Südöstlich von Misenum

  • Die Classis Misenensis wollte offenbar eine Schlacht, also war Cornelius Palma bereit, ihnen eine zu bieten. Auch wenn es ihm lieber gewesen wäre, friedlich in Rom einzumarschieren, so hatte er nicht tausende Mann unter Waffen aus dem Osten bis hierher geführt, um nun einer Schlacht auszuweichen. Südöstlich von Misenum hatte er eine Ebene ausgemacht, die ihm als Schlachtfeld geeignet erschien und die nur ein kurzes Stück von seinem letzten Marschlager entfernt war. Sollte die Classis die Schlacht sofort wollen, wären seine Soldaten ausgeruht. Sollte die Classis zögern, waren sie erst Recht vorbereitet.

  • Langsam wälzte sich der Heerwurm aus Marineinfanteristen und Stadtkohorten vorwärts, bis er schließlich das Nordwestliche Ende des Schlachtfeldes erreicht zu haben schien und die Marschformation aufbrach ...


    Die Männer waren gut ausgebildet und da der Feind bisher noch nicht in Sicht war beschloss Dragonum ein provisorisches Lager einzurichten um die wartenden Truppen zu versorgen und vielleicht die ein oder andere Überraschung vorzubereiten ...


    Auf einer Anhöhe die zumindest einen guten Blick auf das Schlachtfeld gewährleistete, hatte man indess einen Kommandoposten eingerichtet. Dragonum stand dort in voller Montur und seinem mittlerweile nötigen Pelz um die Schultern, als einer der Nauta einen Stapel Karten der Umgebung Misenums brachte ...


    Nach dem aktuellen Wissensstand der Classis verfügte Palma noch über mehrere tausend Mann und lagerte gar nicht weit von hier gen Süden ... das Schlachtfeld hatte somit eigentlich er ausgewählt, da es Dragonum sicher nicht möglich gewesen wäre den Senator an einen anderen Ort zu locken, ohne gleichzeitig den Truppen aus dem Norden zu viel Zeit zum nachrücken zu geben ...

  • Der Marsch dauerte gar nicht so lange. Als sie anhielten sah sich Titus hektisch um, musste aber feststellen, dass der Feind noch nirgends zu sehen war. Komischerweise wurde Titus langsam ungeduldig. Man möchte meinen, dass er eigentlich froh wäre den Feind nicht zu sehen und somit wieder mehr Zeit zwischen dem Jetzt und dem Zusammentreffen der Heere lag. Zudem hatten sie nun den Vorteil, dass ihr Befehlshaber das Schlachtfeld wählen konnte (so sah es zumindest Titus in seiner militärischen Unerfahrenheit) und dieser tat dies mit einer Anhöhe.


    "Anhöhen sind immer gut."


    raunte Titus zu Coriolanus hinüber als der Befehl kam, dass sie ein provisorisch Lager einrichten sollten. Titus war froh, endlich das Marschgepäck ablegen zu können. Mit einem lauten Aufstöhnen ließ er das Gepäck auf den Boden gleiten, machte sich dann aber mit seinen Kameraden sofort daran ihr Zelt aufzubauen. Wenn sie sich beeilten hatten sie vielleicht sogar noch Zeit, etwas zum Essen zuzubereiten. Titus bekam allmählich Hunger. Er wollte aber gestärkt in die Schlacht ziehen.

  • Der Marsch selbst dauerte nur kurze Zeit, sodass der Kraftaufwand relativ gering war. Die Truppen selbst waren so sehr ausgeruht. Sollte es zu einem Kampf kommen wären alle in der Lage diesen wohl auch zu bestreiten.


    Jedoch ging Seneca nicht in den Kopf warum Palma diese Schlacht unbedingt wollte. Er hätte durchaus die Möglichkeit gehabt ohne große Verluste bis Rom zu maschieren. Also warum dieses Risiko eingehen?! Offensichtlich wusste er über die Truppenbewegungen gut bescheid. Also warum dieses Risiko. War er sich seiner Sache wirklich so sicher, oder war es schier Wahnsinn.


