Leone zuckte kurz zusammen als der Centurio ihn anfuhr und er schüttelte dann zuerst energisch den Kopf, um in der nächsten Sekunde heftig damit zu nicken, was so viel heißen sollte wie: Verarschen - Niemals und - Ja - Aurelius Lupus wohnt hier. Oder besser gesagt wohnte er bis vor ...? Ja wie lange ist das schon her? Kleine Schweißperlen zierten den kahlen Schädel des Nubiers, so sehr liefen seine Gehirnzellen auf Hochtouren. "Es ist etwa sechs Wochen her, dass der Herr Aurelius Lupus und seine Frau, Flavia Nigrina, abgereist sind. Außer den beiden war seitdem keiner von den Herrschaften mehr hier, Herr",schätzte der Ianitor dann einfach die Zeit, die seitdem vergangen sein mochte. Gut möglich, dass er sich ungewollt um +/- ein- oder zwei Wochen vertat, aber wer sollte ihm das je nachweisen können. Hauptsache die Soldaten wären endlich zufrieden mit den Antworten, die er ihnen geben konnte.
Beiträge von Leone
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Original von Lucius Quintilius Valerian
Wer sagte Sklaven schon immer, wo er hinging? Bestimmt nicht, wenn es um eine Flucht ging. Sklaven wurden bei Verhören gefoltert, sonst waren ihre Aussagen nichts wert. Und welcher Sklave widerstand schon einer gut ausgeführten Folter? Nein, wer an seinem Leben hing, der ließ seine Sklaven lieber unwissend. Die Aurelier waren gewiß nicht dumm. Egal, ob sie nun Verschwörer waren oder nicht. „Schon gut, beruhige Dich“, murrte Valerian also den Nubier an. „Wann haben denn die Herrschaften das Haus verlassen? Und wer war alles dabei?“
Leone versuchte zu tun was der Urbaner von ihm verlangte, wobei es ihm nicht so recht gelingen wollte, sich zu beruhigen. Wann, wer, wie, wo, mit wem? An 'seiner porta' gingen Tag für Tag so viele Personen vorbei, dass er gar nicht wusste wo er anfangen sollte. "Herr ich weiß nicht genau. … Viele von den Herrschaften war schon länger nicht mehr hier, oder kamen immer wieder vorbei, oder zu Besuch … sie, sie verlassen irgendwie ständig das Haus und kommen wieder … und gehen wieder …sie kommen und gehen einfach… " Es war ein einziges Kommen und Gehen. Verzweifelt japste Leone nach Luft, in seinem Kopf schwirrte alles und ihm war, als würde man eine unsichtbare Schlinge um seinen Hals immer weiter zu ziehen. Er wusste beim besten Willen nicht, was die Soldaten von ihm hören wollten. Eigentlich hatte es in letzter Zeit doch nur eine einzige Abreise gegeben, die vielleicht erwähnenswert gewesen wäre und das war die von Flavia Nigrina. Aber dieser Hinweis fiel dem Nubier augenblicklich nicht ein, da er einfach viel zu aufgeregt war um klar zu denken. -
Angesichts der aufmunternden Gesten rappelte sich Leone schnell wieder auf und er fühlte sich wesentlich wohler auf seinen Beinen, als auf seinen Knien. Nichtsdestotrotz war der Nubier innerlich auf das Schlimmste gefasst. Was sonst sollte (und konnte) ein Sklave schließlich erwarten, im Angesicht der Uniformierten und fern der Herrschaft, die eigentlich - anstelle seiner Person - hier Rede und Antwort stehen sollte. "Herr, Wir, das sind die Sklaven, die das Haus hüten, bis unsere Herrschaften zurück sind. Sie sagen uns nicht immer, wohin sie gehen aber sie erwarten stets, dass Alles zu ihrer Zufriedenheit gerichtet ist, wenn sie zurück kommen.", gab Leone dementsprechend bereitwillig Auskunft, in der Hoffnung, dass die Urbaner ihn endlich in Ruhe lassen würden. Im übrigen hoffte Leone sehr, dass die Herrschaften tatsächlich gedachten, eines Tages zurück zu kehren, so wie er es gerade glaubhalft zu vermitteln versuchte.
