Beiträge von Maximus Decimus Meridius

    DIE GENS DECIMA
    HONOR ET FORTITUDO


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    Diese Gens hat ihren Ursprung in Hispania, Tarraco und stammt aus einer alten und angesehenen iberischen Familie. Der Vater des Maximus Decimus Meridius - Livius Decimus Hispanicus - erhielt das römische Bürgerecht
    und mit ihm die ganze Familie.




    Die Hausordnung



    I Die Gens Decima ist Rom und dem Kaiser treu ergeben.


    II Die Gens Decima gehört der Factio Aurata an.


    III Das Oberhaupt jeder Familie ist der Pater Familias,
    sein Wort ist bindend und unumstösslich.

    IV Alle Familienmitglieder zählen als gleichwertig,
    egal welchen Alters und Geschlechts.
    Es steht jedem frei sich in Rom und dem Imperium
    frei zu bewegen und zu betätigen,
    wie immer er es möchte, so lange er damit
    dem Ansehen der Familie nicht schade.


    V Besucher mögen sich im Vestibulum anmelden
    und erst eintreten, wenn es ihnen erlaubt wird.


    VI Wer Ruhe und Frieden in diesem Haus stört
    möge mit der ganzen Strenge
    des römischen Gesetzes und
    dem Hausrecht des Pater Familias
    Bekanntschaft machen.

    Fragen über Fragen. Lucilla bestürmte ihn und Meridius musste sich gehörig anstrengen sich alles zu merken. Zwei- dreimal versuchte er direkt zu antworten, gab dieses Unterfangen dann jedoch auf. Dies war ihre Stunde, ihr Moment. Kam jemand nach Hause, war er ihr hoffnungslos ausgeliefert. Meridius lachte.


    "Ich sehe schon, Dir geht es wirklich gut. Du lässt einen ja gar nicht zu Wort kommen..." spielte er ein wenig den Entrüsteten um dann seinerseits ihr alle Informationen zukommen zu lassen, nach welchen sie begierig gefragt hatte.


    "Die Reise war gut und erfolgte ohne Probleme. Wir hatten den perfekten Wind, Sonne ohne Ende, es gab wirklich nichts zu beanstanden. Ich bin von Ostia vorausgeritten, weil ich schon beim Kaiser in einer Besprechung war. Iulia, Maximian und Valeria dürften noch unterwegs sein..."


    Er hielt einen Moment inne.
    "Decimus Verus und Pulchra, sagst Du? Kenn ich nicht. Aber das wird sich ja sicher bald ändern.... Wo war ich denn stehen geblieben?"


    Wieder lachte er und warf seiner Schwester einen lieben Blick zu.


    "Du hast die Casa schön eingerichtet. Ich habe die Nymphen schon bewundert. Unverkennbar Deine Handschrift."
    Dass er noch von den anderen Familienmitgliedern erzählen wollte hatte er vergessen. Es waren wohl doch zu viele Fragen auf einmal gewesen.

    Unterwegs hatte er sich den Namen des neuen Magister Officiorum sagen lassen. Seitdem Maior seinen Posten damals abgegeben hatte, war einiges an Zeit vergangen. Und da Meridius lange in Germanien zugebracht hatte, hatte er keine Ahnung, mit wem er es nun zu tun bekommen würde. Marcus Aelius Callidus. Er versuchte den Namen einem Gesicht zuzordnen. Hatte er ihn schon einmal irgendwo gesehen? Gehört hatte er ihn in der Tat schon einmal. Doch wo? Und wann? Oder kannte er ihn aus einem Schreiben? Oder war der Träger dieses Namens irgendwann irgendwo auf einem Empfang anwesend gewesen? Hatte er gar bei den Truppen gedient? Er wusste es nicht. Ein Nomenclator wäre zumindest heute geschickt gewesen, dachte er sich und schmunzelte.


    Dann verabschiedete er sich von dem Praetorianer, welcher ihn begleitet hatte, klopfte kurz an die Türe und trat ein.


    "Salve, Aelius."

    "Ich danke Dir, Miles!" antwortete Meridius mit einem Nicken und schloss sich dann dem besagten Soldaten an, um ihm in den gewaltigen Gebäudekomplex zu folgen. Auch wenn er hier schon einigemal ein- und ausgegangen war, hatte er immer das Gefühl fremd zu sein. Zu viele neue Gesichter, zu viele Menschen gingen hier aus und ein, und die Geschäftigkeit des Betriebs trug ihren Teil dazu bei, dass man sich bisweilen wie zwischen gewaltigen Mahlsteinen einer Mühle vorkam. Kam wie an diesem Tag noch ein schwüles Wetter hinzu, wünschte man sich überall hin, nur nicht hier.

