Beiträge von Leone

    An diesem Tag spielte Leone - wie so oft - mit sich selber das Spiel: "Horch mal wer da klopft!", bei dem er am Takt des "Klopfens" zu erraten versuchte, wer da vor der porta stand und um Einlass bat. Als langjähriger Ianitor hatte er nämlich herausgefunden, dass jeder Mensch (respektive der für ihn stellvertretend handelnde Sklave) auf seine ganz eigene Art und Weise zu klopfen gedachte. Der eine forsch, der andere ganze sachte. Mal ein schnelles Stakkato, oder aber wenige langsame Schläge - eben jeder nach seinem Gusto. Am einfachsten waren im übrigen die Prätorianer zu erraten, wenn sie (anstatt anzuklopfen) die Türe von vorne herein eintraten. Aber zum Glück kamen die eigentlich nicht mehr zu "Besuch", seitdem Salinator endlich Geschichte war.


    Heute tat Leone sich jedoch schwer, denn dieses Klopfen reihte sich in eine Vielzahl ähnlich klingender Rhythmen ein und so war er schon gespannt wer derjenige war der da klopfte, um sogleich dessen Namen abzuspeichern:


    "Salve Herr. Wie kann ich dir weiter helfen?, fragte Leone freundlich lächlend - und eine Verbeugung andeutend - nach, als er den überaus schick gekleideten und gut duftenden Mann begrüßte. Er tippte einfach mal auf den Helvetier, denn schließlich hatte dieser für heute einen Termin, doch könnte natürlich auch jemand anders zufällig vor der Türe stehen.

    Bitte einmal den "Desideratus"-Status aufheben, da der treue Leone nach wie vor die porta der villa Aurelia bewacht.


    Danke!! =)

    Zitat

    Original von Nero Aurelius Scipio


    Nero Aurelius Scipio war es also der Einlass verlangte. Leone´s Gesichtsausdruck wirkte leicht überrascht und dennoch gefasst. Es war schließlich nicht ungewöhnlich, dass die Herrschaften stets nach allem möglichen "verlangten", anstatt darum zu bitten. Ungewöhnlich oder, besser gesagt, überraschend war nur, dass der Aurelier so plötzlich wieder vor der Türe stand, war er doch vor längerer Zeit einfach spurlos verschwundenm gewesen. Gerüchten zufolge hatte es den Aurelier sogar bis nach Alexandira und weiter nach Parthien verschlagen, wo ihm angeblich eines seiner zwielichtigen Geschäfte zum Verhängnis geworden sein soll. Das hatte zumindest Cassius der Stalljunge gegenüber Leone behauptet, dem es Dana der Küchenmagd gesagt haben soll, die es wiederum von Nele der nubischen Kammerzofe gehört haben wollte, die des öfteren des nachts dem Aurelier sein Bett gewärmt hatte. Zugegeben, die Quellenangaben waren mehr als dürftig und keiner von den drei Sklaven war zwischenzeitlich noch im Besitz der Aurelier. Somit könnte wohl nur der Aurelier selbst den Wahrheitsgehalt dieses Gerüchtes verifizieren, wobei Leone es tunlichst vermied ihn danach zu fragen. Wen interessierte es auch, was Sklaven so den lieben langen Tag untereinander tratschten, wenn ihnen mal Zeit dazu blieb.


    Fakt war jedenfalls, dass der Aurelier nun quicklebendig wieder vor der Türe stand, wo er natürlich nicht bleiben konnte. Nur wohin mit ihm auf die Schnelle? Sein Zimmer war nämlich - der Ungewissheit seines Verbleibes wegen - zunehmend in eine Art Abstellkammer verwandelt worden. Konkret gesprochen: In Scipios Zimmer standen einige angestaubte Büsten herum und nebenbei diente der Raum Klein-Durus als Spielzimmer. Aufgeräumt und sauber war es somit nicht, doch wofür gab es eifrige Sklaven die diesen Zustand schleunigst würden ändern. Zu hoffen blieb nur, dass der Aurelier genügend Geduld (/ Wein) mitgebracht hatte und der sich noch so lange gedulden (/auf den Beinen halten konnte) bis sein Gemach wieder im alten Glanz erstrahlen würde.


    "Natürlich, ...", entgegnete Leone also dem Sklaven freundlich zu nickend, ehe er die Türe mit einer Verbeugung ganz aufzog:"Willkommen Herr. Bitte tritt ein und gedulde dich einen Moment, ich werde nachsehen lassen wer von den Herrschaften , ehm ..." bereit? - gewillt? - gezwungener Maßen? . " gerade zugegen ist um dich zu empfangen, Herr" Der Nubier stockte kurz, da er überlegen musste, wohin genau mit dem Aurelier. "Dina! bewirte den dominus so lange im Tablinum!", rief er in Richtung der herbei eilenden Sklavin und hoffte, dass dieser Ort dem Herrn für die Wartezeit genehm wäre.

