Antoninus stand im Hintergrund und folgte unbemerkt der Rede. Es ging zum Teil um ihn und da wollte er sich nicht einmischen. Später hielt er aber die Zeit für gekommen, sich Strabo zuzuwenden.
"Salve Quaestor! Ich habe aufmerksam zugehört. Es freut mich, dass du inzwischen anders über mich denkst, denn unsere gemeinsame Amtszeit ist nicht ohne Konflikte gestartet. Erinnerst du dich noch? Ich habe Tiberia Honoria stark kritisiert und zum ersten Quaestorentreffen keine Einladung geschickt, weil sie trotz Geduld meinerseits es versäumt hatte, sich vereidigen zu lassen. Du hast sie damals stark verteidigt."
Antoninus lächelte freundlich.
"Ich war streng und ich habe Ansprüche an die Vorbildlichkeit eines Quaestors gestellt, die gegen Ende unserer Amtszeit sowohl von dir als auch von Tacitus erbracht wurden. Du bist nicht der Erste, der negativ über die Leistungen der Tiberia Honoria spricht. Vor Tagen haben ich ähnliches von einem Mann aus Spanien gehört, der es wissen muss.
Es freut mich natürlich sehr, dass du meinen Einsatz würdigst und dass du meine strengen Ansichten nun gutheißt, wo du sie anfangs doch für übertrieben gefunden hast. Wir alle lernen dazu und wir lernen aus unseren Erfahrungen und es erfordert Mut, Fehleinschätzungen öffentlich zu korrigieren. Du hast festgestellt, dass du dich sowohl in mir als auch in Tiberia Honoria getäuscht hast und scheust dich nicht, es öffentlich kundzutun. Dafür zolle ich dir Achtung."