Höflich nickte Apollonius. "Nun, es tut mir leid, daß ich Euch nicht helfen konnte. Aber ich bin meinem Patron verpflichtet und das nicht nur auf dem Papyrus." Apollonius hätte es auch sehr spannend gefunden an einem Tempelbau beteiligt zu sein und doch freute er sich auch wieder darauf, nach Germania zurück zu kehren. Schließlich würde ihn dort allerlei faszinierende Forschung und Projekte erwarten. "Eine gute Reise noch!" erwiderte Apollonius noch ehe der Römer wieder verschwand. Nachdenklich sah er ihm hinter her. Hatte Apollonius sich verhört? Hatte der Römer was von einer Magistra gesagt. Nun, er mußte sich verhört haben. Kopfschüttelnd wandte sich Apollonius um, griff nach einigen Körben und wandte sich wieder der Naturphilosophie zu.
Beiträge von Apollonius von Samothrake
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Nun ja, also in Rom, wie ich das mal gelesen habe in einem entsprechenden Werk über Geschichte der Homosexualität, war es verpönnt sich römische Knaben ins Bett zu holen. Nicht jedoch Sklaven, wie wohl in allen Bereichen. Teilwese war es so, daß den römischen Jungs sogar Sklaven ins Bett gegeben wurden, damit jene, wann immer sie es wollten, sich 'befreien' konnten und dabei niemanden schwängerten...nun ja...
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Apollonius winkte die junge Sklavin herbei und ließ sich einen Becher reichen. Mit einem Kopfnicken deutete Apollonius auch Hadrianus etwas Wein reichen zu lassen. Dabei dachte Apollonius nach und war froh um die kurze Pause. Wie so oft kratzte sich Apollonius nachdenklich den Bart.
"Also ehrlich gesagt, will ich nur den Auftrag hier zu Ende bringen. Danach werde ich wieder in Germania für meinen Patron tätig werden. Ich lasse ihn sowieso schon viel zu lange warten. Deswegen kann ich Euch kaum persönlich beim Tempelbau helfen. Höchstens in dem Zeitraum, wo ich hier auch tätig sein werde." Apollonius seufzte innerlich. Ob er Phokas hier lassen konnte? Eigentlich ging das nicht, denn Senator Decimus wollte ja auch etwas in Germania bauen lassen. "Aber vielleicht wendet Ihr Euch an Magister Germanicus Avarus. Er ist schließlich eine Koryphäe in Sachen Architektur und führt ebenso einen Betrieb, der auch hier in Italia angesiedelt ist."
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Apollonius nickte langsam. Etwas skeptisch sah er dem Priester hinter her und blieb unter seinem Sonnensegel stehen. Mit einer Handbewegung rief er Phokas zu sich, der mürrischer Miene an seine Seite trat. „Römer!“ murmelte Apollonius etwas verächtlich und sah auf den Rücken des Priesters. Phokas nickte und es war schon ein sehr verwunderliches Bild, wie einträchtig die beiden älteren Männer dem Priester hinter her sahen. So einig waren sich die Beiden wohl noch nie gewesen.
Der Priester stapfte derweil unermüdlich weiter den Hügel hoch bis zur Kuppe, wo man einen hervorragenden Blick über die gesamte Halbinsel und das azurblaue Meer hatte. Der strahlendblaue Himmel wurden nur von einigen Schafswolken geziert und eine leichte Brise umwehte das schmutzige und weinbefleckte Priestergewand. Grummelig krazte sich der Mann seine schweißige Halglatze, strich sich sorgfältig seine rechten und etwas längeren Haare darüber hinweg. Mürrisch winkte er das junge Mädchen heran, die dienstbeflissen an seine Seite trat.
Prüfend sah sich der Priester um und stellte sich in die Mitte der Hügelkuppe. Mit einer Bewegung, wobei seine Hand leicht zitterte, zog er sich seine fleckige Toga über das nackte Haupt. Seine Hand erhob sich und das Mädchen reichte ihm einen Krug mit Wasser. Sorgfältig wusch sich der Priester seine Hände und schließlich verteilte er das restliche Wasser großzügig über den Platz. Dann ließ er sich eine runde Opferschale reichen, auf deren Rand zahlreiche Bilder zeigte. Das Mädchen stellte eine kleine weitere Schale vor ihm nieder, in dem Weihrauch mit einem brennenden Rauchfähnlein nach oben stieg. An ihrem Gürtel hing auch das culter.
