Beiträge von Artoria Medeia

    Medeia stand schon früh am Bug des Schiffes. Sie sah immer noch sehr elend aus. Wenn auch Neptun dem Schiff letztendlich wohlgesonnen schien, hatte das Schiff durchaus noch einen Wintersturm miterleben müssen. Ihr Blick war auf das Land, was einstweillige Sicherheit versprach, gerichtet. Sie holte tief Luft und spähte, ob dort schon jemand auf das Eintreffen der Kaiserin wartete.


    Sie wandte sich der Kaiserin zu und nickte leicht. Sie war doch erstaunt, wie gut die Augusta die Schiffsreise im Gegensatz zu ihr überstanden hatte.

    Die Sonne strahlte mit ihrem fahlen Licht auf Ostia als der Troß der Kaiserin eintraf. Das Schiff lag im Hafen von Ostia ruhig auf den Wellen schaukelnd vor Anker. Und schon strömten die Diener auf das Schiff, um die vielen Kisten zu verladen. Auch Medeia war als einer der Ersten an Bord, damit alles für die Kaiserin, die etwas später kommen sollte, bereit war. Schon bis nach Ostia war es anstrengend gewesen und die Diener waren erschöpft, ob ihrer Aufgaben.


    Doch auch die letzte Kiste wurde verladen. Die große Kajüte der Kaiserin auf dem Schiff war hergerichtet worden, damit selbst in den Wochen auf See, die Kaiserin über genügend Komfort verfügte.


    Medeia trat an die Reling des Schiffes und sah auf die Wellen herunter. Aus einem Beutel holte sie einige Goldringe hervor.


    "Neptun und ihr Nereiden, schützt unsere Reise auf den gefahrvollen Gewässern dieses großen Meeres. Schützt uns vor den Wellen und den Stürmen und gewährt uns Eure Gnade für eine ruhige Überfahrt!" Mit den Worten warf sie die goldene Opfergaben in das Wasser hinein, die schnell von den Fluten verschluckt wurden.


    So sollte das Schiff aufbrechen und Medeia wartete ruhig auf den Zeitpunkt der Abreise.

    Und so wurden auch noch die letzten Kisten verpackt. Am frühen Morgen ihres Reisetages eilten die fleißigen Sklaven und Diener durch die Gänge und trugen die Kisten zu den Wägen. Auch die Sänfte der Kaiserin wurde bereit gemacht. So sollte sie doch mit allen Komfort nach Ostia abreisen können. Vor dem privaten Teil des Palastes wurde der Troß bereit gemacht. Auch die Praetorianer sollten dort eintreffen, um die Kaiserin über die unsicheren Wege nach Ostia zu begleiten.


    Schon früh wartete Medeia mit den anderen Dienern und Sklaven, die mit auf die Reise kommen sollten, damit der Troß losreiten konnte. Sie gesellte sich auf einen der hinteren Wägen. Ihre Arbeit war erst mal getan. Jetzt sollte nur noch die Kaiserin kommen und die restlichen Praetorianer, damit sie nach Ostia und dem Schiff reisen konnten.

    Medeia neigt den Kopf. "Aber natürlich, werte Augusta! Das Schiff ist in Ostia, und auch wir sind, bereit für die Reise! Auch haben wir das nötige Opfer an Mercurius schon durchgeführt, meine Kaiserin!"


    Unter ihren Füßen brannte auch die Zeit, so sollten doch noch die Kisten auf die Wägen verpackt werden. Doch Medeia wartete geduldig, bis die Kaiserin entließ.


    Sim-Off:

    Deswegen gehts auch gleich los ;)
    Aufbruch aus dem Palast

    Medeia lächelte leicht, aber doch wieder nur höflich. "Aber natürlich darst Du mich so nennen!"


    Sie musterte ihn kurz, sich wohl fragend, ob er sich über sie lustig machte. Dann erwiderte sie auf seine Frage. "Nun, ich bin Praeposita Sacri Cubiculi. Ich bin als Dienerin der kaiserlichen Familie für ihr Wohl zuständig. Auch begeleite ich die Familie auf Reisen und sorge für eine angemessene Unterkunft. So wie jetzt bald. Die Kaiserin bricht nach Hispania auf und ich werde sie dorthin begleiten!" Sie sah ihn fragend an. "Aber das wußtest Du doch sicherlich schon, nicht wahr?"


