Beiträge von Marcus Aurelius Antoninus

    Kein Interesse der Prätorianer? Antoninus runzelte die Stirn. Der Inhalt der Schmiererei war zwar nicht übermäßig aggressiv. Man konnte über ihn hinweg sehen. Aber die Schmiererei wurde langsam zu einer unliebsamen Angewohnheit dieser Leute. Zu gern hätte Antoninus gewusst, wer sich hinter ihnen verbarg.
    Die Männer der Cohortes Urbanae entfernten den hartnäckigen Schriftzug. Leider schimmerte er noch immer leicht durch. Vielleicht sollte ein Mosaik oder etwas Ähnliches den Ort für die Täter unbrauchbar machen.


    Der Princeps teilte die Männer auf, die in ziviler Kleidung Obacht halten sollten. Er selbst blieb ebenfalls vor Ort. Kurzfristig sollte der Platz beobachtet werden und beim Abzug der Soldaten den Beobachtern freies Feld suggerieren.

    Als Antoninus den Centurio bemerkte, stand er stramm und grüßte ihn.


    "Bewundern ist nicht das richtige Wort, Centurio."


    Antoninus nickte. Er hatte verstanden und würde sowohl die Männer beaufsichtigen, als auch die geforderten Wachen in der Gegend verteilen.


    "Läuft in dieser Sache schon eine Untersuchung?"

    Auf einer seiner Patrouillen kam Antoninus auch an jenem Ort vorbei, dessen Wände bereits einige Parolen aufwiesen. Die aktuelle erregte umso mehr sein Interesse, war er selbst doch Patrizier. Im Dienst durfte er sich aber keine persönlichen Ansichten leisten. In seiner Funktion als Princeps trat er interessiert näher und achtete auf die Äußerungen der Bürger. Der Verursacher dieses Geschreibsels war offenbar erneut auf spurlose Weise untergetaucht.

    Miles seines Contuberniums waren zur Wache eingeteilt und Antoninus begab sich am Abend zu ihnen. Er ließ sich den bereits fertig gestellten Wachbericht zeigen und las ihn aufmerksam durch. Von einigen Besuchern, die in die Principia weiter gleitet wurden einmal abgesehen, gab es keine nennenswerten Ereignisse. Ein neuer Rekrut war eingetroffen und das war es schon.


    Antoninus ließ die Wachablösung erfolgen. Er kehrte in die Arbeitsräume der Unteroffiziere zurück.

    Am heutigen Abend setzte sich Antoninus an seinen Schreibtisch in den Unteroffiziersräumen und erledigte den angefallenen Papierkram. Zwar war er kein Freund von Schreibtischarbeit, aber ohne die ging es offenbar nicht und Ordnung musste schon sein. So viel sah der Princeps ein.
    Mit einem Seufzen begann er, den Stapel abzuarbeiten.

    "Dann ist dem nichts hinzuzufügen. Ich bedanke mich im Namen der Factio für die gute Arbeit, Popa! Dank auch an dich, Vaterius Victor! Möge Mercurius mit uns sein."


    Mit einem Nicken des Kopfes verabschiedete sich Antoninus und trat mit seiner Familie den Heimweg an.

    Erleichterung zeichnet nun auch Antoninus’ Gesicht. Erfreut beantwortet er das Nicken seines Kommandeurs und Pater Factionis. Im Anschluss daran beobachtet er, wie die Priester den Stier auseinander nehmen. Er sieht zu seiner Familie und lächelt kurz, als er Deandra sieht. Ziemlich empfindlich das Mädchen, aber lieber zu feinfühlig als ein gefühlloser Brecher. Er sieht, wie sich sein Sohn um sie kümmert. Zufrieden nickt er auch ihm zu.


    Weiter schweift sein Blick über die Menge. Es waren viele gekommen, das freute Antoninus. Er würde nun noch auf das Verteilen der Fleischstücke warten und darauf, dass die Teile für Mercurius dargebracht wurden.

    Ruhe und Würde strahlt Antoninus aus, als er nach dem Opfermesser greift. Das Tuscheln der Anwesenden verstummt, als er an den Bullen herantritt. Bedächtig streicht er mit der Klinge über den Rücken des Opferstieres und reicht sie an den Popa weiter.

