Beiträge von Quintus Octavius Varus

    Ich kam noch grade rechtzeitig vom Trainung mit Marius zum Antreten. Es herrschte unter den Legionären große Aufregung. Hier und da hörte man eine "Scheißhausparole", warum man hier steht. Alle waren gespannt und blickten den PP neugierig an.


    Zitat

    Es ist mir eine traurige Pflicht Euch mitzuteilen, dass der LAPP ins Elysium gegangen ist. Die Umstände sind nicht bekannt.
    Das Kommando über die Legio II führt bis auf weiteres der Stab unter Leitung von Gaius Octavius Victor.
    Ein neuer Legatus Augusti pro Praetore und Legatus Legionis der LEGIO II GERMANICA wird in Kürze entsand.


    Nach seinen Worten herrschte Totenstille.
    Ich habe den LAPP nicht kennengelernt, aber ich habe schon viel von ihm gehört. Nicht zu letzt war dies für mich auch ein Grund gewesen zur Legio II zu gehen. Ich fühlte mich schwer getroffen und spührte, dass jetzt neue Zeiten anbrechen werden.

    Sorgfältig hörte ich mir die Ausführungen und Erklärungen von Marius an. In den weiteren Waffengängen bemühte ich mich redliche die Ratschläge auch in die Tat umzusetzten, damit mich Marius nicht mehr unter Kontrolle hat. :D


    "Du kannst gut erklären Marius. Bestimmt wirst du mal ein guter Ausbilder, wenn hier zukünftig wieder neue Probati stehen und Legionäre werden wollen."


    Ich musste mir eingestehen, auch wenn mir Marius ein wenig suspekt war, so scheint doch hinter der Fassade ein passabeler Kamerad zu stecken. =)

    Es war ja klar, dass ich das militärische Fechten noch von der Pike auf lernen musste. Dennoch kamen mir meine vielen Lektionen von daheim zu Gute. Immerhin wusste ich ja, wo das gefährliche Ende von einem gladius ist. :D


    "Danke Marius, Ich habe verstanden. Nicht nur die fechterische Lektion. Fechten lernt man nur durch Feschten. "
    "Auf ein neues Marius!" :schwert:


    Mit Marius als Lehrer machte ich mich auf eine neues daran ihn zu attackieren. Diesmal wirbelte ich mit dem gladius nicht durch die Luft, sondern führte es mehr wie eine Stichwaffe. Viele Angriffe und manche Treffer später sah dann mein Kampfstil fast so aus, wie eines Legionärs würdig.

    Tja, leider hatte Marius da Recht gehabt und ich spürte einen überaus heftiegen Stoß in meiner linken Seite.
    Aber dafür trainiert man ja auch. Lieber einen Hieb von einem Kameraden einstecken als von einem Barbaren. ;)
    Doch nun überlegte ich mir, wie ich auch einen Treffer landen könnte.


    Wieder machte ich den Ausfallschritt, doch diesmal achtete ich besser auf meine Deckung.
    Doch anstatt auf einen Angriff von Marius zu warten ergriff ich die Initiative und begann mit meinem Gladius eine Attackeserie.
    Wild wirbelte mein Gladius umher, versuchte durch Marius gute Paraden durchzukommen, schlug Finten bis ich endlich sein Gladius umgehen konnte und stieß mit einem Ausfall auf sein linkes Bein.
    Kaum hatte ich den Treffer, den ich nur andeutete, da es sich um eine Übung handelte, gelandet begab ich mich zurück in die Ausgangsposition.


    "Wie du siehst Marius kann ich auch treffen." :schwert:

    Ich brauchte nicht lange suchen, da kam schon Marius auf mich zu und forderte mich zum Kampf heraus.
    An seiner Aggressivität konnte ich schon erkennen, dass er was im Schilde führte.


    "Gerne Marius. Ich denke, ich kann von einem kampferfahrenen Kameraden eine Menge lernen."


    Mit einem Ausfallschritt, wie er vom Optio gezeigt wurde, nahm ich Aufstellung und erwartete den ersten Angriff.


    "Na komm Marius. Ich bin bereit." :schwert:

    Wie befohlen begann ich zunächst meine 20 Runden zu laufen und merkte wie sich langsam aber sicher sowas wie Kondition bei mir aufbaute.
    Nach der üblichen "Aufwärmphase" ging ich zu einem der kampferfahrenen Legionäre um mit ihm zu üben. Zwar wurde ich schon im Fechten daheim unterrichtet, aber das ist doch kein Vergleich zur Legion.


