Beiträge von Marcus Aurelius Antoninus

    Antoninus verabschiedete sich von Miles Sura. Der hatte seine Anweisungen erhalten.


    Ein Miles betrat das Officium des Centurio und übergab Antoninus eine Nachricht. Es handelte sich um den Ausgang der Wahl. Antoninus nickte. Das Ergebnis verwunderte ihn nicht. Bereits seit zwei Wochen stand sein Entschluss fest. Er würde nach dem Wahltag seine Einheit verlassen. Entweder in den Cursus Honorum oder in die Legion. Durch die zeitweise unehrenhafte Entlassung war die Vertrauensbasis für einen weiteren Verbleib erschüttert.
    Zwar hing Antoninus an seinem Dienst und an Rom, aber für ihn gab es hier keine Arbeitsgrundlage mehr. Antoninus begann, seine restlichen Sachen zu packen. Der Großteil stand seit seiner Entlassung noch verpackt.


    Anschließend ging er zu seinem Kommandanten.

    Antoninus war über den Arbeitseifer des Miles erfreut.


    "Der genaue Zeitpunkt des Verbrechens konnte bisher nicht ermittelt werden. Die Leiche trieb etliche Tage im Tiber, bis sie Anfang diesen Monats gefunden wurde. Alle nennenswerten Angaben müsstest du bei dem Spezialmediziner erhalten, der die Leiche untersucht hat. Du findest ihn im Untersuchungsraum.
    Der Ort der Fundstelle war nicht der Ort des Verbrechens. Ein Sciba hat alles notiert."


    Antoninus zeigte dem Miles die Wachstafeln.


    Sim-Off:

    Siehe Link


    "Es ist eine Suchmeldung vonnöten, die den Mann in etwa beschreibt. Wenn du etwas fertig hast, zeige es mir."

    Antoninus entrichtete den üblichen Gruß.


    "Salve Sura. Ich habe schon gehört, dass eine neue Einteilung vorgenommen wurde."


    Er wiederholte bei diesem Miles die Erklärungen, die er vor kurzem Castus gemacht hatte.


    "Du wirst gleich mit dem aktuellen Fall betraut. Es handelt sich um die Ermittlungen zu einem Mordfall, bei dem ein männliches Opfer mit aufgeschnittener Kehle aus dem Tiber gefischt wurde. Die Leiche wurde im Untersuchungsraum der Castra aufgebahrt. Noch ist sie zu besichtigen.
    Ich habe eine Zeichnung von dem Opfer anfertigen lassen. Damit beabsichtige ich, Suchmeldungen an öffentlichen Plätzen in Rom zu starten. Plakate sollen die Bürger dazu aufrufen, zu überdenken, ob in ihrem Bekannten- und Familienkreis ein Mann mit ähnlichem Aussehen vermisst wird. Bisher ging noch keine Vermisstenmeldung ein. Ich siedele deswegen das Opfer in wenig seriösen Kreisen an.
    Mein Auftrag an dich wäre, die Plakate zu erstellen. Hast du dazu Fragen? Ich muss dazu sagen, dass inzwischen viel Zeit verstrichen ist. Das ist der Untersuchung sicher nicht zuträglich, aber nicht zu ändern."

    Antoninus danke für die Zulassung. Bald würde sich das Volk entscheiden, welchem Kandidaten es seine Stimme gab. Auf jeden Fall würden Veränderungen auf Antoninus zukommen.


    "Ich danke meinen Zuhörern und wünsche allen Kandidaten das beste für die bevorstehende Wahl."


    Damit trat auch Antoninus von der Rostra. Für Seitengespräche blieb er jedoch errecihbar.

    Antoninus hatte die Nachricht in der Curia erfahren und seinen ersten Schock bereits überwunden. Er stellte sich neben Severina und legte den Arm um ihre Schulter. In einem stillen Gebet bat er seine Vorfahren, diesen Sohn willkommen zu heißen.

    Mit reichlich Bestürzung musste Antoninus in der Curia vom Tod seines Sohnes erfahren. Die Nachricht kam überraschend. Zwar wusste der Centurio von gesundheitlichen Problemen, aber die waren ihm nicht derart gravierend erschienen.


    Tonlos und blaß stand auch er auf.

    Sim-Off:

    Geht mir derzeit nicht anders.


    "Vorlagen existieren leider keine. Wir sind auf uns alleine gestellt."


    Aurelius zog die Zeichnung aus einem Stapel Akten. Er reichte sie dem Miles.


    "Etwas besserer konnte nicht angefertigt werden. Der Körper war bereits stark aufgequollen und entstellt."


    Sim-Off:

    Auch bei der Zeichnung müssen wir erfinderisch sein. Sie existiert nicht wirklich.

    "Lass gut sein, Severina. Hier ist nicht der richtige Ort."


    Antoninus nahm seine Frau in den Arm und führte sie von der Rostra. Sie würden ein langes Gespräch miteinander haben. Er konnte sie gut verstehen, aber es musste andere Wege geben. Bitterkeit vergiftete das eigene Leben. Es würde sich eine Lösung für alles finden. Am besten außerhalb jeglicher Öffentlichkeit.


    Aufmunternd nickte er Severina zu.

    Antoninus stellte erleichtert fest, dass keine negativen Wortmeldungen auf seine letzte Äußerung hin kamen. Er nahm teilweise verständnisvolle Blicke wahr.


    Vorerst trat er aus dem Mittelpunkt dieses Wahlkampfes zurück und suchte sich am Rande des Forums interessante Gesprächspartner. Falls nachträgliche Fragen aufkamen, würde er sich natürlich nochmals zu Wort melden.

    "Ah, ein Verwalter. Das nenne ich eine gute Anschaffung."


    Anerkennend nickte Antoninus.


    "Salve Aulus. Ich nehme an, Deandra beschäftigt dich bereits auslastend. Sollte sie dich einmal weniger einsetzen, hätte ich auch ein paar Beschäftigungen für dich."


    Antoninus machte sich keinerlei Illusionen, dass dies jemals eintreten würde. Er kannte seine Tochter.


    "Severina, eigentlich wollte ich dich und Deandra im Anschluss an das Opfermahl nach Rom mitnehmen. Wir sind zu einer Verlobung eingeladen. Die Häuser Flavia und Claudia schließen eine Verbindung."