Kleine Schweißperlen waren auf der Stirn von Apollonius zu sehen. Mit träger Handbewegung nahm er sein kleines Linnetüchlein und wischte sich über die Stirn. Was für eine Hitze! Da fühlte er sich ganz wie nach Alexandria zurück versetzt. Sein Blick glitt für einen Moment sehnsuchtsvoll in Richtung Süden, wo er sein Wahlheimat vermutete. Was für ein bitteres Los hielt ihn doch von dem pulsierenden Herzen der Weisheit und Wissen fern. Nachdenklich nickte Apollonius. "Ja, ich denke, es sollte auf jeden Fall ein Mann sein! Und einer, der sowohl Apollo als auch der Göttertrias opfern kann. Und die Laren würden auch nicht schaden! Aber da kennen sich die Priester in Rom sicherlich besser aus als ich!" Apollonius spähte zu den Arbeitern runter. Ob Phokas ihm auch was zukommen ließ? Vielleicht sollte er noch mal die junge Frau herrufen. Gerade wollte er Glabrio zu einem kleinen Zwischenmahl einladen, als Schritte von hinten zu hören waren.
Auch hörte man ein grunzendes Schnaufen von dort. Träge drehte sich der Medicus um und erblickte einen dickleibigen, glatzköpfigen Mann, der seine wenigen Haare über seine Glatze gestrichen hatte. Wegen der Hitze sah er ziemlich mitgenommen aus und die offentsichtliche Priesterrobe war mit Wein und Schweiß beschmiert. Schnurstracks ging der Priester auf den Sonnenschutz zu und blieb im Schatten stehen. "Was tut man nicht alles fürs liebe Geld!" murmelte der Priester. Sein Blick fiel auf Glabrio. "Ah, salve magistratus!" Ungeniert nickte der Priester Glabrio zu. Apollonius streifte er nur mit einem kurzen Blick und wandte voll der Verachtung seinen Blick wieder ab. "Ist das die Baustelle, magistratus?"