Hm, ja, das ist eigentlich 'ne gute Idee. Ich denk' mal drüber nach.
Beiträge von Spurius Purgitius Macer
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Den Wohnort können wir genauer angeben - es geht jede Stadt aus dem Tabularium. Wo soll's denn hin gehen?
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Der Türhüter schien über diesen Besuch nicht begeistert zu sein und ihm misstrauisch entgegen zu treten. Boten kamen gewöhnlich im Laufe des Vormittags und jene, die abends kamen, brachten meistens schlechte Nachrichten. Er öffnete die Tür erst einmal nur einen Spalt, um den Mann genauer zu betrachten, ließ ihn dann aber schließlich doch eintreten. "Warte hier!", wieß er ihn an, während er erst einmal die Tür wieder verriegelte. "Folge mir", lautete dann die nächste Aufforderung, mit der er den Besucher ins Atrium führte und ihn seinem Herrn melden ließ. Selber ließ er den Mann nicht aus den Augen.
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Macer lag gerade mit seiner Frau zu Tisch, als er über die Ankunft des Boten aus Germania informiert wurde. Mit einer Mischung aus Skepsis und Neugier verließ er das Triclinium, um dem Besucher im Atrium gegenüber zu treten. "Salve. Du hast eine Nachricht für mich?", sprach er ihn an und musterte ihn dabei.
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Macer nickte zustimmend, denn überhaupt etwas in Angriff zu nehmen, war immerhin besser als gar nichts zu tun. "Vielleicht könnte ich dir zumindest auf indirektem Wege behilflich sein. Falls du erste Kontekte geknüpft hast, lass' mich wissen, wer dein Gesprächspartner dort war. Der Ehemann einer Geschäftspartnerin ist recht hochrangiger Kanzleibeamter, was auf dem einen oder anderen Wege vielleicht zumindest für eine kleine Empfehlung reichen kann." Viel rechnete sich Macer davon nicht aus, aber es reichte allemal, seinem Klienten etwas Hoffnung zu machen, dachte er sich.
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"Ja, auch eine Arbeit in der Kanzlei kann für deine Pläne förderlich sein", stimmte Macer zu, auch wenn dort die Positionen eher entweder an Freigelassene oder eben schon an Ritter vergeben wurden. "Im Moment habe ich allerdings keine direkten Kontakte zu Beamten der kaiserlichen Kanzlei", schränkte er gleich seine eigenen Handlungsmöglichkeiten etwas ein. Empfehlungen funktionierten schließlich am besten über persönliche Kontakte.
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Zwischen den Senatoren, die noch immer ein kleineres Häuflein bildeten als üblich, stand natürlich auch Macer. Man konnte von diesem Termin halten was man wollte und von diesem Kaiser ebenfalls, aber die offizielle Inthronisation eines römischen Kaisers war einfach ein Ereignis, das man als Senator nicht verpassen dürfte. Fand zumindest Macer und hatte sich deshalb in bester Toga auf das Marsfeld begeben, wo der Zug seinen Anfang nahm. Die Garde war da, ebenso die Stadtkohorten, die wohl beide sehr fest auf Seiten des neuen Kaisers standen. Jener selber nun also erstmal rechtmäßig mit 24 Liktoren, mit denen er sich ja vorher schon gezeigt hatte. Macer verzichtete daraf, diesbezüglich oder allgemein zum Auftreten des neuen Kaisers mit irgendwem in der Senatorenschaft mehr als die nötige Konversation zu pflegen. An Tagen wie diesen waren Meinungen ohnehin nicht gefragt.
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Wäre Macer nun nach dem genauen Inhalt des besagten Briefs gefragt worden, wäre er ziemlich aufgeschmissen gewesen, denn auch diesmal verweigerte ihm sein Gedächtnis die genaue Widergabe der Informationen. Aber zur groben Orientierung im Gespräch reichte es eben, der Rest war Souveränität eines erfahrenen Patrons. "Nun, die Dinge selber zu beschleunigen ist zweifellos erstrebenswert, aber nicht immer hilfreich, solange man keinen konkreten Plan verfolgt. Ich weiß im Moment keine Tätigkeit, zu der ich dich selber anstellen oder jemand anderem empfehlen kann, die dich deinem Ziel einen klaren Schritt näher bringt. Ich kann dir empfehlen, für die Acta Diurna zu arbeiten, denn so knüpfst du Kontakte, aber eine Garantie dafür, so das nötige Vermögen oder Ansehen für eine Erhebung zum Ritter zu erwerben, gibt es nicht. Ebenso könntest du als Verwalter eines Senators tätig werden und durch geschicktes Wirtschaften mit einiger Sicherheit ein Vermögen erwerben, aber eine konkrete Empfehlung, für wen du arbeiten solltest, habe ich nicht." Was zweifellos auch daran lag, dass einige Senatoren im Moment Rom verlassen hatten und die meisten anderen zweifellos andere Sorgen hatten, als einen Verwalter zu finden. Zumal Macer seinen Klienten auch nicht gerade ohne Not allzu nahe an das direkte Umfeld Salinators schicken wollte.
