Beiträge von Tiberius Iulius Marius

    Cyprianus schaute mich groß an ich antwortete dennoch kurz und trocken:


    "Naja, ich will nicht ganz aus der Übung kommen :D. Auf alle Fälle möchte ich mich zurückmelden, nicht dass ich noch als gefallen auf irgendeiner Liste aufgeführt werde."

    "Na hoffentlich, so wie ich zur Zeit ausseh würde ich nie eine Frau bekommen und das wär doch schade!" Ich musste lachen, bereute es aber sofort, denn Schmerzen durchzogen dabei meinen Körper. Ich hatte brutale Seitenstechen, was nicht gerade förderlich war wenn man lachen musste.

    In einiger Entfernung sah ich Cyprianus der mich zu sich winkte. Ich machte mich also auf den Weg zu ihm. Das gehen viel mir schon deutlich leichter als noch gestern, denoch war ich immer noch blutverschmiert.


    "Guten Morgen Cyprianus."

    Als ich das Lazarett verließ kam ich an einem Tribun und zwei Legionären vorbei, welche sich gerade über einen verstümmelten Leichnahm beugten, ich salutierte kurz und versuchte dann den Lagerabschnitt der Legio II zu finden. Ich wollte mich erst einmal orientieren, doch das Lager war irgendwie unübersichtlich. Fragend sah ich umher.


    "Verdammt noch mal, wo isn die Legio II!" fluchte ich etwas lauter.

    Am nächsten Morgen erwachte ich und tastete erstmal wieder nach meinem Bein.


    "Den Göttern sei dank, alles noch da"


    Ich fühlte mich wesentlich besser, die Schmerzen waren bei weitem nicht mehr so schlimm. Ich sah an mir hinunter und sah das ganze Blut, welches immer noch an mir klebte. Neben meiner Pritsche lag eine Krücke, die wohl für mich gedacht war. Ich nahm diese und richtete mich auf. Ich konnte das verletzte Bein recht gut belasten, dennoch schmerzte es ein wenig bei jedem Schritt. Ich nahm den Dolch den ich gefunden Hatte und mein Gladius. Ich steckte alles weg und machte mich auf. Ich wollte zu den Unterkünften und raus aus dem Lazarett, raus aus diesem Gestank. Doch ich schaffte es nicht ganz raus aus dem Zelt, da brüllte mir der Medicus hinterher:


    "Verdammt noch mal, wohin so eilig. Hab ich gesagt du kannst gehen Probatus? Nein, also leg dich wieder hin und gib ruhe."


    Ich erschrak ein wenig, drehte mich um und antwortete mit einem kleinen Lächeln auf dem Gesicht:


    "Mir gehts gut Medicus. Ich hab doch gesagt das Bein verheilt wieder. Jetzt nachdem die Wunde genäht ist kann ich wieder zu meiner Einheit zurück. Und ich glaube die Betten werden für andere nötiger gebraucht."


    Dann machte ich mich wieder auf den Weg. Doch der Medicus gab nicht so schnell auf:


    "Ich hab gesagt du sollst hier bleiben." Doch es nützte nichts mehr, ich hatte das Zelt schon verlassen und war auf dem Weg zu meiner Einheit.


    Der Medicus sagte nur noch: "Verdammter Probatus, wirst schon wissen was du tust. Seien die Götter mit dir." und machte sich wieder an die Arbeit.

    Ich war ein wahrlich unangenehmer Patient. Egal was die Sanitäter oder der Medicus machte, ich wollte es nicht. Immer wieder kontrollierte ich, ob mein Bein noch dranwar. *Diesen verdammten Ärtzten kann man einfach nicht trauen* dachte ich mir dabei immer wieder.

