Vestibulum | Betreten der Casa nur über diese Türe. Achtung vor dem Hund!

  • Mittlerweile war es schon fast Sommer geworden, und mit dem Segen der Götter wuchsen nicht nur die Feldfrüchte, sondern war auch Gras über Plotinas peinliches Erlebnis in der Taberna "Ad Neptunis" gewachsen. Diese Zeit hatte Plotina unter anderem dazu genutzt, für ihre beiden "Retter" von damals Geschenke auszusuchen. Sie war sowohl Theodorus als auch Verus sehr dankbar für ihre damalige Diskretion und spontane Hilfsbereitschaft.


    Nun stand Plotina also vor der Tür der Casa Decima Mercator, in der Verus lebte. Sie hatte sich schon sehr auf diesen Tag gefreut und klopfte munter an die Tür.


    "Klopf, klopf!"

  • Heute öffnete ich die Türe, da der alte Marcus Probleme mit dem Stuhlgang hatte. "Menas" hatte er mir noch mit auf den Weg gegeben, "sei immer freundlich und höflich", schwieg dann einen Moment und setzte mit ernster Betonung hinzu, wobei er den Zeigefinger hob "und rede nicht zu viel. Als Ianitor soll man nicht so viel reden!"


    Folglich öffnete also ich, nachdem es angeklopft hatte und hielt mich kurz:
    "Salve."

  • Oft waren römische Ianitoren ja ältere Sklavinnen und Sklaven, die an der Vertrauensposition, die eine Haustüre nun einmal war, ihre letzten Arbeitsjahre verbrachten. Umso überraschter war Plotina, als ihr ein junger, kräftiger und gutaussehender Sklave öffnete und sie begrüßte. Unwillkürlich lächelte Plotina ihn an.


    "Salve! Mein Name ist Sergia Plotina. Ich bin eine entfernte Bekannte des Magister Scriniorum Titus Decimus Verus. Er hat mir in einer unangenehmen Situation sehr zur Seite gestanden. Heute möchte ich ihm dafür danken. Ist er im Hause?"

  • Sergia Plotina hieß die schöne junge Frau, welche vor der Türe stand, mich freundlich grüßte und dann auch gleich den Grund ihres Erscheinens nannte. Sie kannte Decimus Verus und wollte ihn sprechen. Dieser war in der Tat im Haus, nur wusste ich nicht wo. Ich antwortete also mit einem


    "Er ist anwesend. Wenn Du im Atrium warten würdest."


    machte den Weg frei, ließ die Dame eintreten und führte sie in das Atrium. Dann schickte ich den cursor, um Decimus Verus Bescheid zu geben.

  • Das Leben hatte mich vor allem eines gelehrt: Selbstgenügsamkeit. Die Stoiker hatten vollkommen recht, wenn sie sagten, dass der Mensch einzig sich selbst genügen und ein einfaches Leben führen soll. Ich selbst hatte dem Ganzen noch die Komponente hinzugefügt, dass es keine ultimative Wahrheit gäbe, da diese ja nur von der Sinneswahrnehmung erzeugt würde, die wiederum auch Fehlern unterworfen war. So war ich stets bettelnd herumgezogen, um zumindest das wenige im Magen zu haben, das ich brauchte, um auf meinen Reisen nicht zusammenzubrechen. Auch wenn ich den Menschen viel abverlangte, zählte ich doch darauf, dass es Gutmütige unter ihnen gab. Auch hier wollte ich betteln und so klopfte ich an die Tür dieses Hauses.

  • Immer noch am selben Tag öffnete ich auch hier wieder und erkannte einen älteren Mann, welcher ziemlich alt aussah. Seine Kleidung machte auch nicht den besten Eindruck. Doch sei es drum. Höfflich, wie es meiner Aufgabe entsprach sah ich ihn an, und stellte meine Frage:


    "Was gibt es?"

  • Nach kurzer Wartezeit öffnete sich die Tür und ich erkannte einen Mann von durchschnittlicher Gestalt; vom Akzent her schätzte ich, einen meines Volkes vor mir zu haben. Drum lächelte ich besonders freundlich und nickte ihm zu.


    "Chaire, werter Herr. Ich entschuldige mich in aller Form dafür, Euch Unannehmlichkeiten zu bereiten. Ich bin Gelehrter auf Reisen und verdiene meinen kargen Lebensunterhalt durch die edle Kunst des Bettelns. Ich würde mich sehr über eine milde Spende freuen. Wenn Ihr noch Küchenabfälle oder unbrauchbare Reste vom letzten Mahl habt, soll mir dies als Festmahl genügen."

  • Küchenabfälle und Reste vom letzten Festmahl hatten wir in der Tat noch. Die aber waren für die Hunde des Hauses reserviert. Ich schüttelte den Kopf. Der Mann war nicht nur alt, sondern auch noch ein Bettler. Ich überlegte, ob ich ihn fortscheuchen sollte, da er aber ein Grieche war, überlegte ich es mir anders.


    "Etwas in der Art haben wir nicht mehr, tut mir leid.
    Aber ich kann in der Küche nachsehen. Wenn Du solange im Atrium warten würdest..."


    Ich sah ihn fragend an.
    "Woher kommst Du eigentlich?"

  • Hocherfreut, dass ich nicht abgewiesen wurde, nickte ich dankbar und sah den Mann forschend an. Woher ich kam, wollte er wissen.


