Beiträge von Maximus Decimus Meridius

    Meridius überflog das Schreiben. Dann erhitzte er etwas Wachs und drückte sein Siegel darauf.


    Comes Sacrarum Largitinorum Iunia Attica, Roma, Italia



    Salve Iunia Attica,


    in der Angelegenheit Donativum für Herius Hadrianus Subdolus erhälst Du hiermit die Anweisung ihm für die Dienstzeit von 18 Monate und 24 Tage einen Betrag von 3240 Sesterzen auszuzahlen.


    ANTE DIEM XVIII KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
    (15.8.2006/103 n.Chr.)


    i.A. Gaius Quintilius Iuba
    Scriba Legio II.



    http://www.imperium-romanum.in…/siegel-lapp-Meridius.gif


    "Ich danke Dir. Am besten noch heute per Eilpost weg."


    Er reichte das Schreiben an den Scriba zurück.

    "Die Spiele sind für den KAL SEP DCCCLVI A.U.C. (21.8.2006/103 n.Chr.) geplant. Ich weiß, wir haben nicht viel Zeit, aber wenn Du die nötigen behördlichen Schritte der Stadt ergreifst, und ich ein paar Centurien als Baukolonnen einteile, wird es relativ zügig gehen."


    Er sah den Duumvir an.


    "Da die Rennstrecke selbst weder größer noch kleiner wird, haben wir zumindest einmal eine Grundlage, die sich nicht ändern wird. Je nachdem wie steil wir die Tribüne konstruieren wird es dann im Endeffekt größer oder schmaler. Viel raus reißen kann man dabei jedoch nicht. Bei der Holzkonstruktion dürfen wir es überdies nicht riskieren, dass sie einstürzt. Das wäre eine Katastrophe und mein politisches Ende, wenn ich es nicht auf Dich abwälzen kann."


    Er lachte.

    Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    Crispus wurde von der Wache eingelassen. Er stellte sein Gepäck in eine Ecke des Vorzimmers, kontrollierte den Sitz seiner Tunika, und trat ein.
    Es war immer wieder leicht beängstigend, vor einen Legaten treten zu müssen - immer hatte Crispus Angst, etwas falsch zu machen. Doch dann trat er vor und salutierte.
    "Optio Marcus Petronius Crispus, Legio IX Hispana!"


    Meridius blickte auf und erwiderte den militärischen Gruß.


    "Salve Optio. Du bist aus der Neunten? Keine schlechte Legion."


    Er lachte.


    "Was führt Dich zur Zweiten?"

    Sie betraten durch den engen Eingang - der extra etwas enger war als die anderen um keine Wärme zu verlieren - das caldarium. Hier herrschte in der Tat schon eine drückende Hitze. Die Luft war feucht, die Haut begann sofort zu schwitzen und die Poren öffneten sich.


    "Wie stellst Du Dir eine solche Aktion vor? Ich beauftrage Dich, Du steigst auf ein Pferd, klapperst die verschiedenen Städte ab, besuchst die Duumvire und weitere Ämter und was dann?"


    Meridius sah sich nach einem relativ menschenleeren Becken um und machte dann auch eines aus. Zielstrebig gingen sie darauf zu.

    "Papperlapapp"


    Meridius winkte ab und sah seitlich zu seinem Magister.


    "Reden wir nicht mehr in Bildern. Um was geht es konkret?
    Ich fürchte sonst, dass ich nicht mehr mitkomme..."


    Sie passierten erneut eine kleinere Gruppe an langsamen Bummlern, ehe sie die letzte Türe kurz vor dem Caldarium erreichten.

    Sie gingen tiefer in den Raum hinein. Vor ihnen schlawenzelte ein älterer Herr, welcher dann jedoch zur Seite ging, als er erkannte, dass hinter ihm ein größerer Schwung an wichtigen Leuten daher kamen.


    "Atme tief ein, Pompeius."


    Meridius zog die Luft tief ein.


    "Es ist beim Thermieren immer wichtig, dass man sich vor dem Besuch des Caldariums langsam an die höheren Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit gewöhnt. Das ist ebenso wichtig, wie die Tatsache, sich die richtige Fußbekleidung anzuziehen. Es gibt Leute die marschieren da barfuss rein und vebrennen sich dann die Sohlen."


    Er lachte.