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Macer nickte langsam und bedächtig, während sein Klient das Anliegen vortrug. Auch wenn Macer sich in diesem Augenblick nur vage an den genauen Inhalte des Briefes erinnerte, war ihm das grundsätzliche Anliegen durchaus bewusst. Was wohl auch vor allem daran lag, dass es sich um ein recht typisches Anliegen handelte und somit keine besondere Gedächtnisleistung von Macer erforderte. "Nun, ich hatte Terentius Cyprianus darauf angesprochen, aber dies hat noch kein greifbares Ergebnis zutage gefördert", begann er dann eine Antwort. "Du hattest eine ritterliche Karriere im Sinn, nicht wahr?", vergewisserte er sich dann, ob er die richtigen Erinnerungen hervorkramte.
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"Salve", grüßte Macer seinen Klienten und lächelte freundlich, als dieser vorgelassen wurde. "Was führt dich heute zu mir?", erkundigte er sich dann.
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Der Türhüter nickte und ließ den Gast eintreten. Drinnen kümmerte sich Macers Verwalter um ihn und reihte ihn in der Schlange derer ein, die auf eine Salutatio beim Hausherrn warteten.
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Der Türhüter öffnete auch umgehend, denn inzwischen hatte sich die Lage in der Stadt ja wirklich normalisiert und auch der übliche Klientenbesuch stand morgens wie immer ins Haus. "Zur Salutatio?", erkundigte er sich nur und rechnete im Prinzip schon jetzt mit einem Ja.
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Der neueste Brief, der Macer erreicht hatte, hatte ihn sehr zum Nachdenken gebracht. Alleine der Name des Absenders hatte ihn schon überrascht und irritiert, denn bisher stand er weder in engem Kontakt mit Aurelius Lupus, noch hatte er damit gerechnet, Post von einem geflohenen Senator zu erhalten. Auch in Stimmung und Tonfall war der Brief anders, als die meiste Korrespondenz, die Macer überlicherweise führte, was die Einordnung nicht gerade erleichterte. Vor allem war es aber der Inhalt, den der Absender durchaus wortreich vor ihm ausbreitete und den Macer mehr als einmal lesen musste, um ihn vollständig zu erfassen. Immer wieder glitten schon nach wenigen Sätzens eine Gedanken ab, um das gelesene mit dem zu vergleichen, was er aus anderen Quellen oder eigener Anwesenheit wusste, was er erfahren hatte, was er bisher erschlossen und geglaubt hatte. Nur um dann festzustellen, dass Aurelius Lups ihn in seinen Gedanken gleichzeitig bestätigte und widerlegte. Ein wirklich schwer verdaulicher Brief, den Macer nach einer Weile einfach beiseite legen musste, um gedankenverloren einige Schritte im Garten zu tun, nur um dann wieder in sein Arbeitszimmer zurückzukehren, den Brief noch einmal zu studieren und festzustellen, dass es noch weitere Interpretationen und Schlussfolgerungen zu bedenken gab. An zufriedenstellende Schlussfolgerungen war nicht zu denken und an eine rasche Antwort schon gar nicht.
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Dass die übliche Redereihenfolge von den Consulen über die anderen Magistrate und dann die Consularen und so weiter nicht eingehalten wurde, sondern die Anhänger des Vescularius Salinator bald kräftig zu klatschen anfingen, als gälte es, den Praefectus Urbi auf diese Weise im Amt zu bestätigen, war Macer durchaus Recht, denn so konnte er sich noch länger überlegen, wie er eine mögliche Stellungnahme formulieren konnte. So wenig, wie er eine Ahnung von der Verschwörung gegen den Kaiser hatte, so wenig konnte er nun beurteilen, was von dem Testament zu halten war. Für seinen Geschmack war es arg knapp für ein kaiserliches Testament, aber das musste ja nichts heißen. Valerianus war nie ein Kaiser großer Worte gewesen, das stand fest.