    Mit den Gedanken noch im Gespräch bei dem Kaiser verweilend, wurde Meridius auf angenehme Art in das Hier und Jetzt das Tages zurückgeholt. Lucilla, seine kleine Schwester hatte das Atrium betreten, ihn mit wenigen Schritten erreicht und mit einem strahlenden Lachen willkommen geheißen. Ihre Stimme und ihre Umarmung taten unsagbar gut. Meridius vergaß für einen Moment sogar alle die Dinge, welche am Kaiserhof besprochen worden waren.


    "Schwesterherz!" sagte er nur und grinste nun auch.
    "Es ist schön wieder zu Hause zu sein. Vor allem wenn an so liebevoll begrüsst wird, wie Du es tust."


    Mit einer kleinen Handbewegung strich er ihr über ein Grübchen im Gesicht, welches sich in den letzten Jahren herbeigeschlichen hatte. Lucilla war in der Tat eine erwachsene Frau geworden.


    "Wie geht es Dir? Und was macht die Familie?" fragte er, und wich der Frage nach dem Geschenk vorerst aus. Die Spannung hoch zu halten war von je her ein Teil des Spiels gewesen, welches andere für eine normale Begrüßung hielten.

    Aus dem Vestibulum kommend begab sich Meridius in das Atrium des großen Hauses. Auch hier herrschte eine erholsame Stille. Das Plätschern des Wassers an dem kleinen Springbrunnen gab ihm das Gefühl in einer Oase des Friedens angekommen zu sein. Nachdenklich blieb er stehen, maß den Raum mit seinen Augen, verweilte vor einer Statue, welche neu sein musste und eine geübte Meisterhand verriet, fuhr die Konturen kurz mit einem Finger nach und blies dann den Staub des Steines in die Luft.


    Zuhause. Die Episode seiner Statthalterschaft in Germanien war Vergangenheit. Wie es weitergehen würde wusste er noch nicht. Was auf Rom zukommen würde, war ebenfalls unklar. Auf dem Palatium sprach man an allen Ecke und Enden nur vom Krieg. Der Kaiser hatte vor mit der Legio I nach Syrien zu marschieren. Livianus würde ebenfalls dabei sein. Und er - Legatus Legionis Maximus Decimus Meridius, Feldherr von Hispania, Kommandeur zuerst der IX., dann der II. Legion, Triumphator, Zeit seines Lebens Soldat - blieb hier.


    Gedanken. Bedenken.
    Sorgen schlichen sich in sein Gemüt.

    Meridius hatte den halben Nachmittag auf dem Palatium Augusti verbracht. Auch wenn er Senator und ehemaliger Statthalter Germaniens war, ließ sich die Wache wie immer massig Zeit. Der Magister Officiorum war ebenfalls ein vielbeschäftigter Mann und bis die Audienz beim Kaiser möglich gemacht worden war, dieser dann erschien, ging eines an Wasser den Tiber hinunter. Letztlich folgte das Gespräch. Und der Kaiser hatte einige Fragen gehabt.


    Wie schön und ruhig die Casa mitten in Rom lag. Der Senator trat an die Türe, blickte noch einmal die Strasse hinauf und klopfte dann an dem eisernen Ring gegen das schwere Holz.


    Eilge Schritte waren innen zu hören, ein Riegel wurde zurückgelegt und durch eine kleine Lucke späte der Ianitor nach draussen.


    "Senator!" sprach er nur knapp, verschloss die Lucke wieder und öffnete die Türe. Meridius trat ein.

    [Blockierte Grafik: http://img253.imageshack.us/img253/2057/kveteranod8.jpg"Aufmachen!"


    mit schweren Schlägen hämmerte er mit der Faust gegen die Türe.


    "Ist jemand hier? So macht doch auf!"


    Der treue Veteran hatte den direkten Weg vom Palatium hierher eingeschlagen, wenn man in dieser Stadt überhaupt von direkten Wegen sprechen konnte. Und nun stand er hier und wartete, dass man ihm öffnete. Wenig später öffnete sich die Türe und der Ianitor starrte den Soldaten mit unerfreutem Ausdruck an. Sextus ließ sich jedoch nicht beirren und tat, wie er geheißen worden war.


    "Ich habe einen Brief von Senator Maximus Decimus Meridius!"
    Er reichte dem Ianitor das Schreiben.


    "Übergib es Deinem Herrn! Vale!"
    sprach es und machte sich wieder auf den Weg.



    FAMILIA DECIMA
    CASA DECIMA - ROMA
    ITALIA



    Geliebte Familienmitglieder,


    Wie ihr sicher schon mitbekommen habt, hat mich der Kaiser aus Germanien zurückberufen. Wenn ihr dieses Schreiben erhaltet, befinde ich mich auf dem Weg hierher. Ich werde jedoch zuerst den Kaiser im Palatium aufsuchen und erst danach hier eintreffen.


