Beiträge von Maximus Decimus Meridius


    "Ich danke Dir."


    antwortete Meridius und stellte fest, dass die Verwandtschaft nun auf einen Schlag umfangreicher geworden war.


    "Ich hoffe das Fest war bisher ganz nach dem Geschmack der Gäste. Mir jedenfalls hat es sehr gefallen und es war mir eine Ehre, dass ihr alle gekommen seid."

    "Ja sicher. Sie sollen ein Startkapital bekommen. Ich hab keine Ahnung, was sie damit machen werden, und es ist mir im Grunde egal. Wenn Verus ein Stückchen Land kaufen möchte, soll es so sein. Wenn er einen Betrieb gründen möchte, meinetwegen."


    Er nahm ein Stückchen von dem Käse.


    Meridius schüttelte den Kopf.


    "Verus und Gallus sind noch in Tarraco. Der Rest der Familie verteilt sich im ganzen Imperium."


    Nachdenklich sah er seinen Sohn an.


    "Jedenfalls ist es gut, Dich hier zu wissen. Ich habe Apollonius den Griechen hier ebenfalls in meine Dienste genommen, als Arzt, Architekt, Pädagoge, Gelehrten, Forscher, was immer Du willst. Wenn er denn mal hier wäre..."


    Meridius nahm einen Schluck Wein. Irgendwie war es die Seuche. Er kaufte Sklaven, nur dass sie dann verstarben, entliefen oder entführt wurden. Er stellte Angestellte ein, nur dass sie dann entweder ihrer Arbeit nicht nachkamen, kündigten, oder im Imperium herumreisten. Und er bezahlte Klienten, die es nicht mal für nötig erachteten, ihn regelmäßig mit Briefen zu informieren. Rom war eine Seuche. Die Gesellschaft verdorben. Ein reinigendes Gewitter schien nötig...

    Zitat

    Original von Titus Petronius Varus


    Varus öffnete die Tür und trat an. Er schloss sie wieder und grüßte dann den Legatus.
    "Salve, Senator Meridius. Ich bin Titus Petronius Varus und der neue Quaestor Pro Praetore. Ich sende dir Grüße von Decimus Maior und Alessa. Auch von mir die besten Wünsche zu deiner Hochzeit."
    Er dachte an Alessa und lächelte. Die Einladung zur Sponsalia hatte der Senator bekommen, nur geantwortet hatte er leider nicht.


    Meridius blickte auf. Ach ja, der neue Quaestor Pro Praetore. Er hatte schon aus einem Schreiben erfahren, dass es der Petronier sein würde.


    "Sei gegrüßt Petronius."


    antworte er und wies ihn mit einer Handbewegung an, Platz zu nehmen.


    "Ich möchte noch zur Verlobung gratulieren. Leider war es mir nicht möglich zu der Sponsalia zu erscheinen und in der Verwaltung hier geht es ebenfalls drunter und drüber. Erst dauerte es ewig bis eine Quzaestor anwesend war, der dann jedoch schon bald wieder verschwand und seinen Berg Arbeit liegen ließ, dann kündigte mein Scriba, sein Ersatz ist noch nicht auf der Höhe und den Praefectus Castrorum meiner Legion zog man mir ebenfalls ab. Kurz: Die ganze Arbeit hängt zur Zeit an mir, und man könnte fluchen, wenn man nicht zum Stoiker würde..."


    Er lachte.


    "Jedenfalls gut, dass Du jetzt hier bist. Rom braucht auch immer länger, kaum bist Du hier, ist die Hälfte Deiner Amtszeit auch schon wieder vorbei..."

    Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    Nach seiner kurzen Rede ging Livianus wieder zurück zu Meridius.


    "Heute Abend würde ich gerne ein kleines familiäres Essen geben, wenn du nichts dagegen hast."


    "Ich habe nichts dagegen, Marcus."


    antwortete Meridius und freute sich schon auf eine gemütliche Runde im Kreis der Familie. Er würde in den nächsten Tagen genug Arbeit haben. Ein bisschen Ablenkung könnte nicht schaden.

    Meridius schmunzelte und schüttelte dann den Kopf.


    "Nein, er hat mir nicht das Leben gerettet. Oder doch?"


    In seinen Gedanken ging er sämtliche Abenteuer seiner Jugend durch und Verus war bei vielen gefährlichen Situationen dabei gewesen.


