz außer sich. Wie aufregend das hier war. „ Commodus, das ist ….das ist ….. RUSSATA…RUSSATA!!“ rief Vera wieder begeistert und verfolgte ganz gespannt das Geschehen auf der Bahn. Ringsherum hatte sie alles ausgeblendet.


    Auch wenn Commodus auf Bitten von Varus nun Anhänger der Praesina war brauchte er bei diesem Rennen ja nicht deren Farben hoch halten. Die Praesina nahm an diesem Rennen nicht teil. Die Roten mochte er allerdings nicht sooo wirklich und wäre ja auch langweilig wenn sie beide auf den gleichen Rennstall setzen würden.
    "Na gut dann setz ich 10 auf den Gelben hinter deinem Favoriten!"


    Commodus ließ sich ein wenig von der Begeisterung von Vera anstecken und stand nun ebenfalls auf.
    "Er heißt Proteneas! Aber denk dran das Rennen ist noch nicht vorbei."


    Commodus lachte kurz:
    "Ein grünes Tuch wäre wohl besser sonst ärgert sich der arme Varus noch mehr."


    Er wusste gar nicht ob Vera mit Varus mal über die Rennställe gesprochen hatte.


  • Auch in der vierten Runde schien es nicht so, als ob Proteneas seiner Rolle als Favorit nicht gerecht werden würde. Souverän fuhr er auch diese Runde an der Spitze zu Ende.


    Dahinter versuchte noch immer Sotion, den Abstand zu verkleinern. Wild spornte er seine Pferde an und machte sogar Boden auf den Führenden gut. Allerdings war er da nicht der einzige.
    Tanco hatte sich endgültig aus dem Gerangel mit Phytocles gelöst. Kurzerhand hatte er sich die Peitsche des goldenen Fahrers geschnappt und ihm entrissen. Mit einem wütenden Aufschrei hatte er sie einfach auf die Rennbahn gepfeffert und seine Pferde weiter angetrieben. Nun kam er auch Sotion gefährlich nahe, aber in dieser Runde noch nicht ganz heran.
    Phytocles konnte ohne die Peitsche seine Pferde nicht mehr ganz so hart antreiben. Er versuchte es mit dem Knallen der langen Zügel, aber seine Pferde konnten das Tempo nicht ganz halten. Auch Amasis zog wieder an ihm vorbei und schloss die Lücke zu den vorderen.
    Auch das hintere Feld konnte nun endlich den Anschluss an das Hauptfeld bilden.Lusorix trieb seine Pferde nun mehr und mehr an. Es schien beinahe, als hätte er deren Kraft für die letzten drei Runden aufgespart und würde erst jetzt so richtig am Rennen teilnehmen. Am Ende der Runde war er nur noch eine knappe Wagenlänge hinter Phytocles.
    Auch Hamiris und Oxtaius konnte das Tempo erhöhen und wieder gänzlich ans Feld anschließen. Oxtaius erwischte es hierbei allerdings etwas besser, so dass er sich nun doch auch knapp vor den blauen Fahrer setzte und, das Hauptfeld nun wieder in greifbarer Nähe, seine Pferde hart antrieb.

  • Zitat

    Original von Iullus Flavius Fusus
    Die unterkühlte Stimmung zwischen Domitilla und Scato ist bislang nicht zu ihm durchgedrungen und das Schweigen hat er anderen Ursachen zugeschrieben. Dementsprechend ist er auch völlig unbekümmert und seine Augen funkeln fröhlich, als er sich seinen Verwandten kurz zuwendet, ohne einen von ihnen im Speziellen anzusprechen: "Zu welcher Factio halten wir eigentlich? Gibt es da eine bestimmte Tradition in unserer Familie?"


    Hatte das fröhliche Schwatzen seines Neffen Fusus den jüngsten der Flavii auf dem Weg bereits in gewissem Maße aufgeheitert, so war ihm insonderheit die Rede des Tiberius am Vormittag in Erinnerung geblieben, hatte sie ihn doch erinnert, dass ihm jene nunmehr als geradezu mythisch präsentierte Gestalt persönlich bekannt war, es sich um einen Freund seines Vaters gehandelt hatte und dass er gar als junger Knabe dessen Hochzeitsfackel zu tragen die Ehre gehabt hatte. Und eben zu den Spielen anlässlich des Latinerfestes unter dessen Consulat war ihm auch dargelegt worden, welche Factiones die Flavii für gewöhnlich favorisierten, sodass er nun Fusus auf direktem Wege informieren konnte:
    "Die Purpurea oder die Praesina für gewöhnlich. Beide fehlen indessen heute."
    Ironischerweise erwies sich auch jener Umstand als Parallele zu den Spielen des Tiberius von damals, wie ihm nun bewusst wurde, sodass er lächelte und diesen Umstand prompt verkündete:
    "Bei den Spielen zum Latinerfest, als Tiberius Durus Consul war, war dies ebenfalls der Fall. Die Götter belieben bisweilen zu scherzen!"
    Als Kompromiss hatte Manius Minor kurzerhand beschlossen, jene Factio anzufeuern, welche die höchste farbliche Similität zu den flavischen Favoriten besaß und nahm somit mit höchster Satisfaktion, dass Proteneas von der Russata die Spitze des Feldes tapfer verteidigte.

