Er hatte sich entschieden nun doch nicht sofort nach seiner Rückkehr zum Senat zu gehen. Noch war etwas Zeit. Vor allem weil sich noch nicht herumgesprochen hatte, dass er aus Germanien zurück war. Die üblichen Klienten und Bittsteller waren folglich noch nicht vorstellig geworden. Meridius entschloss sich die Zeit zu nutzen und einige wichtige Geschäfte zu regeln und abzuklären.
Aus diesem Grunde fand er sich in seinem Officium ein und saß noch nicht lange über den Aufzeichungen, als zur Türe der einbestellte vilicus hereintrat und auf der anderen Seite des Schreibtisches Platz nahm.
[Blockierte Grafik: http://img253.imageshack.us/img253/4839/kvilicusoo0.jpg] "Sei gegrüßt, Senator."
"Ich habe gehört, dass Du mit mir etwas besprechen möchtest.
Um was geht es denn?"
Meridius blickte auf.
"Ah, Demochares. Das ist richtig. Ich wollte mich wieder verstärkt selbst um die Geschäfte kümmern. Mit Dir zusammen natürlich. Aus Hispania habe ich gute Berichte erhalten. Die Pferdezucht ist in der Zwischenzeit so umfangreich, dass wir es riskieren könnten, die Zucht nach Italien zu verlegen. Womöglich sogar vor die Tore Roms. Das würde uns eine Menge Zeitaufwand ersparen. Und bedenke: Es gibt niemanden in der Nähe, der auch nur ansatzweise in der Lage wäre, iberische Reitpferde unserer Qualität direkt in Rom zu züchten.
Bevor Du etwas sagst: ZWEIHUNDERTUNDVIER Zuchtpferde haben wir momentan.
Das ist Kapital, Demochares. Wir sollten die Gelegenheit am Schopf packen..."
Der Senator schien begeistert. Und in der Tat hatte er eine Schwäche für Pferde.
"Das klingt enorm, Herr."
antwortete der vilicus und kratzte sich am Kopf.
"Ich könnte einen Plan ausarbeiten. Allerdings bräuchten wir dazu dann noch eine Weide und Stallung vor der Stadt. Am besten ein Landgut und DAS wird definitiv teuer. Wenn nicht gerade ein anderer Senator bankrott geht und Du dieses vergünstigt abnehmen kannst, sehe ich bei der momentanen Imobilienlage eher schwarz. Zur Zeit kriegt man so gut wie keinen Fitzel in dieser Stadt. Alle Parzellen sind weg."
Der Einwand des vilicus war berechtigt. Meridius machte sich deshalb jedoch weniger Sorgen. Er hatte gute Beziehungen und als Klient des Kaisers würde er dies schon irgendwie hinbekommen. Zudem: war er nicht Aedil gewesen? Einiger der damals geknüpften Kontakte würden sich als goldwert herausstellen.
"Fang schon mal an zu planen, Demochares. Ich werde mich um die Finanzierung und den Erwerb des nötigen Landes bemühen. Mach Dir darum keine Gedanken."
Demochares erhob sich.
"Wie Du meinst, Herr.
Wir sehen uns später."
Meridius nickte und widmete sich wieder seinen Studien.