Beiträge von Apollonius von Samothrake

    Wiedereinfindung, Neufindung und ein Tag der Muse war das für Apollonius. Eigentlich hatte er sich nur die Stadt anschauen wollen, doch unvermittelt war er mitten in den Trubel des Stadtfestes gekommen. Erstaunt, ihm war der Anlass nicht bekannt, ging er langsam an den vielen Marktständen vorbei. Interessiert blieb er bei der ein oder anderen germanischen Kuriosität stehen und betrachtete sich ihre "Kultur". Von Kultur würde Apollonius sicherlich selber nicht sprechen, denn außer der Griechischen gab es bekanntlicherweise keine- so seine Meinung. Trotzdem musterte er besonders exotisches Zierat. Hinter ihm stand einer seiner kleinen Sklavenbande, Marcus. Marcus sollte ihm ein wenig den Rücken freihalten und darauf hinweisen, wenn jemand von Rang erschien. Marcus hatte schließlich auch die letzten Monate hier in Mogonitacum verbracht, so kannte er sich ganz gut aus.


    "Age!" Apollonius wandte sich um als er den Ausruf hörte und sah in Richtung des Menschenauflaufes um das Opfer. Er trat etwas näher und konnte gerade noch das spritzende Blut sehen. Mit gerunzelter Stirn versuchte er über die Schulter eines großen Germanen hinweg zu spähen und sah dann seitlich an ihm vorbei. Aber es waren einfach schon zu viele Menschen dort. So gab es Apollonius wieder schnell auf. "Hast Du Dich ein wenig informiert über die Stadt, Lucius?" Der Sklave rollte mit den Augen und seufzte leidig. "Marcus, Herr! Ja, das habe ich, Herr!" Apollonius blinzelte, nickte abwesend und hatte die kleine Korrektur gar nicht wirklich wahr genommen. "Hast Du Dich auch über mögliche Gelehrte schlau gemacht?" Marcus nickte erneut. "Ja, Herr, aber so viele gibt es hier wohl nicht." Apollonius zwirbelte sich am Bart und fühlte sich erneut über die Kulturlosigkeit aller Nichtgriechen bestätigt.

    Innerlich verzweifelte Apollonius wieder mal über sein schlechtes Gedächtnis. Wer war es noch mal gewesen, den er unterrichtet hatte? Waren es nicht sogar zwei Iulier gewesen? Doch, doch! Eigentlich ziemlich sicher. Apollonius schwenkte nachdenklich den Becher mit dem Wein in seiner Hand. „Ich glaube, es war ein Iulier aus der IX und einer aus der III...oder ist das hier die II?“ Also diese komischen Bezeichnungen der Legionen hatte Apollonius noch nie verstanden. Genauso wie mit den Rängen. Als Grieche hatte er vielleicht auch wenig Muse sich doch so sehr mit römischen Machtstrukturen zu beschäftigen. Aber wenn man ein gewisses Alter erreicht hatte, war das vielleicht nicht mehr notwendig. So befand das Apollonius schon seit vielen, vielen Jahren.


    Grübelnd dachte Apollonius über Italia nach. Wann war es gewesen, dass er dort einem Mann den Tod gebracht hatte? Nein, das war noch länger her und nicht bei der letzten Reise gewesen. „Es war doch eine beschauliche Reise. Die meiste Zeit habe ich im Süden Italias verbracht. Während mein Sklave sich um den Bau der Villen gekümmert hat, habe ich mir die Region um den Vesuv genauer anschauen können, von Baiae bis Misenum, von Capri bis Sicilia. Das Klima ist dort herrlich, mild und nicht zu feucht. Frei von den ekelhaften Miasmen des Sumpfes um Rom. Es ist kein Wunder, dass die Menschen dort wenig krank sind. So schienen sie mir zumindest!“


    Apollonius lächelte dünn, wahrlich ein Zeichen darüber wie sehr ihm der Landstrich dort gefiel. Und dann all die naturphilosophischen Beobachtungen, die man dort machen konnte. „Ich konnte einige interessante Exemplare von Eidechsen dort sammeln und sogar eine Gottesanbeterin hatte sich dort hin verirrt. Das erstaunt mich immer noch sehr. Aber vielleicht ist ein Nest durch ein ägyptisches Schiff dort hingekommen. Ich konnte sie zumindest mitnehmen.“ Ob es der noch gut ging? Apollonius hatte noch keine Zeit gehabt, all die Körbe durchgehen zu können. „Ich habe mir dort auf der Insel auch ein schönes Stück Land erworben. Wenn ich eines Tages zu alt bin, noch ein Skalpell halten zu können oder wenn ich wirr rede, werde ich mich vielleicht dorthin zurück ziehen können!“ Apollonius kratzte sich am Bart und zwirbelte ihn. Ob das wohl bald schon war? Seine Hand war auch nicht mehr so ruhig wie früher.