    Sim-Off:

    Was jetzt SimOn auch der Fall sein wird...bin für einige Zeit auf Reisen, aber dann gehts weiter :)

    "Ja, nackt!" erwiderte Medeia schmunzelnd. Sie musterte Melanurus kurz taxierend und sah ihn schelmisch an. Dabei strich ihre Hand über seine Brust und zeichnete die Konturen seiner Muskeln wieder.


    "Ich denke, Du würdest bestimmt eine gute Figur bei den Spielen machen. Ich würde auf jeden Fall mein Geld auf Dich setzten." fügte sie lachend an und beugte sich vor, um ihm einen sachten Kuß zu geben. Sie streckte sich dann schließlich und seuftzte.


    "Ich muss aber langsam die wenigen Nachtstunden noch für den Schlaf nutzen. Leider ruft die Arbeit morgen wieder!" fügte Medeia bedauernd an. Sie räkelte sich im Bett und sah Melanurus an. "Du kannst gerne bleiben, wenn Du es darfst! Ansonsten muss ich Dich leider rauswerfen..." fügte sie mit einem bedauernden Tonfall hinzu.




    Sim-Off:

    Bin jetzt auch für einige Zeit SimOn auf Reisen...

    Nachdem Medeia jedoch niemanden ausmachen konnte und auch die Reise drängte und somit nicht lange Zeit für Sucherei war, zuckte sie nur kurz mit den Schultern.


    "Also gut, dann machen wir es alleine, Amatia!"


    Ohne zu zögern trat Medeia auf den Altar zu und zu der Opferschale. Sie reichte Amatia die Opfergaben, die sie mitgebracht hat, damit Amatia jene hielt. Medeia holte tief Luft, um sich erst mal zu sammeln.


    Sie hob den Blick zu der Statue des Gottes und sprach mit fester Stimme, damit der Gott sie auch noch, sollte er eigentlich mit Wichtigerem beschäftigt sein, noch wahrnehmen konnte- wenigstens als leises Flüstern. Sie sprach auch auf Griechisch, da sie annahm, dass dies auf größeres Wohlgefallen bei den anspruchsvollen Göttern fand.


    "Mercurius, Gott der Händler und der Gesegneten. Wir, zwei bescheidene Sterbliche, möchten Dich heute um Hilfe bitten. Mercurius, Du Schutzbegleiter der Reisende, wir möchten Dich um Deinen Schutz auf unserer langen Reise bitten!"


    Sie schwieg für einen Moment, damit die Worte auch nach oben getragen wurden.


    "Die Kaiserin bricht heute auf zu einer langen und gefahrvollen Reise. Wir, ihre Diener, werden sie begleiten. Wir bitten Dich, Mercurius, dass Du Deinen Schutz über die Kaiserin und ihr Gefolge in dieser gefahrvollen Zeit ausbreitest."


    Medeia nahm Amatia einen der Säcke ab und legte den Inhalt in die Opferschale. Es waren Opferkekse und Weihrauch.


    "Hüte die Kaiserin vor den Widrigkeiten des Wetters und der Gezeiten. Vor Steinschlägen im Gebirge und dem Unwetter auf dem Meer. Ich bitte Dich, spreche für uns bei Neptun vor, auf dass die Reise auf dem nun sturmgeplagten Mittelmeer ruhig sein möge."


    Sie nahm den nächsten Sack, ein großer Geldbeutel. "Mercurius, ich bitte Dich, schütze uns auf den Wegen des Landes vor marodierenden Banden, vor Wegelagerern und Gesindel. Aber auch vor Menschen, die der Kaiserin übel gesonnen sind. Lass uns unsere Ziele sicher und ohne Gefahr erreichen!"


    Sie legte den Beutel, der mit vielen aes signatum gefüllt war, laut klimpernd in die Schale und hoffte, dass dies von dem Gott gehört wurde.


    Sie neigte sich vor dem Altar und schwieg für einen Moment.

    Zusammen mit Amatia betrat Medeia den Tempel des Mercurius. Sie blieb einen Moment stehen, sah sich aufmerksam um und schritt dann weiter hinein.