    [Blockierte Grafik: http://img231.imageshack.us/img231/3831/sklave5yv0.jpg]
    Von der porta aus kommend schritt Dina mit wiegenden Hüften voraus, um den Aurelier dorthin zu geleiten, wo er sich ein wenig gedulden sollte. Der eingerichtet Wartebereich für hohe Gäste bot selbstverständlich auch ihm - von der Kline über den bequemen Sesseln, den bereit stehenden Köstlichkeiten und verführerischen Opiaten, dem schmackhaften Wein bis hin zur musikalischen Untermalung - sämtliche Annehmlichkeiten, so er diese denn in Anspruch nehmen wollte um die Zeit des Wartens nicht nur zu verkürzen, sondern sie vielmehr fast vergessen zu machen.


    "Bitte nimm Platz Herr … Welchen Wunsch darf ich dir erfüllen?" Mit einer einladenden Geste deutete Dina auf die "kleine Oase" und überlies ihm die Wahl des Platzes, während sie sich anschickte zu dem Tischchen mit den Getränken zu eilen, da meistens etwas Flüssiges zuerst verlangt wurde ...

    Die Frage - 'Wer war zuerst da, die porta oder Leone? - war ebenso schwer zu beantworten wie das Pendant, mit dem Huhn und dem Ei. Nur eines war gewiss. Beide (also Leone und die porta) waren sie scharz wie Ebenholz und dementsprechend schwer war der Ianitor zu erkennen, wann immer er sich in nächster Nähe zu eben jener porta aufhielt, die sein ein und alles (weil seine Daseins-Berechtigung wie seine Bestimmung) war. Somit war es unschwer zu erraten, dass auch auch dieses Mal es Leone war, der die porta vorsichtig auf zog, das Holz und den Riegel dabei fast zärtlich tätschelnd wie einen Babypopo, ehe er sich der Person zu wandte die es gewagt hatte, in klopfender Weise, seinen Augapfel zu berühren:


    "Ja bitte?" Leone´s linke Augenbraue wanderte argwöhnisch nach oben, während er (auf Anwort wartend) an dem Sklaven vorbei zu eben jener Person schielte, die ihm nicht gänzlich unbekannt vor kam. Ja bei allen Göttern!!! Das ist doch ... ist das nicht der ...... also der ... der Aurelier, der immer dann hier anzuklopfen pflegte, wenn er nicht mehr weiter wusste oder wohin sonst? ...

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    Mit tänzelnden Schritten ging Dina voraus und führte den Gast in das angrenzende tablinum, hin zu einer gemütlichen Sitzgruppe, die aus ein paar bequemen Sesseln und Klinen zusammen gestellt worden war. Neben frischem Obst und allerlei süßen Köstlichkeiten standen dort ebenso erfrischende Getränke, wie Wein und diverse Genussmittel bereit, um die Wartezeit so angenehm wie möglich zu gestalten. Ja sogar eine Sklavin samt Laute stand dezent im Hintergrund bereit, um im Bedarfsfall die Ohren des Gastes mit leisen wohlklingendenTönen zu betören.


    "Bitte nimm Platz Herr … Möchtest du etwas trinken? Oder eine Kleinigkeit essen? Darf es ein wenig Musik sein, oder hast du gar einen bestimmten Wunsch den wir dir erfüllen dürfen?", erkundigte sich Dina zuvor kommend bei dem Flavier, dem bestenfalls die Qual der Wahl blieb, bis schließlich und letztendlich die Aurelia erscheinen- und sich ihm und seinem Anliegen annehmen würde …

    Weniger des Zufalls wegen, als vielmehr aufgrund seiner Bestimmung war es Leone, der an jenem Tag (wie fast jeden Tag) die porta bewachte und somit das Anliegen des Sklaven entgegen nahm. Nun gab es Besucher denen die Türe wieder direkt vor der Nase zugeschlagen wurde und wiederum andere, denen man zumindest Gehört schenkte ehe man sie mit fadenscheinigen Ausreden abwimmelte. Und dann wiederum gab es Klienten, Bittsteller, angemeldete Geäste und eben jene Besucher, denen (fast) zu jeder Tages- und Nachtzeit die Türe offen stand. In welche Kategorie die Flavier fielen war unschwer an Leones Reaktion zu erkennen, indem er sogleich die porta mit einer einladenden Geste weit öffnete.


