Beiträge von Maximus Decimus Meridius

    "Die Schola hat in der Tat eine Bibliothek. Doch die Schola ist ein Ort des Lernens. Die Therme sind der Ort der Erholung, es gibt eine Menge Literatur, mit der sich der Bürger in seiner Freizeit beschäftigen möchte. Wo geht dies besser als in den Thermen? Soweit ich mich im Imperium auskenne, und das tue ich gut, verfügt jede größere Therme über eine Bibliothek. Die beiden Bibliotheken könnten sich nach Scwherpunkten sogar ergänzen und gegenseitig unterstützen. Schwierige Kost zum konkreten Lernen für die Kurse der Schola am einen Ort, Kunst und Unterhaltung am anderen."


    Sim-Off:

    Die Leute sind da. Sie klagen nur über Unterbeschäftigung, und schlagen sich die Zeit mit der hundersten Ausführung ihres selben Ausrittes in den Wald tot. Oder sie reisen nach Rom ab. Vielleicht sollte man da mal was ändern? Vielleicht will ja einer mal Bibliothekar spielen? Am Anfang muss das ganze subventioniert werden und es wird immer Lücken im Personal geben, doch wenn man nichts anbieten kann, bringt es nichts. Sukzessiv kann man das ganze ausbauen. Man braucht dazu jedoch Impulse und keine Verweise auf den Mangel an Kräften.

    Meridius nickte.


    "Confluentes, ja. Eine kleine niedliche Stadt am Rhenus, ich habe sie besucht auf meiner Reise. Die Stadt existiert im Grunde nur, weil sie einen Hafen und ein Castellum der Ala hat. Das mag vielleicht hart klingen, ist aber die Wahrheit. Der damalige Magistratus wollte höher hinaus, doch muss man mit dem arbeiten was man hat. Und man muss sich realistische Ziele setzen. Confluentes kann nie Mogontiacum sein. Was Confluentes daher braucht ist ein Duumvir, der seine Stadt als ein kleines Nest zur Versorgung des Stützpunktes versteht und eventuell auch die Classis stärker einbindet."


    Meridius hielt inne.


    "Wärst Du an dem Posten des Comes in dieser Region interessiert? Jedoch muss ich gleich hinzufügen, dass ich von einem Comes eine Menge erwarte. Man mag mir vielleicht vorwerfen, wenig zu tun, doch mehr als an einem Ort zu sein, mehr als delegieren und mich auf meine Verwaltung zu verlassen kann auch ich nicht. Ich lebe von dem was mir berichtet wird, ich lebe von dem,. was mir zugetragen wird. Deine Aufgabe als Comes wäre es daher, hier in dieser Region quasi als meine rechte Hand zu fungieren, permanent in Bewegung zu sein, die unterschiedlichen Staädte aufzusuchen, mit den Duumviri und Magistrati zu sprechen, die Behörden und Verwaltungen zu kontrollieren und zu unterstützen, Inspektionen durchzuführen, kurz: Mir Bericht zu erstatten und mögliche Lösungen vorzuweisen. Das ist die Arbeit eines Comes. Dir biete ich diese Arbeit an. Selbstverständlich würde ich Dir einen Magister Scronorium suchen, der Dich dabei unterstützt. Keine leichte Arbeit."


    Er machte eine kurze Pause.


    "Sollte Dir die Arbeit zu viel sein, ist dies kein Problem. Du wirst in diesem Fall Magister Scrinorium bleiben, doch werde ich sehen, dass ich einen Comes auftreibe. Du wirst dann diesen unterstützen müssen, bei der eben beschriebenen Arbeit."


    Er hatte nicht zuviel verlangt. Der Posten eines Comes war kein Selbstläufer, der sich selbst verwaltete und hin und wieder mal nach den niedrigeren Amtsebenen sah und kleine Hilfsaufgaben der lokalen Behörden ausführte. Dafür waren die Stadtverwaltungen da.

    "Da ich davon ausgehe zu jeder Amtsperiode einen Quaestor zugewiesen zu bekommen und im Grunde jeder Qauestor das Bedürfnis hat, schon einmal für seine Aedilität zu üben, kannst Du davon ausgehen, dass in jeder Amtsperiode mindestens einmal Rennen oder Spiele abgehalten werden. Darum brauchst Du Dir also keine Gedanken machen. Ich bin Pater der Factio Aurata, habe genug Kontakte um immer ein paar Wagen in der Stadt zu haben. Ich bin Patron der Stadt Tarraco und kann sicher zu größeren Spielen auch Gladiatoren von dort hier einladen. Wichtig ist es, dass wir die Stadt atraktiv machen. Sie soll ein Magnet nördlich der Alpen werden. Und sie soll den Menschen so viel möglich bieten um sich hier niederzulassen. Vor allem jedoch genug Betätigungsfelder um sich in der Wirtschaft einzubringen. Das geht aber nur, wenn eine Nachfrage besteht."