Theatralisch hob der Priester seine Arme, sah gen Himmel und sprach feierlich. Dabei griff das Mädchen, welche wohl die Rolle der Helferin spielte, nach einer kleinen Flöte und spielte dabei leicht disharmonische, aber sehr mystische Melodien.
„Oh Phoibos Apollo! Wir, die nichtswürdigen Sterblichen rufen Dich heute um Deinen Beistand und Deine Hilfe an. Oh Apollo, Du Herr und Hüter der Musen, mögen die Musen die Menschen...“ Der Priester sah kurz in Richtung von Glabrio. „..., wie den Duumvir und all die helfenden Hände, beseelen, die hier Deinen Namen ehren möchten. Auf dass der Kunst genüge getan wird.“
Der Priester holte tief Luft und schien für einen Moment nachzudenken. Erst wollte er wohl noch etwas weiteres sagen, entschied dann jedoch, dass es bei dem Lohn wohl reichen würde. Herrisch hob er die Schale nach vorne.
Das Mädchen nahm die Flöte, welche bekanntlichermaßen dem Gott der Heilkunst und der Musen nicht sonderlich gefällig war, von ihren Lippen. Mit geschickter Bewegung zog sie den Hahn aus dem Käfig. Der sah sie nur träge an und gackerte leise. Feierlich trat das Mädchen vor die Opferschale und hob den Hahn über diese. Dabei zog sie das rotgoldene Band von dem Hals des prächtigen Hahns und zog das Opfermesser hervor. Ernsthaft sah sie zu dem Priester hoch.
„Agone?“
Ihre Stimme klang sehr weich und war klar wie eine Bergquelle. Auch ihre großen Augen glühten vor religiösem Eifer. Einem Eifer, dem der Priester in dem Moment wahrlich fehlte. Dieser murmelte nur wenig begeistert.
“Age!“
Das Mädchen strahlte auf und stieß den Dolch in die Kehle des Hahns. Blut spritzte in die Opferschale und auch in das weiße Gesichtchen dieser Eifrigen. Mit einer Bewegung zog sie das Messer nach unten und schlitzte dem Tier den Bauch auf. Die Innereien rutschten heraus und in die Schale hinein. Das warme Blut sammelte sich darum. Etwas zu früh zog der Priester die Schale an sich, so dass ein Teil des Darms herunterrutschen drohte. Doch der Priester griff ungeniert danach und besah sich aufmerksam die Innereien. Seine Finger färbten sich schnell blutig. Nach einer Weile nickte er schließlich. Ohne viel Begeisterung nickte er nochmals.
“Litatio!“
Kaum danach reichte er die Schale an das Mädchen, die auch neugierig auf die Eingeweide schaute, sie danach jedoch wegstellte. Der Priester drehte sich zu Glabrio um und trat an ihn heran. „So, ich muss mich wieder auf dem Weg zurück machen. Von wem bekomme ich die versprochene Spende?“
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Es gibt halt nur das Du im Lateinischen, da haste recht!
Aber ich mach es betont mit Apollonius, um das Peregrinussein heraushängen zu lassen
Aber mit einem Römer würd ich den Kaiser auch mit Du ansprechen
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Es verwirrte Apollonius immer wieder maßlos, wenn er als Architectus bezeichnet wurde. Da fühlte er sich wenig angesprochen, war er doch nur ein Medicus. Ein Medicus mit breitem Interesse für die anderen Künste des Geistes, doch im Grunde nicht mehr. Doch er nickte nur langsam und dachte über die Worte des Römers nach. Phokas würde ihm sicherlich einige Ratschläge geben können. Aber gab es in Ostia keine Architekten?
"Nun, ich bin hier in Misenum noch einige Zeit beschäftig. Solange kann ich und mein Architektursklave Euch sicherlich behilflich sein. Wenn Ihr daran interessiert seid, kann ich Euch ebenfalls einige Kopien von Vitruvs Ausführungen über den Tempelbau zukommen lassen." Den Göttern sei Dank hatte Apollonius auch die Schriften jenes Architekten mitgenommen. Sich den Bart zwirbelnd sah Apollonius einem Schmetterlingspaar hinter her. Es zuckte ihm in den Fingern, ihnen zu folgen. Doch der Blick von Hadrianus riß ihn von dem Anblick los. "Und was ist Euer anderes Anliegen?"