    Die Feinde waren noch nicht zu sehen, aber das Schlachtfeld wohl, schon gewählt. Es war sicher nur eine Frage der Zeit. Jetzt kam es drauf an, aus der Situation einen taktischen Vorteil zu ziehen, sofern das noch möglich war. Den Truppen in des blieb wohl nichts als zu warten. Sorgenfall blickte Seneca nach Süden.....


    *von da werden sie wohl kommen*


    ging es ihm durch den Kopf.

  • Wachen wurden eingeteilt. Die alte Hasen machten sich nicht die Mühe Korn zu mahlen. Heute gab es Brot, Schinken, Zwiebeln, eingelegte Oliven, Käse was der Stützpunkt zu bieten und man so aufgetrieben hatte.
    Richtigen Hunger hatten die wenigsten. Sie dachten alle an die kommende Schlacht. Während die ersten ihr Brot kauten, bauten die Geschützbesatzungen ihre Ballisten zusammen.


    Immer in der Nähe des Praefecten, stand ich mit auf der Anhöhe. Ich kam mir vor wie ein Zuschauer im Theater. Hier der Rang unten die Bühne, auf der die Darsteller ihr Stück spielten. Ein Stück, in dem es um die Zukunft Rom's ging. Um Schicksale Einzelner, die über den Ausgang des Großen und Ganzen entschieden. Mir war so, als ob ich diesmal fern ab von all diesem stand. Weit weg von allem, was mein Leben in Gefahr bringen könnte und Entscheidungen wie in der Wüste von mir verlangte. Kein schmerzlicher Verlust eines Freundes. Nicht wahnsinnig vor Angst einen Bruder zu verlieren. Hier oben waren wir weit weg davon. Nichts von all dem beeinflusste die Entscheidungen die bald getroffen wurden.


    Eine Karte nach der anderen wurde auf dem Tisch ausgebreitet und an den Ecken mit Steinen beschwert. Der Wind frischte auf.

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    Kaeso Plaguleius Ligur



    Ligur der alte Hund hatte sich an der westlichen Seite des möglichen Schlachtfeldes mit den Verbänden der Cohortes postiert. Er hatte dafür gesorgt, dass die Verbände der Cohortes Urbanae zusammen blieben. Nun hatte er dafür gesorgt, dass die Männer ihre Waffen überprüften und sich stärkten.


    Der Flottenpraefect hatte auf dem Marsch ans Schlachtfeld nichts mehr gesagt, so hatte Ligur sich nachdem sie angekommen waren zu seinen Männern begeben.


    Unter den Cohortes Urbanae hielt er dann nochmals eine kurze Ansprache.


    Männer der Cohortes. Schaut neben Euch, links und rechts stehen Eure Waffenbrüder. Nur zusammen könnt ihr stark sein. Bedenkt aber , Euch gegenüber stehen keine Barbaren sondern ebenfalls Eure Brüder. Es sind Römer wie Ihr und ich. Jeder kämpft für seine Sache, welche er für richtig hält. Gekämpft wird erst nach ausdrücklichem Befehl , Männer der Cohortes. dann sprach Ligur leiser und den Befehl wann die Cohortes kämpfen geben ICH ! Nun stärkt Euch Männer es werden noch anstrengende Stunden folgen.


    Ansteigendes Geklatsche, nachdem er geendet hatte unterband er mit einer schnellern Handbewegung, die Rede sollte nur die seinen erreichen.

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    DECURIO - MISENUM

    Klient - Lucius Aelius Quarto

  • Die Ankunft der salinatortreuen Truppen blieb Cornelius Palma und seinen Männern nicht lange verborgen, zumal diese ohnehin stündlich mit ihrem Eintreffen gerechnet hatten. Dementsprechend dauerte es nicht lange, bis sein Heer mit ihm selber an der Spitze am anderen Ende des Schlachtfeldes erschien und die Schlacht anbot. Einzelne Plänkler wagten sich weit vor und versuchten insbesondere den Aufbau von Katapulten zu stören, sofern dieser in ihrer Reichweite passierte.