    Der Medicus sah sich abwesend in dem Officium um, als Meridius den Wein holen ging. Das Stechen in seiner Seite war immer noch sehr unangenehm, aber seitdem er saß wurde es Stück für Stück besser. Höflich und dankbar nickend, nahm Apollonius den Weinbecher entgegen und trank einen Schluck davon. Das stand sowieso immer auf seinem Diätplan. Auch wenn er ihn vielleicht mal überdenken sollte, scheinbar war sein Blut im Überschuss. Vielleicht doch lieber ein kleiner Aderlass? Das tat immer mal wieder gut. „Das freut mich natürlich.“ Apollonius lauschte den Worten seines Patrons. „Baustellen? Ah....unter uns, Patron. Ich bin kein guter Architekt. Ich bin nun mal Medicus. Aber mein Sklave Phokas ist ein hervorragender Architectus. Ich könnte ihn damit beauftragen!“ Das war wohl das erste Mal, dass Apollonius diese Tatsache laut aussprach. Aber irgendwie würde er sich unwohl fühlen, wenn sein Patron glaubte er wäre ein so herausragender Baumeister. Er fühlte sich auf dem Gebiet eher wie ein etwas gebildeterer Laie.


    Bei der Absage wegen der Forschungsreise wirkte Apollonius nicht sonderlich enttäuscht. Im Gegenteil, nach dem vielen Reisen in letzter Zeit und seiner angeschlagenen Konstitution würde er sich im Moment gar nicht in der Lage fühlen durch rauhes und wildes Land zu reisen. „Im Winter wäre das in der Tat nur unangenehm. Ist der Iulier noch Medicus bei der Legio II? Ich glaube, ich habe ihn unterrichtet damals...“ Apollonius könnte jedoch nicht mehr genau sagen, welcher Iulier das war und wie der Name lautete. Aber dass er Soldat in Germania war, blieb ihm noch im Gedächtnis haften.

    Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    ....


    "Bitte nimm doch Platz."


    Ob seine Eidechsen schon reingebracht worden waren? Aus irgendeinem Grund war Apollonius kurz besorgt. Schließlich waren ihm einige Tiere unterwegs gestorben. Leider. Dabei hatte er sie mit so großer Sorgfalt und Mühe gesammelt. Apollonius nickte, schon wieder etwas zerstreut und nahm Platz. Ein Stechen zog durch seine Seite. Das hatte er in letzter Zeit immer öfters. So ächzte er leise. „Ja, alles abgeschlossen. Ich habe auch etwaige Folgeaufträge, wie ein Tempel in Ostia, sofort abgeschmettert. Schließlich bin ich kein Architekt und habe nicht vor den Rest meiner Tage auf Baustellen zu verbringen! Meine eigentliche Berufung, die Kunst der Medizin, wird wieder mein primäres Ziel sein.“


    Was ihn hier her führte? Apollonius grübelte und zwirbelte sich den Bart. Ja, hatten er und sein Patron nicht abgemacht, dass er danach wieder her kommt? Aber Apollonius erinnerte sich oft nicht mal an die Gespräche vom Vortag. Wie sollte er sich an die von vor einigen Monaten entsinnen? Einen Moment der Aufmerksamkeit hatte Apollonius dann doch und er betrachtete Meridius. „Ich sehe schon, der Sommer muss Dir gut getan haben. Du siehst nicht mehr so blass aus, Patron. Nun, weswegen ich hier bin? Ähm...“ Apollonius wirkte dann wieder etwas konfus. „Hatten wir damals nicht eine Abmachung getroffen? Oder verwechsele ich da wieder etwas?“



    Ein kontrollierender Blick an sich herunter, ja kein Strassenstaub auf der Kleidung, aber auch kein Schlamm. Apollonius dreht sich zu Phokas um. Eigentlich mußte dieser ihn nicht begleiten, nein! "Geh schon mal zu den anderen Sklaven, Phokas." Der ältere Sklave sah Apollonius stumm an, wandte sich dann ab und verschwand über den Gang weg. Ruhig wartete Apollonius bis er das 'Jetzt, bitte!' vernahm. Ohne zu zögern öffnete Apollonius die Tür und trat hinein. Leise schloß er sie hinter sich wieder und trat auf den Legatus zu. Höflich und so freundlich, wie Apollonius wirken konnte, grüßte er Meridius.


    "Salve, Patron!"

    "Ja, vielen Dank, junger Mann!" Apollonius nickte einem Sklaven zu, der ihn bis zum Officium führte. Denn der linke Weg vom Eingang war definitiv der Falsche gewesen. Eine halbe Stunde war Apollonius durch leere Gänge geirrt, immer wieder (von ihm unbemerkt) an selben Wegkreuzugenen vorbeigekommen. Schließlich war Apollonius in der großen Küche gelandet. Immerhin konnte er, und sein Sklave Phokas, sich dort eine Weile ausruhen und sich stärken, ehe die Suche weiter ging. Aber dieses Mal bemühte sich Apollonius um einen Führer und konnte einen Sklaven aquirieren, der ihn schließlich zur Tür des Legaten brachte. Erleichtert seufzte Apollonius auf, zog sein griechisches Gewand zurück, zwirbelte seinen Bart noch mal richtig und holte tief Luft. Dann klopfte er kräftig an der Tür.