    Sim-Off:

    ich weiß nicht ob ich hier so einfach posten kann wenn ich in Germanien in der Schlacht bin mit der II. das hab ich nicht so ganz verstanden. Wenn ich es nicht dürfte, dann bitte mich benachrichtigen oder diesen Beitrag löschen. :D


    Mich packte die Wut. Ja auch ich war Plebejer und ich konnte die Wut gut verstehen. Aber was diese Idioten hier vom Zaun brachen während ihre Landsleute zu tausenden in Germanien ihr Leben ließen war einfach zuviel. Ich stellte mich ans Rednerpult und konnte mir durch ein paar gezielte Würfe mit Obst in die Menge die Aufmerksamkeit des Mobs sichern. Da ich nicht wusste wie lange diese Stille aus Erstaunen anhalten würde begann ich in die Menge zu brüllen:


    "Mein Name ist Tiberius Iulius Marius. Ich bin Soldat der Legio II Germanica und ebenfalls Plebejer. Diese Rede richtet sich an Plebejer und an Patrizier. Ich kann nur allzugut verstehen was ihr empfindet aber ist das ein Grund hier einen Aufstand vom Zaun zu brechen? Während ihr Idioten hier eurem Spaß frönt und innere Unruhen verursacht, krepieren die Söhne Roms zu tausenden auf den Schlachtfeldern Germaniens. Glaubt ihr Patrizier wirklich ihr tut dem Imperium mit solchen Erlässen einen Gefallen? Und glaubt ihr Plebejer wirklich es wird etwas besser wenn ihr hier wie diese Wilden aus Germanien auf den Palast zustürmt? Nein, im Gegenteil. Ihr macht alles nur noch schlimmer. Anstatt hier einen Aufstand zu provozieren und die glorreiche Stadt Rom vor die Hunde gehen zu lassen solltet ihr lieber für eure tapferen Soldaten im fernen Germanien beten, damit die Götter ihren Seelen wohl gesonnen sind. Ihr solltet lieber die Gefallenen betrauern anstatt hier Chaos zu verursachen, Plebejer wie Patrizier!"


    Meine Stimme überschlug sich beinahe, doch ich machte weiter:


    "Ihr seit erbärmlich! Glaubt ihr das hier ist eine Lösung?! Schickt eine Abordnung zum Palast und erbittet eine Audienz. Plebejer und Patrizier sollten gemeinsam vor den Imperator treten und diese Sache klären. Das ist eine Lösung. Und ja, auch ich finde, dass es eine himmelschreinde Ungerechtigkeit ist, was der Imperator hier erlassen hat, aber so etwas kann man auch friedlich lösen. Auch ich würde dem Patrizier der diesen Steuererlass beim Imperator vorgebracht hat am Liebsten eine in die Fresse geben, aber das gibt euch noch lange nicht das Recht einen Aufstand anzuzetteln. Wir verrecken für euch in Germanien und ihr habt nichts anderes zu tun als einen neuen Krisenherd zu schaffen. Diese Rede gilt aber nicht nur den Plebejern, vor allem jenen Patriziern, die mit ihrem Ansuchen um Steuererlass diese ganze Situation verursacht haben. Ihr seit eine Schande für Rom, ihr seit eine Schande für alle die für euch und eure Freiheit kämpfen und sterben, Patrizier wie Plebejer die hier anwesend sind!!!!" Ja, ich bin auch der Meinung, dass wir den Patriziern und dem Imperator klarmachen müssen das sie so nicht mit uns Plebejern umspringen können, aber nicht auf diese Art und nicht hier und jetzt. Deshalb vordere ich jene Patrizier auf die diesen Erlass zu verantworten haben hier Rede und Antwort zu stehen. X(


    Verächtlich spuckte ich dem Mob noch vor die Füße, und trat dann vom Rednerpult herab, mich selber fragend ob es richtig war was ich da gerade getan hatte. Im Grunde genommen haben sie ja recht, aber einen Aufstand? Das ist wahrlich nicht der richtige Weg. Zudem fürchtete ich, dass es Tode geben könnte. Es waren sicherlich irgendwo Praetorianer unter den Leuten und diese hätten den Mob sicherlich nicht bis zu den Toren des Palastes vorgelassen.....