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Ah! Da war ja tatsächlich noch jemand hinter dem ersten Fremden. Verwirrt sah Apollonius von dem Ersten zum Zweiten. Immerhin hatte der wenigstens die Höflichkeit sich erst mal vorzustellen. So trat wieder ein etwas milderer Ausdruck auf Apollonius Gesicht. Er nickte jenem Mann höflich zu. Hadrianus sagte Apollonius nicht wirklich was, aber er kannte auch viele Gentis im Imperium nicht.
"Salve! Apollonius von Samothrake, wie Ihr schon gehört habt. Der Comes Aelius Callidus?" Apollonius grübelte kurz, ob Callidus schon bei ihrem letzten Zusammentreffen so hoch gestrebt war. Ja, da war doch etwas von einer Beförderung. Nun, die Ämter der Römer verwirrte Apollonius eh zuviel. "Der Tempelbau in Ostia?" Apollonius zwirbelte an seinem Bart und sah Hadrianus fragend an. "Und was macht Ihr dann hier in Misenum?"
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Apollonius winkte die Sklavin heran, die mit einem Weinkrug herantrat und Furianus davon etwas in einen Pokal einschüttete. Man sah sogar in dem Weinkrug etwas Schnee schwimmen. Aber von dieser Dekadenz im Süden hatte man ja schon gehört. Apollonius Augenbraue zuckte als er Furianus zuhörte. "Experiment?" echote er kurz und er mußte ein gewisses Entrüsten auch verbergen. Das machte ihn tatsächlich etwas baff. Apollonius und Phokas gehörten wohl kaum zu solchen Männern, die ungestüm wie die Jugend irgendwelche Wagnisse eingingen. Sollte er jenem Manne, wie auch immer noch dessen Name gewesen war, erläutern, daß solche Planungen schon lange Zeit gebaut wurden? Ob von Herkulaneum bis zum Norden Italias, von Athen bis Hispania! Nun, es schien Apollonius jedoch zu müßig mit einem Römer darüber zu reden.
"Aber ganz selbstverständlich bauen wir so, wie Ihr es wünscht!" Apollonius zwirbelte etwas hektischer an seinem Bart. Die Odyssee? Das machte so ziemlich alles kaputt, was sich Phokas ausgedacht hatte. Und schließlich würde Apollonius unter den Launen seines Sklaven leiden müssen. Was machte er da nur? Natürlich lag Apollonius als Grieche Homer auch viel näher als jener römischer Autor, der die Geschichten der Griechen ja nur geklaut und umgewandelt hatte. Aber was sollte man machen? Schließlich waren die Kunden Römer. Und dann kam ausgerechnet ein Römer und wollte griechische Mythen haben? Das machte Apollonius für einen Moment etwas sprachlos. "Aha!" brachte er erst mal nur heraus. Wenig eloquent und geistreich, was er gleich selber merkte. "Nun, sicherlich. Doch wünscht Ihr wirklich griechische Helden und Göttergestalten in Eurer Villa?" fragte Apollonius sich versichernd.
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@Florus: Naja, jemand der sagt, dass er historischer spielen will, besonders was die Frauenrolle angeht, gleichzeitig jedoch eine moderne politische Strömung als seine Eigene ausgibt, spielt ja wohl kaum historisch. Ich find das nicht 'harmlos'
@Minervina: Genau so ist es
Vertreter früherer Anschauungen und Ansichten gab es bestimmt schon immer. Siehe Sokrates, der sich über die Jugend ausläßt, was heute immer noch gerne gemacht wird
Aber der Begriff ist nun mal ein Moderner und für uns unpassend, nicht die Einstellung
Das meinte ich und somit hast Du mich dann auch verstanden
@Crispus: Und wenn ich einen Kommunisten spielen würde, wäre das auch in Ordnung, weil man das Wort aus dem lateinischen herleiten kann? Oder einen Humanisten und mich dabei auch so bezeichnen. Latein ist nun mal eine Sprache, die unsere Moderne noch wesentlich mitgeprägt hat, wenn man die Nomenklatur der Wissenschaft sich ansieht. Aber trotzdem sind es keine historischen Begriffe für die Antike.
Vertreter der Sittlichkeit finde ich viel passender für die Antike. Oder Sittenwächter und ähnliches.
