"Oh, ein Klient des Kommandeurs", bemerkte der Schreiber, ohne allerdings anklingen zu lassen, ob er das für positiv oder negativ hielt. Wahrscheinlich hatte er nicht einmal eine Meinung dazu. "Bist du ehemaliger Soldat?", erkundigte er sich dann, weil das bei Klienten des Kommandeurs ja durchaus sein konnte, auch wenn der Mann dafür etwas jung aussah. Dass er aktiver Soldat war, schloss der Schreiber nach der Vorstellung schon aus. "Falls nicht, kostet die Anmeldung 500 Sesterze, ansonsten die Hälfte."
Beiträge von Spurius Purgitius Macer
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Von dem Buch hatte ich auch schon gehört und es schon einmal kurz durchgeblättert und wollte es mir eventuell mal holen. Scheint wirklich lesenswert zu sein.
ZitatAuch über den normalen Soldaten wurde geschrieben, dass es eben nicht so war wie in unserem IR, sondern der Soldat einfach die bessere Versorung in jeglicher Art annahm und sich lieber Töten ließ als auf dem heimischen Ackerboden nur spärliche Ernten einzufahren.
Dazu muss man wohl noch ergänzen, dass zumindest viele Legionäre in ihren 20 Dienstjahren nie ein richtiges Schlachtfeld gesehen haben, sondern ihre Zeit mit dem Bau von Straßen und anderer Infrastruktur, dem Schutz gegen Räuber und Diebe und nicht zuletzt einer umfangreichen Selbstverwaltung verbracht haben. Im Zweifelsfall war das Leben als Legionär weitaus weniger spannend und abenteuerlich, als man sich das vorstellt, aber genau deshalb waren die Leute ja da - weil sie eben nicht drum zittern wollten, ob sie morgen noch leben, sondern weil sie 20 Jahre Sicherheit haben wollten. Bei den Hilfstruppen kam als Motivation noch dazu, dass man nach dem Dienst das römische Bürgerrecht bekam. Und das bedeutete eben auch nichts anderes als ein kleines bisschen mehr Sicherheit. -
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Original von Appius Decimus Massa
Ich trat ein und musterte den Mann am Schreibtisch. Militärisch korrekt nahm ich Haltung an und brachte mein Anliegen vor. " Salve. Ich möchte, wenn nichts dagegen spricht, das Examen Primum ablegen. Centurio, Appius Decimus Massa, classis misenensis."
Der Schreiber erwiderte den Gruß ebenso militärisch, immerhin war er selber im Rang deutlich niedriger als der Besucher, wenn auch bei einer anderen Einheit. "Es spricht nichts dagegen, Centurio", antwortete er und begann umgehend mit der entsprechenden Eintragung in der Anmeldeliste. Dann händigte er die Prüfungsunterlagen aus. "Die Bearbeitungsfrist beträgt eine Woche. Ich wünsche viel Erfolg." -
Der Schreiber konnte sich in den letzten Tagen nicht über Arbeit beklagen, denn mit dem Ende des Bürgerkriegs schien die Academia wieder richtig Zulauf zu bekommen. Also rief er den nächsten Herein, der geklopft hatte und begrüßte auch ihn freundlich. "Salve!"
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Als der neue Imperator seine Rede beendete hatte, musste sich Macer kurz unwillkürlich fragen, ob der Mann früher auch immer so lang geredet hatte. Er konnte sich nicht wirklich daran erinnern, aber bei seinem schlechten Gedächtnis musste das natürlich nichts heißen. Aber auch wenn die Rede erstens lang und zweitens vom Aufbau her nicht unbedingt klassisch war, so machte sie auf Macer doch einen eher positiven Eindruck. Sie klag für ihn zumindest danach, als wenn der Imperator es ernst meinte mit der neuen Freiheit für den Senat, wenn er sich selber gleich mal die Freiheit für eine solche Rede nahm. Wobei Macer noch nicht ganz klar war, was er sich unter der Überprüfung der Rechte und Pflichten des Imperators vorstellen sollte und was davon zu erwarten war. Der Begriff einer Lex Imperio war ihm zwar geläufig, aber es blieb wohl abzuwarten, wie der neue Kaiser das auslegen würde. Sagen wollte er aber dazu nichts, auch wenn er als Consular vielleicht noch am ehesten das Wort hätte erheben können, sondern schaute sich stattdessen nur um, ob man nun tatsächlich sofort zum Capitol aufbrechen würde.
