Beiträge von Marcus Aurelius Antoninus

    Antoninus ließ sich in eine nagelneue weiße Toga kleiden. Auf den richtigen Sitz legte er heute besonderen Wert. Gemessenen Schrittes trat er den Weg zum Tempel des Mercurius an. Seine Frau, sein Sohn und seine Tochter begleiteten ihn. Er wusste, er würde am Tempel weitere Factiokollegen treffen. Heute brachte die Factio Aurata dem Gott Mercurius ein Opfer dar und Aurelius war stellvertretend für eine Partei der Opferherr.


    In seinem Gefolge befanden sich weiterhin einige Sklaven. Zwei führten einen prächtigen weißen Chianina-Stier. Andere hielten Wein und Brot für das Voropfer in den Händen. Der Tempel kam in Sicht und Antoninus verhielt seinen Schritt. Er wartete auf den Priester und seine Helfer.

    Ein großer Moment, als der Kaiser persönlich die Phalera überreichte. Die wenigsten Römer konnten sich glücklich schätzen, eine solche Verleihung erleben zu dürfen. Was denkt an, was sagt man, wie handelt man in solchem Moment? Die Zeit schien still zu stehen und Antoninus mit ihr.

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    "Es fällt mir schwer unsere nette Unterhaltung jetzt unterbrechen zu müssen, aber ich muss los. Langsam sollte ich mich zu der I Legion Traiana Pia Fidelis aufmachen und mich dort einschreiben. Und auch du, mein Freund, wirst sicherlich noch zu deinen Kindern stoßen und mit ihnen deinen Sieg feiern wollen. Es war mir eine Ehre euch kennen lernen zu drüfen und ich hoffe es war nicht das letzte mal, dass wir uns begegnen. Grüßt eure Kinder von mir und mögen euch die Götter weiterhin gewogen sein Antonius. Vale."


    er drehte sich um und verließ den Schauplatz Richtung Villa Flavia Felix...


    Freundlich verabschiedete sich Antoninus von dem jungen Flavier und wünschte ihm ebenfalls das Wohlwollen der Götter.
    Um mit seinen Kindern zu sprechen, hatte er leider keine Zeit. Die Siegerehrung wartete auf ihn. Ganz bestimmt würden sie das Ereignis aber bei einem der nächsten Familientreffen gebührend feiern.

    Antoninus ließ den festgenommenen Fuhrwerksbesitzer zum Carcer führen und übergab ihn dort den Wachen. Sein Vorgesetzter wusste Bescheid, er würde also keinen Bericht für ihn schreiben müssen. Dragonum würde die erforderlichen Schritte einleiten, da war sich der Princeps sicher.


    Nach längerer intensiver Suche entdeckte Antoninus seinen Sohn Maxentius. Direkt neben ihm stand Deandra. Beide waren in ein Gespräch vertieft.


    "Unmittelbar neben der Absperrung, die dem Kaiser vorbehalten ist, steht einer der Wettkampfteilnehmer im Gespräch mit zwei jungen Leuten. Das sind meine Kinder.“


    Antoninus wies auf die Ränge.


    Hatte bisher Antoninus’ Aufmerksamkeit nicht ausschließlich dem jungen Mann gegolten, denn es lag ja gerade ein wichtiger Sieg hinter Antoninus, so wandte er sich nun sehr interessiert dem Flavier zu.


    "Du hast in der Ferne eine sehr gute Erziehung genossen, mein junger Freund. Es freut mich zu hören, aus welchem Grund du diesen Weg bescheiten willst. Tragen wir gemeinsam dafür Sorge, dass die Traditionen unserer patrizischen Vorväter hoch gehalten werden.“


    Antoninus nickte anerkennend. Die Anschauung des jungen Mannes gefiel ihm außerordentlich.


    "Leider zog es bisher keinen meiner Söhne in die Legion. Sie alle wählten die politische Karriere, wobei einer von ihnen allem Anschein nach Erfolgen entgegen gehen wird was mich als Vater stolz macht. Meine Tochter, nun…“


    Antoninus musste schmunzeln, als er die Worte des Flaviers hörte.


    "Oh, ja, sie ist ein ganz besonderes Wesen. Der Stolz eines Vaters kann auch in einer äußerst wohl geratenen Tochter begründet sein. Ich bin mir sicher, meine beiden Kinder haben die Wettkämpfe verfolgt und befinden sich unter den Zuschauern.“


    Die Blicke des Soldaten suchten die Reihen der Schaulustigen ab.

    Antininus schmunzelte. Der junge Mann erinnerte ihn an einen seiner Söhne. Sein Vater hatte damals Wert darauf gelegt, ihn zu fördern und so tat er es auch mit seinen Söhnen. Schließlich waren sie die Nachfolger und sollten die Familienehre mehren.


    "Ein guter Entschluss, der Legion beizutreten. Ich wünsche dir viel Erfolg!“


    Antoninus nickte zustimmend.


