Beiträge von Artoria Medeia

    Erstaunt sah Medeia von Imperiosus zu Minervina. Ein leichtes, aber müdes Lächeln huschte über Medeias Gesicht und sie ließ sich zu Minervinas Bett führen. Sie setzte sich neben Minervina und sah kurz Imperiosus hinter her. Während dieser weg war, nahm Medeia Minervinas Hand. "Psst! Hab keine Angst, meine Kleine! Das war nur ein Traum. Träume sind nur ein Gespinst des Morpheus. Im Lichte des Tages kannst Du diese mit Leichtigkeit zerreisen." Medeia lächelte sie beruhigend an. "Du bist nicht verrückt." Sie strich ihr kurz über die Stirn.


    Als Imperiosus wieder hinein kam, sah sie auf und hielt weiter Minervinas Hand. Dankbar sah sie Imperiosus an und wehrte den Becher Wasser nicht ab. Langsam trank sie einige Schlücke des Wassers und seuftzte. "Ein seltsames Kennenlernen in dieser Nacht, nicht wahr, meine Liebe?" fragte Medeia Minervina schmunzelnd, auch um sie ein wenig von ihrem Traum abzulenken.

    Nachdenklich schwenkte Medeia den Wein in ihrem Becher. Scheinbar dachte sie wohl über die letzten Worte nach, die in den Raum gestellt wurde. Schließlich nickte sie langsam. "Die Stalllungen brauchen zwar hier und dort einen neuen Anstrich, die Fassade muss erneuert werden und auch die Ställe sind ausbaufähig, aber insgesamt würde ich den Rennstall nicht als Schande bezeichnen." Fragend sah Medeia von Imperiosus zu Commodus. "Aber ist die Kasse der Factio denn so gut bestellt, dass wir uns leichter Hand einen neuen Stall bauen können?"


    Für einen Moment schwieg Medeia, als sie einen Schluck Wein zu sich nahm. Dann stellte sie den Becher wieder zur Seite und sah lächelnd zu Furianus. "Wir könnten uns jedoch vielleicht noch mal die Stallungen anschauen und danach über die Zukunft dieser Gebäude nachdenken. Was meinst Du, Flavius Furianus?"

    Daraufhin erhob auch Medeia sich. Dabei lächelte sie Fausta freundlich an. "Sollten ich nicht die Zeit haben, Dich und Deine Expedition zu verabschieden, wünsche ich Dir jetzt schon ein glückliches und erfolgreiches Unterfangen, Fausta." Sie neigte bei den Worten kurz den Kopf. "Vale, Fausta!" Nach der Verabschiedung ging Medeia langsamen Schrittes in Richtung Ausgang. Dabei hielt sie sich an Imperiosus Seite und nickte im Vorbeigehen einmal Adria freundlich, aber dezent, zu.

    Einen Moment später folgte Medeia ihm in das Cubiculum. Blass und leicht zitternd wegen der Anstrengung blieb Medeia am Türrahmen stehen. Ihre Augen wanderten schnell durch das Zimmer und erstaunt sah sie auf Minervina. Die wenigen Schritte zu Imperiosus bewältigte Medeia dann etwas schneller und hielt sich an seinem Arm fest. "Wer ist das?" flüsterte Medeia leise, wobei ihr einige Vermutungen einfielen, was die Frau betraf.


    Doch die Verwirrung in ihrem Gesicht zeigte, dass sie Minervina wohl nicht kannte und sie auch nicht erkannte. Ihre Finger krallten sich leicht in den Stoff von Imperiosus' Tunika. Doch dann trat sie einen Schritt näher an Minervina. "Ist alles in Ordnung?" fragte Medeia Minervina mit sanften Tonfall.