    "Genau so dumm ist es aber, direkt vom Freien ins heiße Caldarium zu gehen, ohne die verschieden temperierten Räume vorher aufgesucht zu haben. So macher daher klappernde Senator ist in den Thermen von Rom deswegen einfach schon weggekippt. Man sollte hin und wieder auf die Ärzte hören. Niemand geht einfach so direkt vom kalten ins warme. Kann das gesund sein? Der Sommer folgt auch nicht direkt auf den Winter. Die Übergänge müssen moderat sein. Wie in der Politik. Oder der Diplomatie. Man muss die Temperaturen langsam erhöhen, dann kommen die anderen auch ins Schwitzen. Wenn man gleich mit der dicken Heißluftwand kommt, kippen sie um und das wars."


    Sie gingen in den nächsten Raum. Wieder stieg die Temperatur leicht an.

    "Gut."


    Meridius schlug den Weg nach links ein, hatte er doch vor, bevor er sich ins caldarium begab, sich ersteinmal langsam an die erhöhten Temperaturen zu gewöhnen. Die Ärzte schlugen nicht umsonst vor, erst eine Reihe von Räumen mit antsteigender Temperatur zu durschreiten, ehe man sich in das Warmwasserbad stürzte.


    "Am besten lässt Du die Dokumente hier bei einem Sklaven zurück, oder wartest draussen, bis ich durch bin. Überlass ich Dir. Du wirst den Inhalt sicher kennen und kannst auch mündlich referieren, oder?"


    Sie erreichten den ersten Raum und Meridius trat duch die Türe hinein. Im Inneren war es eine kleine Stufe wärmer als zuvor und auch die Luftfeuchtigkeit hatte zugenommen.

    Meridius nickte und erhob sich dann. Dann streckte er sich, nickte dem Masseur dankbar zu und legte seine Hand auf die Schulter des Magisters.


    "Livianus kannst Du gleich wieder streichen. Er wird nach Italia versetzt und ist folglich nicht mehr in der Provinz. Der Prudentier weilt zur Zeit in Rom, wenn ich es richtig weiß, und ich weiß nicht ob er wiederkehrt oder was er vorhat. Aber lad ihn trotzdem ein. Der Rest ist in Ordnung. Gab es sonst vielleicht noch einflussreiche Händler oder Geschäftsleute? Oder junge ambitionierte Menschen, von denen man ausgehen kann, dass sie vielleicht in Zukunft von Bedeutung sind?"


    Er nahm seine Hand wieder von der Schulter des Magisters und setzte sich in Bewegung. Er würde ihm auch während dem Gehen Bericht erstatten können.

    Sim-Off:

    Ich bin jetzt schon ziemlich lange in Colonia und ich muss sagen, es schleppt sich. Bestehende Threads werden noch beendet, aber meine Reise muss weitergehen, weil ich sonst zu viele Baustellen habe. Ich hoffe, dass dafür Verständnis aufgebracht wird. Jedenfalls hab ich lange genug gewartet. Ausgelassene Chancen und Möglichkeiten, die Politik des Legatus Augusti Pro Praetore im eigenen Sinne zu beinflussen, schreibe man sich bitte selbst hinter die Ohren ... ;)


    Meridius verbrachte eine interessante und spannende Zeit in der Hauptstadt dieser Region. Er führte unzählige militärische Gespräche mit dem Kommandeur und den Tribunen der Legion, wohnte ein paar Tage im Praetorium seines Cousins und besichtigte neben der Stadt, den Thermen, der Wasserversorgung, dem Forum und den Speichern der Stadt auch die Stadtverwaltung und die Archive, unterhielt sich ausgiebig mit dem Duumvir und der Comes und hinterließ eine Menge an Anweisungen für die kommenden Monate.


    Dann machte sich der ganze Tross wieder auf den Weg. An den Straßen standen unzählige Menschen und blickten dem Legaten und Stellvertreter des Kaisers in Germanien nach, wie es sich zu solchen Anlässen gehörte und wann konnte man schon einmal sagen, den Legatus gesehen zu haben, und woher konnte man wissen, dass er jemals so schnell wieder kommen würde.


    Als die Männer im Hafen angelangt waren, begann die mühsame Prozedur des Verladens und Beladens erneut. Die Pferde, das Gepäck, die Ausrüstungsgegenstände musste wieder an Bord geschafft werden und die Männer der Flotte, welche ein paar ruhige Tage verbracht hatten, hatten eine Menge zu tun.

    Meridius hörte sich die Ausführungen des Duumvirs an.