  • Kurz musste Atticus überlegen. Er kannte das Zitat, aber ganz auswendig konnte er nun doch nicht alles, was er jemals gelesen hatte. Allerdings hatte er nun auch wieder nicht so viele Gedichte gelesen, die im klassischen Hexameter geschrieben waren. Und davon gab es auch noch weniger Geschichten, die irgendwas mit Fröschen zu tun hatten.
    “Magst du Ovidius?“ fragte also Atticus so nebenbei, als er die Zeile dann zugeordnet gekriegt hatte. Zumindest glaubte er, dass die Zeile aus den Metamorphosen war. Es klang so danach und würde zur Geschichte von Latona passen. Aber ganz auswendig wusste er das nicht mehr. Sein Lehrer hatte sich mit Ovidius Naso nicht so lange aufgehalten und war eher zu den philosophischen Schriften übergegangen. Gedichte waren was für Mädchen. Vermutlich ein Grund, warum dieses hier eben jenes kannte.

  • „Verdammt!“, rutschte Lucia der Fluch heraus als Hamiris als Letzter die Runde beendete. Sie hätte wirklich nicht gedacht, dass das erste Wagenrennen so ein Desaster werden würde! Aber noch war das Rennen ja nicht vorbei. Sie musste einfach daran glauben, dass Hamiris noch eine Chance hatte! „Komm schon, du Faulpelz!“, murmelte sie drängend in ihren nichtvorhandenen Bart.


    Der Junge schien das Zitat zu kennen. Angenehm überrascht wandte sich Lucia vollständig zu ihm um. Das Gespräch hier war mit einem Mal um so viel interessanter als das vermurkste Rennen dort unten geworden. „Oh ja, sehr gerne sogar!“, bestätigte sie begeistert. „Ich mag vor allem die Amores, aber auch die Metamorphosen haben ihren Reiz. Magst du ihn auch? Hast du einen Lieblingsvers?“ Das wäre ja eine nette Abwechslung, wenn sie hier oben mit Gedichten von dem Rennen da unten abgelenkt werden würde.

  • Zitat

    Original von Tiberius Helvetius Varus
    "Naja die Aurata war jetzt ja nur eine Notlösung. Wäre ja witzlos wenn wir beide auf die Russata setzen würden. Aber ansonsten bin ich sehr zufrieden mit den Grünen." konnte Varus noch von sich geben bevor es wieder hoch her ging.


    Mit schmunzeln quittierte er die Anfeuerungsrufe seines Patrons und verfolgte die nächsten beiden Runden gespannt das Rennen.


    Der Fahrer der Russata lag gut in Führung und Varus ließ sich daraufhin zu dem Kommentar hinreißen:
    "Na nicht das der Proteneas überzogen hat und ihm bzw. seinen Pferden am Ende die Puste ausgeht!"


    "Keine Sorge, dafür ist er erfahren genug", gab sich Macer siegessicher. "Wenn er schon an der Grenze der Leistungsfähigkeit seiner Pferde angekommen wäre, würde er nicht so einen weiten Vorsprung heraus fahren. Stattdessen würde er die Gegner herankommen lassen, damit sie sich verausgaben, während er seine Kräfte schonen kann. Kurz bevor sie ihn eingeholt haben, kann er dann noch einmal davon ziehen", erklärte er genüßlich die Taktik, die er seinem erfahrenen Fahrer zutraute. Ob er wirklich so dachte und handelte, wusste er nicht, denn auch wenn er sich gerne mit vielen Angelegenheiten der Factio befasste, sprach er doch selten ausführlich mit den Fahrern.


    [Blockierte Grafik: http://img301.imageshack.us/img301/4836/russata2cx.gif]

  • Nachdem die Tierhatz den jungen Petronier schon ziemlich begeistert hatte, hatte er sich zusammen mit der Menschenmenge in der Mittagspause hinunter zum Circus Maximus schieben lassen. Unterwegs hatte er versucht etwas Richtiges zu Essen zu kaufen: Der Händler mit seinem kleinen Ofen am Straßenrand hatte leckere Spieße mit gebratenem Fleisch angeboten, die wirklich verführerisch ausgesehen hatten. Als Lucius dann aber nach dem Preis gefragt hatte, war ihm der Appetit vergangen - der Preis war in keinem Verhältnis zur Menge des Fleisches gestanden, da war es rationaler, bis zum Abend zu hungern!


    Bis er dann den Circus erreicht hatte, waren die besten Plätze für die einfachen Cives natürlich längst weg gewesen - es war doch irgendwie einfacher gewesen in Mogontiacum, wo die Decurionenfamilien immer ganz vorn saßen! Letztlich hatte er einen Platz an der Gerade bekommen, wo komischerweise noch am ehesten Plätze zu bekommen waren. Dort setzte er sich, betrachtete einen dicken Typen neben sich mit Abscheu, der einen der Spieße des Straßenhändlers genüsslich verspeiste und dabei den herrlichen Fleischduft verbreitete. Der junge Petronier spürte seinen Magen knurren und setzte eine säuerliche Miene auf.