    Langsam kehrten die Kräfte wieder zu Medeia zurück. Seufzend lehnte sie sich etwas fester gegen das Bett und nickte. "Ja, ein Glas Wasser täte mir wohl ganz gut!" Trotz der Versicherung von Imperiosus fühlte sich Medeia schlecht, weil sie ihn aufgeweckt hatte. Die Verlegenheit dieser gesamten Situation stand ihr immer noch ins Gesicht geschrieben. Und dieses Gefühl kanalisierte sie, in dem Medeia erneut sich die Haare zurück strich. Seufzend sah sie zu dem großen Tintenfleck, der sich auf dem Boden ausgebreitet hatte. Immerhin waren die Briefe nicht in die Lache gefallen.


    Medeias Gesichtfarbe nahm ganz langsam wieder einen etwas gesünderen Ton an und hatte nicht mehr die Farbe von der Wand hinter ihr. Doch sie wurde erneut blass als der Schrei zu hören war. Verdutzt sah sie Imperiosus hinter her. Ganz langsam stand Medeia auf und hielt sich für einen Moment am Bettpfosten fest. Nach zwei Atemzügen lief sie langsam und wankend hinter her. "Was für eine Nacht..." murmelte Medeia ehe sie ihr Cubiculum verließ.

    Widerstandslos ließ sich Medeia das Gewand von den Schultern weiter herunter ziehen und schließlich auf die Hüfte gleiten. Ihre nackte Haut presste sich eng an den Oberkörper von Gabriel, dessen Tunika sie immer weiter hochschob und schließlich ihm auch über den Kopf streifte. Genüßlich seufzend ließ sie Gabriel an ihrem Hals gewähren und legte ihren Kopf noch etwas weiter zur Seite. Ihre roten Locken streiften dabei kitzelnd über Gabriels Schultern und die Seite seines Gesichtes. Doch nur für einen Moment gab sie sich den Liebkosungen von Gabriel mit geschlossenen Augen hin, ehe auch ihre Lippen erneut nach einem Ziel suchten. Forschend und forsch fuhren Medeias Lippen wieder über Gabriels Hals und hoch zu seinem Ohr. Langsam und voller Hingabe liebkoste sie zärtlich mit ihren Lippen und schließlich auch mit ihrer Zungenspitze seine Ohrmuschel. Keck biss sie ihm sanft ins Ohrläppchen.


    Ihr rechte Hand löste dabei die Schnüre an ihrem eigenen Gewand, so dass auch noch der Rest ihres Obergewandes herunterfiel und auf der Kline zu liegen kam. Leise seufzend löste sich Medeia von Gabriels Ohr und fuhr mit ihren Lippen zu den Seinen, um ihn dort leidenschaftlich und schwer atmend zu küssen. Dann löste sich sich von ihm. Ihr Atem ging schon recht stoßweise. Lächelnd und mit glühenden Augen sah sie Gabriel an, rutschte kurz etwas von ihm weg. Ihr Blick schweifte über Gabriel, während sie ihm auch ihren Anblick darbot. Selbstsicheren Lächelns ließ sie ihre Finger über seine Brust gleiten, dann legte sie ihm eine Hand in den Nacken. Sanft zog sie Gabriel auf die Kline herunter und legte sich mit dem Rücken auf den dunklen Stoff, der leicht unter ihrem Gewicht raschelte.


    Um Medeias Gesicht bereiteten sich ihre roten Locken wie ein loderner Feuerkranz aus, wie ein Meer aus den Strahlen einer untergehenden Sonne. Die Haut Medeias strahlte hell und makellos im Kontrast des dunklen Stoffes. Ihre Augen funkelten dabei betörend grün und ihre Lippen strahlten in einem erwartungsvollen Lächeln. Ihre sanft geschwungenen Lippen öffneten sich leicht und Medeia beugte sich vor, um Gabriel wieder verlangend zu küssen. Ihre nackten Beine schlangen sich dabei um Gabriels Hüfte. Ihr ganzer Körper drängte sich Gabriel entgegen und bot sich ihm dar. "Gabriel!" flüsterte Medeia leise und ihre Stimme bebte leicht in der Erwartung der Verschmelzung und voller Verlangen.