    Meine Gemahlin, mein Sohn und meine Nichte werden ebenfalls in Kürze hier eintreffen. Ich bitte daher darum, alles Notwendige zu veranlassen um Unterkünfte und Stallungen, sowie Räume für uns und meine Sklaven bereitzustellen und vorzubereiten.


    Bis dahin bleibt mir nur, unser Wiedersehn geduldig abzuwarten.
    Es ist schön wieder in Rom zu sein.


    ANTE DIEM III KAL MAI DCCCLVII A.U.C.
    (29.4.2007/104 n.Chr.)


    Maximus Decimus Meridius


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    Mogontiacum - Geneva - Massilia - Ostia - Roma. Meridius hatte einige tausend Meilen zurückgelegt und traf nun am Palatium Augusti ein. Zum erstenmal nicht als Legat, sondern alleine als Senator. Die Reise hatte ihn direkt hierher geführt, er hatte sich nur einen kurzen Aufenthalt gegönnt um sich frisch zu machen und eine neue Toga anzuziehen.


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    "Senator Maximus Decimus Meridius, ehemaliger Legatus Augusti Pro Praetore von Germanien und Legatus Legionis der Legio II Germanica und Legio IX Hispana meldet sich zurück. Der Imperator dürfte ihn erwarten."


    meldete Sextus, den Senator an und versuchte sich die Aufregung nicht anmerken zu lassen. Für ihn war es das erste mal, dass er in Rom war, und auch das erste mal, dass er vor dem Palatium des Kaisers stand.


    "Ich danke Dir, Sextus."


    sprach Meridius und überreichte ihm ein Schreiben.


    "Bring diesen zur Casa. Meine Familie soll wissen, dass ich wieder hier bin."


    "Zu Befehl, Legatus."


    antwortete Sextus und nahm das Schreiben an. Dann nickte er seinem Legaten noch einmal zu, wandte sich um und nahm die marmornen Treppen nach unten.

    "Auf geht es!" gab der Offizier der Praetorianer den Befehl und die Reitertruppe machte sich in scharfem Galopp auf den Weg. Meridius hatte sein Legatenpferd genommen und ließ dieses weiten Raum greifen. Neben ihm ritt Sextus. Der Veteran würde den Auftrag erhalten in Rom umgehend die Familie davon zu unterrichten, dass sich Meridius in der Hauptstadt befand und dass seine Gemahlin und sein Sohn, sowie seine Nichte wenig später ebenfalls eintreffen würden, während er selbst zuerst den Kaiser aufzusuchen gedachte.


    Im Hafen setzte unterdessen die Sklaven ihre Arbeit fort. Das schwere Gepäck wurde vorsichtig abgeladen. Vor allem die Kunstsammlung, welche Vasen, Keramiken, Statuen und zusammengelegte Mosaike umfasste brauchte viel Zeit und Geduld, wenn es ohne Scherben über die Bühne gehen sollte.

    Die Überfahrt war problemlos verlaufen. Das Schiff erreichte den Hafen von Ostia und schon wenig später gingen die Passagiere von Land. Meridius betrat seit langem wieder italienischen Boden. Wie lange war es hergewesen, dass er das letzte mal hier war? Nachdenklich blickte er zu Iulia und strich ihr - als diese näher trat eine Strähne aus dem Gesicht.


    "Hier wären wir wieder."


    Iulia war zuvor nur einmal kurz in Italien und Rom gewesen. Und nun war sie als seine Gemahlin dabei.


    "Ich werde einen Boten zur Casa in Rom schicken, welcher unsere Ankunft ankündigt. Sie sollen alles vorbereiten, bis wir dort sind."


    Mit Argusaugen überblickte er den Hafen. Das zweite Schiff mit dem Gepäck und den Pferden hatte ebenfalls angelegt. Schon begannen die Mannschafen die Fracht zu verladen. Die Praetorianer, welche ihn bisher begleitet hatten, machten sich ebenfalls für die Weiterreise bereit.


    [Blockierte Grafik: http://img253.imageshack.us/img253/2057/kveteranod8.jpg"Legatus?"


    Meridius wandte sich um und erkannte Sextus, den treuen Veteran aus der Legio II, welcher beschlossen hatte, seinen ehemaligen Befehlshaber zu begleiten.


    "Was gibt es Sextus?"


    "Die Männer wären dann soweit.
    Wenn Du es wünschst können wir nach Rom reiten.
    Die anderen kommen dann mit den Wagen nach..."