    "Nun, in unmittelbarer Nähe des Castellums ist ein Bau auszuschließen, wenn wir nicht wollen, dass das Castellum dann im Zuge der Stadterweiterung mitten in die Stadt reinrückt. Es dürfte weder in Deinem Interesse, noch im Interesse der Grundstücksmakler sein und gut geplant wäre dies auch nicht, vor allem da die Verteidigungsstruktur des Castellums damit verloren ginge, was bedeutet, dass auch die Stadt nicht mehr davon profitiert."


    Er sah sich die Karte an.


    "Der Süden, also flussaufwärts bietet sich an, nur muss ich dann zu bedenken geben, dass wir im Norden der Stadt das Theater haben inklusive Tempelviertel und die Stadt Richtung Süden um Rennbahn und Arena erweitern würden. Rennen und Spiele sind jedoch auch religiöse Ereignisse, und auch dem Theater verwandt, das Künstlerviertel wäre zerissen und die Leute müssten immer quer durch die Stadt marschieren, was ein immenses Verkehrsaufkommen bedeutet. Auch nicht im Interesse der Stadt."


    Er schmunzelte.


    "Was bleibt in der Schlußfolgerung? Ich denke, dass wir die Felder eben aufkaufen, den vorherigen Besitzer entschädigen und den minimalen Erntesausfall durch Importe aus Hispania ersetzen."

    Richtig. Er hatte seiner besseren Hälfte ja noch gar nicht von dem Mosaik erzählt, folglich konnte sie sich ja schwerlich daran erinnern. Ihre Rückfrage war daher mehr als angebracht.


    "Valeria hatte mich angesprochen. Sie wollte uns beiden zur Hochzeit eine Mosaik schenken, anbringen lassen. Wir haben freie Wahl in welchem Raum und auch wann. Die Frage ist also, wo wollen wir, welches Motiv wollen wir, und wie wollen wir, und wann passt es dir rein? Ich kann während der Baustelle auch im Castellum übernachten, mein Problem ist das eigentlich weniger..."


    Er lachte.

    Meridius verstand.


    "Wie stellt sich die Stadt auf die Spiele ein, welche ich zusammen mit dem Quaestor auszurichten gedenke? Wir dachten an Wagenrennen. Allerdings ist mir bewusst, dass die Stadt über keine Rennbahn verfügt. Doch haben wir vor den Mauern eine Menge Platz und an geeigneter Stelle könnte eine Rennbahn gebaut werden. Inklusive Holztribünen, für sagen wir einmal zehn bis zwanzigtausend Besucher. Welche Größenordnung würde Dir vorschweben und an welcher Stelle würdest Du sie errichten? Immerhin würde diese Stelle wohl auch für weitere Spiele in Betracht kommen und die Infrastruktur sollte auf Steinbauten und eine Stadterweiterung vorbereitet sein..."


    Er nahm eine Karte, und rollte sie vor dem Duumvir aus.


    Meridius befand sich noch in der Principia, als die erste Männer vor dem Gebäude ihre Marschaufstellung einnahmen und noch einmal die Ausrüstung überprüften. Der Legatus indess gab dem Offizier, welcher in seiner Abwesenheit für das Castellum verantwortlich wäre, noch die letzten Anweisungen und überprüfte gleichzeitig mit geübten Handgriffen, ob seine Legatenrüstung auch richtig saß. Er hatte schon lange keinen Ausritt mehr getätigt und dieser würde mit Sicherheit kein Spazierritt werden. Die Strecke war groß, das Wetter hatte an Rauheit zugenommen und die Verhältnisse würden nicht überall optimal sein. Dennoch musste es schnell und zügig vorran gehen, denn in Mogontiacum wartete zeitgleich eine Menge Arbeit, die sich nicht wirklich lange aufschieben ließ.

    Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    Crispus hatte feststellen müssen, dass alle Tribunen entweder zu beschäftigt waren, ihn zu empfangen oder auf irgendwelchen Missionen unterwegs waren. So wandte sich der junge Optio schließlich an die letzte Station, auf die der Centurio am Tor verwiesen hatte - das Vorzimmer des Legaten. Er meldete der Wache vor der Tür
    "Optio Marcus Petronius Crispus, Legio IX Hispana. Ich wurde zu euch versetzt und soll mich beim Legaten melden!"


    Die Wache meldete den Optio nach innen.
    Meridius nickte nur und meinte:


    "Er soll rein kommen..."