    Während der gesamten Übung schaute ich beneidend auf Optio Hadrianus Subdolus. Es hieß, dass er in der Legionsreiterei dient. Genau dort, wo ich auch hin will.
    Mir fiel sofort der schöne Rappe auf, auf dem der Optio saß. Ein prächtiges Tier, stramme Waden, glänzendes Fell. Das lässt auf eine vorbildliche Versorgung schließen.


    Ob man ihn wohl fragen könnte, wie man sich für die Reiterei qualifiziert?, dachte ich.

    Endlich lag ein anstrengender Tag mit vielen (zu vielen) Runden laufen und vielem Pilumschleudern hinter Varus. Mit letzter Kraft bereitete er seine Ausrüstung nach und verstaute sie anschließend.
    Nachdem alles erledigt war ließ er sich auf sein Nachtlager fallen.
    An die anderen Probati gerichtet fragte er:
    "Meint ihr, die lassen uns hier auch mal raus? Habe gehört, dass es hier in der Nähe eine nette Taverne geben soll. Habe schon ein wenig Lust auf Würfeln und eine Schale Wein. Wer wäre mit dabei?"

    Varus stand wie seine Kameraden in Reih und Glied und wartete auf Raeticus Wurf.
    Mal schauen, ob er so werfen wie er rennen kann dachte Varus.
    Während alle auf Raeticus Wurf gespannt warteten, merkte Varus wie Marius geistesabwesend im Sand mit seinem Pilum Kreise zog. Mit der Ahnung, dass das Ärger gibt, wenn der Optio es bemerkt und dass bestimmt alle die Strafe auslöffeln müssten, versuchte Varus Marius wieder in das Diesseits zu holen
    Ähm *räusper*

    Die 20 Runden war für Varus im Bereich des Möglichen. Erschöpft kam er im Mittelfeld dann schließlich ans Ziel.
    Als er das Gespräch zwischen dem Optio und Raeticus hörte, traute er seinen Ohren nicht. Aber ein guter Soldat befolgt alle Befehle ohne zu fragen wieso und warum und so lief Varus auch noch die weiteren 40 Runden.
    "Oh Mann, jetzt weiß ich wirklich, warum ich zur Reiterei will.", dachte sich Varus. Und da hatte er noch 39 Runden vor sich. :(

    Varus überlegt kurz und gab dann dem Optio Antwort.
    "Diese Frage ist nicht eindeutig zu beantworten, da wir und die Barbarenvölker des Osten eine ganz andere Taktik anwenden. Die Taktik Roms hat als Ziel eine Feldschlacht. In der Feldschlacht ist die Infanterie die Königin der Waffen. Sie führt mit Masse den Kampf. Reiterangriffe können zwar dem Gegner des Todesstoß versetzen, aber nur wenn die Infanterie die Schlacht bis zu diesem Moment geführt hat.
    Die Reitervölker des Ostens haben eine Feldschlacht als Ziel. Ihre Taktik ist eine zuschlagen-und-wegreiten Taktik. Da eignen sich berittene Bogenschützen hervorragend für. Mit einer solchen Taktik kann man einem Feind zwar Verluste zufügen und vielleicht auch mürbe machen, aber man kann keine Entscheidung herbeiführen, wie es in einer Feldschlacht möglich wäre.
    Wie man sieht unterscheiden sich die Taktiken unser Legion von der der Barbaren gehörig. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es zweckmäßig wäre gegen ein solches Reitervolk auch vermehrt die Reiterei einzusetzten, aus dem einfachen Grund, dass die Reiterei schneller ist. Wie erwähnt, diese Völker wollen keine Feldschlacht und das sie beriten sind, ist es schwierig sie mit Fußtruppen in einen Kampf zu verwickeln. Möglicherweise wäre es dort angebracht einen Schwerpunkt auf die Legionsreiterei zu legen.
    Was den Einsatz der Reiterei in einer Feldschlacht angeht, so muss man sich des geringen Schutzes der Reiter und des Pferdes bewusst sein. Wäre es möglich beide besser zu schützen und könne man sie in einer geordneten Formation angreifen lassen, so könnte man vielleicht auch Sturmangriffe durchführen. Als Bogenschütze brauchen wir unsere Reiterei nicht unbedingt ausrüsten. Als Plänkler vor einer Schlacht haben wir die Velites und das ist vollkommen ausreichend.
    Letztlich kann man sagen, dass man gegen ein Reitervolk das taktische Gewicht tatsächlich mehr auf die Reiterei legen sollte. Doch für eine Feldschlacht halte ich dies nicht für notwendig."