  • Es war ein kurzer Marsch, bis wir wieder anhielten und dann den Befehl bekamen ein provisorisches Lager zu errichten, es war eine willkommene Abwechslung etwas anderes zu machen, als in Formation zu stehen oder zu laufen.
    Bevor die gesamte Cohortes Urbanae begann das Lager zu errichten, kam unser Centurio, Ligur, zu uns und hielt nochmal eine kurze Ansprache, dabei stellte er klar, das ausschließlich er den Befehl zum Kampf für die Cohortes gibt, niemand sonst.
    Nicht viel später hatten wir bereits die ersten Zelte aufgeschlagen, hier und da wurden schon ein paar Kochstellen fertig gemacht, ich selber hatte nicht wirklich Ahnung vom kochen, aber glücklicherweise manch anderer, so gesellte ich mich nach dem errichten der Zelte, an eine der Feuerstellen.
    Viel gesprochen wurde nicht, man konnte die Spannung in der Luft geradezu fühlen. Wenigstens schmeckte das Essen recht gut, allerdings achtete ich darauf, nicht zu viel davon zu kosten, ein voller Magen könnte vielleicht doch zumindest ein wenig hinderlich auf dem Schlachtfeld sein.


    Während des Essens dachte ich an die eben erst erwähnten Worte von Ligur, das wir nicht nur mit unseren Brüdern sondern auch gegen sie kämpfen. Der Gedanke daran missfiel mir und fragte mich unweigerlich, wieso sie Palma folgten und warum dieser, diesem Kampf nicht einfach aus dem Weg ging, die Möglichkeit dafür hatte er...
    Ich drängte die Gedanken wieder aus meinem Kopf und starrte über die Ebene, welche uns als Schlachtfeld dienen wird.

  • Auch wenn der Marsch nicht allzu lang ausfiel, für Coriolan war er tatsächlich überaus anstrengend. Man musste bedenken, dass der Tiro bisher nur innerhalb des Lagers in Ostia Laufübungen machte, aber niemals Teil eines richtigen Marsches war. Da konnten einem schonmal die Schweißtropfen von der Stirn laufen, während man dazu noch dieses mächtige Marschgepäck von einem Punkt zum anderen befördern musste. Mit entsprechender Erleichterung registrierte er dann auch, dass sie endlich ihr Ziel erreicht hatten und das Lager aufbauen konnten. Endlich? Nun waren sie dem Feind so nah und die Schlacht schien unausweichlich.


    "Nunja, Anhöhen sind ganz nett", antwortete Coriolan, der etwas verhalten war. Gemeinsam mit seinen Kameraden baute er die Zelte auf. "Lasst uns schnell machen, umso eher können wir essen fassen. Ich mag dem Feind wirklich nicht mit leerem Magen bekämpfen." Palma würde sich schon bald zeigen...

  • Dragonum kniff ärgerlich die Augen zusammen als er Palmas Truppen am anderen Ende des Schlachtfeldes sah, sofort wurden Befehle gegeben und die Truppen machten sich bereit ...


    "Wir beginnen wie in der Wüste, eine gewöhnliche Treffentaktik, es ist unsere bekannteste Schlacht und Palma ist ein intelligenter Mann ... er wird sich für schlauer halten und glauben das wir mit dem selben alten Plan auf erneuten Erfolg hoffen! Wenn wir Glück haben hat er sogar schon damit gerechnet und stürzt sich gleich auf einen voreiligen Schluss .. aber das werden wir sehen. Die zweite, dritte, vierte und fünfte Kohorte stellen die erste Linie! Aber ich will alle Tirones hier an der Anhöhe, mit ihnen habe ich etwas anderes vor!"


    Der Blick des alten Mannes traf seinen Adjutanten und er grübelte ...


    "Was glaubst du hat der Bürokrat vor? Warum beim Iupiter stellt er sich uns wenn er uns doch hätte umgehen können?"

  • Titus und seine Kameraden waren gerade damit fertig geworden ihr Zelt aufzubauen. Sie hatten gerade begonnen zu Essen, als es hektisch wurde. die Rebellen erschienen auf dem Schlachtfeld und baten zum Tanz. Titus legte sofort seine fein säuberlich sortierte und auf Hochglanz polierte Ausrüstung an. Im gehen biss er noch einmal von einem Stück Speck ab und murmelte:


    "Verdammtes Rebellenpack, nicht einmal in Ruhe essen kann man."


    Bei Coriolanus angekommen schloss er gerade die letzten Lederriemen seiner Rüstung während er zu ihm sagte:


    "Dann ist es wohl soweit. Es wird ernst. Wir geben gegenseitig auf uns acht, wie vereinbart. Nicht wahr Bruder?"