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Obwohl Leone der Aufforderung sofort Folge leistete, wurde er beinahe von seiner geliebten Türe erdrückt, als diese von den herein stürmenden Truppen regelrecht bis zum Anschlag aufgerissen wurde. Wenigstens bekam die kostbare Türe dabei keine Schrammen ab, da Leones Körper schützend zwischen ihr und er Wand klemmte, doch war dies nur ein schwacher Trost angesichts der schrecklichen Situation, in der sich Leone augenblicklich wieder fand. "Ich ...ich, ich weiß nicht. Die Herrschaften sind fort. Sie sagen uns nicht wohin. Bitte Herr, wir wissen nicht wo sie sind", rang Leone nach Luft und erklärenden Worten, nachdem man ihn hinter der porta hervor gezerrt und zu Boden gestossen hatte.
Der Nubier war sich bewusst, dass sein Schicksal nunmher allein in den Händen dieser Soldaten lag, die hier herein stürmten und mit Fragen auf ihn eindrangen. Schweissperlen bildeten sich auf Leones Stirn und aus den Augenwinkeln nahm er unbewusst wahr welches Chaos die Urbaner im Begriff waren hier anzurichten. Dann glitt sein Blick starr nach vorne auf den Boden und all seine Gedanken schweiften hin zu seiner Familie, die er vor vielen Jahren verloren hatte. Seine Frau und seine beiden Töchter, deren Schändung und Tod er hatte hilflos mit ansehen müssen. Leone presste die Lippen aufeinander und Tränen rannen ihm über die Wangen, während er mit geballten Fäsuten auf dem Boden kniete und der Dinge harrte, die ihm vor bestimmt waren. Der Carcer, oder noch schlimmeres, egal was ihn erwarten würde, er fürchtetet sich nicht, denn er hatte längst Frieden mit Allem geschlossen ...
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Oh nein. Urbaner! Und gleich so viele. Hinter der Türe blieb Leone fast das Herz stehen als er das Klopfen und den Befehl vernahm. Was wollten die Urbaner den (erst) JETZT hier?! Von den Herrschaften waren doch längst alle aus Rom verschwunden und sämtliche wichtigen Dokumente, Wertsachen und persönlichen Dinge mit ihnen. Nur noch die Sklaven waren hier und hüteten das Anwesen, so wie Leone seine porta hütete.
Die porta! Oh nein. Nur nicht die porta demolieren. Das schöne Stück! Die porta war Leones ganzer Stolz, sein Ein und Alles und sein ganzer Lebensinhalt als ianitor und deshalb öffnete er diese ohne lange zu zögern, gleich auf erstes Verlangen. Viel genützt hätten die üblichen Begrüßungsfloskeln á la: "Salve! Was wollt ihr? Moment, ich seh mal nach wer da ist. ... Tut mir leid niemand hier" eh nicht viel, außer, dass die Cohorten die porta gewaltsam eingetreten hätten. Sie daran hindern, die villa zu durchsuchen, konnte ohnehin niemand, also öffnete Leone sein Herzstück lieber freiwillig, versteckte sich gleichzeitig dahinter und hoffte von den Soldaten nicht weiter beachtet zu werden.
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„Ich werde gleich die domina in Kenntnis über deine Ankunft setzen“, informierte Leone den Händler, nachdem er ihn hereingeführt hatte. „Darf es für dich etwas zu trinken sein?“ bot er ihm noch an, und es stand bereits eine Sklavin bereit, einen möglichen Wunsch zu erfüllen, sobald der Mann ihn äußerte – während Leone sich im Anschluss daran mit einer freundlichen Verabschiedung wieder an seinen Platz an der Tür zurückziehen würde.
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Leone wusste Bescheid. Natürlich wusste er das. Die Flavia hatte einfach ein Händchen dafür, die Leute zu informieren. Oder besser: dafür, dass ihre Sklaven spurten und Informationen weiter gaben. So zeigte er nur in einem dienstbeflissenen Lächeln seine weißen Zähne und nickte. „Sehr wohl. Die domina erwartet dich bereits.“ Tat sie nicht, jedenfalls nicht in dem Sinn, dass sie irgendwo herum saß und bereits wartete – aber es klang so einfach besser. „Kommt doch bitte herein.“ Er hielt die Tür einladend offen und brachte den Händler ins tablinum, den von der Flavia gewünschten Ort des Zusammentreffens.