    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Nunja immerhin etwas. Varus da du ja gerne zur Reiterei willst, wirst du sicherlich einiges ergänzen können oder? Gerade was die taktische Komponente angeht!"


    "Jawohl Optio, das kann ich. Die Reiterei hat im Grunde vier Aufgaben, vom Kampf abgesehen. Dies sind:
    1. Verbindung zwischen den Einheiten halten
    2. Aufklärung und Fühlung zum Feind herstellen
    3. Flankenschutz beim Marsch
    4. Fouragieren


    Im Kampf hat die Reiterei ebenfalls die Aufgabe die Flanke zu schützen. Sie wird aber auch sehr häufig hinter den Fußtruppen aufgestellt. Zum Einsatz kommt die Reiterei um einen Flankenangrif durchzuführen und somit den Feind zu zerschlagen. Ferner hat sie die Aufgabe einen flüchtenden Feind gänzlich zu vernichten.
    Der große Vorteil der Reiterei ist ihre hohe Beweglichkeit und damit Flexibiltät. Es ist dem Kommandeur möglich seinen Schwerpunkt rach zu verlagern und durch einen geschickten Reiterangriff eine Entscheidung herbeizuführen. Jedoch muss man sich auch des Nachteils der Reiterei bewusst sein. Dies ist der schwache Schutz. Im Gegensatz zu den Fußtruppen ist der Reiter und insbesondere sein Pferd nur schwach gepanzert. Daher können sie keinen Frontalangriff durchführen.


    Letztlich kann man sagen, dass der taktische Einsatz der Reiterei auf ihrem Vorteil der Beweglichkeit, weniger auf Kampfkraft, basiert.

    Zitat

    Er bekam ein NIcken zurück und ohne ein weiteres Wort wandte er sich dem Nächsten Probatus zu. Das war Varus und er untersuchte die Ausrüstung mehr als penibel.
    "So so, die Ausrüstung ist ja schon ganz gut, aber was ist dass da auf Deinem Lager? Sehe ich Falten in der Decke?"


    Varus sah die kleine Falte, die ihm beim Bettenbau nicht aufgefallen war.
    Der Centurio hat ja Augen wie ein Falke, dachte Varus


    "Verzeiht, ich mache sie sofort weg. Das kommt nicht mehr vor."

    Am frühen Morgen, die Inspektion in den Quartieren war grade erst vorbei, betrat Varus die scholae. Als er seinen Optio sah grüßte er militärisch zackig.


    "Salve Optio Terentius Cyprianus. Probatus Octavius Varus meldet sich zum Unterricht."


    Er setzte sich nach vorne in die erste Reihe und war gespannt, welche Themen heute vermittelt werden würden.

    Kaum hatte der Primus Pilus zur Inspektion gerufen, da stand Varus auch schon neben seiner kleinen Liege. Die gesamte Ausrüstung hatte er zuvor lange und ausgiebig gereinigt. Alle kleinen Scharniere waren gut geölt, das gladius blitzte und die tunica war sauber gefaltet.
    Auf Befehl nahm Varus Haltung an; die Inspektion konnte beginnen.

    Ein langer Tag, voll gestopft mit Theorie, geht nun endlich dem Ende entgegen. Varus verstaut noch die letzten Teile seiner Ausrüstung, legt sich die Uniform für den nächsten Tag bereit und schaut sich im Quartier noch einmal um.
    Fast zeitgleich mit ihm ist auch Seculus in die Legion eingetreten. Beide haben sich heute viel theoretisches Wissen in den Kopf stecken lassen.


    "He Seculus, meinst du morgen wird auch noch so ein langer Tag lauter Theorie? Ich kann es kaum noch erwarten bis wir das exerzieren anfangen werden.
    Was meinst du?"

    "Jawohl Optio, das ist richtig. Ich will zur Legionsreiterei.", antwortete Varus wahrheitsgemäß.


    Sim-Off:

    SimOn wurde ich ernannt, Rekrutierung abgeschlossen, Schwur geleistet und Ausrüstung empfangen.