Beiträge von Marcus Aurelius Antoninus

    Antoninus schaute skeptisch auf den Dieb, als sich sein Vorgesetzter ihm immer weiter näherte. Zwar hatte er seinen Gladius wieder in die Scheide gesteckt, doch die Hand lag am Griff. In die Enge getrieben machte mancher Narr Fehler und die sollten keinen der Miles treffen.


    Wie ein Habicht beobachtete Antoninus jede Bewegung des Mannes. Und plötzlich machte dieser einen Fluchtversuch...

    "Ja, sie lebt dort. Zumindest zeitweise. Du musst sie selbst fragen, wenn du Genaueres wissen willst.“


    Aurelius war nicht ganz bei der Sache. Er hatte Neuigkeiten erfahren und wollte sie mit seiner Frau teilen.


    "Es gibt da noch ein Problem. Vermutlich wird unsere Ehe nicht toleriert. In Syrien war das kein Problem, aber nun bin ich beim Militär. Es läuft noch eine Untersuchung. Im schlimmsten Fall droht mir die unehrenhafte Entlassung, im besten Fall, eine Verwarnung. Die Annullierung der Ehe wäre eine dritte Möglichkeit.“


    Nachdenklich sah Aurelius Severina an.


    "Erst als Offizier dürfte ich normalerweise heiraten. Falls man auf die Annullierung besteht, sage ich dir hier und heute zu, dass wir zu gegebener Zeit erneut heiraten werden.“

    Auf den ersten Blick war die Gegend keine besondere. Man hörte Kinderlachen und streitende Ehepaare. Antoninus musste sofort an seine Frau denken. Glücklicherweise blieb er bisher von solchen Attacken verschont.
    Sklaven machten sich auf den Weg zum Markt oder zum Wäsche waschen auf, ein Gespann durchquerte die Straße und aus einem der Häuser drang das Hämmern eines Handwerkers.

    "Ich habe ähnlich gedacht, als ich zum ersten Mal das Wort "Mantua“ gehört habe. Die Stadt ist inzwischen nicht mehr so unbedeutend, wie sie einmal früher war. Außerdem ist dort die Legio I stationiert. Dort dient der Pater gentis, falls dich das interessiert. Die Aurelier besitzen eine weitere Villa im Ort.“

    Aufgebrochen am frühen Morgen, sollte die Hafenstadt gegen Mittag erreicht sein, wenn das Tempo beim Marschieren ein zügiges war.
    Der Halt am Stadttor war kurz und kostete wenig Zeit. Zügig ging es weiter…

    Antoninus zog eine Wachstafel hervor und trat mit dem schreibbereiten Griffel neben den Princeps Prior. Aufmerksam verfolgte er die Befragung. Sobald relevante Aussagen gemacht werden würden, wollte er sie notieren.

    Nach intensiven Gesprächen im Kreise seiner Familie fasste Antoninus den Entschluss, sich nach einem passablen Anwesen in Mantua umzusehen. Obwohl die Villa Sospitas dem Erzählen nach ein stattliches Bauwerk sein musste, wollte Antoninus für seine Familie eine eigene Villa, damit man sich auch einmal ungestört zurückziehen könne.


    Der Zufall wollte es, … oder war es eine Fügung der Götter? …dass Antoninus das Nachbaranwesen der Villa Sospitas erwerben konnte. Nicht die räumliche Nähe hatte ihn dazu bewogen, sich für dieses Großgrundstück zu entscheiden, sondern die malerische Lage, der enthaltene Komfort und die gehobene Wohngegend.


    Weil die Luft, das Licht, scheinbar die gesamte Atmosphäre in Mantua eine gänzlich andere als in Rom war, nannte Antoninus diese Villa "Aura“. Er beabsichtigte, sie recht bald einzuweihen. Erste Vorbereitungen wurden bereits getroffen…

    Antoninus gehörte zu der angeforderten Verstärkung und traf später im Wirtshaus ein. Sofort sah er, dass die Situation relativ im Griff war. Dennoch wollte er sicher gehen und ging er zum Princeps Prior.


    "Verstärkung soeben eingetroffen. Wie lauten die Anweisungen?“

    "Immer schön auf dem Teppich bleiben, mein Kind."


    Antoninus war sich sicher, dass er noch einiges in der Erziehung seiner Tochter nachzuholen hatte.


    "Das Thema ist noch nicht vom Tisch. Jetzt muss ich aber erst einmal zurück in die Castra. Bis die Tage."


    Antoninus gab seiner Tochter wieder einen Kuss auf die Stirn und wandte sich dann zum Gehen.

    Die Untersuchung in diesem Haus war abgeschlossen. Die Truppe machte sich abmarschbereit und nach dem Antreten rückte sie ab.


    Antoninus war auf den Fortlauf der Dinge sehr gespannt. Er fragte sich, wer die weitere Untersuchung vornehmen würde, welche Schritte man unternahm und ob für ihn die Angelegenheit damit erledigt war. Sicher würden in dem Fall neue Aufgaben auf ihn warten.