    Kannte er den Weg? Apollonius war sich da nicht mehr wirklich so sicher. Es war einfach schon zu lange her, dass er diese Gänge belaufen hatte. Und damals hatte er seine Gedanken sowieso ganz woanders gehabt. Wie jetzt auch. Zerstreut nickte Apollonius. "Ja, danke!" Dann trat er an dem Wachhabenden vorbei. Gemächlichen Schrittes betrat er die Regia und fing an, sich den Weg zum Officium zu suchen. Musste er nach links oder nach rechts gehen, waren da nicht Stufen gewesen? Grüblerisch wandte er sich nach links. Irgendwo würde das sicherlich hin führen.

    Alpen-Mogontiacum- die letzte Etappe war geschafft. Und ebenso geschafft war der ältliche Medicus. Reisen war einfach nicht mehr gut für ihn und das kühle und regnerische Klima in den letzten Wochen zog ihm ordentlich in den Knochen. Man, und schon gar nicht Apolllonius, wurde nun mal nicht jünger. Der Wagen mit seinem Sklaven Phokas und seinem Gehilfen Brutus polterten über die Straßen von Mogontiacum und auf die Regia zu. Der Medicus döste vor sich hin, wie er es schon seit dem Morgen machte. Erst als der Wagen ruckend anhielt, schreckte Apollonius aus seinem Dämmerschlaf auf. Verwirrt sah er sich um, fröstelte etwas bei dem Nieselregen und raffte sein griechisches Gewand, was eindeutig nicht Germania tauglich war. Seufzend stieg er vom Wagen. Brutus lenkte den Wagen weiter, Phokas folgte jedoch seinem Herren. Erstaunlicherweise hatten beide in letzter Zeit weniger gestritten, mehr miteinander geredet hatten sie jedoch nicht. Schweigend ging Apollonius auf die Wache zu. "Salve, ich bin Apollonius von Samothrake. Ich möchte gerne hinein. Zum Einen müsste ich noch eine Unterkunft in der Regia haben, zum Anderen möchte ich gerne meinen Patron, Decimus Meridius, sprechen."

    Misenum- Ostia, Ostia- Rom, Rom- Alpen, Alpen- Mongotiacum. So war Apollonius Reise geplant. Ein unsicherer und gefährlicher Weg. Doch erstmal wollte sich Apollonius mit dem Schiff aufmachen. Schnell hatte er in Misenos Laube alles zusammen gepackt, war noch mal hastig beim Magistrat vorbeigegangen und dann schleunigst zum Hafen gerannt. Dummerweise war er erst bis zum Militärhafen gealufen, bis er seinen Irrtum bemerkt hatte. So rannte er nun mit fliegender Robe, Kisten, Käfigen, Pergamenten, Gesteinsproben und seinen Sklaven auf das Schiff zu. Gerade wollten die auf dem Schiff schon das Brett wegziehen und die Taue lösen. "Haaalt! Wartet!" Apollonius Stimme halte über den Steg. Einige Matrosen betrachteten ihn verwundert, ließen die Planke jedoch wieder zurückfallen. Schwer atmend kam Apollonius beim Schiff an und erklomm den wackeligen Weg auf das Deck. "Hermes sei Dank! Habt Dank, gute Männer. Phokas, jezt spute Dich ein wenig." Apollonius Sachen wurden dann auch noch unter Deck verstaut und der Medicus ging an den Bug nach vorne. Das Schiff legte ab und so verließen die Griechen die italische Stadt an der Bucht des Vesuvs. Außerhalb des Hafenbeckens wurden Segel gesetzt und das kleine Schiff verschwand schnell hinter dem Horizont.

    Apollonius Gesicht erhellte sich. Immerhin würde der ältliche Medicus und sein Sklave Phokas nicht allzulange warten müssen. Kannte er dem Mann, der ihm da entgegen kam? Apollonius krazte sich am Bart, zwirbelte seine Bartspitze und grübelte. Kopfschüttelnd verneinte er seine Gedanken. "Salve, wir kennen uns noch nicht?! Mein Name ist Apollonius von Samothrake. Aelius Callidus ist nicht zufällig hier? Nun ja, es geht darum, dass die Villen nun fertig sind und ich plane heute noch mit dem Schiff abzureisen. Das Geld für die Stadt, welches mir von den Käufern zugesandt wurde, habe ich schon der Kasse der Stadt zukommen lassen, abzüglich der üblichen Unkosten natürlich. Ja, von meiner Seite war es das nun." Apollonius verschränkte die Arme hinter dem Rücken und sah Corvinus musternd an.


