Iulianus merkte, dass er lieber Halbkugel hätte sagen sollen, als Scheibe. Doch die Erde war in ihrer Weise doch nur eine Schiebe.
Er musste schmunzeln.
"Eine Kugel, soso. Warum fall ich dann nicht herunter, oder muss ich erst bis nach Aegyptus segeln? Und wo wäre dann der Sitz der Götter, wo wäre der Olymp? Und der Okeanos, würde er uns nicht denn voll umschließen? Könnten wir denn nicht mehr atmen? Wo wäre der Uranos, etwa auch unter meinen Füßen? Das ist Irrsinn."
Iulianus fuhr nun fort.
Durch die Verbindung von Gaia und Uranos entstanden noch die drei hunderthändigen Riesen (Hekatoncheires), sowie die drei „Rundaugen“ (Kyklopen). Weitere, zwölf Kinder, inklusive Okeanos werden in ihrer Gesamtheit mit einem Namen von unbekannter Bedeutung „Titanen“ genannt. Der Ort und die Art ihres Ursprungs ist ebenfalls unbekannt. Nach allgemeiner Ansicht verkörperten die Titanen Naturgewalten (Parallele zu unserem heutigen römischen Götterbild) und werden als vorgriechische Götter bezeichnet. Also, Okeanos, Koios, Krios, Hyperion, Iapetos, Theia, Rheia, Themis, Mnemosyne, Phoibe, Thetys und Kronos. Da Uranos die Hekatoncheires und Kyklopen in den Tartaros durch Eifersucht und Angst hineinwarf stieg der Druck in Gaia, aufgrund der Kinder in ihrem Leibe. Sie ertrug die Schmerzen nicht länger und bat ihre Kinder, die Titanen, Rache an ihrem schrecklichen Vater zu nehmen. Nur Kronos hörte auf die Bitten seiner Mutter, während sich die anderen fürchteten, denn er war schon von früh auf dafür bekannt den Vater abgrundtief zu hassen. Er erhielt ein gebogenes Schwert oder eine Sichel von „grauem Adamant“ (unzerbrechliches Metall), womit er Uranos entmannte, als dieser sich seiner Gemahlin nahte. Das abgetrennte Glied fasste Kronos mit der linken Hand (die seit jener Zeit immer als Hand des bösen Omens gilt) und warf sie, zusammen mit der Sichel, in das Meer (bei Kap Depranon). Aus den Tropfen, die dabei auf die Erde fielen, erwuchsen die Erinyen (röm. Furien), die Giganten und auch die Nymphen der Esche, genannt Meliai. Aus dem Glied selbst aber, als es im Meer schwamm und Schaum sich rungsum sammelte, enststand die Göttin Aphrodite."