    Immer wieder wacht ich auf, schweißgebadet. Immer fasste ich nach meinem verletzten Bein. Ich wollte sicher gehen, dass es der Medicus nicht doch noch amputierte während ich geschlafen hatte. Die Schmerzen waren bei weitem nicht mehr so schlimm, die Blutung hatte endlich entgültig aufgehöhrt. Langsam aber sicher kam ich auch wieder zu Kräften, aber ich sah immer noch schrecklich aus. Immer noch war ich blutüberströmt. Die Sanitäter und der Medicus fanden bis noch keine Zeit mich zu waschen, es waren ja noch mehr Verwundete da um die sie sich zu kümmern hatten. Um es genau zu nehmen wollte ich nicht dass ich gewaschen werde, nur die Wunden sollten gereinigt werden.


    Einen Sanitäter der mich reinigen wollte herrschte ich an:


    "Lass mich, das geht schon. Kümmert euch lieber um die anderen, es gibt bestimmt einige die mehr Hilfe brauchen als ich!"


    Ich setzte mich auf und sah mich nach einem Offizier um. Vor allem suchte ich Centurio Industrius oder einen anderen Offizier der Legio II. Ich wollte wissen wieviele es geschafft hatten von den Probati. Ich hoffte doch das es mehr waren als die 10-12 Mann die ich auf Anhieb sehen konnte. Aber große Hoffnung hatte ich keine. Voller Ungewissheit betete ich zu den Göttern und hoffte, dass wenigsens Oktavianus, Raeticus und der Rest meiner Verwandten überlebt hatten.

    Sim-Off:

    na hör mal, ich sabber aber nicht so wie der Marius von Diablo II im ersten Akt :D


    Es war seltsam. Es war so als könnte ich alles von außen beobachten. Ich bekam mit wie mich zwei Legionäre zum Medicus brachten.


    Dort erwachte ich wieder kurz. Der Medicus untersuchte mich kurz. Auch er kam zum Schluss, dass es wohl das beste ist wenn das Bein amputierte wird. *Da hätt ich ja gleich bei Raeticus bleiben können, das hätte der auch gekönnt* dachte ich mir. Als der Medicus gerade ansetzen wollte packte ich ihn am Arm und schrie ihn an:


    "Das Bein bleibt dran, bei mir wird nichts amputiert. Lieber sterbe ich!!! Ist das klar??!!"


    Der Medicus sah mich zuerst verdutzt an, fasste sich aber schnell wieder.


    "Probatus, wenn wir nicht amputieren dann besteht die Gefahr des Wundbrandes, und dann stirbst du." meinte der Medicus trocken und sanftmütig.


    "Das ist mir scheißegal!!!!" brüllte ich ihn wieder an, senkte aber dann meine Stimme in der Befürchtung ein Offizier könnte in der Nähe sein:


    "Medicus, wenn ich sterben soll, dann liegt es allein in den Händen der Götter. Ihr werdet sehen, ich schaffe es. Ich bitte euch, reinigt die Wunden so gut es geht und verbindet sie. Ich will nicht morgen aufwachen und ein Krüppel sein. Bitte" Ich flehte den Medicus an und er kam meiner Bitte nach. Er legte das Schwert weg und machte sich daran meine Wunden zu verbinden. "Danke Medicus" sagte ich noch kurz und verfiel dann wieder meinen Fieberträumen.

    "D..u hast re..cht, ich we...r.de mich gl...ei.ch zum Medicu..."


    Ich stammelte noch eine Antwort, doch ich konnte sie nicht zu Ende führen. Ich sackte zum dritten Mal innerhalb einer Stunde zusammen. Mein Körper wollte sich selbst die Ruhe verschaffen, die ich ihm nicht geben wollte. Ich kippte direkt vor die Füße von Cyprianus. Ich begann wieder zu haluzinieren. Ich sah mich über grüne Wiesen wandern, durch Weizenfelder wandern.


    Es war wunderschön, doch tief in mir wusste ich, dass es nicht real war, dass ich einen Kampf gegen den Tod ausfocht. Doch ich hatte einen starken Überlebenswillen, doch der Ausgang dieses Kampfes zwischen Leben und Tod war ungewiss wenn ich nicht schnell versorgt würde.