    Edit: Doch er ließ dem Magistrat gar nicht viel Zeit, statt dessen zog er einige Schriftrollen hervor. "So, hier sind die Pläne für die einzelnen Villen und jeweils dazu eine Auflistung der Ausgaben, Kosten, meinen Spesen und auch die Berechnungen der Preise." Apollonius drückte alles Corvinus in die Hand. "Ich muss mich jedoch jetzt sputen. Mein Schiff geht bald. Viel Vergnügen mit den Villen. Vale!" Apollonius drehte sich um, winkte Phokas ihm zu folgen und stolzierte schnell nach draußen. Das nächste Schiff würde erst wieder in zwei Wochen gehen und dieses wollte Apollonius auf keinen Fall verpassen.


    Sim-Off:

    Muss weg...wie angekündigt! Sorry :(

    Phokas im Schlepptaum marschierte Apollonius die Treppen zur Curia hinauf und durch die Gänge. Es war nun schon viele, viele Monate her, dass er das erste und letzte Mal hier in der Curia gewesen war. Also hatte er keine Ahnung, wem er bald gegenüber stehen würde und was dieser vom Bauprojekt wußte. Doch insgesamt kam er recht gut gelaunt herein, denn die Bauarbeiten waren fertig und Apollonius wollte in Bälde wieder nach Germania abreisen. Seine Medicustasche um die Schulter, sein griechisches Gewand dem Wetter angepasst, trat er zur Tür des Scribas und klopfte. Er trat hinein und wandte sich dem Mann zu, der ihn zum nächsten Magistrat oder zum Duumvir führen sollte. Doch der Platz war leer und Apollonius somit aus dem Konzept gebracht. Suchend sah sich der Medicus um und spähte durch eine halbgeschlossene Tür. "Salve, jemand hier?"

    „Und hoch, und hoch!“ Die Stimme von Phokas drang durch das Untergeholz bis zu Apollonius. Neugierig von dem Lärm angezogen, trat er auf eine der hintersten Villen zu. Laut des Planes war sie für das Senatorenpaar Vincius Hungaricus und Tiberia Livia. Apollonius hatte Phokas besondere Sorgfalt beim Bau eingeschärft. Immerhin würde die Senatorin ihn wieder erkennen und könnte ihn beschimpfen, wenn sie ihn mal per Zufall traf. (Nicht dass Apollonius glauben würde, sie täte das auch.) „Und hoch...“ Mehrere Sklaven waren dabei eine Hebemaschine aufzustellen. Mehrere Balken wurden dazu aufgerichtet und von einem flinken Sklaven oben mit einem Bolzen verbunden. Die Balken wurden gespreizt aufgestellt und schließlich band man oben einen Flaschenzugklobe (Schere) hinein. Apollonius würde dies wohl eher einen Rechamus nennen. Über zwei Rollen, die ebenso hineingeflochten wurden, wurde ein Seil gebreitet und fertig war die Hebemaschine. Und sie war auch wirklich notwendig. Denn die Mauern standen schon und die Säulen, verschiedenster Säulenart, waren hochgezogen worden. Nun galt es die Dächer zu bauen, das Balkenkonstrukt zu erstellen, die Ziegelarbeiten am Dach zu beginnen und schlussendlich das Dach zu decken.


    Und in der darauf folgenden Zeit wurde dies auch getan. Es war wahrlich keine leichte Arbeit, außer für Apollonius, der nicht wie die Sklaven Steine schleppen musste, den Mörtel anmischen oder die Lasten hochziehen mussten. Die Villen waren jetzt schon gut zu erkennen. Besonders als die Arbeit an den Dächern wuchs und immer mehr sich dem Abschluss näherten. Als dann die Villen mit Mauerwerk, Dach und Dachdeckung standen, war die Arbeit jedoch noch nicht getan. Die Mauern wurden nun mit einer Gipsmischung verputzt, die vielen Ausschmückungen wurden grundiert und die ersten Marmorblöcke hinein gebracht. Die Innendekoration begann nun vollends und die Böden erhielten ihr späteres Aussehen, Marmorn, mal weiß, dann rot oder grau, gemußert, einfarbig oder mit Mosaiken...je nachdem wie sich die Käufer entschieden hatten. Die Wände wurden bemalt mit diversen Motiven, die meisten aus Ovid. Bis auf bei einer Villa, die einen griechischen Anstrich bekam und weniger an eine römische Villa, sondern an eine sehr vornehme griechische Villa erinnerte. Die Ornamente an den Säulen wurden bemalt und mit Goldblatt verziert. Als die ganzen Arbeiten fertig waren, wurden auch noch die Gärten, drum herum und in den Villen, geglättet. Die Anpflanzungen, sonstige Nebengebäude und alles andere wurde den Käufern überlassen.