    "Richte deinem Herrn aus, dass er ein stets willkommener Gast in diesem Hause ist. Er möge bitte eintreten und sich einen Moment gedulden. Ich werde die domina umgehend über seine Anwesenheit in Kenntnis setzen." Rein zufällig war die Aurelia an diesem Tag anwesend, jedoch entzog es sich Leone´s Kenntnis wo sie im Augenblick weilte und was sie gerade tat. Einen so hohen Gast würde sie aber kaum ohne guten Grund abweisen wollen, weshalb der Ianitor mit zuversichtlicher Miene den Sklaven anstrahlte.


    Mit einem Fingerschnipser wies Leone nun einen kleinen Sklavenjungen an die Herrin zu informieren während gleichzeitig Dina hinzu trat, um den Gast in Empfang zu nehmen und in die"Gästeecke" der villa Aurelia weiter zu geleiten. Schließlich konnte man willkommene Gäste nicht einfach im atrium herum stehen lassen.

    Ja, das war Leone bekannt, dass der Hausherr noch jemanden heute erwartete. Das hatte sich auch bis zu ihm herumgesprochen, denn immerhin musste er den Gast dann passend weiterleiten.


    “Dann tritt ein. Der Junge hier wird dich in den Oecus bringen.“


    Der repräsentative Oecus mit den fein ausgeführten Wandmalereien war der Ort, an dem der Hausherr seinen Gast zu empfangen gedachte. Diverse Sitzmöbel boten die Gelegenheit, auch Platz zu nehmen oder stehen zu bleiben und sich umzusehen. In ein paar getöpferten Blumentöpfen waren auch ein paar der Orchideen, der der einstige Hausherr Aurelius Corvinus zu züchten pflegte, für den Winter (und zum Angeben) aufgestellt worden.
    Kurz, nachdem Iulius Dives in den Raum geleitet wurde, kam auch schon ein Sklave und bot ihm etwas Wein während der Wartezeit auf den Senator an.

    Der Schwung an durch-das-Haus-trampelnden Gästen zur Salutatio war gerade so nach und nach wieder nach draußen getrampelt, die Türe folglich gerade eben so richtig geschlossen und nicht ob des andauernden Hinein- oder Herausgehens offengelassen. Und da klopfte es auch schon, quasi gerade, als Leone in Richtung Küche abziehen wollte und da nachsehen, ob zufällig irgend etwas von dem frisch Gebackenen auf den Boden gefallen war und damit den Gästen nicht mehr angeboten werden konnte. Gerade da!


    Leone machte die Tür also wieder auf und schaute den Klopfer finster von oben bis unten an. “Ja, bitte?“

    So früh am Tag gab es leider noch keine Honigküchlein. Überhaupt war das Frühstück wie eigenltich jeden Morgen recht knapp ausgefallen. Jetzt, nach ein paar Stunden hatte Leone schon wieder Hunger, aber bis zum Mittagessen waren es noch ein paar Stündlein, die er an der Tür ausharren musste.


    Mit knurrendem Magen also öffnete er die Tür und ließ den Besuch herein. "Der Dominus erwartet deinen Herrn im Tablinum. Der Junge hier wird ihn hinführen."
    Leone gab einem der Sklavenkinder einen kleinen Wink, damit der die Rolle des Wegweisers übernahm. Er selber musste ja bei der Türe bleiben.

    Hah, also keine Gefahr für die Honigküchlein. Wenngleich auch für ihn selbst wohl wenig Chancen auf ein zweites dieser Art bestanden. Die Köchin würde sicher schon nachzählen und sich wundern, wohin das eine gekommen war. Die konnte weit besser zählen als Leone, die merkte sowas immer.
    “Gut, dann einen schönen Tag noch.“ Mehr machen konnte Leone jetzt nicht, bis der Hausherr zurück wäre und man ihn gefragt hätte.

    So ganz langsam war die Lage wieder wie früher. Ein aurelischer Senator wohnte im Haus, es standen keine Urbaner oder wütende Bettler vor der Tür, die irgendwen umbringen, verhaften oder beides wollten, und die Speisekammer wurde auch langsam besser bestückt. Heute hatte Leone sogar die ausgesprochene Freude gehabt, in der Küche ein Honigküchlein zu stibitzen und sogleich auch zu verzehren – ehe die Köchin ihn dabei noch erwischte und ihm eins überbraten wollte.
    Er pickte gerade mit seinem Finger die letzten Krümelchen besagten Küchleins von seiner Tunika, um auch diese noch zu vernaschen – bei den Göttern, dieses Honigküchlein war gut gewesen! - als es an der Tür klopfte. Von den letzten Monaten etwas vorsichtiger geworden öffnete Leone die Tür langsam und sah erst durch den Spalt, ehe er sie gänzlich aufmachte. Da stand nur ein einzelner Sklave, und der war kleiner als er.
    “Senator Aurelius ist gerade nicht im Haus. Wenn du sagst, wohin wir eine Antwort schicken können, sende ich nachher einen Boten, wenn der Senator zurück ist und ich ihn gefragt habe. Ansonsten musst du wohl den ganzen Nachmittag warten.“ Honigküchlein bekam der aber dann nicht ab!