    Genau in jenem Moment spürte Sev auch eine andere Fußspitze an seiner Wade unter dem Tisch. Wo jetzt der Ursprung dieser Berührung lag, verbarg der Tisch mit seiner hölzernen Platte. Aber jene Fußspitze wanderte eindeutig zielstrebiger an Severus muskulöser Soldatenwade entlang und höher in Richtung Kniekehle. Medeia schmunzelte und nickte leicht. "Ich denke, dass auch Orpheus nicht sehr erfreut von dem Anblick der Mänaden war." fügte Medeia an. Ihr Blick wanderte zu der Tanzfläche, so dass sie den eindeutigen Blick von Severus und von Strabo wohl nicht mitbekam. Oder sie tat nur so. Diotima sah jedoch weiterhin offen flirtend zu Severus und widmete der Fläche, wo die Tänzer ihre Darbietung zeigten, keines Blickes. "Ihr seid ein Soldat, nicht wahr?" fragte Diotima und ihre Stimme rollte wie warmer Honig über ihre Zunge.


    Zwei Tänzerinnen wirbelten über den Sandplatz. Ihre Gewänder waren an der Seite aufgeschlitzt und offenbarten bei den Bewegungen schlanke und anmutige Beine. Eine dunkelhaarige Frau kam auch an dem Tisch der kleinen Gruppe von Sev, Medeia, Strabo und Diotima vorbei. Die Tänzerin drehte sich geschmeidig um ihre Ache hob die Arme und ließ sich bei einem Trommelwirbel auf den Boden niedersinken. Stille trat ein. Dann applaudierten viele Gäste und die Tänzerinnen erhoben sich. Die Dunkelhaarige warf einen Blick auf den Tisch, ein verschmitztes Lächeln trat auf ihr Gesicht und sie machte zwei Schritte auf Strabo zu. Unerwartet und ehe sich Strabo erwehren konnte, beugte sie sich vor und drückte ihm einen lachenden Kuss auf den Mund. Genauso schnell hatte sie sich wieder zurück gezogen und zwinkerte Strabo noch einmal zu. Dann verschwand sie hinter der Bühne.


    In dem Moment trat ein dicker Mann auf die Sandarena. Er trug eine rotblonde gelockte Perrücke und hatte eine stark gerötete Haut. Seine rotgoldene Tunika fiel in Falten um sein voluminösen Bauch herum und seine kurzen dicken Beine endeten in kostbaren Sandalen. "Freunde, ihr Schönheiten und Grazien!" rief er in die Taberna hinein und lief einen Halbkreis in der Arena. "Wir kommen nun zum Höhepunkt des Abends! Den letzten Kampf und das Ringen um den goldenen Kranz. Wer wird siegen? Wer wird als strahlender Held heute nacht die Umarmungen von dem schönsten Wesen dieser Taberna erwarten?" Er lachte gackernd bei seinen letzten Worten und zwinkerte einem blonden Jüngling zu, der gerade mit einigen anderen Männern schäkerte. "Auf der einen Seite steht unser grandiose Ringer, unser strahlende Athlet und großer Kämpfer...." Er hob seine Hand. "ARES!" rief er laut. Donnernder Jubel tönte durch die Taberna. Der junge Kämpfer und gutaussehende Athlet Ares sprang in die Arena. Sein Körper glänzte wieder frisch von Öl. Er reckte seine Hände gen Luft, ließ seine Muskeln leicht unter dem Öl spielen und lief eine kleine Ehrenrunde.