    Viele, viele Monate war es nun schon her als das Bauprojekt noch in seinen Kinderfüßen steckte. Doch jetzt waren die Villen gebaut und die Halbinsel von Misenum schien nun der Natur entrissen zu sein. Doch noch standen die Villen leer, die Erde drum herum war nackt und die zuführenden Wasserleitungen leer. Hier würde erst noch das Leben einziehen und erst dann wäre der Sieg über die Natur vollends. Die Sklaven packten alle Baumaterialien ein, die Wägen rollten, über die nun befestigten Wege, wieder in Richtung Stadt und Ruhe kehrte auf dem ehemaligen Baugelände ein. Einige Vögel fanden ihren Weg auf die Dächer der Villen und fingen wieder an zu zwitschern. Die Grillen zirpten und das Meer rauschte in der Ferne.

    Und wieder wurde gegraben, denn aus den Bereichen der Latrinen, mussten noch Kanäle ins Erdreich getrieben werden. Schließlich sollten die Ausscheidungen, Abfälle und andere Abartigkeiten von den Villen wegkommen und nicht in einer Sickergrube verschwinden. Ein solcher Inhalt könnte sich im Sommer bei der südlichen Hitze durchaus zu unangenehmen Gerüchen entwickeln und zu schlechten Miasmen führen. Diese könnten in die Villa ziehen und mit ihren schädlichen Dünsten die Bewohner und auch die Sklaven krank machen. Die Kanäle wurden über den ganzen Hügel gezogen und auf die Seite, wo wegen dem unbebaubaren Gelände keine Villen stehen würden. Dort würde das Abwasser in das Meer fließen. So würden die Besitzer der Villen auf der anderen Seite im Meer mit den doch eher widerlichen Dingen nicht belästigt werden. Die Kanäle wurden mit römischen Beton ausgegossen und sorgfältig an der Seite mit Ziegelsteinen befestigt. So würden die Kanäle für einige Zeit halten und mit abschüssigen Winkel, immer wieder mit goldenen Schnitten berechnet, ausgerichtet. So würde da Abwasser gut abließen können. Diese Methode wurde schon seit Jahrhunderten gebaut, sogar seit mehr als tausend Jahren. Apollonius kannte dieses Prinzip sogar aus seiner Heimat, Kreta, wo die Paläste der Minoer alle solche Kanäle hatten.


    Währenddessen ging es mit den Mauern weiter. Die Villen wuchsen und wuchsen. Die ersten Säulen wurden hochgezogen. Abwechselnd zwischen der ionischen, dorischen und korinthischen Bauweise. Wobei Apollonius und Phokas, die doch filigraneren korinthischen Säulen vorzogen, deren Kapitell mit feinen Blättern verziert werden würden und auch wurden. Schon konnte man die verschiedenen Räume, die Innenhöfe, die Gärten, die Badeanlagen und auch die Schlafzimmer erkennen. Jeder Raum wurde entsprechend der Lebenszwecke ausgerichtet. Die Schlafzimmer in Richtung Osten, um die Morgensonne einzufangen, das Triclinium auf das Meer und Westen hin, damit beim späten Abendessen der Ausblick genossen werden konnte. An vieles wurde dabei gedacht. Und so wurde sorgfältig weiter gebaut.

    Mit gerunzelter Miene kniete Apollonius vor einem kleinen Erdloch am Rande seine Zeltes. Angestrengt und höchst konzentriert besah sich Apollonius einen kleinen Dreckhaufen. Die Erde ruckelte etwas und ein kleiner, schillernder Käfer krabelte hinter dem Haufen hervor. Langsam streckte er ein Bein nach rechts und betastete mit seinen Fühlern den Dreckhaufen. Vorsichtig griff Apollonius nach dem Käfer. Der würde sich gut in seiner Sammlung machen. Der Süden Italias war wahrlich ein Paradies für den alten Naturphilosophenliebhaber. Aus diesem Grund hatte sich Apollonius auch kürzlich ein schönes Stück Land hier gekauft. Wenn ihm die ganze Arbeit zuviel werden würde, hatte der Medicus vor seinen Lebensabend in dieser Gegend vielleicht zu verbringen.


    Gerade wurde Apollonius aus seiner Bemühung den kleinen Käfer zu fangen heraus gerissen. Verwirrt drehte er sich um, als er die Schritte hörte und schwupps war der Käfer verschwunden. Ärgerlich richtete sich Apollonius auf und ging zum Zelt zurück. Verwundert sah er auf die Nachricht und sah dem wegeilenden Boten hinterher. Seufzend rollte er die Schriftrolle auf, las die Botschaft und seufzte. "Phooookaas!" rief er sofort laut. Es dauerte etwas bis der Sklave Phokas zum Zelt kam, langsam und ohne Eile. "Ja?" Apollonius reichte ihm die Nachricht. Phokas las diese. Apollonius winkte herrisch. "Los, bereite alles für ihre Ankunft vor. Ist ein vernünftiger Magistrat hier in der Stadt?" Phokas zuckte mit der Schulter. Die Kunde um den Tod von Glabrio hatte auch die Baustelle erreicht. "Na gut, dann kümmern wir uns alleine daraum. Los, an die Arbeit!" Phokas sah seinen Herren finster an und schritt dann davon.

