Beiträge von Maximus Decimus Meridius

    Meridius starrte auf den Ring. Das konnte nicht sein. Er sah sich das Gesicht des Mannes an. Eine gewisse Ähnlichkeit war nicht abzuleugnen. Jedoch, Marcellus war tot, er selbst hatte ihn aufgebahrt gesehen und es gab keine Zweifel.


    "Wo hast Du den Ring her, Probatus?"


    Er stand auf und wurde energisch.


    "Sprich! Wer hat ihn Dir verkauft!"


    Meridius ging um den Tisch herum, zur Türe und schloss diese zu. Dann wandte er sich wieder an den Probatus.


    "Sprich! Woher hast Du den Ring!"

    "Gut, das wäre dann alles. Ich lege Dir die Wachaufgaben in die Hand. Und ich denke, Du wirst Deinen Job gut ausführen. Entschieden, Direkt und ohne Schnörkel. Unser Auftreten muss die Stärke und Macht Roms repräsentieren."


    Meridius nickte ihm zu.


    "Ach und ehe ich es vergesse. Subaquatus soll sich bei mir im Büro melden. Das wäre alles."

    "Das sind Fragen, die im Senat durchaus berechtigt sind. Doch die Legionen sind nicht auf das Volk von Rom oder auf den Senat vereidigt, sondern ganz alleine auf den Imperator. Wir sind die alleinige Stütze seiner Herrschaft. Alles andere ist Proforma. Die Republik die Du schilderst, existiert nur in der Vergangenheit. Die römischen Bürger zu schützen obliegt Dir dann alleine aus dem Aufrag heraus, weil Du die Herrschaft des Imperators zu schützen hast."


    Meridius dachte kurz nach.


    "Wir haben hier in Hispania 6000 Mann statoniert. Das ist alles und das ist nicht viel. Ein großer Teil der Bewohner der Provinz sind Nicht-Bürger, Hispanier, der andere große Teil sind Menschen mit dem römischen Bürgerrecht. Wir sind hier, weil wir diese römischen Bürger zu schützen haben, ja. Aber wir sind noch viel mehr hier, um die Herrschaft des Augustus aufrecht zu erhalten. Mit 6000 Mann keine leichte Sache.


    Was denkst Du, wie der Limes verteidigt wird? Wie diese Provinzen erobert wurden? Wie die Provinzen des Imperiums gesichert werden?


    Die Legionen sind ein Ausdruck für den Willen des Imperators. Sie sind sein verlängerter Arm. Sie stehen für Disziplin, Stärke, Macht, Durchsetzungskraft und Entschiedenheit. Was alles wir tun, wir tun es unbeiirt. Wir tun es ohne Rückzieher.


    Wenn Du in die Stadt gehst, Optio, um Bürger zu befragen, ob wir ihnen auf den Senkel gehen, oder eventuell zu lasch erscheinen, dann können wir gleich abrücken und die Provinz aufgeben.


    Verstehst Du was ich sagen will? Unsere 6000 Mann hier in der Provinz, und die wenigen Legionen im Imperium überleben nur wegen ihrer Härte, ihrer Disziplin. Sobald dieses Auftreten in Frage gestellt wird, bröckelt alles zusammen. Wir fragen nicht, wir handeln. Wir bitten nicht, wie nehmen es uns. Für alles andere sind die Behörden und der Senat zuständig..."

    Meridius begab sich in sein Arbeitszimmer. Er setzte sich an seinen Platz und bat Mercator ebenfalls Platz zu nehmen. Dann nahm er die Dokumente der Betriebe hervor und sah sich die Umsatzzahlen an. Hin und wieder runzelte er mit der Stirn.


    "Sitzt Du bequem, Onkel? Wie war die Geschäftsreise nach Alexandria? Was gibt es Neues aus Carthago?"

    Meridius schüttelte mit dem Kopf.


    "Du willst was? Wir sind die Legion des Augustus. Wir fragen keine Bürger nach ihrem Wohlbefinden. Weder in Rom, noch sonst wo, und schon gar nicht in der Provinz. Vergiss das nie: Du bist Angehöriger der Legion! Du bist dem Imperator verpflichtet und nicht dem Volk!"