    "Jedenfalls werde ich es tun, wenn Du es ebenfalls befürwortest."

    Meridius nickte. Sein Sohn hatte recht und es würde nicht schaden, eine Nacht darüber zu schlafen und eine Entscheidung erst morgen zu treffen.


    "Ich lasse Dir soviel Zeit, wie Du brauchst."


    Er leerte seinen Becher.


    "Ich werde Dir ein Zimmer hier in der Regia einrichten lassen. Und Deine Mutter wird sich über Dein Kommen sicher freuen. Soll ich sie vorwarnen, oder möchtest Du sie selbst überraschen?"

    na, so ist es jetzt nicht gedacht. die benutzung wird sich schon auf eine anzahl an leuten beschränken. aber der vorteil besteht darin, dass sie überall auftauchen kann, weil nicht als Person an einen Ort oder eine Handlung gebunden. am besten beantrage ich sie gleich.

    Meridius überlegte. Es würde wohl kaum Sinn machen, ihm die Verwaltung der Landgüter anzuvertrauen, nur damit er nicht zu den Truppen ging. Iulia zuliebe sollte er es jedoch versuchen.


    "Ich kann Dir die Verwaltung der Landgüter anbieten, oder das Gestüt. Allerdings wäre dies eine verantwortungsvolle Aufgabe. Zur Zeit verfügen wir über knapp vierzig Zuchtpferde, Stuten und Hengste..."


    Er sah seinen Sohn an, erkannte aber an der Reaktion, dass dieser Bestechungsversuch nichts bringen würde.


    "Nun gut, also die Legion. Du könntest zur Legio IX Hispana gehen, Onkel Marcus hat dort das Kommando. Allerdings wärst Du weit von Mutter entfernt und..."


    Er dachte an Valeria und Marcus. Die Tatsache, dass diese beiden ein Paar waren und dies überall auch deutlich zeigten.


    "... ach vergiss es. Du gehst zur II. Ob Du jetzt bei der IX bist oder bei der II. es wird immer heißen, dass Du der Sohn des Legatus Augusti Pro Praetore bist. Insofern kann ich Dich gleich ganz unter meine Fittiche nehmen."

    "Versuche es einmal nach meinem Muster. Ich habe es gerne, wenn die Briefe weitgehend alle gleich sind. Zumindest von der Form her. Das erzeugt zum einen beim Leser das Gefühl, dass das Schreiben auch wirklich von mir kommt, zum anderen tu ich mich beim Abzeichnen leichter. Habe ich erstmal zwanzig Schreiben auf dem Tisch, die ich gegenlesen soll, möchte ich mich nicht lange mit der Form aufhalten müssen."

    Meridius indess begab sich nun auf eine so zu sagen letzte Runde unter die Hochzeitsgäste um mit dem einen und anderen noch ein wenig zu plaudern, ehe es der Tradition nach langsam auf die Hochzeitsnacht zugehen würde. Nachdem er den einen Senator dort grüßte, mit einem Magistraten hier plauerte, entdeckte er auch seinen ehemaligen Tribunen Balbus. Er trat hinzu.


    "Sei gegrüßt Balbus. Ich sehe Du bist wieder bei der Legion.
    Hattest Du genug von der Verbrecherjagd in Tarraco?"


    Er schmunzelte.

    "Gut, dann kannst Du Dein Glück mit dieser Vorlage beim nächsten Schreiben versuchen. Im Grunde gehen diese an die Flotte und Legio in Colonia, an die Ala in Confluentes und die anderen Truppen."


    Er hielt inne. Er wusste, dass es am Anfang immer ein wenig brauchen würde, bis der Scriba seinen Stil erahnen konnte, doch waren die ersten Briefe einmal geschrieben, erledigten sich die anderen schon von alleine.

    Meridius hatte wieder seinem Sohn gegenüber Platz genommen.


    "Du willst also in die Legion. Du weißt, dass Du es wegen mir nicht tun musst. Man erwartet es vielleicht und früher hätte ich Dich zu diesem Entschluss auch beglückwünscht, doch Deine Mutter wird nicht glücklich sein. Einen Gemahl bei der Truppe, dann auch noch den Sohn..."


    Er nahm einen Schluck.


    "Aber ich werde Dich unterstützen, wenn es Dein Entschluss ist. Soll es eine Legion in Germanien sein? Oder wohin zieht es Dich?"