    Titus reichte Coriolan die Hand entgegen. Dann machte er sich auf um Formation anzunehmen. Die ersten Befehle drangen zu ihnen durch. Die ersten Kohorten postierten sich an vorderster Front. Titus wollte sich am liebsten anschließen, doch sie wurden allem Anschein nach aus dem Kampf herausgehalten und hatten auf der Anhöhe zu bleiben. Ein Gefühl von Erleichterung gepaart mit Enttäuschung den Kameraden nicht beistehen zu können beschlich Titus. Adrenalin stieg in ihm auf und er war angespannt wie die Sehne eines Bogens. Erste Geschosse der Plänkler schlugen gar nicht unweit der vorderen Geschützmannschaften ein, die sich aber wie es aussah gar nicht so leicht aus der Ruhe bringen ließen. Titus bewunderte die stoische Ruhe vieler erfahrener Kameraden und hoffte, dass er ebenso selbstbewusst in die Schlacht ziehen konnte.


    Schnell hatte Titus mit seinen Kameraden auf der Anhöhe Stellung bezogen. Das Formationstraining des Palmidis schien also Früchte zu tragen. Titus stand hinter Seneca, so wie es ihnen beigebracht worden war. Dabei streckte er sich ein wenig um zu sehen was vor ihnen passierte. Dann schwenkte er wieder den Kopf zu den Befehlshabern, ganz so als könne er irgendwie verstehen was der Plan war. Doch natürlich konnte er davon nichts hören. Zu weit war er vom Kommandostand entfernt und zu laut war der Marschschritt jener Kohorten die an die vorderste Front mussten.


    Dann sah Titus wieder zum Feind. Ein beeindruckendes Schauspiel. Titus selbst hatte noch nie ein ganzes Heer sich auf einem Schlachtfeld positionieren sehen. Wenn es für ihn und seine Kameraden nicht so brenzlig werden würde, dann hätte er am liebsten eine Cline genommen und dem ganzen Treiben einfach zugesehen. Doch so ging es nun um Leben und Sterben. Wer würde wohl am Ende die Oberhand behalten. Und vor allem: Würden sie in die Schlacht geworfen????

  • Alles ging Hand in Hand. Den Geschossen der Plänkler wurde kaum Beachtung geschenkt. Zur Sicherheit deckte jeweils ein Contubernium mit seinen Schilden die Geschützbesatzungen. Der Aufbau war in kürzester Zeit abgeschlossen. Munition wurde herangeschafft.
    Der Befehl zur Aufstellung ging an die Kohorten. Die Schlachtformation nahm Gestalt an. Die Geschütze in der ersten Reihe. Sie konnten nach Einsatz von den Legionären umlaufen werden und sich zurück ziehen.


    Ein Melder schoß wie ein geölter Blitz mit seinem Befehl für die Tirones los. Ein paar schnelle Atemzüge, Meldung an den Centurio. „ Befehl vom Praefectus, die Tirones haben sich auf der Anhöhe zu melden.“ Der Centurio nickte, brummelte etwas wie „Mehlmänner“ vor sich hin. Sicher war er sich nicht. Genauso gut konnte es ein Gang zu Pluto sein. „ In Marschordnung angetreten! Tiro Titus Flavus du bringst die Truppe zum Praefectus auf die Anhöhe. Marsch!“



    „Deine Antwort auf seinen Brief war eindeutig Praefectus.“ Dragonum hatte abgelehnt auf die Seite der Rebellen zu wechseln. „Er hat deine Herausforderung angenommen. Ein klarer Sieg über uns und Rom fällt widerstandslos an Palma. Außerdem wäre es für ihn ein Risikofaktor feindliche Truppen im Rücken zu haben, während er nach Rom marschiert.“ Tag und Nacht hätte er mit einem Angriff rechnen müssen. Keine ruhige Minute wäre ihm vergönnt gewesen.“ Vielleicht spekuliert er auf Hilfe aus dem Norden. Sie wird aber nicht rechtzeitig hier eintreffen und sollte sie kommen ist die Schlacht bereits entschieden.“ Die ausgeschickten Kundschafter hatten noch keine Rebellentruppen gemeldet. Die weniger als 2 Tage brauchten um hier mitzumischen. Bei capua hätte die Sache ganz anders ausgesehen.


