Genau in jenem Moment spürte Sev auch eine andere Fußspitze an seiner Wade unter dem Tisch. Wo jetzt der Ursprung dieser Berührung lag, verbarg der Tisch mit seiner hölzernen Platte. Aber jene Fußspitze wanderte eindeutig zielstrebiger an Severus muskulöser Soldatenwade entlang und höher in Richtung Kniekehle. Medeia schmunzelte und nickte leicht. "Ich denke, dass auch Orpheus nicht sehr erfreut von dem Anblick der Mänaden war." fügte Medeia an. Ihr Blick wanderte zu der Tanzfläche, so dass sie den eindeutigen Blick von Severus und von Strabo wohl nicht mitbekam. Oder sie tat nur so. Diotima sah jedoch weiterhin offen flirtend zu Severus und widmete der Fläche, wo die Tänzer ihre Darbietung zeigten, keines Blickes. "Ihr seid ein Soldat, nicht wahr?" fragte Diotima und ihre Stimme rollte wie warmer Honig über ihre Zunge.
Zwei Tänzerinnen wirbelten über den Sandplatz. Ihre Gewänder waren an der Seite aufgeschlitzt und offenbarten bei den Bewegungen schlanke und anmutige Beine. Eine dunkelhaarige Frau kam auch an dem Tisch der kleinen Gruppe von Sev, Medeia, Strabo und Diotima vorbei. Die Tänzerin drehte sich geschmeidig um ihre Ache hob die Arme und ließ sich bei einem Trommelwirbel auf den Boden niedersinken. Stille trat ein. Dann applaudierten viele Gäste und die Tänzerinnen erhoben sich. Die Dunkelhaarige warf einen Blick auf den Tisch, ein verschmitztes Lächeln trat auf ihr Gesicht und sie machte zwei Schritte auf Strabo zu. Unerwartet und ehe sich Strabo erwehren konnte, beugte sie sich vor und drückte ihm einen lachenden Kuss auf den Mund. Genauso schnell hatte sie sich wieder zurück gezogen und zwinkerte Strabo noch einmal zu. Dann verschwand sie hinter der Bühne.
In dem Moment trat ein dicker Mann auf die Sandarena. Er trug eine rotblonde gelockte Perrücke und hatte eine stark gerötete Haut. Seine rotgoldene Tunika fiel in Falten um sein voluminösen Bauch herum und seine kurzen dicken Beine endeten in kostbaren Sandalen. "Freunde, ihr Schönheiten und Grazien!" rief er in die Taberna hinein und lief einen Halbkreis in der Arena. "Wir kommen nun zum Höhepunkt des Abends! Den letzten Kampf und das Ringen um den goldenen Kranz. Wer wird siegen? Wer wird als strahlender Held heute nacht die Umarmungen von dem schönsten Wesen dieser Taberna erwarten?" Er lachte gackernd bei seinen letzten Worten und zwinkerte einem blonden Jüngling zu, der gerade mit einigen anderen Männern schäkerte. "Auf der einen Seite steht unser grandiose Ringer, unser strahlende Athlet und großer Kämpfer...." Er hob seine Hand. "ARES!" rief er laut. Donnernder Jubel tönte durch die Taberna. Der junge Kämpfer und gutaussehende Athlet Ares sprang in die Arena. Sein Körper glänzte wieder frisch von Öl. Er reckte seine Hände gen Luft, ließ seine Muskeln leicht unter dem Öl spielen und lief eine kleine Ehrenrunde.
Der dicke Ausrufer hob die Hand um den Jubel wieder zu ersticken. "Auf der anderen Seite steht ein Veteran dieses Ringes. Ungeschlagen in fünfundzwanzig...ich wiederhole...fünfundzwanzig Kämpfe!" rief er laut durch das Jubeln, welcher langsam wieder verklang, und er seine Worte wieder klarer an die Gäste vermitteln konnte. "Dieser Mann ist wendig, kräftig, für die Finger eines Normalsterblichen nicht zu fassen. Ein Held der Arena und ein Held für alle Liebenden. Ob Mann oder Frau, jeder wird bei seinem Anblick schwach. Hier ist er...lange erwartet und seit zwei Jahren das erste Mal wieder im Ring!" Einige Trommeln schlugen im Hintergrund. "Der Germane ODIN!" rief er laut und deutete hinter sich. Aus dem Schatten trat ein sehr großgewachsener Mannm, ein Hüne. Er hat hellblonde Haare, die ihm in festen Zöpfen an den Kopf gebunden waren, markante männliche Gesichtzüge und einen sehr muskulösen Körper, der im nackten Zustand voll zu Geltung kam. Der Jubel, der ihm entgegendrang, war noch donnernder als bei Ares. "Wer wird gewinnen? Der Germane oder unser Grieche? Macht Eure Wetten in wenigen Momenten werdet ihr es dann erfahren!"
Medeia hatte für einen Moment die Geschehnisse auf der Arena verfolgt. Genüßlichen Blickes besah sie sich die beiden Kämpfer, die im Endkampf antreten sollte. Diotima ließ immer noch nicht Severus aus den Augen. Die Fußspitze war derweil wieder ein Stück nach oben gewandert. Medeia sah lächelnd zu Strabo, Diotima und Severus. "Wie wär es mit einer kleinen Wette?" fragte Medeia. Ihre Augen schimmerten schelmisch und gut gelaunt.
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