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Selbstredend war Leone instruiert worden, welcher Gast heute erwartet wurde. Entsprechend stand er nervös hinter der Tür, von dem Moment an, ab dem mit dem Praefectus Urbi gerechnet werden konnte, bereit, jederzeit blitzschnell aufzumachen.
Die Nervosität wurde geringer, weil der Gast natürlich nicht zum frühestmöglichen Zeitpunkt erschien... war aber wieder da, als es dann doch klopfte. Leone allerdings war professionell genug, um sich davon nichts anmerken zu lassen. Er öffnete die Tür – und dann weiteten sich seine Augen doch um eine Winzigkeit, als er sah, mit welchem Aufgebot der Gast gekommen war. Wollten die etwa alle mit hinein?„Salve“, grüßte er den Anklopfer höflich und zuvorkommend, trotz dessen befehlshaberischer Art, und gleichzeitig – kaum dass er gesehen hatte, dass der Besucher der war, der erwartet wurde – flitzte der Sklavenjunge neben ihm schon los, um den Herrschaften Bescheid zu geben, dass der Praefectus Urbi gekommen war. „Dein Herr wird bereits erwartet. Wenn ihr mir bitte folgen würdet?“ fuhr er fort, und sofern der Lictor und dessen Herr sich einverstanden zeigten, würde Leone den Praefectus Urbi – und wen auch immer er auswählte ihm zu folgen – hineinführen ins vorbereitete Triclinium, wo bereits Sklavinnen bereit standen und darauf warteten, dem Gast etwas zu trinken anzubieten.
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Leone runzelte aufgrund der Aussage kurz die Stirn. Immerhin waren beide Herren, die der Quaestor von Ostia da ansprach, schon geraume Zeit nicht mehr Einwohner dieses Hauses. Nicht im eigentlichen Sinne. Aber da der Mann immerhin Magistrat war, wäre es wohl besser, wenn einer seiner domini dem Iulier das persönlich erklärten.
“Tritt ein. Minus hier... he! Pfoten weg!“ Letzteres ging an Minus, nach dem sich Leone da gerade umgedreht hatte, und selbstverständlich nicht an Dives. Wollte sich der Kleine doch tatsächlich an Leones Apfelküchlein ranmachen! “Verzeih, Herr. Minus hier wird dich ins Tablinum geleiten.“
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Minus brachte den Iulier samt seiner Begleitung ins Tablinum und sorgte für ein paar kleine Erfrischungen, ehe er davoneilte, um Aurelius Lupus zu benachrichtigen, dass Besuch gekommen war.
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Da war es, das herrlichste Apfelküchlein der Welt. Leone hatte es von der Köchin erhalten, ohne dass er es hatte stibitzen müssen. Es war weich, noch warm, und mit einem zarten Guss aus Honig überzogen, so dass es glänzte. Voller Vorfreude betrachtete der Nubier das herrliche Meisterwerk der Gaumenfreude und bereitete sich seelisch und moralisch darauf vor, es sich aus vollstem Herzen zu gönnen, als... ja, als jemand an der Tür klopfte.
Mit einem kurzen Faustballen und einem letzten Blick auf das Backwerk machte er sich auf von seinem Platz neben der Tür zu eben jener, das Küchlein aus den Augenwinkeln immer im Blick. Wer wusste schon, ob nicht einer der Jungen vorbeikam und die Gelegenheit nutzen wollte?Beim Öffnen der Tür musste er aber doch seine Aufmerksamkeit erstmal den drei Personen vor eben jener widmen. Und er konnte nur hoffen, dass seine wohlverdiente Beute solange in Sicherheit war. “Salve. Wie kann ich dir behilflich sein?“
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Ah, das war also der Gast, den er schon erwartete. Natürlich war Leone über die Ankunft der Schwester eines der Hausherren informiert, und ein feines Lächeln zeigte sich auf dem nubischen Gesicht.
