Zitat
Original von Manius Tiberius Durus
Ich sehe nur keinen objektiven Unterschied zur italischen Provinz. Also einem Grund, warum ich dort sein sollte. Deswegen "schreie" ich auch nach einer neuen Provinz und lebe nicht in Hispania - es bietet mir nichts!
Wenn ich nach Italia gehe, dann lebe ich wenigstens näher am "Big Apple" und kann alles, was es in Tarraco gibt, auch haben.
==> Was genau macht Hispania so besonders? Warum sollte ich dorthin gehen und nicht nach Italia?
Ich komm gerade nicht mit. Wir simulieren hier das Römische Imperium. Oder zumindest Teile daraus. Wir versuchen ein paar Provinzen zum Laufen zu bringen. Egal ob Italia, Germania, Hispania, alle diese drei Bereiche haben ihre eigene Charakteristik, ihre eigenen Bewohner, viele im IR stammen zufällig aus Hispania, wie andere aus Germanien stammen und wieder ander aus Italia und wieder andere aus Rom. Die, die von dort kommen, sterben für ihre Heimat, arbeiten in ihrer Heimat, beleben diese Heimat. Hispania entscheidet sich Meilenweit von Italia, allein schon geographisch, alleine von der Geschichte her, von den iberischen und keltischen Einflüssen, von dem Meer, der iberischen Hochebene, den Gebirgen, der Mentalität. Hier leben romanisierte Iberer, und römische Siedler, nicht wie in Italien Itaker und Römer, oder wie in Germanien Germanen, die vom Romanisierungsgrad her, noch auf den Bäumen sitzen. Hispania ist ein landwirtschaftliches Eldorado, Hispania hat die Bergwerke und Mienen, die man in Italien und Germanien vergebens sucht, kurz das öffentliche Leben ist zwar römisch, aber auch iberisch, die Uhren ticken gemütlicher, provinzieller, anti-römisch. Wenn ich Abgrenzungen zum wirtschaftlich umgewälzten Latifundien-Italien suchen will, welches sich in der Hand weniger raffgieriger Großgrundbesitzer und Senatoren befindet, welche die Plebejer in die Urbs gedrückt haben, wo sie auf Kosten der Staatskasse schmarozen und sich bei den Spielen vergnügen, fallen mir 1000 Gründe ein, wie man das Leben in Hispania von dem in Italia und Rom unterscheiden kann?
Und wieso ist Hispania "Little Italy"? Was passiert denn in Italia konkret? Ohne Rom wäre in Italia NICHTS los. Ausser der Provinzkurie, einem Legionskastell und einem Flottenstützpunkt hat Italia NICHTS zu bieten. Okay, ich korrigiere, die Aurelier simulieren noch ein Gestüt, aber ansonsten geht da NULL.
Es ist noch nicht so lange her, das hatte Hispania MEHR Post als Germanien, da herrschte in Hispania MEHR Leben als in irgendeiner anderen Provinz des Imperiums. Hätten wir die Diskussion damals geführt, hätte man Italia, oder Germanien dicht machen müssen, aber nicht Hispania.
Aus Hispania wurde die Legio abgeführt, die Ala, die Flotte und die Gladiatorenschule. Hispania muss sich logischerweise erst neu finden und auch deffinieren. Das hat es bis jetzt nicht geschafft, aber deswegen verliert es seine Daseinsberechtigung nicht.
Ich bin mir ganz sicher, dass Hispania sein Profil finden wird, und wenn man sich auf seine Stärken besinnt (die oben genannt wurden) und auch den Ordo Decuriorum endlich mal richtig aussimmt (Hinweis auf die Munera und die Bindung an die Städte statt die Provinzen, um den inhaltlichen Fehler zu umgehen) dann ist da eine Menge möglich.
Last but not least etwas zum Reiseverhalten und zum Funktionieren der Verwaltungsapparate. Jeder wird irgendwo geboren. In einer Provinz. Er arbeitet sich in seiner Provinz hoch, oder geht nach Rom. Das ist der normale Weg. Was ich nicht sehen kann, sind die Provinzhüpfer, die mal hier, mal da schaffen. Denn das widerspricht der inneren Struktur der Selbstverwaltung der Provinzen, die auf ihre eigenen Honoratoren und ihren jeweiligen städteeigenen Stadtadel, die Decurione zurückgreifen und einen Aussenseiter nicht rein lassen würden. Mit einer Ausnahme: Leute die aus Rom von Amts wegen kommen, also Legate, etc. die von Berufswegen auch aus den Provinzen kommend den Weg nach Rom gehen mussten.
Was ich damit sagen will: Die Frage "Was bietet mir eine Provinz" ist nicht stimmig, denn einen Arbeits-Tourismus gibt es in diesem Sinne nicht. Was ich zum Kotzen fände, wäre, wenn mit der Eröffnung einer neuen Provinz im Osten, alle möglichen Leute nach dort reisen, und in den Stadtverwaltunge einsteigen. Das ist schlicht VERZERRUNG. Die Provinzen verwalten sich aus sich selbst heraus, die einzigen die reisen sind Vertreter Roms, Legate, Consule, Comes, Soldaten. Die lange Hand des Kaisers sozusagen. Alles andere vergesst mal schnell.