Beiträge von Ancius Duccius Munatianus

    Hodgepodge wie es so schön heisst. Derzeit bevorzugt Toten Hosen, Nightwish, Schandmaul, Rosenstolz, E Nomine, Lucio Dalla, Vasco Rossi, Garbage, Sting, Blind Guardian, Deine Lakaien und Nick Cave. Hin und wieder tu ich mir auch Robbie Williams und Shania Twain an.
    Also alles wild durcheinander und stimmungsabhängig.

    "Mhm, nun, wenn Du magst, helfe ich Dir gerne bei den Pferden. Und wenn ich kann auch im Haus. Doch kann ich Dir nicht versprechen, wie lange ich bleibe. Ich möchte zwar auf Valentin warten, aber wenn es mich vorher wieder lostreibt, dann...."
    Er beendete den Satz nicht, lächelte nur verlegen.
    "Aber bis dahin..."

    Er nickte leicht.
    "Das werden wir müssen."
    Dann musterte er sie und lächelte schwach.
    "Verzeih. Ich bin manchmal etwas zu offen mit meinen Worten. Ich wollte Dir Deine Stimmung nicht noch schwerer machen."
    Er seufzte leicht.
    "Ich bin im Umgang mit Menschen ein wenig aus der Übung."

    "Glaubst Du daran?"
    Fragte er mit leichtem aber gutwilligen Spott.
    "Ich habe noch nie kämpfende Römer gesehen, aber viel von gehört und ich habe schon kämpfende Germanen, zu allem entschlossen gesehen.
    Nein, sie werden nicht aufgeben, keine Seite. Und ich fürchte, ehe der Mond wieder voll am Himmel erscheint, wird es ein schreckliches Blutvergiessen gegeben haben. Auf beiden Seiten."
    Sein Blick war ernst und ein wenig düster.
    "Verhandlungen und Kompromisse sind schon lange nicht mehr der Weg derer, die dort stehen und die Römer verjagen wollen und ich denke, auch nicht der Weg der Römer. Oder meinst Du, sie würden die germanischen Gebiete freiwillig verlassen? Oder zu bestimmten Bedingungen an die Germanen zurückgeben?"
    Er schüttelte den Kopf.
    "Wozu? Eine fette Kuh, die man melken kann, sollte man nicht aufgeben. Und solange die Kuh davon profitiert, sollte sie es auch nicht unbedingt wollen. Oder es nur in ihre Richtung lenken.
    Was Germanien betrifft, der römische Teil Germaniens, denke ich, ist die Zeit der Germanen noch nicht gekommen."

    Er zuckte nur mit den Schultern.
    "Nicht so übermässig viel. Zumindest nicht da, wo ich zuletzt war, ehe mein Weg mich mal wieder nach Gallien führte.
    Das er große Ideen hätte, die Römer vertreiben wolle, Germanien den Germanen zurückgeben wolle und so. Dass er mehrere Stämme vereint hätte, auch jene, die sich nicht ausstehen könnten und dass sie im Osten eine große Schlacht gewonnen hätten.
    Einige sehen es mit Freuden, andere mit Skepsis. Einige mit Hoffnung, andere mit Trauer. Viele befürchten gar, falls er verliert, dass die Römer tiefer nach Germanien einzudringen suchen werden."
    Er zuckte noch einmal mit den Schultern und schob sich den Grashalm in den Mund und kaute darauf herum.
    "Ich denke, letzteres wird wohl nciht geschehen. Sie können nicht alle über einen Kamm scheeren. Und ich denke, es gibt noch genügend Männer, die sie am Übergang zu hindern suchen werden. Sie werden am Limes, sollten sie versuchen diesen zu überqueren, aufgerieben werden. Und ich denke, das selbe wird wohl auch für Modorok gelten, aus der anderen Richtung. Sei denn, die Übermacht der Römer hat Standortbedingt schlechte Karten.
    Ich glaube, wenn ich mir so betrachte, was ich in den letzten Wochen und Monaten gehört habe, dass die beiden Gegner etwas gleichstark zahlenmässig sind. Vielleicht einer hier mehr, da weniger. Aber wenn die Römer ihre Geschütze einsetzen können, dann haben die Germanen schon verloren."