    In den letzten Tagen waren die Meldungen aus dem Norden eingetroffen. Die Schlacht war zu Gunsten der Rebellen ausgegangen. Sie rückten auf Rom vor und belagerten es. Verlässliche Quellen berichteten, dass die Prätorianer sich den Rebellen angeschlossen hatten. Ich wollte es nicht glauben. Mein Vetter hatte die Seiten gewechselt. Mit was für Versprechungen hatten sie ihn dazu gebracht?
    Egal wie ich rechnete, Rom war verloren. Allerdings hätten wir bei einem Sieg über Palma’s Truppen eine bessere Verhandlungsbasis, was die Zukunft der classis betraf. Vor allem die der Offiziere und ihrer Familien. Dem Nauta war es egal von wem er seinen Sold bezog.


    „ Nach den Meldungen aus dem Norden sieht es für unsere Sache schlecht aus. Man kann es drehen wie man will. Der Ausgang der Schlacht gegen Palma’s Truppen entscheidet nur noch über die Zukunft der classis. Palma selber werden wir nicht habhaft und sollten wir, was brächte uns sein Tod ? Rom fällt auch ohne Palma und das ganze Imperium würde ins Chaos stürzen.“ Der Praefect konnte sich selber ausrechnen was dann folgte. Wir waren an einem Punkt angelangt bei dem egal war wie alles endete. Keiner Seite gewann.

  • *Was ist jetzt los*


    dachte sich Titus, als er den Befehl erhielt die Tirones auf die Anhöhe bis zum Praefectus zu führen. Titus schluckte erst zweimal, nickt dann aber dem Centurio zur Bestätigung zu:


    "Jawohl Centurio."


    Dann wandte er sich seinen Kameraden zu und gab die entsprechenden Befehle, die ihm noch von seinem Ausbilder in den Ohren klingelten:


    "Tirones, STATE! Scuta sursum! Ad sinistram! Aequatis passibus, pergite!"


    "Rekruten, stillgestanden! Schild auf! Links um! Im Gleichschritt, Marsch!"


    In Titus Stimme schwang so etwas wie Nervosität mit. Doch wer konnte ihm das verübeln, schließlich durfte er zum ersten Mal in seinem Leben so etwas wie Befehle brüllen. Bisher hatte noch nicht einmal sein Hund, den er in der Kindheit besessen hatte auf ihn gehört. Und nun mussten mehrere Männer das tun was er ihnen befohl. Schließlich schwang die Nervosität in Stolz um. Zusammen marschierten sie nun also den Hügel hinauf, bis sie kurz vor dem Befehlsstand ankamen.


    "Tirones, consistite! Ad dextram!Scuta dorsum! Movemini!"


    "Rekruten, Halt! Rechts um! Schild ab! Rührt euch!"


    ließ Titus dann "seine Männer" anhalten und sich wieder in Blickrichtung zur bevorstehenden Schlacht aufstellen. Schließlich würde es nicht all zu viel bringen mit Blickrichtung zum Praefecten zu stehen, denn sie waren ja nicht zum Exerzieren hier, sondern für eine Schlacht. Nachdem die Tirones dann wieder standen wandte sich Titus an einen Optio der im Bereich des Befehlsstandes stand, denn einfach zum Praefectus durchspazieren traute er sich nicht und hätten ihn wohl auch dessen Leibwachen nicht gelassen. Dort machte er Meldung:


    "Optio, die Tirones sind wie befohlen angetreten."


    Dann trat er wieder in die Formation zurück. Wenn es jemanden interessierte, dann würde es der Optio weitermelden, wenn nicht, dann konnte ihm aber auch niemand vorwerfen, dass er nichts gemeldet hatte. So richtig wusste Titus jetzt nicht wie er sich verhalten sollte. Schließlich war er ja auch nur ein Tiro.


    Als er wieder in Formation stand raunte Titus zu Coriolanus hinüber:


    "Es scheint als hättest du recht gehabt. Sie wollen uns wohl aus der Schlacht heraushalten."