“Selbstverständlich, domina. Dominus Aurelius Lupus erwartet dich bereits. Folge mir doch bitte ins Tablinum“ -
Zunächst einmal geleitete Leone höchstselbst Messalina in das reich ausgestattete Tablinum, bot ihr an, es sich doch auf einem der Korbstühle bequem zu machen, wenn sie wollte, und wies die übrigen Sklaven an, sich um die Bedürfnisse der Aurelia zu kümmern, was selbstverständlich das Anbieten von Getränken oder die frage, ob sie denn etwas essen wolle, mit einschloss, ehe er einen anderen Sklaven schickte, um Aurelius Lupus und dessen Gemahlin Flavia Nigrina zu unterrichten, dass ihr Gast angekommen sei. Woraufhin er sich wieder zur Porta begab. Die durfte ja schließlich auch nicht so lange ianitorlos bleiben.
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In seiner Funktion als Ianitor öffnete Leone natürlich die Tür, als angeklopft wurde. Immerhin war dies auch seine Aufgabe, genau dafür saß er ja den ganzen lieben langen Tag in dem Raum neben der Porta, abgesehen von kurzen Gängen zur Küche oder anderswo hin. Und so war er auch jetzt zur Stelle, um zu sehen, wer da klopfte und was es diesmal gab.
Zunächst einmal war das also ein Sklave und dahinter eine junge Frau in dunkelblauem Kleid. “Salve. Wie kann ich dir helfen?“ fragte Leone also freundlich und ließ seine weißen Zähne aufblitzen. -
Die Fliege schien sich aus dem Staub gemacht zu haben, jedenfalls schlug der Besucher nicht mehr danach, aber dafür starrte er ihn an, als hätte er noch nie einen Nubier gesehen. Leone zog leicht die Augenbrauen hoch, als aber nach einem Moment nur ein „Ehm“ zu hören war, versuchte er mit einem fragenden: „Ja...?“ nachzuhelfen. Ein weiterer Moment verging, und Leone war drauf und dran ihn zu fragen, ob er sich über ihn lustig machen wollte, als der Mann dann doch noch mehr sagte. „Faszi... hä?“ Selten geschah es, aber in diesem Moment fehlten Leone die Worte. Er hatte keine Ahnung, von was der andere faselte, denn dass er tatsächlich noch nie einen Nubier gesehen, daran glaubte Leone nicht so recht. Seine Landsleute waren hier ganz sicher nicht in Überzahl vertreten, und Sklaven wie ihn konnte sich in der Regel nur die Oberschicht leisten... aber das hieß im Gegenzug nicht, dass es so wenige gab, dass jemand so auf ihren Anblick reagieren würde... „Eindruck? Welcher Eindruck?“
Zum Glück rückte der Besucher dann gleich mit seinem Anliegen heraus, und das wiederum kam etwas, was der Ianitor gewohnt war. „Warte einen Moment, ich schicke jemanden, der die Herrin fragt.“ Sprachs, wandte sich kurz ab und schickte einen anderen Sklaven los, denn zur Flavia bewegte er sich ganz sicher nicht, wenn es sich vermeiden ließ. Stattdessen linste er wieder zu dem Boten des Quaestors und – wissend, dass es bei der Flavia durchaus ein wenig dauern konnte, bis sie sich dazu bequemte eine Antwort kommen zu lassen, und neugierig, ob vielleicht noch mehr Merkwürdiges kam – bot dem Boten etwas zu trinken an.
Es dauerte tatsächlich ein wenig, aber schließlich kam der andere Sklave zurück und nickte, und Leone verkündete: „Sie empfängt dich. Komm rein, er“, er machte eine Kopfbewegung zu seinem Kollegen hin, „bringt dich ins Atrium.“
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Leone rieb sich gerade über seinen Handrücken. Wer hätte gedacht, dass Kochlöffel so verdammt hart sein können? Er hatte es höchstwahrscheinlich übertrieben und ein Himbeertörtchen zuviel geklaut oder zu klauen versucht, und die Strafe der Furien war in Gestalt der Köchin auch gleich über ihn gekommen. Und auch, wenn es nur ein einzelner Schlag gewesen war, der hauptsächlich seinen Stolz verletzt hatte, es tat auch nach einem Tag noch ein bisschen weh.