    Phokas musterte die junge Frau leicht besorgt. Frauen waren doch so sensibel. Und man sah ihr an, dass der Tote sie gehörig mitnahm. Na, zwar war er etwas verwundert, warum sie dann noch nach einem Medicus rief, aber das sollte Apollonius klären. Einer der Sklaven kam zu Phokas und murmelte leise eine Frage. "Ja, den Mörtel kannst Du noch aus der zweiten Grube holen. Noch drei Reihen, dann haben wir die Höhe erreicht!" Seufzend wandte er sich wieder an Lucia. "Verzeiht, ein Toter? Das tut mir sehr leid für Dich!" Sicherheitshalber reichte Phokas ihr ein kleines, sauberes Tüchlein, falls sie weinen sollte. Da kam auch schon ein anderer älterer Mann heran gestapft. In seinen Händen hielt er einen kleinen Holzkorb, in denen sich einige Eidechsen tummelten. Suchend sah sich Apollonius um und kam dann auf Phokas zu. Fragend sah er von Phokas zu Lucia. "Ihr sucht einen Medicus?" Mit einem Winken schickte Apollonius Phokas fort, der wieder zu der ersten Baustelle lief.


    Denn gerade in dem Moment fiel dort ein großer Kessel mit Mörtel um, der angemischt wurde. Dieser ergoss sich über die kahle Erde und in einer der Gruben hinein. Gestrenger Stimme rief Phokas einige Sklaven zusammen, um den Mörtel zu entfernen ehe er antrocknete und somit die Arbeit an der Grube ruinierte. Auch an den anderen Baustellen hörte man die Arbeit der vielen Sklaven, ihre Stimmen, das Scharten der Kellen und des Mauerwerkes. Die Wände, mit trockenem Holzbalken gestützt, wuschen stetig.

    Ein älterer Herr stand auf der Wiese vor einer der großen Baustellen. Einige Arbeiter vor ihm waren damit beschäftigt, Mörtel in ein großes, gußeisernes Behältnis anzumischen. Andere schleppten Ziegelsteine zu einem Abschnitt, wo einer der Grundmauern gebaut werden sollten. Doppelt wurden sie gebaut, damit in der Mitte verschiedenste Materialien gestopft werden und auch der Wasserdampf der Heizung im Boden abziehen konnte. Zufrieden lächelte Phokas, der ältere Herr, der alles begutachtete. Er wußte, dass sein Herr, Apollonius von Samothrake, dieses sorgfältige Arbeiten nicht begrüßte. Besonders was die Dinge betraf, die man nicht sah. Aber Phokas war nun mal ein Architekt der alten Schule und es würde ihm gegen den Strich gehen, wenn schlampig gebaut würde. Schließlich war er kein Römer, der bei jeder Gelegenheit betrog, oder ein Kreter, der jedem frech ins Gesicht log. Grübelnd dachte er über die Herkunft seines Herren nach. Kam der nicht sogar von Kreta?


    Gerade da hörte er jemanden, der ihn ansprach. Fragend sah er sich zu Caecilia Lucia um und hob die Augenbrauen als er ihre gerötete Wangen sah. Das Herz des älteren Mannes schmolz dahin. Wie konnte er auch eine junge Frau, die seine Tochter sein könnte, weinen sehen? "Einen Medicus suchst Du, junge Dame? Nun, ich bin keiner, aber mein Herr ist einer...einen Moment. Ich glaube, er müsste hinten sein. Damit beschäftigt einige Eidechsen zu fangen. Curius...such den alten Apollonius!" Einer der Sklaven, der gerade einen Ziegelstein auf das Lager von Steinen schichtete, nickte und richtete sich auf. Sich die Hände an der dreckigen Tunika abklopfend verschwand er hinter der Hügelkuppe. Phokas lächelte die junge Frau milde an. "Ist jemand krank? Möchtest Du etwas zu trinken?"


    /edit: simoff entfernt

    Einige Tage wurde anschließend auf der Baustelle pausiert. Schließlich sollte der Beton Zeit haben gut auszuhärten. Die Sonnentage begünstigten das Vorhaben und des Nachts wurden große Stoffplanen über die Fundamente gespannt, um möglichen Regen davon abzuhalten. Erst als Phokas zufrieden mit dem Ergebnis war und Apollonius immer ungeduldiger wurde, wurde mit den Arbeiten weiter gemacht. Zuerst wurde es sich um die Leitungen gekümmert, die später an ein kleines Aquädukt angeschlossen werden sollten. Schließlich sollten dies gut ausgestattete und vornehme Villen werden, da war ein eigener Wasseranschluss natürlich auch dabei. Die Leitungen wurden sorgfältig verlegt, Ausgänge nach außen gegraben und miteinander verbunden. Alles wurde sorgfältig mit Beton umgossen, damit die Rohre nicht allzuschnell von der Witterung angegriffen wurden. Stück für Stück, nach einem Tag und vielen weiteren wuchs das gesamte Projekt weiter an. Doch im Moment schien es schwer erkennbar, wozu das ganze Rohrgewirr dienen sollte, wenn man ein Laie war.