    Mit Würde und Ehrfurcht betritt Antoninus den Tempel. Als er vor dem Altar steht, zieht er sich den Zipfel seiner Toga über den Kopf. Niemand durfte mit bloßem Haupt zu den Göttern beten. Antoninus wusste das. Er nahm den Sklaven Wein und Brot ab und brachte sie Mercuriua als Voropfer dar.


    Er richtete sich auf und brachte seine Bitte vor.


    "Mercurius, Gott des Handels und Verkehr, der du bist. Ich spreche dich heute im Namen meiner Factio an und möchte dich um deine Gnade bitten. Leite Rom zu großer Blüte, bring Aufschwung in unser Reich und schütze es vor Missgunst und Barbarei. Ich weiß, dir ist diese Macht gegeben, denn du wachst zusätzlich über Frieden und Fruchtbarkeit.“


    Antoninus macht eine kurze Pause und fährt mit einer weiteren Bitte, der Hauptbitte der Factio Aurata fort.


    "Ein Heroldsstab ist dir gegeben, der wie bekannt als Friedensattribut gilt. Daher ergeht heute meine besondere Bitte an dich. Wache über unser Reich, lass es in Frieden Handel mit anderen Völkern treiben. Erst vor kurzem hat Rom sehr viele tapfere Männer in der Schlacht verloren. Ein prächtiger Stier, ein weißes Tier, kraftvoll, stolz und wertvoll möchte ich dir heute darbringen. Nimm ihn wohlwollend entgegen und schenke Rom deinen Schutz, denn wir sorgen uns um ihn.


    Andächtig tritt Antoninus vom Altar zurück.

    Die Curia ist mein erster Einstieg in politische Gefilde. „Nette“ Vorstellung des Princeps. Ein Zitat von vielen:


    Zitat

    Original von Quintus Caecilius Aventurinus
    "Für das Gegensteuern brauchen wir ein paar Aktivisten, die bereit sind sich in Misenum zu engagieren."


    Meine Meinung: Patrizier hängen den Traditionen an. Eine Einheit, die man nicht unterbinden kann und sollte. Genauso gehören Rom und Religion zusammen. NICHTS wurde ohne Einbindung religiöser Riten entschieden. Gar nichts.


    Das Vorhaben meiner Tochter und meines Sohnes hat seit eben meine tatkräftige Unterstützung.
    Mein Sohn, alles was an RPG in Misenum passiert, ist ein Fortschritt. Tempel gibt es in Misenum, viele sogar. Einfach einmal geschichtlich nachforschen. ;) Wenn etwas nicht als Thread eingerichtet ist, heißt das noch lange nicht, es ist nicht da. Initiative füllt eine Stadt und die muss nun von dir kommen.

    Schnell hat Antoninus eine Antwort auf die Frage des Priesters parat.


    "Gemäß den Sitten meiner Familie und in anbetracht der Tatsache, dass es sich hier um ein öffentliches Opfer der Factio Aurata handelt, möchte ich das Fleisch folgendermaßen verteilen. Einen Teil für Mercurius, einen Teil für die Priester und der dritte Teil geht an die Ärmsten Roms. Das Fleisch wird kostenlos verteilt und nicht verkauft. Ich weiß sehr wohl, dass andere Möglichkeiten gegeben sind, wähle aber ausdrücklich diese.“


    Antoninus zweifelte nicht daran, dass dies im Sinne seiner Factiokollegen war.

    Aurelius ließ einen Sklaven aus seinem Gefolge in den Tempel gehen und ihre Ankunft melden.


    Er nickte dem Neuankömmling zum Gruß zu und wandte sich wieder an Livianus.
    "Die Factio hat nicht an Geld gespart. Es ist ein prächtiger Stier. Mercurius wird erfreut darüber sein."

    "Salve, Livianus.“


    Sie waren hier nicht im Dienst und so wählte Antoninus die eher persönliche Anrede.


    "Es ist für alles gesorgt. Die Opfergaben sind bereit, es fehlen nur noch die Priester. Die müssten jeden Moment kommen, unser Eintreffen war angekündigt.“


    Antoninus wurde durch das Schnaufen des Stieres abgelenkt. Ein wahrlich prächtiges Tier. Gut geeignet für ein großes Opfer. Aurelius drehte sich wieder dem pater factiones zu.


    "Ich bin nicht ausreichend informiert. Wer weilt aus der Factio derzeit in Rom?“