Nach einigen Stunden erwacht die blonde Schönheit aus ihrem Schlaf. Langsam nur öffnen sich ihre blauen Iriden und ihr wohlgeformter Körper wird gestreckt. Ein leises Gähnen ist zu vernehmen, während sich Lucia langsam aufsetzt. Ein Blick aus dem Fenster sagt ihr, dass es bereits Abend war.
Abend... Abendessen... Mit Crassus. Hatte er etwas mit ihr vor? Wer weiß.
Leichtfüssig erhebt sie sich aus dem Bette und begibt sich zu ihrem speculum. Leicht rümpft sie die Nase, als sie ihre zerzauste Frisur sieht und sie greift direkt zu dem kleinen Kamm, den sie vorhin beim Auspacken auf die mensa gelegt hatte. Schnell waren die Haare wieder gekämmt und man sah lediglich nackte Beine hinter einem Raumtrenner verschwinden. Die Stola lag unbeachtet vor dem speculum auf dem Boden.
Kurz darauf ist ein leises Knarren zu hören. Lucia hatte die Schranktüren geöffnet.
Mhhhh... entwich es ihr, während sie überlegt, welches Kleid sie tragen soll. Das Blaue? Nein... Vielleicht aber das Rote? Nein... zu auffällig. Grün? Auch nicht... und das Schwarze sowieso nicht. Sie trauert ja immerhin nicht. Und wieder ein Weißes ist auch nicht grade toll. Somit entschied sie sich nun doch für das erste. Das Blaue. Woher sie dieses Kleid hatte, wusste sie garnicht mehr, aber es war einfach zauberhaft. Wie jedes Kleid in ihrem Schrank.
Ohne viele Mühen zog sie sich das Kleid an. Zum Schluss noch die Träger auf die Schultern gelegt und fertig war es. Es saß wie angegossen. Der Nachteil war lediglich, dass das Kleid lediglich bis zu den Knien ging. Bei einem Windstoß muss sie also sehr aufpassen, dass keine männliche Person in der Nähe war, was bei dieser Stadt relativ schwer war.
Kurz noch betrachtet sie sich im speculum, ehe sie sich dazu entschied einen Spaziergang zu machen. Ein Lächeln ziert ihre Lippen als sie zu ihrem Schreibtisch ging, eine Schublade herauszog und ein leeres Pergament herausholte. Es war nicht groß, eher ein Fetzen eines Pergamentes. Dort schrieb sie mit Tinte und Feder drauf, dass sie bald zurück sei und grade einen Spaziergang macht. Hinzu schrieb sie noch, dass sich Crassus keine Sorgen machen soll und dass sie auf jeden fall wieder zurückkommen wird.
Offen legt sie diesen Fetzen Pergament nun auf den Schreibtisch, sodass Crassus oder ein Sklave ihn sofort entdecken können, falls ihr Bruder doch vorhaben sollte, sie zum Abendessen einzuladen. Aber das kann man ja immerhin noch nachholen.
Schnell noch wirft sie sich einen breiten, schwarzen Schal um die Schultern, ehe sie ihr Zimmer und kurz darauf die Casa verlässt...