    Ich hoffte nur dass keiner meiner Verwandten so sah, denn wenn mein Vater meinen Zustand erfahren würde....

    "Sieht schlimmer aus als es ist. Und wenn hier alles solch erfahrene Medici sind wie unser Freund Raeticus, dann kann ich drauf verzichten. Ich hab nicht vor mir das Bein oder sonst etwas abnehmen zu lassen."


    Es war komisch, ich wollte keinem eingestehen wie schlecht es mir wirklich ging und ich wusste selbst nicht warum. Ich konnte Ärzte noch nie leiden, aber das hier war lächerlich.

    Ich machte mich daran Waffen und Verwundete einzusammeln. Dabei stieß ich über einen wunderbar verzierten germanischen Dolch. Er musste einem ihrer Anführer gehört haben denn für einen einfachen Soldaten war er zu wertvoll. Ich beschloss den Dolch zu behalten, als kleines Souvenir. *Na gut, Souvenire werde ich genug behalten, aber mindestens eins das nicht in meinen Körper eingeritzt ist will ich auch haben* dachte ich mir während ich meine Wunden ansah, welche wohl ziemliche Narben abgeben würden.


    Danach machte ich mich auf zum Lagerbau. Cyprianus und die anderen waren mit dem Aufbau eines Zeltes beschäftigt. Ich ging zu ihm hin. Ich hatte immer noch keine Zeit das Blut von mir zu waschen. Ich hatte einen leeren Blick, war unfähig normal zu stehen und schwankte leicht. Ich sah aus als hätte alleine gegen die Barbaren gekämpft. Von den Probati die dieses Gemetzel überlebten hatte es mich wohl am schwersten erwischt. Denoch sprach ich Cyprianus an:


    "Ave mein Freund. Schön das du noch lebst. Kann ich irgendwo helfen?"

    "Natürlich bist du willkommen und sag Seneca ich würde mich freuen ihn auch mal wiederzusehen."


    Als mich Onkel Numerianus umarmte ging ein zuck durch meinen Körper. Ich hatte höllische Schmerzen, aber ich wollte das vor Numerianus nicht zeigen.


    "Ich muss mich auch wieder auf den Weg machen"

    "Nein, ich habe Seneca schon nicht mehr gesehen seit von Tarraco nach Germanien gegangen bin. Mach dir keine Sorgen, mir geht es gut. Ich komme gerade vom Medicus."


    Das war zwar gelogen, aber ich wollte meinen Onkel nicht beunruhigen.

    Ich drehte mich um und erkannte nun endlich meinen Onkel. Auch Numerianus sah mitgenommen aus, aber an meine Erscheinung reichte das heute nicht mehr ran. Obwohl ich es wollte, ich konnte mich nicht richtig freuen. Zuviel war heute passiert und zu erschöpft war ich. Mit einem gequältem Lächeln antwortete ich:


    "Ah Onkel Numerianus. Schön dich wohlauf zu sehen"


    Ich sackte wieder leicht zusammen. Die Blutung an meinem Bein war zwar gestoppt, ich hatte aber trotzdem eine Menge Blut verloren und es überkamen mich sporadische Schwächeanfälle.

    Nachdem ich meinen Gedanken frein Lauf gelassen hatte kehrte ich nun zum Ernst des Lebens zurück. Ich machte mich ebenfalls auf die Suche nach Überlebenden. Vor allem suchte ich meine Verwandten. Dabei orientierte ich mich in Richtung unserer Standarte, die in der nähe der Legio IX Hispania war. Irgendwo musste man ja anfangen und wieso nicht bei der Standarte. Dabei kam ich an meinem Onkel Numerianus vorbei, der sich gerade mit einem anderen Legionarius unterhielt, aber ich bemerkte ihn gar nicht. Obwohl ich ihm ins Gesicht sah erkannte ich ihn nicht und ging weiter.....soferne man das was ich tat noch gehen nennen konnte