    Mit leicht hochgezogenen Augenbrauen hörte Leone zu was Mann zu berichten hatte. Mutter und Tochter? Die Beschreibung passte genau auf Tilla und Esther. Hätten die beiden nicht längst zu Hause sein müssen? Stimmt und deshalb hatte der Ianitor auch keinen Zweifel daran, dass der Fremde ihm die Wahrheit sagte.


    "Ich danke dir, Herr, für diese Auskunft und für deine Mühen. Möchtest du warten und dich ein wenig erfrischen, bis meine Herrin geweckt wurde, oder soll ich ihr die Nachricht von dir ausrichten? Verrate mir dann nur bitte deinen Namen, damit sie dir eventuell persönlich danken kann", entgegnete der Nubier anschließend freundlich lächelnd und mit einer einladenden Geste ins Innere der villa.


    Auch für unerwartete Gäste standen rund um die Uhr, Sklaven, Getränke und Speisen bereit, nur hatte Leone eher den Eindruck, dass Mann müde war und er lieber nach Hause wollte als noch länger zu warten. Und das konnte dauern, bis die Aurelia endlich geweckt, -gewaschen, -manikürt, -pedikürt, -geschminkt, -frisiert und angezogen wäre (selbstverständlich zuzüglich der Zeit, die allein für die Auswahl der Kleider benötigt werden würde).

    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus


    Dieser Tage öffnete Leone die porta besonders ungern, da die zunehmende Nahrungsmittelknappheit in Rom immer mehr Gesindel und Bettler auf die Straße trieb. Allein zehn Bettler hatte der Nubier in den vergangenen zwei Tagen abwimmeln müssen und vielleicht waren es sogar mehr wie zehn gewesen, aber weiter wie bis zehn konnte er halt nun mal nicht zählen. Aber gut, dieses Gesindel konnte er wenigstens problemlos mit seiner imposanten Erscheinung verscheuchen, ganz im Gegensatz zu den Prätorianern und Urbanern die nur wenig Rücksicht auf den Widerstand eines Nubiers samt Holztüre nahmen. Wer klopfte also nun schon wieder ante portas? War es wieder mal ein Bettler, oder ...?


    ...wie eine ungeduldige Prätorianergarde hatte sich das Klopfen zumindest nicht angehört und die Türe war auch immer noch in den Angeln, also öffnete Leone mutig die porta und streckte seinen Kopf heraus.


    Dann schnupperte er kurz und …Hmm?... Bildete er sich das nur ein, oder roch es hier irgendwie verkokelt nach Rauch?


    Ein Feuer konnte der Nubier allerdings nirgendwo entdecken (zum Glück) dafür aber einen Mann, dessen edle Gewandung ihn eindeutig von dem Gesindel abhob (auch wenn seine Kleidung womöglich ein paar Schmauchspuren aufweisen mochte). "Oh ... Salve Herr! Was führt dich zu uns und … was können wir für dich tun?", fragte Leone deshalb höflich und lächelnd den Mann, denn vielleicht brauchte dieser ja Hilfe.

    Zitat

    Original von Leone
    Bitte meinen Desideratus-Status aufheben, der war unbeabsichtigt.


    hmm, ...sehe keinen Desideratus-Status mehr, kann aber SimOn trotzdem nicht posten da es heißt, ich sei im Forum nicht angemeldet!? Könnte man das bitte noch "reparieren"? Danke! :)

    "Ja Herr, ich habe verstanden. Ich werde dich benachrichtigen. Nur dich. Oh ja, das werde ich, ganz bestimmt, du kannst dich auf mich verlassen, Herr!", entgegnete Leone schnell und mit vor Aufregung zitternder Stimme. Der Nubier hatte die wage Hoffnung, dass die Soldaten ihn dann in Ruhe lassen würden wenn er sich ihnen gegenüber kooperativ zeigte, obgleich er selbst am besten wusste, dass sein Wort als Sklave nicht sonderlich viel zählte.


    Umso erleichterter atmete der Ianitor auf als der Centurio anscheinend sein Hauptaugenmerk wieder von ihm abwandte, jedoch ohne es zu wagen, sich sich auch nur einen Zentimeter von der Stelle zu rühren.