    Titus war eher davon ausgegangen, dass man sie an vorderster Front einsetzen würde um den Feind erst zu ermüden und dann mit frischen gut ausgebildeten Soldaten in die Flucht schlagen zu können. Aber deshalb war er nur Tiro und das Sagen hatten andere.....

  • In Seneca´s Kopf begann es zu brodeln. Das sie hier auf der Anhöhe waren konnt eigentlich nur bedeuten das man uns aus der Schlacht raushalten wollte. Oder sollten wir als Schutz für den Praefecten dienen?! Sicherlich gefiehl den Tirones letzterer Gedanke, aber es war allen klar, das sie wirklich kampferprobten Männer nicht viel entgegen zu setzten hatten. Nun hieß es erneut abwarten.


    "Schauen wir wo das ganze hinführen wird" sagte er zu Flavus

  • Titus nickte zustimmend auf die Worte von Seneca, auch wenn dieser es vor ihm nicht sehen konnte. Vermutlich hatte Seneca recht damit, dass es einfach das Beste war abzuwarten, doch darin war Titus noch nie sonderlich gut gewesen.


    "Ich hätte ja darauf getippt, dass wir als Ermüdungsfutter für die kampferprobten Männer dienen. Zuerst dem Feind unerfahrene Truppen entgegenwerfen und dann, sobald er ermüdet ist mit kampferprobten Männern hart und gnadenlos zuschlagen."


    Aber die ganze Spekulation brachte ihnen ohnehin nichts, denn schlussendlich musste Dragonum entscheiden was mit ihnen passierte. Es war für Titus das erstemal, dass er den Praefecten sah und dann auch noch von so Nahe. Der Anblick des Mannes der sie führte beruhigte Titus ein wenig. Der Mann schien zu wissen was er tat. Leise meinte er deshalb zu Coriolanus und zuSeneca:


    Ich glaube unser Praefect weiß schon was er tut. Zumindestens sieht er danach aus, als wäre dies nicht die erste Schlacht die er zu Gesicht bekommt."


    Jetzt hie es also wieder auf Befehle warten, den Feind in Sichtweite......

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    Kaeso Plaguleius Ligur



    Nun war es soweit. Gut gut.
    Ligur sah, dass die vorderen Reihen von der Classis gestellt wurden. Naja so bluteten die Cohortes nicht gleich zu Beginn.


    Dann ging es los. Ligur trottete auf seinem Pferd nochmals die Reihen ab.


    Dann kamen die Befehle
    milites!venite! pergite!aequatis passibus!gladios stringite!scuta premite!
    Soldaten! - Antreten! - Marsch! -Im Gleichschritt! - Zieht blank! - Rotten schließen! -


    Dann ritt er hinter die Reihen. Die Tirones hatte er etwas weiter hinten positioniert.

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    DECURIO - MISENUM

    Klient - Lucius Aelius Quarto

  • Was für eine plötzliche Aufregung. Coriolan hätte sich fast verschluckt, als er sah, dass der Gegner sich nun stellen würde. Er sprang auf und wusste erst gar nicht, was er zuerst machen sollte. Na klar, erst einmal die Ausrüstung komplett anlegen. Ohne die, hätte er sich eigentlich gleich in ein Schwert stürzen können. Als Flavus ihm entgegenkam und die Hand reichte, griff er sie fest und packte den Kameraden mit der anderen bei der Schulter. "Wir stehen zusammen, Bruder!" , antwortete er mit Entschlossenheit. Dann ließ er ihn ruckartig los, so dass er sich wieder vorbereiten konnte.


    Schnell waren auch schon die ersten Befehle von ganz oben umgesetzt. Die richtigen Soldaten gingen auf ihre befohlenen Positionen, ohne dass Coriolan die tiefere Taktik dahinter schon hätte erraten können. Dann kam auch für die Tirones der erste Befehl. Es sollte also erst einmal auf die Anhöhe gehen. Jedem Einzelnen von ihnen war anzusehen, dass er zutiefst neugierig war, welche Rolle sie in dieser Schlacht spielen würden. Ganz nach vorne ging es jedenfalls erst einmal nicht.