    Der dicke Ausrufer hob die Hand um den Jubel wieder zu ersticken. "Auf der anderen Seite steht ein Veteran dieses Ringes. Ungeschlagen in fünfundzwanzig...ich wiederhole...fünfundzwanzig Kämpfe!" rief er laut durch das Jubeln, welcher langsam wieder verklang, und er seine Worte wieder klarer an die Gäste vermitteln konnte. "Dieser Mann ist wendig, kräftig, für die Finger eines Normalsterblichen nicht zu fassen. Ein Held der Arena und ein Held für alle Liebenden. Ob Mann oder Frau, jeder wird bei seinem Anblick schwach. Hier ist er...lange erwartet und seit zwei Jahren das erste Mal wieder im Ring!" Einige Trommeln schlugen im Hintergrund. "Der Germane ODIN!" rief er laut und deutete hinter sich. Aus dem Schatten trat ein sehr großgewachsener Mannm, ein Hüne. Er hat hellblonde Haare, die ihm in festen Zöpfen an den Kopf gebunden waren, markante männliche Gesichtzüge und einen sehr muskulösen Körper, der im nackten Zustand voll zu Geltung kam. Der Jubel, der ihm entgegendrang, war noch donnernder als bei Ares. "Wer wird gewinnen? Der Germane oder unser Grieche? Macht Eure Wetten in wenigen Momenten werdet ihr es dann erfahren!"


    Medeia hatte für einen Moment die Geschehnisse auf der Arena verfolgt. Genüßlichen Blickes besah sie sich die beiden Kämpfer, die im Endkampf antreten sollte. Diotima ließ immer noch nicht Severus aus den Augen. Die Fußspitze war derweil wieder ein Stück nach oben gewandert. Medeia sah lächelnd zu Strabo, Diotima und Severus. "Wie wär es mit einer kleinen Wette?" fragte Medeia. Ihre Augen schimmerten schelmisch und gut gelaunt.


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    "Mir geht es gut!" murmelte Medeia. Ihr blasses Gesicht, ihr verkrampfter Körper sprachen jedoch eindeutig vom Gegenteil. Verlegen lächelnd ließ Medeia ihre Arme sinken und lehnte sich gegen den Rückenteil ihres Bettes. Seufzend furh sie sich durch die Haare und strich sich die gelösten Haarsträhnen zurück. Dabei zitterte ihre Hand ein wenig. "Es tut mir leid, dass ich Dich geweckt habe, Tiberius!" Sie sah ihn entschuldigend. "Ich habe wohl heute viel zu lange gearbeitet."


    Langsam schien es auch Medeia etwas unheimlich zu werden. Aber mit einer innerlich abwehrenden Geste, sie schüttelte kurz den Kopf, wollte sie böse Vorahnungen abschütteln. "Es geht jetzt jedoch wieder!" Zwar tanzten immer noch Punkte vor ihren Augen und sie fühlte sich zerschmettert an, aber Medeia wollte Imperiosus nicht damit belasten.

    Medeias Gedanke ging kurz zu der äußerst interessanten Führung in Germania zurück und sie nickte lächelnd. Auf Adrias Frage seufzte Medeia. "Ja, die viele Schreibtischarbeit. Mein verstorbener Mann hatte durchaus recht mit seiner Abneigung gegenüber Schreibarbeiten. Er meinte immer, dass man davon nur blind wird." Medeia schmunzelte bei der Aussage. "Ich bekomme immer Kopfschmerzen davon."


    Immer mehr Wasser perlte über Medeias Körper als sie so lange in den Dampfschwaden saßen. Medeia ließ ihre Augen durch den Raum wandern und musterte manche der anderen Frauen, die dem Raum einen Besuch abstatteten. Von jungen Frauen, die kaum dem Mädchenalter entwachsen waren, bis hin zu alten Matronen, die auch ihre runzlige Haut dem Dampf anvertrauten.


    "Germanicus ist ein interessanter Mensch und ich denke, er wird sich über Dein Interesse sehr freuen. Ich glaube, er versucht sein Volk uns Römern näher zu bringen." Medeia lehnte sich weiter zurück und stützte sich mit seinem Ellbogen ab. "Ich muss sagen, dass ich es sehr mutig finde, als Frau und Priesterin nach Germania zu ziehen. Fürchtest Du nicht, in den Krieg mit hinein gezogen zu werden?" fragte Medeia Valeria.