    Ihr Blick irrte umher, ob sie zufälligerweise einen Priester ausmachen konnte. "Siehst Du einen Sacerdos?" fragte sie Amatia leise und verhalten.

    Medeia dachte einen Moment nach. "Wir sollten es nicht aufschieben mit dem Opfer. Gehen wir doch gleich in den Tempel des Merkurs. Auf dem Rückweg besorgen wir uns noch ein paar Schmuckstücke für die Schiffsreise."


    Sie stand auf. Sie nahm aus einer kleinen Kiste einige Silbermünzen, die sie in ein kleines Säckchen steckte und machte sich mit Amatia auf zum Merkurtempel.

    Und wieder wurden die Cubicularii durch die Flure und die Zimmer gescheucht. Denn es stand erneut eine wichtige Reise der kaiserlichen Familie bevor. Die Kaiserin plante im Winter nach Hispania und nach Germania zu reisen. Für Wochen und Monate galt es dieses Mal zu planen, so war doch eine Schiffsreise und eine Reise quer durch Gallien geplant.


    Deskret und heimlich wurden die Kisten in die Räume geschafft, wo alles für die Reise, fern von den Augen des Kaisers und seiner Familie, gepackt wurde. Zuerst wurden die Gegenstände eingepackt, mit denen die Unterkünfte der Kaiserin verziert und veredelt werden sollten, eigene Teppiche, Vorhänge und Silbergeschirr. Danach und erst nahe der Reise wurden auch die Gewänder und pelzverbrämten Umhänge der Kaiserin in den Reisekisten verstaut, die vorher in ein von außen behandeltes Leder eingepackt wurden, damit sie die Schiffsreise ohne Schaden überstanden.


    Medeia, die das Ganze beaufsichtigte, maß immer mal wieder die Zeit mit der Sanduhr und nickte jedes Mal ein Stück zufriedener. "Sehr gut! Ihr werdet immer besser!" sagte sie zu ihren Dienern und den Sklaven. Anscheinend hatte sie dieses Mal auch nicht sonderlich viel zu beanstanden. Ging man in jener Zeit durch die Flure der Privaträume, so sah man doch, dass die Diener etwas mehr rotierten, aber von Reisevorbereitungen konnte man nichts erkennen.

    Medeia lachte auf. "Vestalinnen? Nein, da fehlen mir ein paar Grundvorraussetzungen!" Sie zuckte dann leicht mit den Schultern und fing an ebenfalls zu Essen. "Ich weiß es noch nicht genau. Der Göttin, der ich gerne dienen wollte, ist hier kein Tempel geweiht!"


    Sinnierend nahm sie ein Fleischstück auf ihren Löffel und aß ihn. "Ja, die Gens Decima? Wieso nicht? Das ersteint mir auch eine gute Wahl zu sein!" meinte sie schließlich zu seinem Vorschlag.


    Neugierig hob dann Medeia den Kopf und musterte Castus. "Hast Du schon von den Gerüchten gehört? Anscheinend hat Messalinas Sohn den Kaiser töten wollen und Messalina wurde daraufhin ihre Bürgerrechte genommen. Kanntest Du Messalina gut?"

    "Du hast noch nie von den olympischen Spielen gehört?" Medeia lächelte leicht erstaunt, streckte die Hand nach dem Becher aus und nahm ihn entgegen.


    "Vor langer Zeit, es ist schon viele Menschenalter her, haben die Götter des Olympes diesen Wettkampf ausgefochten. Zeus, unser Göttervater, besiegte im Faustkampf Kronos. Apollon schlug im Rennen Hermes und Ares beim Faustkampf. Nach dem Vorbild dieses göttlichen Wettstreites veranstalteten die Hellenen seit je her die olympischen Spiele. Zu der Zeit der olympischen Spiele ruhen alle Kriege und Tausende von Menschen strömen zu diesen Wettkämpfen, an denen es jedem freien Mann möglich war teil zu nehmen."


