Iulianus, welcher gerade auf seinem Bett döste und an Arria dachte, rief.
"Es ist offen, nur zu."
Iulianus, welcher gerade auf seinem Bett döste und an Arria dachte, rief.
"Es ist offen, nur zu."
Dies ist bereits eingetragen, nur ist es von Vorteil mir schon jetzt zu sagen ob eine Feier gegeben wird. Aus euren Gesprächen nehme ich an, dass dies der Fall sein wird. Oder täusche ich mich?"
Fragend blickte er abwechselnd von dem einen zu der anderen.
Und Iulianus ging auf die Suche nach dem Popa Tiberius Flaccus.
"Ich verstehe, Flavius."
Nickte er zustimmend.
"Nun, ich muss sagen, dass ich jetzt keine Zeit habe, da ich gleich zu einem anderen Tempel aufbrechen muss. Dann müsste ich noch zur Regia. Aber keine Sorge, wir haben zur Zeit sehr kompetente Popa, welche sicherlich Anwärter auf das Amt des Sacerdos sind."
Er blickte sich kurz um.
"Wenn es dich nicht stört, so hole ich gleich einen guten Mann."
Iulianus, welcher die Kultstatue gerade auf Makel oder Haarrisse im Marmor untersuchte, entdeckte den Suchenden geschwind.
Mit ruhigem Schritte kam er näher.
"Salve, mein Name ist Titus Claudius Imperiosus Iulianus. Ich bin der Sacerdos dieses Tempels und sehe du bist auf der Suche."
Der Priester hasste sien Abschaum Roms und wartete gespannt darauf wann dies auch ein paar Senatoren erkennen würden und jenen Abschaum tilgten.
"Ich danke euch für eure Großzügigkeit im Namen der ganzen Priesterschaft."
Weitere Tempeldiener nahmen sich dem Kalb an und trugen es gemeinsamm mit den vitalia zu dem Tempel.
Der alte Sacerdos wandte sich wieder an die Beiden.
"Die vitalia werden nun im Tempelinneren dem Gotte Apollo übergeben. Wenn ihr wollt könnt ihr dieser Zeremonie beiwohnen, doch das ist euch überlassen, da es nicht erforderlich ist."
Iulianus kam, sogleich nachdem er den Brief verfasst hatte, in das Officium des Cursus Publicus.
"Salve, ich will einen Normalbrief nach Hispania schicken lassen."
Das Prozedere kannte er schon sehr gut und reichte dem Angestellten sogleich eine Münze mit dem Brief.
Petriona Arria,
Casa Petronia, Tarraco
Provincia Hispania
Liebste,
die Sehnsucht nach dir treibt mich noch in den Wahnsinn. Du fehlst mir, meine Liebe. Schon zu lange misse ich dich, deine Berührungen, deinen Geist.
Doch ich schreibe Erfreuliches heute, denn an diesem Tage weiß ich, dass das Warten ein baldiges Ende nehmen wird. Du fragst dich sicherlich warum, nun, das erkläre ich dir zu gerne, Liebste.
Bald werden die Ludi Florales in Mantua zelebriert, es wird ein großes Fest. Doch zur Zeit mangelt es an Priesterinnen der Flora. Da Ceres jedoch der Erde, so wie Flora, nahe steht habe ich beschlossen dich anzuschreiben, dich als Priesterin der Ceres.
Mit einem Lächeln auf den Lippen schreibe ich dir gerade, Liebste, und hole dich hiermit zu mir nach Italia, zu mir nach Rom. Inklusive einem berechtigten Vorwand, Arria. Du wirst hier als Priesterin der Ceres gebraucht und wirst eine immense Rolle bei der Durchführung dieses Festtages einnehmen. Doch fürchte dich nicht vor solch einer großen Aufgabe, denn ich werde dir zur Seite stehen und helfen so gut ich kann.
Meine Liebste, ich kann es kaum erwarten dich in den Arm zu nehmen, denn es ist lange her. Zu lange.
Es sind viele Dinge passiert, von denen ich dir berichten muss. Und zwar persönlich.
Bitte komme so schnell wie möglich nach Rom.
Sehnsuchts- und erwartungsvoll,
Dein Imperiosus Iulianus.
Iulianus kam gerade aus dem Tempel und machte sich sogleich über seine heißgeliebten Trauben her.
Was für ein Festschmaus, dachte er sich, als er eine nach der anderen in den Mund wandern ließ.
Doch nach einiger Zeit war die Schüssel leer und Iulianus machte sich an seine Aufgaben.
Ein Brief musste verfasst werden, sogar ein sehr erfreulicher Brief. Denn dieser war an seine Arria adressiert.
Petriona Arria,
Casa Petronia, Tarraco
Provincia Hispania
Liebste,
die Sehnsucht nach dir treibt mich noch in den Wahnsinn. Du fehlst mir, meine Liebe. Schon zu lange misse ich dich, deine Berührungen, deinen Geist.
Doch ich schreibe Erfreuliches heute, denn an diesem Tage weiß ich, dass das Warten ein baldiges Ende nehmen wird. Du fragst dich sicherlich warum, nun, das erkläre ich dir zu gerne, Liebste.
Bald werden die Ludi Florales in Mantua zelebriert, es wird ein großes Fest. Doch zur Zeit mangelt es an Priesterinnen der Flora. Da Ceres jedoch der Erde, so wie Flora, nahe steht habe ich beschlossen dich anzuschreiben, dich als Priesterin der Ceres.