    Zustimmend nickte Medeia. "Das kann ich verstehen. Eine solche Arbeit scheint mir zwar aufregend, aber auch wirklich mit mannigfaltigen Gefahren verbunden zu sein." Medeia schauderte kurz. Die Reisen mit der Kaiserin hatte sie schon genug beunruhigt und das obwohl sie von vielen Praetorianern beschützt wurden. Bei dem Gedanken fiel Medeia ein, dass sie noch Merkur danken musste. Hatte sie doch in Zukunft bestimmt leider noch mal die ein oder andere Reise zu machen. Da sollte sie die Gunst des Gottes nicht verlieren.


    "Dann danke ich Dir für die freundliche Behandlung und Auskunft. Vielleicht begegnen wir uns mal auf einer Feier wieder." fügte Medeia freundlich an. Wollte sie doch die Praefecta nicht länger bei ihrer Arbeit stören. "Vale, Decima Lucilla. Und einen schönen Tag Dir noch."

    Leicht schwenkend hielt Medeia den Weinbecher in der Hand. Der roten Flüssigkeit widmete sie jedoch gerade überhaupt nicht ihre Aufmerksamkeit. Höchstens, wenn sie mal den ein oder anderen Schluck tat. Nun lag sie auf der Kline und stützte sich mit ihrem Ellbogen ab, während sie Furianus nicht aus den Augen ließ. Erst bei den letzten Worten blinzelte Medeia und sah auf. Rennstall? Da war doch was...


    "Den Rennstall habe ich vor einigen Wochen besucht, kurz vor den Wagenrennen hier in Rom. Ich wollte mir von den Wägen und den Fahrern mal ein Bild machen. Aber der Rennstall bedarf einer Wiedererweckung. In den Zeiten, wo die Factio hauptsächlich der Politik diente, ist er doch arg herunter gekommen und hat seinen einstigen Glanz verloren. Wir müssten wohl ein wenig Geld dort hinein investieren, auch in die Pferdezucht."

    Seufzend legte sich Medeia zurück. Sie ließ ihren Blick schweifen und nickte dann bei den letzten Worten von Imperiosus. Medeias Lippen umspielte ein zufriedenes Lächeln. Sie war satt, die Tänzer boten wirklich ein schönes Bild und auch diese vermaledeiten Kopfschmerzen waren im Moment weg. So konnte man das Leben genießen. Doch merkte sie durchaus, dass sie einfach etwas zu viel gegessen hatte. In den letzten Wochen litt sie immer unter Appetitlosigkeit, so dass das Bankett ihr heute wirklich gut getan hatte. Aber so gesättigt wie sie war, war sie auch sehr müde. Erneut seufzend richtete sie sich auf. Es gehörte sich schließlich nicht, auf einer Kline mitten unter den Augen zahlreicher Prominenz einzuschlafen.


    So zog sie schicklich ihre Palla zurecht und lächelte Fausta freundlich an. "Die Familie Artoria dankt Dir noch mal für diese freundliche Einladung und für dieses schöne Festmahl. Wenn Du mich jedoch jetzt entschuldigst. Ich bin noch ein wenig erschlagen vom Tag und die Arbeit im Palast wird leider nicht weniger." Medeia sah fragend zu Imperiosus. "Möchtest Du noch bleiben oder begleitest Du mich, Tiberius?"

    Lächelnd neigte Medeia leicht den Kopf. "Wenn eine solche Veranstaltung ansteht, dann werde ich gerne an Dich denken, Adria. Und ich bin sicher, dass Du eine große Bereicherung für solche Runden wärest!" Und Medeia schien das mehr als nur als Höflichkeit zu meinen. Seufzend genoß sie für einen Moment still den heißen Dampf um sich herum. Waren sie noch nicht in den ganz heißen Räumen angelangt, so dass man sich durchaus mit Muse den Gesprächen widmen konnte.