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Einer von denen, die etwas weiter weg waren, war Macer, der inzwischen wieder etwas häufiger die öffentlichen Thermen besuchte, seit er sich an seine Vaterrolle gewöhnt hatte und nicht mehr jeden freien Augenblick bei seiner kleinen Tochter verbringen wollte. Was nicht bedeutete, dass ihm an ihr plötzlich nichts mehr lag, sondern eher, dass er eingesehen hatte, dass man als Vater ohnehin nicht immer da sein kann, selbst wenn man es wollte - auch dann nicht, wenn man selber ein Badebecken im Haus hat. Also konnte er auch ab und zu wieder in die Thermen gehen, um Kontakte zu pflegen und zu knüpfen, was gerade jetzt ganz sicher nicht schaden konnte. Mit einer Mischung aus entspannter Erholung und wacher Neugier ließ er also seine Blicke über die anderen Männer im Wasserbecken und dem Raum gleiten und beobachtete ab, was passierte.
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Original von Lucius Vinicius Massa
"Lucius Vinicius Massa..." antwortete er und legte sogleich den Geldbeutel auf den Tisch ".... und hier die Gebühren!"
"Ahja, hier stehst du ja auch", erwiderte der Schreiber, tippte auf den gefundenen Eintrag für den Vinicier und ergänzte dann am Ende der Liste einen neuen. Dann stellte er die Prüfungsunterlagen zusammen und überreichte sie. -
Von drinnen rief jemand den Besucher herein und blickte ihm entgegen. Derjenige, der gerufen hatte, war ganz offensichtlich ein Soldat, auch wenn er hier nur in der Schreibstube der Academia seinen Dienst versah und deshalb nicht einmal ein Schwert trug. Sein Soldatengürtel war da ein eindeutiges Zeichen.
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Original von Decima Messalina
ich sehe gerade das Matinia Musa nun auch nicht mehr im Forum der Patria Potestas angehört und somit ebenfalls nicht mehr der Nobilitas. Sie ist aber weiterhin unter der Patria Potestas von Publius Matinius Agrippa, auch wenn er sich sim-off im Exil befindet.
Technisch zählen IDs im Exil an manchen Stellen genauso wie IDs in Elysio (weil sie insbesondere in beiden Zuständen inaktiv sind) und das schlägt dann hier auch gerade zu. Das könnte man vielleicht mal ändern, aber da daran einiges hängt, ist das ganz sicher nicht kurzfristig möglich. -
Der Türhüter zog die Augenbraue leicht nach oben, während der Mann sein offenbar gut vorbereitetes Bewerbungssprüchlein herunterratterte. Er war hier doch nur für's Bewachen und Öffnen der Türe zuständig und nicht für die Entscheidung über solche Bewerbungen. Also merkte er sich so viel wie möglich von dem Text und holte dann mit dieser Information den Hausverwalter zu Hilfe. "Das ist ein ehrenwertes Anliegen, junger Mann", erklärte dieser dem Besucher. "Aber der Senator ist ein sehr beschäftiger Mann und du wirst verstehen, dass er nicht immer spontan Zeit für solche Anliegen haben kann. Wenn du ein förmliches Gespräch suchst, können wir einen Termin vereinbaren, aber dann solltest du dazu auch ein paar Empfehlungen mitbringen können, zum Beispiel von deinem Vater, deinen Lehrern, anderen namhaften Männern aus deiner Bekanntschaft oder ähnlichem. Oder du versuchst, den Senator ungezwungen kennenzulernen in den Thermen oder über die Factio Russata", schlug er dann vor.
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"Selbstverständlich ist das möglich", erklärte der Schreiber und griff nach der Anmeldeliste. "Es sind wieder dieselben Kosten fällig und der Ablauf ist auch derselbe. Nur die Fragen sind andere. Wie war noch einmal dein Name?", erkundigte er sich, während sein Blick schon über die letzten Einträge glitt, um seinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen.
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"Herein", rief der Schreiber von innen und lächelte dann etwas unsicher, als der Mann eintrat, weil er sich nicht ganz sicher war, ob jener kürzlich schon einmal da war oder ob er ihn verwechselte. "Salve!"
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Der Türhüter öffnete die Tür inzwischen wieder einigermaßen routiniert, nachdem sich die Lage in Rom mit dem Einzug eines neuen Kaisers merklich beruhigt hatte. "Salve. Was kann ich für dich tun?" erkundigte er sich nach den Wünschen des unangemeldeten Gastes.
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Original von Quintus Verginius Mamercus
2.: Auf der Werbeseite der "Gentes und Familien" habe ich die Chimäre noch gefunden mit folgender Bildadresse: http://i662.photobucket.com/al…ysepunkt/k-k-Chimaere.jpg. Hilft das weiter?