    Wagenrennen hatte er bisher noch nie erlebt, sodass er doch gespannt war. Als sich dann die Tore öffneten und die Gespanne losstürmten, war er zuerst auch wirklich begeistert. Als die Wägen dann aber das zweite Mal passiert waren, ließ seine Begeisterung wieder nach - während das Publikum aus völlig unerfindlichen Gründen hier wie bekloppt ein paar Wagenlenker anfeuerte, die mit irrational hoher Geschwindigkeit im Kreis fuhren, verlor Lucius langsam aber sicher das Interesse und begann sich eher etwas umzusehen. Ob er heute noch irgendwo Armin finden würde? Naja, die Wahrscheinlichkeit dafür war wohl ziemlich niedrig...


    Zum Glück waren die Ränge auch hier relativ steil, sodass er von seinem Platz aus zumindest die inneren Rennbahnen sehen konnte

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    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • Zitat

    von Marcus Helvetius Commodus


    Commodus lachte kurz:
    "Ein grünes Tuch wäre wohl besser sonst ärgert sich der arme Varus noch mehr."
    Er wusste gar nicht ob Vera mit Varus mal über die Rennställe gesprochen hatte.



    „ Er wird gewinnen…Er wird gewinnen. Proteneas!!“ rief Vera. Die gelben sahen keinen Stich. Nein, das ging nicht. Die 10 Sesterzen verlor Commodus an sie. „ Er schafft das, wirst du sehen.“ Was meinte ihr Bruder gerade? Varus würde sich ärgern, bei rot statt grün? „ Ein grünes Tuch? Er hat so viel Grün. Ein bisschen rot dazwischen, die Farbe der Trauben…." Vera wusste nichts von Varus Ambitionen beim grünen Rennstall. „ Könnte nicht Varia für ein paar Sesterzen nach einem roten Tuch gehen? Würdest du ihr das bitte erlauben?“ ganz lieb sah Vera zu Commodus.

  • Commodus bekam immer bessere Laune alleine schon davon zu sehen wie begeistert Vera war.
    "Wir werden sehen ... ich überlege jedenfalls schon mal was ich mit meinem Gewinn anstelle", neckte er sie dann gleich noch ein bisschen.


    Wäre er jetzt ein Spielverderber hätte er ihr die ganze Kiste mit Varus und der Praesina erklärt. Aber da er selber trotz Mitgliedschaft nicht wirklich an diesem Rennstall hin und Vera auch den Spaß nicht nehmen wollte ließ er das.


    "Na klar, auch wenn sie ja eigentlich kein Laufmädchen ist."


    Mit diesem Satz wollte er nur kurz den Standpunkt klar machen das Varia keine einfache Serva war.


    Er drückte Varia ein paar Sesterzen in die Hand und sagte:
    "Schau ob du irgendwo ein rotes Tuch findest!"

  • Varia hatte es schon geahnt, als Vera die Bitte geäußert hatte. Sie wie man ihr im Haus erzählt hatte, konnte Commodus seiner kleinen Schwester nichts abschlagen.
    Und natürlich kam es so. Ehe sie sich versah, hatte sie ein paar Geldstücke in der Hand, ihre Faust schloss sich um die Geldstücke.
    Ein Nicken in Commodus Richtung. „Natürlich Dominus.“ Ein Lächeln zu Vera und schon verschwand Varia in der Katakomben. Bei Hereingehen hatte sie gesehen, dass sich dort einige Händler aufgebaut hatten.


    So machte sie sich also auf den Weg. Schnell war ein Händler gefunden, der die gewünschten Tücher anbot. 3 Sesterzen wollte der haben? Varia schaute finster, was für ein Wucher. Es wurde eine recht hitzige Diskussion. Schlussendlich, das lag wohl an Varias Überzeugungskraft, ergatterte sie das Tuch für 1 Sesterze.


    Auf dem Rückweg kam sie ein einem Stand mit Süßigkeiten vorbei, sie wusste das Vera regelrecht vernarrt in jene war. Also beschloss sie kurzerhand, der kleinen Helvetia eine Freude zu machen und erstand 4 kleinere Honigkuchen für eine weitere Sesterze.


    Sie drängelte sich durch das Gewühl, verschaffte sich wenn es notwendig war auch mit etwas Körpereinsatz frei Bahn und war nach einer ganzen Weile wieder neben den Beiden.


    Das Tuch und die Honigkuchen reichte sie Vera und Commodus bekam mit einem knappen „Dominus.“ das Restgeld in die Hand gedrückt. Er würde bei zählen feststellen, das 2 Sesterzen ausgegeben wurden.


    Varia indes nahm wieder schweigend ihren alten Platz ein.

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