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Apollonius, der stumm und mit einer gewissen Mißbilligung den Priester betrachtet hatte, nickte langsam. Ob mit einem solchen Priester überhaupt ein Opfer sinnvoll war? Aber ob die römischen Gottheiten überhaupt so einen jämmerlichen Priester bei seiner Opferung bemerken würden? Irgendwie hoffte es Apollonius nicht, da es wohl eher mißbilligende Aufmerksamkeit wäre und das den Bau nur schwieriger machen konnte. "Wir sollten nicht zögern, um den Beistand der Götter zu bitten!" bestätigte Apollonius mit einem eher resignierten Tonfall.
Der Priester wandte noch mal kurz seinen Blick zu dem Medicus und sah dann wieder zum Duumvir. "Es gibt da noch einige Dinge, die ich mit Dir besprechen wollte, magistratus. Aber nach dem Opfer. Im Übrigen möchte ich nicht, daß ein peregrinus an der Opferzeremonie teilnimmt. Das würde die Götter verärgern." Suchend sah sich der Priester um und winkte ein junges Mädchen, recht hübsch, wenn auch sehr dürr, heran. Sie trug einen Holzkäfig im Arm, der einen recht stattlichen Hahn mit hohem Hahnenkamm beherbergte. Dieser sah jedoch recht träge und letarg in die Gegend und schien sich nicht um sein baldiges Ableben zu kümmern.
Apollonius sah dem Priester nach, der entschlossen und gerade nach seinem Weinschlauch greifend den Hügel erklomm. "Ich warte dann am Besten hier, Duumvir!" murmelte Apollonius in seinen Bart hinein.
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Traditionalisten passt auch nicht wirklich...
Das Dilemma an der Sache ist ja, daß jene Vertreter nicht wirklich wissen, was sie vertreten außer die Frauenfrage, was ja ein wenig ein dürftiger Hintergrund ist. Denn sonst könnte man sie auch einer philosophischen Schule zuordnen, wovon es in der Antike ja nicht wenige gab. Aber dafür sind sie in ihren Ansichten, wenn ich es mal so radikal sagen darf, zu substanzlos!
Ich bin kein Experte für römisch-antike Politik, aber es kann ja auch nicht an, daß man, nur weil es spontan nix passendes gibt, auf die Moderne ausweichen muss. Dann müssen sie halt ihre Ansichten etwas umschreiben. Denn für mich macht sowas eher das Spiel und die Spaß an der Politik kaputt, wenn es mit solchen Anachronismen gespickt ist. Ich will ja kein 19. Jahrhundert und die dortige Politik spielen, wo Konservativ mit der Frauenfrage verbunden viel aktueller wäre, sondern das antike Rom.
Aber man kann ja auch mal gemeinsam überlegen, was besser wäre.
@Minervina: Dass Du alten Traditionen anhängst und somit 'konservativ' bist, ist ja in Ordnung. Du gehst ja auch nicht mit diesem Begriff hausieren
Es gibt ja auch viele Charkatere hier im IR, die humanistische Grundtendenzen haben. Aber trotzdem nennen sie sich nicht Humanisten, oder? Warum ein Unterschied für die 'Konservativen' machen?
[SIZE=7]Oh Mann, bei der Hitze kann man nicht gescheid schreiben...[/SIZE]
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Da hast Du schon recht. Ganz historisch kann man nicht spielen, weil man über vieles einfach nicht Bescheid weiß. Aber dort, wo man es weiß, kann man es ja wenigstens Ansatzweise versuchen.
Und Leute, die in die Politik gehen, die ihr ganzes Wahlprogramm auf ein Thema ausrichten, können doch einen Blick von 5 Minuten ins Internet werfen, ob das überhaupt historisch ist. Was ist das Problem, den Begriff mal in Google einzugeben? Warum nichtversuchen, sich der Historie anzunähern. Wenn ein Priester so schlampig sein Opfer machen würde, würden es ja auch alle blöd finden. Oder ein Soldat, der plötzlich mit einer Plattenrüstung und einem Degen herumläuft. Details, aber durchaus erfahrbar und nichts ominöses.
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Naja gut, meinetwegen. Wollte ja eh nur ausdrücken, daß Links und Rechts auch nicht ins alte Rom passt
Aber Leute, die sagen, dass sie historisch spielen wollen und gleichzeitig solche Begriffe benutzen und sich in ein solches Lager packen, die kann man doch nicht ernst nehmen.
