Weitere Menschen kamen in das Theater hineingeströmt und verteilten sich über die Praecinctiones, die Korridore zwischen den einzelnen Rangkeilen, auf die Zuschauersitze bis hoch zu der überdachten Galerie, die den Abschluss des Theaters bildete. Zwischen einigen Männern schälte sich Medeia heraus, die langsam an der Orchestra, der halbkreisförmigen Sitzgruppen direkt vor den Bühnen entlang ging. Hier konnten sich die Senatoren setzen, die sogar eigene Zugänge hatten. Medeia wählte einen dieser, ging jedoch an den Sitzen vorbei und auf die Reihen zu, die den Eques vorbehalten waren. Ihr moosgrünes Gewand, mit silbergoldenen Bändern um die Taille gebunden, floss förmlich um sie herum. Ihre Oberarme waren wieder bloß und nur eine schmale, sehr dezente Palla verdeckte einen Hauch von ihren Schultern. Ihre roten Locken hatte sie wieder kunstvoll hochgesteckt, während zwei gewollte Locken aus ihrer Frisur sich um ihren Hals herumschmiegten. Um ihren Hals trug sie eine schmale goldene Kette, deren Anhänger verheißungsvoll in ihrem Ausschnitt halb verborgen lag.
Ohne zu zögern steuerte sie auf Plautius zu und blieb an seiner Seite stehen. Lächelnd sah sie auf den sitzenden Centurio herunter. „Centurio, einen wunderschönen Abend wünsche ich Dir. Wie schön, dass Du die Zeit gefunden hast, dem Theater bei zu wohnen. Ist der Platz neben Dir vielleicht noch frei?“ Ihre Palla rutschte etwas von ihren Schultern herunter und lagen dann in der Beuge ihrer Arme. Dabei zeigte sich, dass ihr Gewand von zwei schlangenförmigen Spangen aus Silber und mit goldenen Köpfen gehalten wurde.