Beiträge von Marcus Aurelius Antoninus

    Zitat

    Original von Gaius Ulpius Aelianus Valerianus
    "Doch ich werde dich ausnahmsweise für die Dauer deiner Amtszeit vom Dienst freistellen, falls du es noch wünschst... Optio."[/b]


    Sim-Off:

    Wieso PN? Wie wärs mit einem SimON-Brief gewesen?


    Sim-Off:

    Mir ist es egal, was du aus meiner kürzlichen Spielunlust machst. Ich stehe dazu.


    Antoninus stand aufrecht.


    "Ich wäre nicht hier, wenn ich es nicht wünschen würde."

    "Da ich mit meinem Manipel zu Transportaufgaben in Aquilea abkommandiert war, konnte ich nur eine schriftliche Anfrage stellen."



    Sim-Off:

    Tztztz, wie soll man das denn jetzt simmulativ beschreiben? Das Postfach des praefectus castrorum war voll und du warst wie er mindestens 10 Tage vor der Kandidatur nicht online. Außerdem war mir zum damaligen Zeitpunkt eher nach dem verlassen des IR als nach weiterspielen zumute. Die Kandidatur war Mittel zum Zweck, reinen Tisch zu machen. Ich bin selbst ganz überrascht, dass sie so ausging.

    Antoninus salutierte und trat näher.


    "Salve Legatus Legionis! Ich bin gekommen, um mich vom Dienst freistellen zu lassen, denn mein zukünftiges Amt ruft mich nach Rom. Ich habe zum Quaestor kandidiert und bin mit erstaunlicher Stimmenanzahl gewählt worden."

    Da hatte Antoninus also richtig gelegen, aber ganz so einfach lag auch dieser Fall nicht.


    "Im Hinblick auf Deandra ist Folgendes zu sagen. Als ich nach Rom zurückgekehrt war, stellte sich vieles anders dar, als ich es von früher kannte. Anstatt dass ich die patria potestas über meine Tochter hatte, besaß sie der pater gentis. Damals, während meiner Abwesenheit, wurde in der Gens entschieden, dass Deandra die Frau des pater gentis werden soll. Zwar sehe ich keine Heirat, keine Verlobung und kaum eine Beziehung, aber solange diese Beziehung nicht offiziell aufgelöst wurde, kann ich Deandra niemandem geben und noch nicht einmal jemandem versprechen. Mir sind in dem Fall die Hände gebunden und solange ich meiner Tochter kein Unglücklichsein ansehe, werde ich mich nicht einmischen.
    Sollte dein Interesse groß sein, bleibt dir noch die Option, dich selbst an den pater gentis zu wenden, der, da er damals das Bestimmungsrecht über Deandra hatte, es selbst wieder auflösen müsste."

    Antoninus nickte.


    "Eine Verbindung zur Flavia wäre nicht nur ein diskutabler, sondern sogar ein vorteilhafter Aspekt."


    Da der Flavier aber nicht konkret wurde, wusste Antoninus noch immer nicht, worum es ihm genau ging.


    "Du wolltest mich sprechen, also nehme ich an, es geht um jemand, der unter meiner patria potestas steht. Weiter nehme ich an, dass es um eine Frau geht, denn es ist die Abfolge, dass der Vater der Auserwählten angesprochen wird und nicht umgekehrt. Ich frage dich jetzt einfach: Geht es um Deandra? Severina ist meine Frau und kann für niemand in Frage kommen."

    Nachdem Wochen mit der Bewältigung von Transportaufgaben vergangen waren, näherte sich der Zeitpunkt an dem Antoninus das Kommando über das Manipel an den nachfolgenden Offizier übergeben musste. Er war in seiner Kandidatur zum Quaestor durch die Bürger bestätigt worden. Der Rückweg ins Lager brauchte seine Zeit und die Abwicklung der Formalitäten ebenfalls.
    Antoninus übergab die Vollmachten an Centurio Cato. Er bestieg ein Pferd und ritt die Landstraße entlang, die er vor Wochen mit 160 Mann entlangmarschiert war.

    Antoninus konnte sich überhaupt keinen Reim auf den Zweck des Besuches machen. Ihm blieb daher nichts weiter übrig als abzuwarten.


    "Salve!"
    Der Gruß galt dem Flavier. Mit Wohlgefallen stellte er fest, dass die Frau die Regeln des gebührlichen Auftretens beherrschte. Sein Nicken beinhaltete Gegengruß und Anerkennung zugleich. Antoninus wies auf bequeme Sessel und nahm selbst Platz.


    "Es geht mir sehr gut. Der Wahlkampf liegt hinter mir und fand ein sehr befriedigendes Ende. Welches Anliegen führt dich zu mir?"


    Antoninus betrachtete den Flavier.

    "Ich danke euch! Ihr könnt versichert sein, dass ich meine ganze Kraft für die Einlösung meiner Visionen, die ihr offenbar mit mir teilt, einsetzen werde. Es ist außerdem interessant zu sehen, wer mich würdig genug befunden hat, mir seine Stimme zu geben. Ich gehe davon aus, dass hier niemand steht, der gegen mich gestimmt hat."


    Antoninus musste lachen.


    "Ich bin schon jetzt auf meinen Abschlussbericht gespannt. Das bedeutet nicht, dass ich bereits an das Ende der Amtszeit denke. Es soll aussagen, dass so ungewiss wie der Wahlausgang noch am gestrigen Tage für mich war, womöglich auch meine Erfolge sein werden. Ich kann sie nicht im Voraus einschätzen und deswegen bin ich gespannt."