    Und dann begannen die Arbeiten am Boden. Die Hohlräume unter dem Fußboden wurden abgemessen und gekennzeichnet. Die Stellen der Säulen markiert, damit man den Säulenstuhl, Stylobate genannt, dort einlassen konnte. Immer weiter gingen die Bauarbeiten voran. Die Grundmauern wurden in den Hohlraum miteingearbeitet, doppelt gewandet, damit der heiße Wasserdampf für den Winter geplant, dort auch abziehen konnte. Tage um Tage verstrichen mit den Arbeiten. Apollonius hätte zwar gerne hier und dort gespart und weniger aufwendig gebaut, aber Phokas kümmerte sich kaum um dessen Einwände und baute solide. Schließlich fühlte er sich in seiner Ehre berufen. Ab und an mahnte er Apollonius an und erinnerte ihn an die drakonischen Strafen, die die Ägypter den Architekten verhängten, wenn etwas schief lief. Auge um Auge, Zahn und Zahn gewann dort eine Bedeutung. Schließlich wurde der Boden über den Hohlraum gelegt, die Wände wurden immer weiter hochgezogen und langsam konnte man die ersten Formen der Villen erkennen.

    Und Phokas trieb die Sklaven, die in der Hitze lange genug pausiert hatten, erneut zur Arbeit an. Emsige Betriebsamkeit brach wieder aus. Die Hacken und Schaufeln wurden von den Wägen geholt und die Männer stapften zu dem ersten Grundstück, um dort mit dem Graben zu beginnen. Die Werkzeuge wurden in den grasigen und trockenen Boden gestoßen und die ersten Schaufeln mit Erde wurden ausgehoben. Sorgfältig entlang der Bemessungen und Absteckungen wurde Schaufel für Schaufel, Wagenladung für Wagenladung herausgegraben. So viel Erde wurde ausgehoben bis die Sklaven auf festen Grund stießen, wo man das Fundament legen konnte. Der Tag verging dann doch recht schnell.


    Apollonius hatte schon nach recht schneller Zeit den Bauplatz wieder verlassen. So war Phokas der Herr der Baustelle und arbeitete gewissenhaft und fleißig in Abwesenheit von Apollonius weiter. Die Tage zogen ins Land, immer mehr Erde wurde abgetragen und die Unebenheiten des Geländes wettgemacht. Langsam konnte man im Boden schon die Formen der Villen erkennen, rechteckig, symmetrisch. An manchen Stellen waren die Aushebungen tiefer, um dort noch Wasserbecken, Zisternen, Kellerräume und Wasserleitungen einbauen konnte. In der folgenden Zeit erwuchs, bzw. schrumpfte es zu den Formen bei all den geplanten Grundstücken. Das Wetter schien die Arbeiten auch zu begünstigen als die Hitze etwas abflaute, aber trotzdem kaum Regen niederfiel. Regen, der die ausgehobenen Teile an manchen Tagen in kleine Schlammgruben verwandelte und die Arbeit erschweren vermochte.


    Apollonius ließ sich immer nur ab und an auf der Baustelle sehen, wusste er doch, dass Phokas eigentlich alles im Griff hatte. Sogar einen kleinen Ausflug zum Vesuv konnte sich der Medicus da leisten. Doch an dem Tag als die letzte Erdladung wegtransportiert war, ließ er sich dort auch wieder sehen. Große Baumstämme wurden an jenem Tag auf die Halbinsel hochgefahren und Wagenladungen von gebrannten Tonsteinen. Auf den Wägen vorne thronte Phokas, der an jenem Morgen die Materialien von einem nahegelegenen Händler abgeholt hatte. Als sie auf der Insel ankamen, kletterte Phokas, der ja wahrlich nicht mehr der Jüngste war, langsam von dem Wagen herunter und trat mit verschlossener Miene auf seinen Herren zu. Zwar stritten die Beiden sich nicht mehr jeden Tag, doch war ihr Verhältnis bei weitem nicht freundschaftlich. Apollonius deutete auf die Wägen. „Wofür ist das?“ Phokas folgte kurz dem Blick des Medicus. „Wir werden heute mit dem Fundament beginnen! Erst die Holzstämme, dann das Mauerwerk!“ meinte Phokas abweisend und knapp. Er schien es gar nicht zu mögen, wenn sich Apollonius in seine Arbeit einmischte. Apollonius nickte, betrachtete sich eine Weile die Wägen ehe er ohne ein weiteres Wort zu sagen wieder zu seinem gemütlichen Sitz begab. Wenigstens ein paar Stunden wollte er so tun, als ob er hier etwas zu sagen hätte und der Herr der Baustelle war.