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Zitat
Original von Appius Terentius Cyprianus
Auch versteh ich nicht warum man hier nicht konservative und liberale sagen sollte? ...Weil die Nomenklatur mit gewissen geschichtlichen Hintergründen behaftet ist. Der Begriff ist zu einem bestimmten Zeitpunkt aufgekommen um eine ganz spezielle Politikrichtung zu bezeichnen. Aber das war nun mal nicht in der Antike. Und wir versuchen doch hier historisch zu spielen, oder?
Und solche Begriffe wie Humanismus, Kommunismus, Kapitalismus, Staatskapitalismus, etc. passen ja auch nicht in unsere Antike. Ich sehe in den obigen genannten Bezeichnungen keinen Unterschied.
@Minervina: Na, es ist ja wohl ein gravierender Unterschied, ob man mal ein Wort benutzt, was nicht ganz so altertümlich wirkt. Aber diese Begriffe bezeichnen ja eine moderne politische Richtung.
Zu Links und Rechts:
Ja, mir wurde noch im Geschichtsunterricht gesagt, dass es die Sitzverteilung in der Weimarer Republik war, welche diese Wörter geprägt haben. Links waren die Sozialdemokraten und die Kommunisten und Rechts die konservativen Parteien und die 'Rechten' halt -
Das geht ja schon ein Weilchen so, daß hier im IR beliebig mit politischen Begrifflichkeiten herumgeworfen wird. Ich möchte diejenigen, die diese Begriffe so leicht in den Mund nehmen, bzw. so leicht wiedergeben, aber doch mal auf folgendes Hinweisen:
Diese Begriffe, die die politischen Strömungen umfassen, sind Ausdrücke die erst in der Neuzeit aufgekommen sind. "Liberalismus" ist mit der Aufklärung entstanden, der Begriff "Konservativ" sogar erst etwas später. Deswegen halte ich es für äußerst unpassend, wenn man sie für die Antike benutzt.
Auch die Ausdrücke Links und Rechts- hab ich auch schon in einem Beitrag gesehen- kommen ebenfalls aus der Neuzeit (wenn ich mich jetzt nicht total irre, der Weimarer Republik)
Leute, die meinen historisch zu spielen und dabei solche Anachronismen benutzen, machen sich selbst unglaubwürdig.
So, das musste mal sein
Edit: Deutsche Sprache, schwere Sprache *gg*
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Es war mehr ein Zufall, dass Apollonius in dem Zelt am Bauplatz weilte. Gerade war er dabei einige leeren Körbe zusammen zu sammeln, um sich erneut aufzumachen seltene oder exotische Tiere zu sammeln und zu sortieren. Gerade richtete sich Apollonius auf, mit unzählichen Körben in der Hand und sah verdutzt in Richtung des Neuankömmlings. Ja, wer war denn das? Grübelnd musterte der ältere Medicus den Mann. Kannte Apollonius den Mann gar? Nein, irgenwie gab es da kein Wiedererkennen!
"Wer seid Ihr?" gab Apollonius seiner Verwunderung Ausdruck. Wer der vermeindliche Gast war, konnte Apollonius auch noch nicht erkennen.
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Verwirrt musterte Apollonius den Flavier. Mit Unverständnis registrierte der Medicus, dass der Informationfluß scheinbar recht dürftig war. Wußten doch die Magistrati ebenfalls von der Planung. Etwas resigniert seufzend nickte Apollonius und deutete auf einige Sitzgelegenheiten. "Möchtet Ihr etwas Wein?"
Leicht ächzend ließ sich Apollonius auf dem Korbstuhl nieder und fing fast sofort an seinen Bart zu zwirbeln. "Nun, sicherlich werden die Villen 'elitär' sein. Schließlich wird er derer nur sechs geben. Aber die Idee, welche ich ansprechen wollte, bestand eher in der konkreten Planung. Es ist angedacht, die Villen einem bestimmten Motiv unterzuordnen und zwar der Metamorphose des Ovids. Demnach werden die Villen Geschichten, Mythen und Legenden dieses Werkes wiedergeben, in Form der Fresken, der Raumanordnungen und Statuetten. Natürlich ist es völlig den Käufern, sofern die Villen noch nicht gebaut sind, überlassen, ob sie diese Idee annehmen wollen und welche der Motive in der Villa eingebracht werden sollte!"