    Er rollte die Karte zusammen.


    "Die Legion ist eine gute Ausgangsbasis. Ich gehe nicht davon aus, dass wir permanent Krieg haben werden. Es ist meine diplomatische Aufgabe, in dieser Provinz den Frieden zu bewahren, also werde ich den Frieden bewahren. Wenn die Ala ihre Arbeit macht, und unsere Verbündeten nicht blind auf ihren Augen sind, unsere Informanten nicht schlafen und der Limes lückenlos überwacht wird, reichen die Stadtwachen dieser Stadt, oder Deine Vigiles um während Spielen aufzupassen. Selbst wenn ich eine Kohorte zu Wachdiensten einteile, was 500 Mann wären, wären immer noch mehr als 5000 Soldaten da, die die Spiele besuchen könnten, die auf die Märkte strömen. Diese Gelegenheit muss man nutzen. Und wenn ein Soldat aus der Truppe aussteigt, soll er sich so an Mogontiacum gewöhnt haben, dass er sich gleich hier niederlässt, da er weiß, dass er Arbeit findet, sei es in der Verwaltung, sei es bei den Vigiles, sei es bei den Rennställen, sei es bei den Dienstleistern, indem er einen Barbier eröffnet, oder einen Schneider, eine Taverne, einen Bäcker. Die Legion ist der Schlüssel. Wir müssen ihn nur betätigen."


    Er sah den Duumvir eindringlich an.


    "Und hier wären wir bei Deiner Arbeit. Du bist der Chef dieser Stadt. es ist Dein Job diese Stadt zu verwalten, diese Stadt attraktiv zu machen, die Rahmenbedingungen zu stecken. Das fängt dabei ein, eine Marktordnung zu entwerfen, welche vorgibt, wie sich Betriebe auf den Märkten zu plazieren haben, wer alles einen Stand eröffnen kann und wer nicht, und diese Betriebe werden entstehen, denn auf diese Betriebe VOR ORT werde ich als Legatus bei der Ausrichtung der Feiern und Feste, der Spiele, bei der Versorgung der Legion zurückgreifen. Das geht weiter bei der Sicherung der dieser Märkte, bei dem Zuweisen von Grundstücken, einer einheitlichen Bauaufsicht, bei der Beseitigung von wilden Bauten, dem Errichten von Mietskasernen, dem Errichten von Straßenstationen. Wenn Straßen repariert werden müssen, meine Legion steht zu Verfügung. Nur müssen dann eben konkrete Anweisungen und Anforderungen kommen, KONKRETE und keine Abstrakte. Das geht ebenfalls weiter mit dem Ausbau der Therme, dem Erlass einer Badeverordnung, dem Veranstalten von besonderen Aktionstagen in den Thermen, mit freiem Einlass, oder eben dem Abkassieren am Eingang. Eine Sesterze Eintritt als Aufwandsentschädigung wäre kein Beinbruch, wenn zeitgleich die Therme um ein Gymnasion und eine Bibliothek erweitert werden, was ich beides plane. Und auch dies schafft wieder Arbeitsplätze. Stelle einen Bademeister ein, einen Bibliothekar... Es gibt viele Möglichkeiten. Man könnte darüber nachdenken, das Gewerbe in der Stadt zu fördern, indem man freie Plätze auf den Märkten abietet und den Bau von Betrieben vor Ort fördert. Meine Kasse steht zu Verfügung."


    Sim-Off:

    Konkret: Soviel wie möglich simon-wirtschaften und feste Veträge abschließen, statt sim-off ohne Linie einkaufen.

    Meridius hörte zu und sah sich die Statuen an.


    "Gut, und was schlägst Du konkret vor, was in dieser Region passieren muss? Ich frage Dich, denn Du bist mein Stellvertreter hier."


    Er sah die Comes direkt an.


    "Muss man irgendwo jemanden einstellen? Muss man jemanden entlassen der zu langsam arbeitet? Braucht es mehr Kontrollen? Mehr Einsicht in die Stadtverwaltungen? Braucht es mehr Zuweisungen von Geldern? Ich habe keine Idee, wie man in dieser Region reagieren muss, weil ich schlichtweg keine Informationen darüber habe, wie die Lage in dieser Region ist. Ich höre nur Unterbesetzung und Wiederaufbau. Aber nicht nur hier, sondern überall wo ich hinkomme. Man könnte meinen, als ob unter Sedulus das komplette Germanien abgewirtschaftet wurde, und Macer daran nicht einen Deut änderte..."