    "Asen? Ah, ich hörte davon." Nachdenklich fuhr sich Medeia über die Stirn und massierte die pochenden Schläfen. "Ah, jetzt weiß ich wieder." Medeia lächelte. "Valentin Duccius Germanicus erwähnte den nordischen Götterglauben in seiner Führung durch die Stadt Mogontiacum. Die Asen sind ein Göttergeschlecht, welche, ihrem Glauben nach, über die Welt herrschen. Statt auf dem Olymp wie die griechischen Götter wohnen sie in dem sogenannten Asgard. Sie scheinen in ihrer Art den griechischen Göttern auch näher zu sein als den Römischen. Sie sind wie Menschen, die die Unterblichkeit besitzen, und ein richtiges Leben führen. Duccius hat der Kaiserin wirklich einen interessanten Vortrag gehalten."


    Bei ihren Worten massierte sich Medeia weiter die Schläfen und dann leicht den Nacken. Wieder pochten die Kopfschmerzen. Leichte Punkte tanzten vor ihren Augen und sie schloss für einen kurzen Moment ihre Augenlieder ehe sie lächelnd zu Valeria sah. "Die Duccier sind eine germanische Familie, die jedoch das römische Bürgerrecht haben. Und besonders Germanicus ist ein interessanter und sehr höflicher Mann. Magst Du ihm vielleicht meine Grüsse ausrichten, solltest Du ihm in Germania begegnen?"

    In dem Moment riss Ares seine Arme nach oben. Sein Gegner, ein Mann, der ihn doch um einen Kopf überragt hatte, lag leise stöhnend auf dem Boden. Ares, der immer noch ölig glänzte, drehte eine kleine Ehrenrunde auf dem Sandboden, zwinkerte den ein oder anderen Damen zu und drehte sich siegesstrahlend um. Aber nicht nur einige Frauen seufzten tief auf als der schöne, nackte und athletische Ringer von dem Sandboden verschwand. Einige Musikanten traten auf und einige Tänzer und Tänzerinnen unterhielten die Zuschauer während einer kleinen Pause zwischen den Ringkämpfen.


    Medeia und Diotima wechselten, als Strabo zur Bühne schaute, bedeutungsvolle Blicke. Anscheinend war Diotima etwas säuerlich auf diesen. Diotima beugte sich vor und flüsterte Medeia leise etwas ins Ohr. Medeia nickte dabei kurz. Für die Bühne hatte Medeia ebenfalls keine Augen. Sie sah kurz zu Strabo und runzelte für einen kleinen Moment ihre Stirn. Auf die Aussage über die Politik ging sie nicht ein. Aber Medeia war eigentlich nicht dafür bekannt, dass sie sich bei Politik langweilen würde. Etwas, was Strabo wohl nicht wußte und sie dabei wohl auch falsch einschätzte.


    Medeias Hand wanderte zu ihrer Schläfe. Seufzend nahm sie den Becher mit Wein. Leise und so, dass es im Trommeln der Musikanten unterging, flüsterte Medeia etwas genervt. "Männer!" Unschlüssig sah sie zwischen Strabo und Severus hin und her. Doch dann ließ sie ihre Hand wieder sinken und trank noch einen Schluck Wein. Der half ihr in letzter Zeit immer am Besten gegen diese penetranten Kopfschmerzen. Die Blicke von Severus nahm sie dabei gelassen hin, als wäre es das selbstverständlichste der Welt. Versonnen strich sie sich eine rote Haarlocke zurück. Dabei beobachete Medeia Severus Appetit mit einem wachsenden Schmunzeln. Danach reckte sie sich ein wenig und setzte sich wieder gemütlicher hin. Unnauffällig streifte ihr Fuß ganz leicht die Seite von Severus Fuß, scheinbar wie aus Versehen.


    Schelmisch lächelnd wandte Medeia ihren Blick zu Diotima. "Was noch die andere Angelegenheit betrifft, meine Liebe. Mach Dir mal keine Sorge. Ich schicke Dir es morgen vorbei. Aber Du solltest was wegen diesem Problem grundsätzlich tun!" Diotima, die ihren Blick fest auf Sev geheftet hatte und nun Strabo völlig ignorierte, offensichtlich wegen seinem Kommentar wirklich nicht gerade erfreut, nickte langsam. Ihr Blick verschlang Sev von oben bis unten genauso genüßlich wie er sich dem griechischen Huhn widmete. Medeia folgte wieder ihrem Blick und sah dann zu Strabo. "Nomen est omen. Bist Du denn nicht ein wenig abergläubisch, was den Namen dieser Taberna angeht?" fragte Medeia Strabo.