"Der Wille des verstorbenen Imperator Caesar Augustus sollte umgesetzt werden, wie er ihn mit eigener Hand niedergeschrieben hat", sagte er schließlich, ohne zu wissen, welche tiefe Bedeutung diese ansich banale Äußerung in diesem politischen Spiel aus Fälschungen und falschen Korrekturen hatte. Was hätte es auch genutzt, hier nun offen in Opposition zu treten und ohne stichhaltige Beweise oder überhaupt Anhaltspunkte das Testament anzuzweifeln oder andere Anschuldigungen zu erheben?
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Auch Macer war froh, dass die Prätorianer nicht vor seiner Tür gestanden hatten. Wobei das nicht unerwartet war, denn immerhin hatte er keine Ahnung, was vor sich gegangen war. Offenbar wussten die Prätorianer, dass es von ihm nichts zu erfahren gab. "Da mich die Ereignisse völlig überrascht haben, interessiert mich natürlich grundsätzliche jede Neuigkeit in dieser Sache", antwortete er zunächst einmal. "Allerdings ist meine Frau eine Tiberia, wie du weißt, und daher stellt sich die Frage nach dem Verbleib von Tiberius Durus sicher als erste", fokussierte er dann seine Interessen aber doch erst einmal.
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Macer atmete mehr als einmal tief durch, als die entscheidenen Worte verlesen wurden. Nun also war das passiert, auf das viele gewartet hatte und was zugleich viele gefürchtet hatten. Das Testament war geöffnet worden und der letzte Wille des verstorbenen Imperator Caesar Augustus wurde verlesen. Aber nicht nur das, es wurde auch wie erwartet und zum Teil gefürchtet Vescularius Salinator zum Imperator bestimmt. Zumindest kam dies für Macer nicht unerwartet.
Aber die politischen Zeiten hatten ihn vorsichtiger werden lassen als er ohnehin schon war. Und so nutzte er die Tatsache, dass er kein amtierender Amtsträger und auch kein mehrfacher Consul war aus, um nicht sofort sprechen zu müssen. Stattdessen beobachtete er die Szenerie, versuchte Stimmungen zu lesen und wägte ab, so wie er es sich vor einigen Tagen nach dem Opfer für Concordia vorgenommen hatte. Die Götter werden nicht zulassen, dass der Mörder mit blutigen Händen nach dem Thron greift, hatte der Orakelspruch geheißen. Doch wer wurde hier nun gerade auf den Thron geoben - der Mörder oder sein Widerpart?
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Wir schauen uns das mal an. Wenn dir noch mehr auffallen, sag' Bescheid.
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Zitat
Original von Appius Terentius Cyprianus
Nachdem sein Patron versorgt worden war, kam auch Appius:"Patron! Eine Ehre in meinem bescheindene hausWas führt dich zu mir?"
Macer lächelte freundlich, hatte aber wenig Lust auf allzu umfangreiche Plaudereien und Schmeicheleien, was beispielsweise das bescheidene Haus oder auch die Ehre eines Besuchs anging. "Nun, diesmal vielleicht weniger eine Ehre, als eine Notwendigkeit, so dass du es mir hoffentlich auch verzeihst, dass ich gleich zum Punkt komme. Ich bin nämlich in Sorge um das Wohlergehen einiger Kollegen aus dem Senat. Und da dachte ich mir, dass ich einmal denjenigen aufsuche, der nicht nur einer meiner wichtigsten Klienten ist sondern auch einer der wichtigsten Männer Roms und der über alle wichtigen Ereignisse Bescheid weiß."Sim-Off: Der Besuch findet unmittelbar nach Aufhebung der Ausgangssperre statt. Vom Tod und der Flucht mehrerer Senatoren weiß Macer daher eben noch nichts genaues.
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"Vielen Dank für die ausführliche Antwort", erwiderte Macer, der tatsächlich die gewünschten Informationen erhalten hatte. So ließ sich der Kandidat doch gleich noch viel besser einordnen. Da er damit keine weiteren Fragen mehr hatte, nahm er wieder Platz und folgte der weiteren Vorstellung dieses Kandidaten schweigend.