    Phokas, der wahre Architekt auf dem Land, fuhr derweil weiter fort. Geübt und durchaus autoritär teilte er die Arbeit des Tages auf, ließ die Sklaven die Materialien von den Wägen laden an Ort und Stelle, wo sie auch verarbeitet werden sollten. Am Nachmittag, als der Medicus schon wieder entschwunden war, folgte dann der Beginn des Fundamentes. Auf der geglätteten Erde, dem festen Grund, wurden die Holzstämme gelegt. Zwischen den Lücken und Unebenheiten wurden Erde und Ton gepackt und festgestampft. Doch auch jene Arbeit zog sich wieder Tage um Tage hin. Doch sollten sich die Holzstämme als sehr nützlich bei Überschwemmungen erweisen können. Lagen doch die Grundstücke nahe am Meeresgrund.


    Nachdem die Arbeiten an all den Grundstücken vollführt waren, kam dann das eigentliche Fundament. Die gebrannten Tonsteine wurden zu einem festen Mauerwerk auf dem Boden zusammengelegt. Die Arbeiten wurden dann jedoch für zwei Tage aufgehalten, nachdem der gebrannte Kalk auf sich warten ließ. Aber anscheinend hatten die Lieferanten Probleme mit ihren Öfen gehabt. Doch schließlich traf auch jener ein und konnte in Gruben zum römischen Beton aufgearbeitet werden. Mit Wasser, Sand, Bruchsteinen und Ziegelstücken wurde die Masse hergestellt und gleich zwischen das Mauerwerk gegeben, um den Steinen einen noch festeren Halt zu geben. Wieder zogen sich die Arbeiten in Zeit und Aufwand hin ehe dann endlich das Fundament fertig war.

    Sim-Off:

    Verzeih, aber ich muss mal weitermachen ;)


    In jenem Moment folgten Apollonius und Phokas den Römern auf den kleinen Opferhügel. Phokas trat mit einem kleinen Säckchen an den Priester heran und reichte ihm stumm das Geld. In dem Gesicht des alten Sklaven stand durchaus Missbilligung und war somit ein Spiegelbild des Medicus. Der Priester übersah das jedoch, winkte seiner eifrigen Gehilfin, die das Geld entgegen nahm. An Glabrio gewandt nickte der Priester mit einem heuchlerischen Lächeln. „Der Cultus Deorum dankt dem Duumvir für die Spende. Vale, Duumvir!“ Hochmütiger und arroganter Miene, völlig seine desolate Erscheinung übersehend, wandte sich der Priester zum Gehen und verschwand fast augenblicklich hinter den Hügeln.


    Apollonius sah ihm noch kurz hinter her, beschloss jedoch nichts zu sagen. Zwar war jener wohl eh der einzige Mann hier in Misenum, der für die Aufgabe in Frage gekommen wäre. Aber trotzdem war es dem Medicus peinlich, dass sie einen solchen auf den Bauplatz geholt haben. Verlegen hüstelnd nickte Apollonius den Duumvir zu. „Gehen wir doch wieder zurück. Dann können die Sklaven mit ihrer Arbeit beginnen.“ Apollonius seufzte und wandte sich wieder dem Sonnenschutz zu.

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    Furianus nickte.


    "Ja, ich will griechische Heroen, Fresken und Mosaike. Du musst wissen, dass ich auf dieser villa wünsche den negotia zu entfliehen, die ja untrennbar mit Rom verbunden sind, wo ich derzeit lebe. In der dortigen Villa finden sich griechische Szenen oder Statuetten nur sehr selten. Daher will ich mich von allen römischen Künsten trennen und darum soll nur griechische Kunst meine Villa schmücken. Es wird ein Ort der Zuflucht sein, eine andere Welt sozusagen, auf keinen Fall ein zweites Rom."


    Es klang zwar recht belustigend und eigenartig, was er gerade von sich gab, doch es war sein vollster Ernst. Römische Kunst hatte er schon zu lange betrachtet, sie umgab ihn jeden Tag in Rom, nein, er wollte sie verbannen und etwas Neues schaffen, etwas, was auf keinen Fall römisch sein sollte. Vielleicht würde er auch ein Trcilinium im ägyptischen Baustil einrichten wollen, wie es heutzutage Mode war, doch dies alles mit der Zeit.


    Positiv überrascht nickte Apollonius. Für ihn zeigte ein solche Interesse an Apollonius Kultur und den Mythen seiner Heimat durchaus einen guten Geschmack. Ein dünnes Lächeln kräuselten Apollonius Lippen, ein wahrlich seltener Anblick. Zustimmend nickte der Medicus. "Aber natürlich. Das ist mir natürlich verständlich und es wird so ausgeführt wie ihr wünscht! Aber vielleicht möchtet ihr das Baugelände nun besichtigen? Ihr könntet Euch Euer Land noch aussuchen, da bis jetzt noch niemand Anspruch auf einer der fünf übrigen Landstücke erhoben hat." Apollonius deutete Furianus ihm zu folgen und führte ihn anschließend über die Halbinsel, persönlich und mit einigen Ratschlägen über die geeigneten Orte hinsichtlich auch der Gesundheit und des Wohlbefindens.