    "So, Britannia. Es wird eine Umstellung für dich sein, in Rom Fuß zu fassen. Aber mit deines Vaters Hilfe sollte das schnell geschehen sein. Er bringt dich in die richtigen Kreise, knüpft für dich die richtigen Verbindungen. Ein Vater sollte das tun.“


    Kurz dachte Antoinus an seine Söhne. Er hatte schon einige durch vorzeitigen Tod verloren.


    "18 sagst du, ein schönes Alter. Nun meine Söhne sind etwas älter. Meine Tochter ist 18 oder wurde sie bereits 19. Äh, im Geburtstage merken bin ich jedenfalls nicht der Beste.“

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    Auch ich konnte den Sieg des Patriziers noch erhaschen, so ging ich zu ihm hin und gratulierte...


    "Tolle Vorstellung Antonius, bravo. Ach, ich vergaß mich vorzustellen. Mein Name ist Lucius Flavius Furianus, Sohn des Senators Flavius Felix. Wo lernt man denn so gut das Bogenschießen, bei den CU?


    "Ah, ein Flavier aus dem Hause des Senators Felix. Sehr erfreut und danke.“


    Antoninus erinnerte sich sofort an seinen Einsatz vor der Villa des Senators und augenblicklich war ihm klar, dass er einen Standesgenossen vor sich hatte.


    "Tja, das Bogenschießen habe ich nicht während meiner Ausbildung bei der CU gelernt. Als Sohn aus gutem Hause eröffnen sich mannigfaltige Möglichkeiten, Körper, Geist und besonderes Können zu schulen. Ich denke, da erzähle ich dir nichts Neues.
    Mir ist die ehrenwerte Familie Flavia übrigens gut bekannt. Dein Name jedoch muss mir entfallen sein. Liegt wohl am Alter. Man wird halt auch nicht jünger. Du müsstest in etwa im Alter meiner Söhne sein.“

    Offenbar war die Nase gebrochen. Das gesamte Gesicht war Blutverschmiert.


    "Ich fürchte, der Mann braucht eine ärztliche Versorgung.“


    Antoninus knuffe ihn mit dem Fuß in die Seite. Nicht stark, aber ausreichend, um den Mann sich aufrappeln zu lassen. In sicherem Gewahrsam wurde er nun von mehreren Miles eskortiert durch das Tor der Castra geleitet.

    Von innerer Ruhe getragen, bemerkte Antoninus weder die Zuschauer noch seine Kontrahenten. Erst als der letzte Pfeil zitternd im Ziel steckte und der Beifall anschwoll, kam ihm zu Bewusstsein, dass er nicht alleine war.


    Er wandte sich seinem Finalgegner zu und neigte seinen Kopf. Der andere hatte sich respektabel geschlagen. Anschließend verneigte er sich vor dem Kaiser und den Zuschauern.


    Mit einem stolzen Gefühl nahm er die Glückwünsche seiner Kameraden entgegen.
    "Danke, Praefectus! Danke, Centurio!“

    "Haltet den Mann.“


    Antoninus spurtete hinter dem von Ketten behinderten Fahrer her. Bevor er jedoch eingreifen konnte, stürzte dieser über seine eigenen Füße und schlug hart mit dem Gesicht auf. Durch die gefesselten Hände konnte er sich nicht abstützten. Angewidert betrachtete der Princeps das Gesicht des Mannes, als er ihn umwandte.

    Die Entscheidung war gefallen, Fuhrwerk und Fahrer würden in die Castra mitkommen müssen. Zwei Miles nahmen ihn in die Mitte, ein weiterer Miles setzte sich auf den Kutschbock. Zielstrebig zog der Trupp Richtung Kaserne.


    Es war kurz vor der Castra, als der Fahrer einen überraschenden Ausbruchversuch machte. Er nutzte die Gelegenheit, in der die Miles sich bereits über die weitere Vorgehensweise austauschten und wand sich aus deren Mitte. Behindert zwar durch die Ketten stürzte er dennoch kopfüber los …

    … und die Miles fanden eine Palette nagelneuer Stichwaffen, die geschickt an den Unterboden des Fuhrwerks geheftet waren, sodass man sie bei normaler Kontrolle des Wagenladung nicht sehen konnte.


    Antoninus wartete ab, wie der Centurio entscheiden würde.

    Mehrere Fuhrwerke hatten die Soldaten bereits kontrolliert und auch bei diesem waren sie im Grunde fertig, als Antoninus durch einen Miles darauf aufmerksam gemacht wurde, dass der Fahrer ungewöhnlich unruhig war. Nun, wo Antoninus den Mann aufmerksamer betrachtete, irritierte ihn diese Tatsache ebenfalls. Er teilte dem Centurio seine Zweifel, was die Unbedenklichkeit des Mannes betraf, mit und versperrte dem Fuhrwerk vorerst den Weg.