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    "Germania?" erstaunten Blickes hob Medeia leicht ihre Augenbraue auf Valerias letzten Kommentar. "Du beabsichtigst also nach Germania umzusiedeln?" Für Medeia war es wohl offensichtlich unverständlich, warum man Germania dem Herzen des Imperiums vorzog. Wo doch in Rom das Leben und die Macht dieses Weltreiches pulsierte. Doch Adrias Frage lenkte sie auf die Überlegungen, die Medeia sich schon seit einer Weile machte.


    "Nun, die Symposien werden sich mit einer Reihe von Themen befassen. Von philosophische bis hin zu gesellschaftliche Aspekte unseres menschlichen Daseins und Zusammenlebens. Aber ich dachte auch an kleinere Aufführungen oder kleinere Bankette, die einfach dem gepflegten Zeitvertreib in stilvollem Rahmen dienen. In den letzten Monaten ist es im Palast doch etwas triste geworden." Ob es nicht eher schon Jahre der Ruhe waren, konnte Medeia nur vermuten. Sie hatte doch solche Bemerkungen schon öfters gehört. Besonders seit der Krankheit der Augusta war es besonders ruhig geworden, sagte man ihr.


    Medeia winkte die Sklavin herbei, die einen kleinen Schwamm und Holzeimer mit sich schleppte. Sie nahm den Meerschwamm und tauchte ihn in wohl kaltes Wasser, was sie sich über den Nacken rieseln ließ. Fragenden Blickes reichte sie den Schwamm weiter. Dabei sprach sie: "Der Kaiserpalast sollte doch auch das Herz Romas wiederspiegeln. Aber das ist alles erst noch in der vagen Planung, worüber ich mich noch mit der Kaiserin unterhalten will. Wärest Du denn interessiert an solchen Veranstaltungen teilzunehmen, Adria?"

    Medeia sah auf ihre Notizen und die Fragen, die sie erhalten hatten. Als Medeia aufsah, blinzelte sie für einen Moment überrascht als wieder auf die Diskussion mit Ähnlichkeiten oder nicht eingegangen war. Auf die Frage Apoll betreffend runzelte Medeia kurz die Stirn. Hatte nicht einer der Teilnehmer schon selbige Frage gestellt? Sie musterte Hadrianus und sah wieder auf ihre Notizen herunter um sie zu vervollständigen. Sie seufzte leise und schrieb konzentriert weiter.


    Sim-Off:

    Interesse! :) Ich fänd es noch ganz spannend, wenn Du die Zeit aufbringen magst =)

    Ein tiefer Seufzer löste sich aus Medeia. Mit geschlossenen Augen lehnte sie sich an Imperiosus und hielt sich an seiner Tunika fest. Es war immer noch als ob ein Wirbel sie gefangen hielt. Ihr Atem ging stoßweise, etwas gequält und immer wieder flüsterte sie leise Quintus Namen. Es schien tatsächlich so, dass sie Imperiosus nicht zu erkennen schien, obwohl er doch schon einige Worte an sie gerichtet hatte. "Öllampe?" flüsterte sie heiser. Irgendwann öffnete sie langsam wieder ihre Augen. Verwirrt sah Medeia sich um. Sie holte tief Luft und sah Imperiosus an. In ihren Augen lag Unverständnis und es brauchte eine Weile ehe sie ihn erkannte.


    "Tiberius...?" flüsterte sie leise. Vor Erstaunen weiteten sich Medeias Augen ein wenig. "Was...", ihre Stimme klang dabei heiser, "...was ist passiert?" presste sie leise hervor. Ihre Augen wanderten durchs Zimmer und auf den umgestürzten Schreibpult. Unwillkürlich hielt sie sich weiter an Imperiosus fest.