Das Logo sollte bei allen kommenden Postings nun wieder stimmen. -
Aus dienstlichen und privaten Gründen melde ich mich für den Rest der Woche nur eingeschränkt aktiv und für das Wochenende gleich komplett ab. Da findet man mich dann hier: http://www.apx.lvr.de/ihrbesuc…taltungen/museumsfest.htm
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Macer war einigermaßen überrascht und irritiert, als ihn Aurelius Lupus aufforderte, das Testament ebenfalls zu inspizieren. Nicht, dass Macer das schon aus purer Neugier nicht ohnehin vorgehabt hätte, aber hier als ehemaliger Praetor und Consular offiziell dazu aufgefordert zu werden war dann doch etwas ganz anderes. Dass Germanicus Sedulus zur selben Zeit ebenfalls sprach und Macer nicht ganz klar wurde, auf welchen Punkt er hinaus wollte und ob er das Testament anzweifeln wollte oder nicht, trug dann auch nicht dazu bei, dass Macer schnell reagieren konnte. Dementsprechend zögerlich stand er daher nur auf und ging nach vorne, um das Schriftstück entgegen zu nehmen. "Ich denke, es gibt wesentlich erfahrenere Männer in diesen Reihen, die sich mit Urkunden dieser Art auskennen und sie zu beurteilen vermögen als ich einer bin", erklärte er schon auf dem Weg sein Unwohlsein mit seiner Aufgabe. "Ein Moment wie dieser führt uns zweifellos besonders deutlich vor Augen, wie schmerzhaft die Verbannung so großartiger Rechtgelehrter wie Vinicius Hungaricus ist, der als Consular und ehemaliger Praefectus Praetorio zweifellos ein wesentlich besserer Gutachter ist als ich es je sein kann. Sofern es mir gestattet ist, möchte ich daher den Antrag stellen, dass die Proskriptionen und Verbannungen, die unter Vescularius Salinator gegenüber Mitgliedern des Senats ausgesprochen wurden, schnellstmöglich revidiert werden", führte er dann weiter aus, während er das Dokument inzwischen in der Hand hielt. Erst einmal schaute er sich aber im Senat nach Reaktionen auf seinen Antrag um, dann fiel sein Blick fast wie zufällig auf das Schriftstück in seiner Hand und er erinnerte sich scheinbar wieder daran, wofür er überhaupt aufgestanden war und vertiefte sich in die Begutachtung des Dokuments, dass er schließlich mit einem Nicken an Aurelius Lupus zurück gab. "Ich kann mich deinem Urteil uneingeschränkt anschließen", stellte er fest und hatte damit sowohl seine Aufgabe erfüllt als auch seine Neugier befriedigt. Auf dem Dokument stand tatsächlich, was bisher immer behauptet worden war.
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So kurz, wie die Begrüßung am Stadtrand und der Auftritt auf dem Forum ausgefallen war, so schnell kam auch der Senat zur Sache, stellte Macer fest. Gleich nach der Eröffnung der Sitzung wurde der zu erwartende Antrag gestellt, ohne dass Cornelius Palma noch einmal das Wort ergriff oder das das draußen gezeigte Testament noch einmal näher in Augenschein genommen wurde durch den Princeps Senatus. Macer hoffte, dazu zumindest in halboffiziellem Rahemn später trotzdem noch Gelegenheit zu erhalten, schon rein aus Neugier. Jetzt waren aber wohl keine detaillierten Betrachtungen gefragt, sondern klare Zeichen - und Macer fiel es nicht schwer, hier wie erwartet zu applaudieren, denn alles in allem fiel die Vorstellung und Berufung des neuen Kaisers um einiges vertrauenserweckender aus als jene seines Vorgängers.
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So ganz überzeugte Macer diese Argumentation nicht, aber er sah ein, dass die Einschätzung dabei vielleicht auch von Person zu Person unterschiedlich wäre. "Nun, ich würde trotzdem niemanden zu dieser Reise überreden, aber du kennst deine Familie und ihre Empfindungen zweifellos besser als ich", gab er daher zur Antwort. "Aber ob die Legionäre hier wirklich für Ruhe sorgen können, muss die Zeit ja erst zeigen. Heute machte die Stadt zweifellos kein allzu einladendes Gesicht", lenkte er das Gespräch dann wieder auf die aktuellen Ereignisse zurück, auch wenn draußen auf der Straße derzeit nun alles wieder ruhig zu sein schien.
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"Zumindest haben sie einen geschickt, der sich sichtlich bemüht, diese Rolle zu spielen", antwortete Macer ebenso leise, aber dafür direkt an den fragenden Klienten gewandt. "Nach den offenen Freveln des Vescularius Salinator gegen allerlei althergebrachte Sitten, wäre eine etwas bessere Fassade aber wohl ohnehin jedem Nachfolger angeraten. Wie es dahinter aussieht, werden wohl erst die nächsten Stunden, Tage und Wochen zeigen."
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Der Schreiber prüfte routiniert den Betrag und verbuchte den Geldeingang sorgfältig auf seiner Buchführungsliste, bevor er die Münzen in der Kasse verschwinden ließ. Dann stellte er die Prüfungsunterlagen zusammen und händigte sie aus. "Ich wünsche viel Erfolg", sagte er dabei lächelnd.