    Meridius hörte ihr interessiert zu und nickte hin und wieder. Im Grunde hatte sie sich in den letzten zwei Monaten mit den Ernten beschäftigt und mit Reparaturarbeiten. Auch der Duumvir hatte sich mit Reparaturarbeiten beschäftigt, wie sich immer alle mit Reparaturarbeiten beschäftigten und damit vollkommen ausgelastet schienen. Dass sich die Leute dabei nicht ständig in die Quere bekamen überraschte ihn etwas und er wunderte sich, warum Mogontiacum, ja die ganze Provinz Germanien nicht bereits die Baustelle des Imperiums genannt wurde.


    "Bist Du mit Deiner Arbeit als Magister Scrinorium zufrieden?"

    Meridius lehnte sich zurück.


    "Mogontiacum ist die Hauptstadt der Provinz. In der Tat. Hier befindet sich das Verwaltungszentrum. Mogontiacum ist auch Truppenstützpunkt und ich habe sechtausend Männer alleine im Castellum unter meinem Kommando. Das schafft einen großen Markt, bedeutet aber auch eine große Nachfrage. Mogontiacum kann daher durchaus etwas selbstbewusster auftreten. Wir haben in dieser Stadt genug römische Bürger, ich muss Dir das sicher nicht sagen. Wozu sollten wir also immer die weite Reise antreten? Zumal ich schlecht die ganze Legion jedesmal an die anderen Orte reisen lassen kann..."


    Einen Moment dachte er nach.


    "Es wird auch den Markt positiv beeinflussen. Wenn hier ersteinmal Bauarbeiten im großen Stil anlaufen, die ich alle ausschreiben werde, wird dies sicher auch Händler und Künstler anziehen. Damit findet Dein Theater zusätzliches Publikum. Das Hippodrom und die Arena sind keine Konkurrenz. Ganz im Gegenteil."

    Meridius nickte.


    "Ja, sicher hast Du Recht. Man müsste alles von Fachleuten prüfen lassen."


    Nachdenklich betrachtete er die Karte. Dann griff er erneut danach und zeichnete noch einmal.


    "Man könnet es allerdings auch so machen, dass die Rennbahn erstmal hier hinkommt, dann haben wir nämlich an der anderen Stelle die Möglichkeit noch eine Arena zu errichten. Das würde ich fast vorziehen..."


    Meridius zeichnete weiter und nickte. Dann als er fertig war, legte er die Karte wieder zurück auf den Tisch.


    "Ich dachte mir, dass man das so oder so ähnlich errichten könnte. Ich lasse natürlich noch einmal ein paar Architekten an die Sache ran gehen, aber diese Stelle halte ich für mehr als geeignet, auch in Hinblick auf einen Ausbau der Stadt. Drei Straßen würden auf die Rennbahn zugehen, und wenn man die Stadtmauer nach Norden hin erweitert, und damit auch weitere Baufläche erhält, könnte man den Mauerabschnitt, welcher unmittelbar an die Rennstrecke anschließt, ebenfalls abreißen und durch eine parallele Straße ersetzen."


    Das war eine Frage, die selbst Meridius nicht beantworten konnte, schließlich rannten ziemlich viele Centurione im Castellum herum und wo sich welcher aufhielt? Er hatte einfach noch nicht alle Zuteiliungen im Kopf.


    "Frag einfach den Burschen im Vorzimmer, welche Centurie morgen zu meiner Begleitung abkommandiert ist, weil das weiß ich selber nicht. Der wird dann sagen welche Einheit es ist, und in welchem Block sich die Unterkunft befindet. Der Rest ist Routine, wie bei der Neunten."

    Meridius dachte kurz nach. Die bisherige Ausbildung hatte dieser Optio, ach Gott, wie hieß er nochmals, ja, Terentius übernommen. Sehr gut sogar. Terentius war deshalb sowieso für eine Beförderung in den Rang eines Centurios vorgesehen. Da dieser Petronius bei Tiberius zur Schule gegangen war, würde er also als Optio den Terentier auf dem Exerzierplatz optimal unterstützen. Ein perfektes Gespann also, gar keine Frage.


    "Lässt sich einrichten."


    Er machte sich eine Notiz in eine Wachstafel.


    "Ich habe eine Inspektionsreise nach Raetia vor. Einige Einheiten sind dort im Einsatz. Ich werde Dich der Centurie zuordnen, welche mein Geleit geben wird. In Raetia selbst wirst Du dann einer anderen Centurie zugeteilt werden. Abmarsch ist morgen, entsprechende Informationen kannst Du Dir bei deinem Centurio holen. Die Reise erfolgt zu Pferd, lass Dir eines bei den Ställen geben."


