Beiträge von Flavius Prudentius Balbus

Ein "In Elysio".

Ich bahnte mir meinen Weg durch die Menge. Unglaublich wieviel hier los war. Nun, das Rennen war nicht erfolgreich für uns ausgegangen, aber so war es nun mal. Es war ein spannender Kampf. Und Arius hatte alles versucht. Dass er zurückfiel, lag an einem normalen Rennunfall, wie sie immer passierten.

Ich trat an die Casa Decima und klopfte an die Türe. Wie oft war ich schon hier gewesen? Tertia war nicht mehr hier - inzwischen diente sie der Vesta in Rom, und Lucilla befand sich auf einer Dienstreise. Ich blickte mich um. Ob der Legatus anwesend war? Ich hoffte es und dann auch wieder nicht. Ich war mir nicht sicher, sollte ich, oder sollte ich nicht? Ich hörte Schritte...

Für ein Umkehren war es zu spät.

"Nichts relevantes, Legatus. Wir haben den Transport durchgezogen. Es hat ihn niemand gesehen, wir haben also auch kein Aufsehen erregt... wie auch. Männer transportierten ein Fass. Das war es."

Ich machte mich auf den Weg. Wollte zur Arena. Als ich vor mein Officium trat, erblickte ich Duccia Gratiana.

"Ah, schön Dich zu sehen. Was führt Dich zu mir?"

Zitat

Original von Decima Eleanora
Suchend sah sie sich um, konnte aber keinen aus der Familie sehen, weder Maior noch Meridius. Ob Magnus auch hier irgendwo war? Etwas hilflos stand sie herum.

Ich erblickte eine kleine, schöne Frau, welche hilflos nach irgendjemanden suchte. Ich wühlte mich in der Menge zu ihr durch, wollte ich ihr doch meine Hilfe anbieten, bevor sie in der Masse untergehen würde.

"Salve. Kann ich Dir irgendwie helfen?"

Ich sperrte ihr mit meinen breiten Schulter den Weg frei und geleitete sie zu einem Fleckchen, welches ruhiger und etwas abseits lag.

Ich schüttelte den Kopf.

"Tut mir leid, Legatus. Nach meiner Rückkehr sah ich ihn in meinem Officium. Doch er muss eingetroffen sein, als ich schon am Hafen mit dem Gefangenen das Schiff bestiegt..."

Die Situation war mir peinlich, doch offensichtlich ließ sich nichts mehr ändern.

Ich blickte ihm hinterher und setzte mich wieder. Jetzt brauchte ich also einen neuen Centurio Statorum. Ich dachte nach. Am liebsten wäre mir ein Mann aus der Legion. Ein Iberer. Einer, welcher neben dem Latein auch noch die verschiedenen iberischen und keltischen Sprachen und Dialekte verstand, welche man in Hispania sprach. Ich schüttelte mit dem Kopf. Es war nicht einfach so einen Mann aufzutreiben. Und ich war mir sicher, dass Maximus in Germanien noch sein blaues Wunder erleben würde. Soweit ich wusste sprach er keine einzige der unzähligen germanischen Sprachen...

Ich nickte mit dem Kopf. Der Zeitpunkt war zwar nicht passend, denn die Spiele standen uns bevor, doch blieb mir keine Wahl.

"Ich wünsche Dir eine gute Reise, Onkel."

Dann erhob ich mich und reichte ihm die Hand.
"Grüsse Vater von mir."

Ich stand an einem der vielen Eingänge des Hippodroms und überblickte die Menge. Natürlich nicht zu nahe an der Mauer, da ich nicht Lust hatte, bei einer eventuellen Panik an die Wand gedrückt zu werden. Die Menschen waren jedoch zivilisiert und in Festtagsstimmung, so dass diese Gefahr wohl kaum drohen würde. Die Männer hatte ich an mehreren Stellen verteilt, so wie es schien, würden sie jedoch nicht reichen. Ich beschloss daher, Verstärkung aus dem Castellum anzufordern.

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Ich hörte mir seine Geschichte an. Als er geendet hatte, lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück und blickte ihn schweigend an. Er ging also nach Germanien. Er sah keine Zukunft in Hispania? Nun, sicher, meinen Posten würde ich nicht freiwllig räumen. Doch was suchte er in Germanien? Einem Land, dessen Menschen er nicht kannte?

"Ich hoffe Du weißt, was Du tust. Ich werde Dir jedenfalls keine Steine in den Weg legen. Wann geht die Reise?"

"Das Fass war der einzige Weg in an Bord des Schiffes zu bekommen, ohne die Aufmerksamkeit aller Menschen auf uns zu ziehen..."

Ich hielt inne und schüttelte den Kopf.

"Welchen Bericht?"

Ich betrat das Zimmer, grüsste die Legatin und nahm auf einem freien Stuhl Platz. Dann blickte ich sie an und begann die Überfahrt mit dem Gefangenen ausführlich zu schildern. Das Fass ließ ich nicht aus, und das verdutzte Gesicht des Praetorianers ebenfalls nicht.

"... Du siehst also, dass Hadrianus in Ostia abgeliefert wurde."

Ich nickte mit dem Kopf.

"Um was geht es?"

Gut gelaunt betrat ich die Regia und schlenderte in Richtung des Officium unserer Legatin. Es war gut wieder in Tarraco zu sein. Ich plauderte hier und da mit dem einen und anderen Verwaltungsmenschen und trat dann an die Türe. Mein Handgelenk war schwungvoll, jedoch nicht zu sehr, das Pochen war deutlich genug um es zu vernehmen, leise genug um nicht aufdringlich zu wirken und als störend empfunden zu werden.

Ich war gerade in mehrere Schreiben vertieft, als es an die Türe klopfte.
Ich hob widerwillig meinen Kopf und blickte in Richtung der Störung.

"Herein!"

Ich nickte lachend mit dem Kopf.

"Tausend Dank. Ich wünsche Dir ebenfalls viel Spaß mit dem Fass. Die Büchse der Pandora war sicher weniger gefährlich..."

Ich gab meinen Männer das Zeichen und wir begaben uns Richtung Hafenmeisterrei. Wir verschwanden im Trubel des Hafens. Unser Schiff zurück nach Tarraco würde erst heute Abend gehen.