    "In der Tat, Titus, wahrscheinlich werden wir die letzte Verteidigungslinie bilden. Da könne wir wohl nur zu den Göttern beten, dass unsere Kameraden ihre Arbeit gut machen." Die folgenden Ausführungen von Titus fand er auch sehr amüsant. "Daran hab ich noch gar nicht gedacht, dass man uns auch einfach zur Ermüdung des Gegners nach ganze vorne scheucht, aber letztlich scheint mir das doch eher eine Barbaren-Taktik zu sein. Hoch lebe das römische Militär." Mit Spannung wartete Gnaeus nun auf weitere Instruktionen. Was für eine Spannung. Es war kaum auszuhalten.

  • Cornelius Palma betrachtete den Aufmarsch des Gegners mit vor der Brust verschränkten Armen. Dass seine Plänkler den Aufbau von Geschützen nicht nachhaltig störten, überrasschte ihn nicht weiter, aber trotzdem beließ er sie weiter auf dem Feld, um den Gegner nicht zur Ruhe kommen zu lassen. Den Hauptteil seiner Streitmacht ließ er ein wenig zur Seite und auf dem einen Flügel auch etwas vorrücken, um den Abstand zum Gegner zu verkürzen und die Frontlinie ein wenig zu drehen. Im Hintergrund deutete sich schemenhaft und durch kleine Staubwolken die Bewegung von Reitern hin zu diesem Flügel an. In den Reihen der Infanterie wurden derweil kleine Beutel durchgereicht, deren Inhalt helfen sollte, gegnerische Reiter abzuwehren, falls die Classis oder die Cohortes Urbanae solche überhaupt aufbieten würden.

  • Ich hatte kaum zu Ende gegessen als auch schon Ligur kam und die ersten Befehle erteilte. Kurze Zeit später standen wir dann in Reih und Glied, während die erfahreneren Truppen vorne und die Tironen hinten standen, am Schluss stellte sich unser Centurio noch hinter die Truppen.
    Nun wurde es allmählich ernst, nur noch ein Befehl und wir würden den formierten Marsch gen Feinde antreten und eine Schlacht austragen die weitreichende Folgen für das gesamte Imperium haben wird.


    Wie das ganze für mich wohl enden wird?


    Wir werden sehen...

  • Draggonum grinste breit angesichts der Ausführungen seines Adjutanten und wäre er nicht dabei Zuversicht und Stärke auszustrahlen hätte er sicher die Hände in die Tailie gestemmt und ein Huhn immitiert ...


    "Nun Appius Decimus Massa, ich errinnere mich an ein jungen Tribun und einen noch jüngeren Legionarius, umringt von Feinden und mit Wunden übersäht ... weit weg von Daheim inmitten einer unwirtlichen Wüste. Damals standen die Chancen zu überleben für die beiden mehr als nur schlecht! Dennoch erteile ich einem von ihnen hin und wieder eine Lektion und der andere ist stets dabei mich erneut zu überraschen!"


    Das Grinsen war einem väterlichen Lächeln gewichen und der alte Mann blickte auf die gegnerischen Linien. Wie es schien war dem Senator vorallem daran gelegen alles nach seinen Vorstellungen zu gestalten, was nicht schlecht war solange Dragonum nur einen Weg fand rechtzeitig seinen Aufbau zu stören und durchzubrechen ... umso akribischer der Gegner plante desto größer war die Verwirrung sollte der Plan scheitern ...
    Indess passten die Centurionen der vier marschierenden Kohorten selbstständig die Schlachtlinie an, sie signalisierten ihre Absicht und der Kommandostand gab sein Einverständnis ... normalerweise war diese Vorgehensweise bereits ein großer organisatorischer Vorteil gegenüber den meisten Feinden, aber in einer solchen Schlacht kam es wohl letztendlich Tatsächlich auf die richtige Taktik, das beste Timing und die schlichte Anzahl und Ausbildung der Truppen an ...


    "Was bei Mars?"


    Dragonum sah zur westlichen Flanke und traute seinen Augen nicht, die Cohortes hatten sich in Bewegung gesetzt ohne den Befehl abzuwarten ...


    "Schickt sofort einen Melder zu diesem Centurio und errinnert ihn daran wer hier der Feldherr ist! Er soll seine Cohortes an Ort und Stelle halten und abwarten bis ich den Befehl gebe!"

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