    Sim-Off:

    Thread ist schon erstellt, einfach dazugesellen, sobald Du die richtige Signatur hast...

    "Ist gut."


    antwortete Meridius und schockte seine erhitzte Haut mit dem kalten Wasser. Dann schüttelte er sich kurz, ließ das Wasser von den Füßen abtropfen und kehrte in das heiße Becken zurück.


    "Boah... das tut gut. Tut das nicht gut, Pompeius? Was würden wir auch ohne unsere Thermen machen? Ich bin zwar kein waschechter Römer, sondern Iberer, aber eines muss man Rom lassen, die Bäder sind einmalig."


    Das heiße Wasser stieg immer höher.
    Dann tauchte er kurz unter, um keine zwei Sekunden später wieder aufzutauchen.


    "Pffff... Was das Geld betrifft geb ich Dir eintausend Sesterzen aus der Provinzkasse. Ich erwarte dafür aber eine exakte Aufstellung aller Posten..."

    Nun gut, das war auch ein Grund, auch wenn man sich wundern konnte, warum einer dann zur Legion ging. Legion und Familie waren zwei Dinge, die sich in den seltensten Fällen in Einklang bringen ließen.


    "Bist Du eigentlich damals noch zu meiner Zeit zur Truppe gekommen?
    Bei wem hast Du die Ausbildung gemacht?"


    Er dachte angestrengt nach, konnte sich aber an den Petronier nicht wirklich erinnern. Ein Schicksal, das jener mit ungefähr fünftausend anderen Soldaten in der Legion teilte. Meridius hatte zwar ein gutes Gedächtnise, aber so gut auch wieder nicht.

    Meridius stieg aus dem Becken und ließ das Wasser abtropfen.


    "Ich weiß nicht. Was hast Du noch alles an Dokumenten dabei?"


    Er sah kurz zu Pompeius und ging dann zu einem der flachen Becken in einer Wandnische, welche mit eiskaltem Wasser gefüllt waren. Mit einem Schritt stieg er hinein, bückte sich und fasste nach dem kalten Nass, um es sich über die Schulter plätschern zu lassen.

    Das Wasser war ziemlich heiß und die Haut des Legaten rötete sich sofort. Immerhin öffneten sich die Poren und die reinigende Wirkung konnte stattfinden. Die aufsteigenden Dämpfe nahmen ihm ein wenig den Blick auf den Magister, so dass er nicht richtig einordnen konnte, welchen Gesichtsausdruck dieser gerade drauf hatte.


    "Und was willst Du festhalten? Das der eine in der Nase bohrt und der andere mit seiner Scriba schläft? Dass der dritte nie in seinem Officium ist und der vierte in einem Aktenberg fast erstickt? Es sind allgemeingültige Richtlinien, dass alle Magistrate und Duumvir, alle Amtsträger ihre Arbeit nach Bestem Wissen und Gewissen tätigen und die Pflichterfüllung vor allem anderen kommt. Ich brauch dazu keine Kommission. Wenn ich mir etwas überlegen könnte, dann wäre es, die jeweiligen Comes zu instruieren, in ihren Bereichen mal durchzugehen und Einsicht in die Berichte zu verlangen. Wenn ein Duumvir zu langsam ist und keine Berichte vorlegen kann, dann hat er bald ein Problem. Oder sie gehen Beschwerden nach, auch dafür sind sie da."


    Meridius schüttelte den Kopf.


    "Das was Du vorschlägst, ist die Arbeit der Comes. Diese sollen ihren Hintern bewegen und permanent Bilanz über die Verwaltungsarbeit ziehen. Gut, vielleicht bin ich diesen gegenüber etwas nachlässig. Ich sehe noch eine Weile zu, wenn dann keine entsprechenden Berichte bei mir auf dem Tisch landen, werden die Comes ausgetauscht."

    "Was wird dort angebaut? Getreide? Ich kann auch die halbe Legion dort zum Getreide ernten antreten lassen. Wir nehmen das Korn gleich mit in das Lager der Legion und zahlen dem Mann den üblichen Marktpreis plus Zulage. Für das Grundstück erhält er einen Ersatz aus dem Land, das die Stadt noch zu verteilen hat. Ich gehe mal davon aus, dass es da noch einiges gibt, oder wurde schon alles verkauft?"


    Er sah den Duumvir fragend an und griff nach einer Feder
    um an der Karte herumzuzeichnen...