    Die Reinigung der Tiere nahm Antoninus ebenso selbst vor wie die vorbreitenden Handlungen. Er strich dem Stier mit dem Opfermesser über den Rücken. In oft geübtem Griff packte er ihn bei den Hörnern und führte den Kehlschnitt blitzschnell und kraftvoll aus, denn jegliches Zögern hätte es dem kräftigen Tier ermöglicht, sich aus dem Griff zu winden und auszubrechen. Niemand hatte es zuvor betäubt oder mittels Durchtrennen der Sehnen am Fortlaufen gehindert.


    Selbst das Ausnehmen führte Antoninus alleine durch. Es war nicht nötig, Priester oder Diener des Tempels zu holen, denn ein ehrvoller Römer, gar Patrizier sollte dieses Handwerk alleine beherrschen. Antoninus wurde von seinem Vater angelernt und der wiederum von seinem und so gaben die Aurelier mit ihren Ansichten auch ihr Können und ihre Erfahrungen an die nächste Generation weiter.


    Der Opferung des Stiers folgten die anderen Tiere. Danach suchte Antoninus das Zwiegespräch zu den Göttern. Er bedeckte sein Haupt und nahm eine Gebetsstellung ein.


    "Ehrwürdige Götter, ein unbedeutender Mensch steht vor euch und möchte sich für eure Unterstützung bedanken. Eurer Segen muss mir gegolten haben, denn ich kann auf einen beachtlichen Wahlsieg blicken. Leitet auch weiterhin meine Schritte und gebt mir die Kraft, mein Anliegen umzusetzen, denn ich bin deswegen gewählt worden, weil ich auf die Gefahren der eingeschlagenen Entwicklung hingewiesen habe. Ich hatte kein anderes Wahlthema.
    Jetzt gilt es, die Ansichten der Wähler dem Kaiser nahe zubringen und es gilt für mich, alle Kraft für eine Abwendung der von mir aufgezeigten Entwicklung, die ich angemahnt habe, aufzuwenden, damit für den traditionellen Mann in Rom die Luft zum Atmen reicht. Ich gelobe, mich als Nachfahre ehrvoller Männer würdig zu erweisen und für diejenigen zu kämpfen, die mir derart viele Stimmen zukommen lassen haben."


    Antoninus senkte die Arme. Er ließ die Sklaven den für die Priester vorgesehen Fleischanteil in den Tempel bringen und verbrannte einen weiteren für die Götter. Anschließend ging er nach Hause.

    Antoninus wandelte auf den Pfaden früherer Kandidaten für eine Quaestur. Er besaß bereits das Vertrauen der Wähler und deswegen war sein Anliegen weniger eine Bitte um Unterstützung sondern ein Dank für den Ausgang der Wahl. Zugleich wollte er aber für die Ausübung des Amtes um der Götter Segen bitten.


    Das heutige Opfer war längst nicht sein erstes. Antoninus kannte die Prozedur und wollte sie auch selbst vornehmen. Er wollte im Stillen Kontakt zu den Göttern aufnehmen und das ohne viel Aufhebens, denn darauf kam es nicht an. Der Glaube und die Ersthaftigkeiten waren entscheidend.
    Um der Größe des Augenblicks gerecht zu werden, hatte er nicht mit Mühen gespart. Ein Sklave führte einen prächtigen Stier, ein weiterer einen Hammel und ein dritter trug einen Hahn.

    Donner und Doria, mit diesem Ergebnis hatte Antoninus nicht gerechnet. Er trat vor und richtete Worte des Dankes und der Überraschung an die Umstehenden.


    "Römer, Wähler und alle, die ihr aus Interesse hier steht. Ich möchte mich für euer Vertrauen bedanken. Meine Überraschung über diesen Wahlausgang ist groß, aber das bedeutet nicht, dass ich an meiner Person gezweifelt habe, sondern ich hatte das Vertrauen in viele Bürger verloren. Nun muss ich eine komplette Kehrtwendung machen und mich korrigieren.


    Doch was muss ich korrigieren? Habe ich den Anteil an Römern unterschätzt, die in ihrem Herzen denken wie ich? Es nur vielleicht nicht äußern? Habe ich die Macht der Frauen überbewertet? Schmeichelhaft war ich zu ihnen nicht. Ich habe provoziert. Oder habe ich mit der aufgezeigten Geschichte über die Adler in ihrem Tal mehr deutlich gemacht als mahnende Worte auf konkrete Zustände es je vermochten?


    Wäre in diesem Fall nicht eine Wahlanalyse interessant? Wäre das nicht etwas für die Herausgeber der Acta? Mich jedenfalls würde es interessieren, warum die Wähler nun ausgerechnet mich mit den meisten Stimmen bedacht haben, denn betrachte ich die Entwicklung des Staates und leite davon die Wahlentscheidungen ab, hätte ich die Spitzenposition am anderen Ende einnehmen müssen. Ihr seht, ich nehme eure Entscheidung nicht nur dankend hin, sondern mache mir wie stets Gedanken.


    Das in mich gesetzte Vertrauen werde ich nun beweisen müssen. Ich sehe meinen Aufgaben mit Freude entgegen und werde sehen, was ich Gutes im Staat bewirken kann. Euch noch einmal Dank für eure Stimme, den Göttern danke ich im Anschluss ebenfalls und werde sie um ihre Unterstützung bitten."