    Medeia trank einen Schluck des Weines. "Vom Wettlauf, Scheibenwerfen, Faustkampf und Speerwurf, viele Wettkämpfe wurden dort vor den Augen der Zuschauer ausgetragen!" Sie lächelte verschmitzt. "Frauen dürfen nicht teilnehmen. Seit jedoch eine Frau bei den Wettkämpfen entlarvt wurden, mussten alle Teilnehmer die Kämpfe nackt austragen."

    Medeia hob den Blick als die Kaiserin sie ansprach und lächelte respektvoll.


    "Die Vorbereitungen sind im vollen Gange, meine Kaiserin. Gibt es einen besonderen Wunsch von Eurer Seite, verehrte Augusta?"

    Medeia nickte verstehend, als Constantius sie über die Postangelegenheit aufklärt.


    Als er dann ihren Namen nannte und nicht weiter sprach, sah Medeia ihn lächelnd und fragend an. "Gibt es etwas, wie ich Euch die Arbeit hier erleichtern kann?" fragte sie schließlich.

    Es dauerte nicht lange als Artoria Medeia davon erfuhr und sogleich zu den Gemächern der Augusta kam. Sie betrat mitsamt des Cubicularius, der einen Schritt hinter ihr stehen blieb, das Gemach der Augusta.


    Einige Schritte vor der Augusta machte Medeia einen tiefen Knicks und neigte ehrerbietig den Kopf. "Verehrte Augusta! Ihr habt mich rufen lassen?" sprach Medeia die Kaiserin mit fester, aber ruhiger Stimme an.

    Medeia setze sich nach Constantius Einladung. Sie strich ihr moosgrünes Gewand glatt und erwiderte auf seine Frage: "Ja, ich wollte Dich natürlich im Namen der Dienerschaft im Palast begrüßen. Und auch den neuen Magister Memoriae einmal persönlich kennen lernen!" Sie lächelte ihn freundlich und offen an.


    Dann nickte sie leicht. "Aber ich hab in der Tat auch eine Frage zu Deiner Arbeit. Als ich hier anfing, gab es noch niemanden, der Deinen Posten besetzt hielt. Wie sieht das mit der Post für die Dienerschaft aus? Wird sie ebenfalls über Deinen Tisch gehen? Und können wir auch über Dich unsere Post versenden oder geht das über den Cursus Publicus?" Sie verstummte bei den vielen Fragen und sah ihn fragend an.


    Erst dann schien sie seinen verträumten Blick wahrzunehmen. Auf ihrem Gesicht erschien wieder ein Lächeln, wenn es auch verändert aussah. Viel wärmer, als das anfängliche höfliche Lächeln, wobei kleine Grübchen auf ihren Wangen entstanden und ihre Augen ebenso das Lächeln wiederspiegelten.

    "Gladiatorenkämpfe!" Medeia rümpfte die Nase. Sie schien davon nicht sonderlich begeistert zu sein und das merkte man ihrem Gesichtsausdruck auch an.


    "In dieser Hinsicht bin ich zu unrömisch, um solche 'Vergnügungen' zu schätzen!" Ihr letztes Wort war mit leichter Ironie vorgebracht. "Die olympischen Spiele sind viel interessanter und aufregender. Auch enden sie meistens nicht mit dem Tod so vieler Männer!"


    Sie rollte sich auf die Seite und musterte Melanurus verschmitzt. "Ich denke auch, dass Du eine viel bessere Figur bei den griechischen Spielen als bei den römischen Kämpfen machen würdest." Sie griff nach dem Becher, musterte bedauernd den Becherboden und stellte ihn achtlos zurück. "Gibt es in Deiner Heimat auch Gladiatorenkämpfe?"

    Die Tür öffnete sich und Artoria Medeia betrat den Raum. Sie lächelte Constantius freundlich an und trat auf seinen Schreibtisch zu.


    "Salve, Marcus Claudius Constantius! Ich bin die Praeposita Sacri Cubiculi, Artoria Medeia!" Sie lächelte und reichte ihm zur Begrüßung ihre Hand. "Ein Cubicularius hat mir erzählt, dass das Büro des Magister Memoriae wieder besetzt ist!"


    Sie sah ihn für einen Moment sinnierend an, dann schien es ihr wieder einzufallen. "Wir sind uns schon kurz im Büro des Magister Officiorum begegnet, nicht wahr?"