    "Ja, der Krieg...."
    Er sah nachdenklich drein.
    "Ich habe einiges mitbekommen, in den letzten Monaten. Nicht alle Germanen sind über diesen glücklich. Dieser Anführer, Modorok oder so, hat auch einige Gegner im freien Germanien. Obwohl niemand wirklich dem freien Germanien abgeneigt ist. Aber viele sehen auch Vorteile in der Koexistenz mit den Römern."
    Er seufzte leise. Er wusste nicht, was er von den Römern halten sollte. Sicher, auch er sah Vorteile, aber auch eine Menge Nachteile, besonders, was die germanische Natur, Kultur und Religion betraf. Das Bewusstsein, Germane zu sein.

    Er sah sie einen Augenblick erstaunt an, nickte jedoch letztlich.
    "Ja, warum nicht. Gerne,"
    sagte er und erhob sich lächelnd.
    Das Schweigen war ihm schon langsam unangenehm geworden, deshalb war er froh über diese Wendung.

    Er hörte sich das Ganze an und nickte schliesslich.
    "Ich verstehe."
    Aber so ganz verstand er nicht. Nein, er verstand, aber er wusste nicht so genau, was er daraus jetzt ableiten sollte. War es gut oder war es schlecht? Und wenn ja, für wen? Würde er je so etwas zustande bringen? Oder würde er das Mittelmaß nicht entdecken können?
    Wollte er es überhaupt rausfinden? Nein, wohl eher nicht.
    "Nein, ich glaube, momentan habe ich keine, denke ich."

    Er sah auf den Becher und nickte dankbar.
    "Gerne. Es ist schon länger her, dass ich Met, und dann noch so guten getrunken habe."
    Er dachte einen Moment nacht.
    "Ja, ich hätte noch eine Frage. Wie..."
    Er stockte und überlegte, wie er sie am Besten formulieren sollte, war es doch ein heikles Thema schlimmstenfall.
    "Nun, Du sagtest gerade, die Zeir verändert jeden. Wie sehr hat sie diese Famillie hier verändert? Also jene, die hier leben. Mhm, ich meine,"
    er räusperte sich verlegen.
    "Wie römisch oder noch germanisch sind sie? Und wie germanisch kann man überhaupt im Imperium sein?"

    "Schon,"
    antwortete er bedächtigt.
    "Aber ich fühle mich dort nicht mehr wohl. Fremd einfach."
    Wie überall, fügte er in Gedanken hinzu.
    "Es scheint, als hätten wir uns während meiner Suche entfremdet und würden in zwei verschiedenen Welten leben und im Prinzip ist das ja auch so."
    Er lächelte einmal mehr verlegen.
    "Naja, wir waren immer sehr verschieden. So ist es nur recht und billig, dass es sich in all den Jahren so entwickelt hat."

    Er glaubte etwas gesehen zu haben, in ihren Augen, in ihrem Gesicht, dass er bei ihren Erzählungen verstohlen gemustert hatte. Schliesslich nickte er.
    "Ich verstehe! Meine Schwester ist noch bei den Jüten. Ich war vor 14 Monden bei ihnen, um zu sehen, wie es ihr geht und was sie so macht. Sie kann meine Suche nicht so ganz nachvollziehen, meint, dass sie sowieso umsonst sei und ich endlich aufgeben solle. Sie hat sich wohl schon längst mit dem Gedanken abgefunden, das unsere Eltern wohl tot sind.
    Nun, mag auch daran liegen, dass sie eine neue Familie hat: einen Mann und zwei Kinder. Ich glaube, es ändert sich viel in der Sichtweise der Vergangenheit, wenn man neue Perspektiven hat."
    Nachdenklich sah er drein.
    "Sie wollte mich überreden vor Ort zu bleiben. Meinen Platz dort zu suchen und mir ein Leben dort aufzubauen. Aber mich trieb es gleich wieder weiter.
    Es war, als würde eine unbekannte Kraft an mir ziehen und mich mit sich reissen, immer wieder auf der Suche nach der Wahrheit."
    Er lächelte zutiefst verlegen.
    "Verzeih, ich plapper."