Mit einem Lächeln auf den Lippen schreibe ich dir gerade, Liebste, und hole dich hiermit zu mir nach Italia, zu mir nach Rom. Inklusive einem berechtigten Vorwand, Arria. Du wirst hier als Priesterin der Ceres gebraucht und wirst eine immense Rolle bei der Durchführung dieses Festtages einnehmen. Doch fürchte dich nicht vor solch einer großen Aufgabe, denn ich werde dir zur Seite stehen und helfen so gut ich kann.
Meine Liebste, ich kann es kaum erwarten dich in den Arm zu nehmen, denn es ist lange her. Zu lange.
Es sind viele Dinge passiert, von denen ich dir berichten muss. Und zwar persönlich.
Bitte komme so schnell wie möglich nach Rom.
Sehnsuchts- und erwartungsvoll,
Dein Imperiosus Iulianus.
"Wird es eine Feier geben? Und wenn ja, wisst ihr den Termin für jene?"
Sagte er, während er das Datum notierte.
Ein Popa legte die vitalia in eine Schüssel und ging zum Tempel. Der Sacerdos hingegen, wandte sich an die Beiden.
"Was soll mit dem Tier nun geschehen? Ihr habt verschiedene Möglichkeiten, welche miteinander auch kombinierbar sind. Ihr könnt ein Festmahl veranstalten, der Priesterschaft das Tier überlassen oder den Armen Roms spenden. Ich bitte um eine Entscheidung."
Der alte Sacerdos erhob sich wieder in die aufrechte Position.
Noch eine Weile schaute er sich das Tier an, erhob seine blutigen Hände jedoch und rief.
"Litatio!"
Iulianus nahm ein neues Papyrus und fing es zu beschriften.
Und nach einiger Zeit erhob er lächelnd sein Haupt.
"Erfolgt die Bekanntmachung jetzt oder ist dies bereits mit einer vorgegangenen Sponsalia zelebriert und somit öffentlich bekanntgegeben worden?"
Diese Bürokratie fing Iulianus an zu hassen. Diese brachte ihn von seinen geliebten Trauben fern, welche schon in seinem Cubiculum warten würden.
Alles hast du zu meiner Zufriedenheit aufgezählt, doch würde ich bei den Haruspices mit erwähnen, dass diese häufig als Seher bestimmten Magistraten zugeteilt wurden. Und bei den Vestalinnen fehlt noch ein gravierender Punkt. Die Keuschheit. Aber sonst habe ich nichts zu beanstanden, fahren wir fort."
Er setzte sich wieder auf seinen Korbsessel.
"Für heute werden wir wohl bald zum Ende gelangen, beschäftige dich jedoch bis morgen mit den verschiedenen Festtagen zu Ehren des Apollo und Mercurius."
"Sehr gut, Popa."
Sagte Iulianus anerkennend und stand auf, um zum Fenster zu gehen. Seine Hände hitner dem Rücken und mit jenem zum Popa gewandt stand er da. Draußen schien die Sonne schon geschwind gezogen zu werden und der Unterricht würde vorbei sein.
"Und nun die verschiedenen Collegien, bitte."
Der Unterricht ist zwar nicht berauschend, aber laut Lehrplan müssen wir das durchkauen. Noch ein wenig Geduld.
Leitet man nicht diesen Vorsatz: "Nicht für die Schule,sondern für das Leben lernen wir", aus Senecas Worten ab?"
Sagte Iulianus ihm zuzwinkernd und schaute ein wenig zur Seite.
"Nun, ich dachte du hast dich informiert. Aber dies scheint nicht zum Allgemeinwissen zu gehören, nun gut."
Er nutzte diese kleine Redepause, um die Aspekte nochmal durchzugehen.
"Mercurius hat viele Attribute, musst du wissen. Und zwar als Götterbote (Caducifer) und als Führer der Seelen in und aus der Unterwelt. Auch ist er Schirmherr der Reisenden (Trivius), ebenso zuständig für List und Tücke, aber auch der Redekunst (Mercurius facundus) und des Zufalls (speziell für das glückliche Finden). Das größte Attribut ist wohl seine Zuständigkeit für den Handel allgemein."
Sein Schüler war sehr aufmerksam und das erfreute Iulianus umso mehr.
"Kommen wir nun zu den Flamines. Was weißt du über sie allgemein?"
Iulianus lächelte.
"Nicht doch, ich habe noch weitere Schüler."
Er machte eine kleine Pause und verschränkte die Hände vor sich auf dem Schreibtisch.
"Nun, unter welchen Aspekten wendet man sich an Mercurius? Weißt du das?"
Iulianus hörte Stimmen von draußen und legte die Akten bei Seite.
"Tretet ein."
Sagte er laut und deutlich.
Iulianus nickte.
"Der Rex Sacrificulus oder einfach Rex, aber offiziell Rex Sacrorum genannt, ja. M'. Papirius soll der erste Opferkönig gewesen sein und ein Rex Sacrorum darf auf keinen Fall ein politisches Amt inne haben oder sich beteiligen. Er opfert am Fest der Agonalia am 9. Jänner, auch an den Kalenden zusammen mit dem Pontifex Minor. Auch gibt es religiöse Handlungen mit den Vestalinnen. Er darf als Einziger am Tage mit einem Wagen durch Rom fahren. Auch muss er, wie du gesagt hast, in einer Verbindung stehen, welche conferratio geschlossen werden musste. Auch darf er mit dem "irdischen" Leben nicht in Berührung kommen und so darf er die Stadt Rom nicht verlassen, nicht mit Eisen in Berührung kommen und auch keiner physischen Arbeit zusehen."
Iulianus nickte.
"Ich hätte es nicht besser sagen können. Wofür ist dann der Rex Sacrorum nützlich?"