Doch er hatte keine Zeit für übermäßiges Selbstmitleid, da es klopfte. Und so erhob Leone sich von seiner Bank und besah sich den Mann vor ihm, der offenbar versuchte, eine Fliege zu vertreiben. “Salve. Wie kann ich dir behilflich sein?“ -
Seinem neugewonnenen Freund die Tür zu öffnen zauberte ein weißes Lächeln in das schwarze Gesicht des Ianitors. Natürlich erinnerte er sich noch an den Anlass des Besuches (und an die Himbeerkuchen beim letzten mal. Heute gab es leider keine, aber vielleicht fand sich ja etwas anderes in der Küche.)
"Salve, Consular Purgitius. Dominus Aurelius Lupus erwartet dich bereits."
Er schnippste einem Jungen, der den Consular ins Tablinum führen sollte.Seinem Freund wiederum gab er einen kleinen Wink, dass die beiden sich vielleicht kurzzeitig in die Küche verdrücken sollten, sofern es opportun war.
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“Oh, nichts zu danken, wir können dich doch hier nicht“ TOCK Der Holzlöffel der Köchin schnellte bedrohlich wie ein Fleischerbei zwischen Leones Hand und das nächste Himbeertörtchen. “...hungern lassen.“ Sicherheitshalber zog er seine Hand doch wieder zurück.
“Gut, ich... ähm, bring dich dann mal noch wieder zur Porta.“ Oder besser gesagt, er brachte etwas Sicherheitsabstand zwischen sich und diesen Holzlöffel.“Nimm noch eins mit auf den Weg“ bot die Köchin dem Boten ein Törtchen an, als wär nichts weiter gewesen, ehe sie sich wieder daran machte, die anderen Speisen für die Cena vorzubereiten.
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“Gut, dann komm herein. Du kannst solange in der Culina warten.“
Gesagt, getan. Der Bote wurde in der Küche abgesetzte, er bekam eines der noch warmen Himbeerküchlein angeboten – und Leona nahm sich aus reiner Gastfreundschaft (natürlich) auch gleich eines, wenngleich die Köchin ihm keines angeboten hatte, ehe er sich auf den Weg machte. Nicht zu dem Quästor selbst, der hielt nicht viel vom Überspringen der Befehlskette. Nein, zu dem Sklaven, der die Funktion als dessen Scriba Personalis ausübte. Nach einer kurzen Rücksprache mit diesem hieß es auch für Leone warten, während dieser das Officium von Aurelius Lupus betrat. Schließlich kam der Scriba wieder heraus, und die Nachrichtenkette nahm ihren reversen Lauf.
Als Leone wieder in der Küche eintraf, hing noch immer der Duft dieser köstlichen Küchlein in der Luft, und er stibitzte sich noch ein zweites. “Du kannst deinem Herrn ausrichten, dass sich Quaestor Aurelius Lupus freuen wird, ihn in drei Tagen de meridie zu begrüßen, wenn er es einrichten kann.“ -
Termin ausmachen? Termin ausmachen! Ja, das war auch etwas, das man als Ianitor öfter machen durfte. Nur leider wurden ihm nicht immer von den Bewohnern des Hauses sämtliche Termine mitgeteilt, so dass er einen nur unzureichenden Gesamteindruck über die verfügbare Zeit hatte. Daher hieß es: Nachfragen.
“Wenn du reinkommen und schnell warten möchtest, werde ich nachfragen, wann mein Herr für deinen den Termin einrichten kann. Ansonsten richte ich es ihm aus, und er wird einen eigenen Boten dann zu Consular Purgitius schicken. Wie ist es dir lieber?“
In der Küche waren grade kleine Himbeer-Küchlein gebacken worden, und wenn er den Boten dort zum Warten vorbeibrachte, konnte er vielleicht 'zufällig' eines mit auf den Weg nehmen. Man konnte den Boten des Consulars ja nicht hungrig wegschicken, und freundlich, wie Leone nun mal war, würde er doch glatt eines mitessen.