    Meridius dachte einen Moment nach und nickte dann.


    "Iulia..." sprach er zu seiner Gemahlin.
    "Ich werde mit ein paar Männern nach Rom vorausreiten.
    Der Kaiser erwartet meine Ankunft. Wir sehen uns dann spätestens in Rom."


    Ein Lächeln lag in seinem Gesicht.


    "Und Maximian. Pass so lange auf Deine Mutter auf."


    Der Sohn nickte.

    Ausserdem dürfte es sich anbieten bei solchen Geschäften Beziehungen spielen zu lassen. Meine Person zum Beispiel ist unter Militärs bekannt wie ein bunter Hund. Wenn Du als meine Verwandte, die richtigen Leute ansprichst und mich als Referenz nimmst, müsste simon gesehen die Wahrscheinlichkeit größer sein, dass ein Geschäft ins Rollen kommt. ;)

    Zitat

    Original von Decima Pulchra
    ich missbrauche diesen thread einfach mal ^^


    und zwar würde es mich interessieren ob die einzelnen Legionen auch Getreide und so aus der WiSim kaufen


    Legionen können Waren kaufen und tun dies auch, wie zum Beispiel die Legio II. Allerdings kaufen sie nur Sachen, die sie auch an die Soldaten weitergeben können, also Dinge die verbrauchbar sind. Getreidehalme gehören da weniger dazu.

    Meridius ließ alles über sich ergehen. In den letzten Jahren und Monaten hatte er diesbezüglich eine gute Überlebenstratgie entwickelt. Er hörte zu, nickte hier und da, sagte hier und dort etwas, fragte nach, gab seinem Gegenüber das Gefühl ihm seine Zeit zu widmen. Dann jedoch gab er den Geschäftigen, dankte für die Gastfreundschaft und die Ehre und verteilte ebenfalls Komplimente.


    Er wollte den beiden Duumviri nicht Unrecht tun. Keinesfalls. Wäre er in ihrer Lage, würde er vermutlich ebenso handeln müssen, sollte ein ehemaliger Statthalter durch seine Stadt reisen. Im Grunde hatten sie daher keine Wahl. Alle hatten keine Wahl, denn den Ablauf gab Rom vor. Gaben die Sitten vor. Die Traditionen der Väter.


    "Ich danke für die Ehre ..."


    begann er und sprach mit den beiden noch eine Weile bis man sich darauf verständigt hatte, dass der Senator tatsächlich gedachte über Nacht in der Stadt zu bleiben. Anstelle der Villa vor den Mauern zog man es dann jedoch vor, eine Unterkunft in einem der größeren Stadthäuser zu besorgen.


    Und als die beiden Duumviri wieder gegangen waren, blickte Meridius nun zum erstenmal nach seinem Ausritt zu seinen beiden Frauen und seinem Sohn.


    "Das wäre geschafft. Bis nach Rom wird es noch ein langer Weg..."


    Er lachte.

    Das Milchgesicht war in der Tat nicht Meridius. Der Senator hatte den Wagen vorzeitug verlassen gehabt. Einen Teil der Strecke war er geritten um sich zu entspannen. Er hatte es vermisst endlich wieder auf einem Pferderücken unterwegs zu sein. Und so kehrte er erst ein wenig verspätet in eben diese Szenerie und ritt gerade heran, als sich die beiden Duumviri auf seine Familie stürzten.


    "Meine Herren!"


    sprach er noch vom Ross herunter und schwang sich dann auf den Erboden. Das Pferd übernahm ein Bursche.


    "Falls ihr mich sucht, hier bin ich."


    Er klopfte sich die Sandalen aus, strich sich den Mantel glatt und entfernte ein paar Pferdehaare aus dem Stoff...

    Da Valeria mit ihrer Palla herumspielte, fiel der nächste Blick des Senators auf seine Nichte. Valeria. Meridius dachte über ihren langen Weg nach. Schon oft hatte er sich Gedanken gemacht. War es Schicksal gewesen? Wie eng war sie mit der Familie wirklich verwoben? Eine Tochter des Praetorianus war sie nie gewesen. Behauptete sie zumindest. Doch wer konnte es schon genau wissen. Praetorianus war tot. Und dann liebte sie Maximian. Livianus. Und vermutlich wieder Maximian. Seine Nichte und sein Sohn. Oder doch nicht mehr? Und was hatte sich verändert? Trotz allem gehörte sie in der Zwischenzeit zur Familie. Nicht nur, weil alle Welt dachte, dass sie es täte. Auch weil Meridius sie dazuzählte. Komischerweise. Sie war eine Decima.


    "Was denkst Du?"


    fragte er sie, wie sie nachdenklich aus dem Fenster sah.