    "Und vergiss mir Tarraco nicht. Wenn die Bürger die Patrouille sehen, dann fühlen sie sich sicherer. Präsenz zeigen. Zeigen, dass man da ist und jederzeit Herr der Lage ist. Jedoch nicht zu viel. Die Bürger sollen auch nicht verunsichert werden. Zu viele Truppen machen misstrauisch. Das Mittelmaß zu finden, ist die Kunst."

    "Klingt nicht schlecht. Und ich lass Dir da freie Hand. Neben der Bewachung der Tore, der Principia, des Praetoriums und der Legionskasse, könntest Du durchaus die Patrouillen um das Lager, durch Tarraco, das Hafenviertel und das Umland verstärken. Kontrollen auf Schiffe im Hafen wird eh bald in unseren Ressort fallen, wenn die Flotte verlegt wurde. Und vergiss auch nicht, dass der Palast des Proconsuls in unseren Aufgabenbereich fällt. Wenn ihm etwas zustossen sollte, dann steht unsere komplette Legion wie der letzte Idiot da..."


    Meridius hatte sich die ganze Geschichte angehört und sah, wie mitgenommen Iunia war. Er wollte gerade darauf eingehen, als Colonius eintrat. Meridius wandte sich daher zuerst an ihn.


    "Salve, Colonius. Wüde es Dir was ausmachen, wenn Du schon mal in mein Dienstzimmer gehen würdest? Ich habe hier mit Iunia etwas zu besprechen..."


    Dann wandte er sich wieder an diese.


    "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Dass Valentius eine Weile hier nicht aufgetaucht ist, hat uns schon überrascht. Und zum Appell hatte er sich ebenfalls nicht gemeldet. Doch, dass ihm offensichtlich etwas zugestossen sein muss..."


    Meridius suchte nach Worten.


    "Ich danke Dir, dass Du den Weg hierher gefunden hast. Ich werde Valentius auf Grund von Deiner Aussage erst einmal als vermisst einstufen lassen und mich auch mit der Flotte in Verbindung setzen. Vielleicht lässt er sich ja noch finden...


    Falls Du Hilfe brauchst, oder irgendwas, Du kannst mich jederzeit hier, oder in der Casa Decima aufsuchen. Ich lass Dich da nicht alleine und werde tun was ich kann, das verspreche ich Dir."

    Meridius schmunzelte.


    "Nun an die Fernziele hatte ich noch gar nicht gedacht. Ich wollte vielmehr wissen, wie Deine Ambitionen in Deiner momentanen Situation aussehen... Jeder muss doch morgens beim Aufstehen ein Ziel haben. Wie sind Deine Ziele? Was sind Deine Pläne?"

    Meridus betrat den Raum. Er setzte sich auf den Stuhl des Pater Familiae, wie es nach alter Sitte Brauch war. Dann erhob er das Wort.


    "Möge der Familienrat beginnen. Wenn bitte alle Platz nehmen würden..."



    Sim-Off:

    Ich hoffe, dass alle teilnehmen können. Sobald sich alle angemeldet oder ihr Fehlen entschuldigt haben, verschiebe ich diesen Thread in den Privatbereich es Hauses!


    Er blickte Livia, Mercator, Proximus, Praetorianus und Livianus an.

    Genau in diesem Moment betrat Meridius das Büro des Primus Pilus, weil er mit ihm etwas besprechen wollte.


    "Ah, Iunia. Was führt Dich zu uns?"


    Meridius war überrascht sie im Castellum zu erblicken. Er sah die beiden Centuriones fragend an, widmete sich dann jedoch voll und ganz dem weiblichen Besucher.

    Meridius war soeben im Castellum angekommen. Die Reisestrapazen hingen ihm noch in den Knochen, doch wollte er nicht länger warten. Er hatte Rom nicht verlassen um sich nun auf die faule Haut zu legen. Er wollte sich nun ganz seiner Arbeit bei der Legion kümmern. Kaum hatte er sein Officium betreten, als er auch schon die ersten Dokumentenberge auf seinem Schreibtisch sichtete. Nun denn, dachte er und begab sich mit einem Lächeln an die Arbeit.