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Apollonius nickte, höflich und reserviert. "Salve, Flavius Furianus. Hmm...." grübelnd musterte er den Patrizier. "Hmm...ah!" Apollonius hob seine Hand in einem Anfall von Erkenntnis. "Jetzt weiß ich wieder, woher mir Euer Name bekannt vorkommt!" Apollonius lächelte durchaus stolz, vergaß er Namen fast sofort wieder. "Ihr arbeitet auch für die Acta, nicht wahr? Ich schicke seit einigen Wochen ebenfalls Artikel an eine der dort zuständigen Personen...wer war das noch mal...?" grübelnd fuhr sich mit seiner linken Hand Apollonius an seinen Bart und zwirbelte ihn hin und her. Eine Frau war es, das war sicher. Hatte sich Apollonius doch arg gewundert, wieviel in der Akta von Frauen gemacht wurde. Sehr untypisch, äußerst seltsam. "Nun ja, aber kommen wir doch zu Eurem Anliegen..."
Mit einem Stirnrunzeln bemerkte Apollonius erst jetzt, dass sich Glabrio verdrückt hatte. Na, hing etwa wieder die ganze Arbeit an Apollonius? Suchend sah sich Apollonius nach seinem Sklaven um, doch innerlich seufzte er auf. Er konnte wohl kaum seinen Sklaven das Gespräch führen lassen. Er nickte zerstreut. "Dann habt Ihr Euch entschieden, ebenfalls eine der Villen zu kaufen? Wurdet Ihr schon über die Idee hinter den Villen informiert...?" Oh weh! Apollonius kratzte sich den Bart und sah Furianus kurz unschlüssig an. Wie war noch mal dessen Name gewesen? Der Medicus hatte es schon wieder vergessen.
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Etwas abseits der Baustelle hatte man den Medicus und Architekten dieses Projektes gefunden. Erneut hatte Apollonius angefangen seiner Ferienbeschäftigung, was das hier für ihn größtenteils war, nachzugehen. Das Sammeln und beobachten der heimischen Flora und Fauna. Gerade hatte Apollonius fasziniert über Stock und Stein, Strauch und Busch eine kleine Blindschleiche verfolgt, als der Sklave mit der Nachricht zu ihm kam. Just in dem Moment spießte Apollonius die Schlange mit einem spitzen Stock auf und hob das sich windende Tierchen hoch. "Anguis fragilis...willkommen in meiner Sammlung!" Fragend sah Apollonius zu dem Sklaven. "Herr, der Duumvir wünscht Euch zu sprechen im Bauzelt!"
Seufzend wandte Apollonius sich wieder der Baustelle zu und folgte dem Sklaven zum Bauzelt. Dort nickte er Glabrio zu, den anderen Mann konnte der Medicus nicht ganz einordnen. "Einen Moment noch!" meinte Apollonius und trat an einen seiner Körbe, die er dort abestellt hatte. Mit einer Hand öffnete er einen der Körbe und ließ vorsichtig die tote Schlange hineingleiten. Dann legte er den Stock zur Seite, erhob sich wieder und trat auf die beiden Männer zu. "Salve, Duumvir!" grüßte er Glabrio und sah zu dem Flavier. "Salve....?" fragend hob er dabei die Augenbrauen.
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Apollonius nickte knapp. Dabei ließ er seinen Bart los, der arg maltretiert aussah. "Nun, dann freut es mich, dass Euch mein Besuch etwas gebracht hat." Apollonius neigte höflich den Kopf. Wahrlich, zwar war die Tiberia im Senat und somit etwas wie eine Kuriosität in Apollonius Augen, aber abgesehnen davon verhielt sie sich wie eine tadelose Dame. Somit zollte Apollonius ihr seinen Respekt mit dieser Gestik. "Ich danke Euch für Eure Wünsche und hoffe, Euch bald mit Eurem Gatten in Misenum begrüßen zu dürfen."
Apollonius griff nach seiner Medicustasche, die er sich über die Schulter hängte. "Vale, werte Dame!" Mit den Worten drehte er sich um und wollte schon gehen. Irritiert sah er auf die vielen Gänge und Türen, die irgendwo hinführten. Ja, der Ausgang, wo war er nur? "Da entlang, nicht wahr?" Apollonius nickte selber zerstreut als Antwort auf seine eigene Frage und entschwand dann aus dem Atrium. Leider durch den falschen Durchgang, ehe man ihn daran hindern konnte. Doch es währte nicht lange, dass Apollonius seinen Irrtum selber bemerkte und er kehrte zurück. Verlegen lächelnd nickte er Livia noch mal zu und nahm dieses Mal die richtige Tür.