    "Ich danke Euch vielmals, ich werde gern warten, solange es eben dauert."


    Noch im Gehen beantwortete ich ihm seine offenherzige Frage ebenso offenherzig.


    "Ich komme aus Corinth, werter Herr."


    Sim-Off:

    Nächster Post von dir dann wohl im Atrium :)

  • Es ist ein schöner Tag an welchem Arius die Casa Decima Mercator in Roma aufsucht. Als Auriga der factio aurata hat er in den letzten Tagen nicht allzu viel zu tun gehabt, vor allem da für die Spiele in Germanien zwei andere Wagen der factio gemeldet wurden und die Ludi in Rom dieses mal ohne Wagenrennen stattfanden.


    Er klopft an die Türe, durch welche vor wenigen Minuten ein Bettler die Casa betrat - was er freilich nicht wissen kann - und wartet ab, bis ihm geöffnet wird.

  • Aus der Stadt kommend, erreichte Meridius ebenfalls fast im selben Moment die Casa. Er sah gerade noch, wie Quintus Arius, der Auriga, gegen die Türe klopfte, als er von hinten hinzu trat.


    "Salve Arius."
    sprach er und lächelte.
    "Du willst sicher zu mir, stimmt es?"


    Schon öffnete sich die Türe und der Nubier machte den Eingang frei.


    "Komm am Besten gleich mit rein. Dann können wir alles drinnen besprechen. In Rom war heute viel los. Aber in Rom ist ja immer viel los." versuchte er das Gespräch möglichst locker zu halten.

  • Es ist der Hausherr, welcher Arius von hinten anspricht. Er dreht sich überrascht zu diesem um und schon öffnet sich die Türe wie von Geisterhand, gerade so, als ob der Ianitor gespürt haben muss, dass der Decimus nach Hause zurückkehrt.


    "Salve, Senator." erwidert er den Gruß und nickt dann. In der Tat ist in Rom wie jeden Tag eine Menge los. Dann folgt er dem Senator in des Innere des Hauses. In der Tat ist er gekommen um einiges zu besprechen. Vor allem, wie es weitergehen soll, wie die Pläne für die factio aussehen, und welche Aufgabe er selbst zu erfüllen hat. Und eine Wohnung sucht er ebenfalls noch. Irgendwo muss auch ein Auriga schlafen.

  • <<

    Kein Wort hatte mein Onkel der Legat zu mir gesprochen, auf dem langen Fußmarsch von der Castra der Urbaner bis hierher. Und ich hatte weiterhin, wie befohlen, meinen Mund gehalten. Wenigsten hatte ich an einem Brunnen endlich meinen Durst löschen können, ansonsten ging es mir weiterhin miserabel. Mein Körper verlangte heftig nach der Droge, und mit dem Tempo des Legaten und seiner Leibwachen hatte ich kaum mithalten können. Heiß war es und das Schweigen lastete schwer und drückend als wir dann endlich vor dem Haus der Familie ankamen.


    Einer der Leibwächter klopfte auch gleich kräftig an die große Türe. Ich lehnte mich in einem Fleckchen Schatten erschöpft gegen die Hauswand. Meine Hände zitterten als ich mir den Schweiß aus dem Gesicht wischte. Ich verschränkte sie fest ineinander damit es nicht so auffiel, vermied es meinen Onkel anzusehen, und starrte auf den Boden vor der Türschwelle. Ich wollte da nicht rein!
    Seit dem großen Krach mit meiner Mutter in Tarraco hatte ich meine ganze Familie gemieden, hatte wirklich versucht auf eigenen Beinen zu stehen und meine eigenen Wege zu gehen – meine eigenen Wege hatten mich, zugegebenermaßen, in die Verließe der Urbaner geführt, aber trotzdem fand ich das das unerträglich jetzt hier so als Delinquent nach Hause geleitet zu werden. Außerdem war ich völlig verdreckt, ziemlich zerschlagen, und schämte mich, irgendjemandem da drin so unter die Augen zu kommen. Zum Beispiel Tante Lucilla… hoffentlich war sie nicht da! Wie peinlich wenn sie mich so sähe!

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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • [Blockierte Grafik: http://img184.imageshack.us/img184/4884/sklaveianitorfr0.jpg]


    Als der Ianitor die Türe geöffnet hatte, blieb er einen Moment zögerlich stehen und den Soldaten der Legio Prima entgeistert an. Doch gleich darauf wanderte sein Blick an den breiten Schultern des Mannes vorbei und er erblickte Livianus, den Sohn des Verstorbenen Hausherren, auf den er sofort mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht zuging.


    „Salve Herr! Wie schön euch endlich einmal wieder zu sehen. Wir haben euch schon alle sehr vermisst!“


    Livianus nickte begrüßend und klopfte dem Haussklaven auf die Schulter. Es war wirklich viel Zeit vergangen, seit er das letzte Mal im Haus seines Vaters, dass nach dessen Tod nun eigentlich sein Haus war, einen Besuch abgestattet hatte.


    “Es ist auch für mich schön wieder einmal hier zu sein, auch wenn der Anlass nicht gerade der erfreulichste ist. Leider habe ich auch nicht all zu viel Zeit, da ich wieder zurück nach Manuta muss. Richte bitte Meridius aus, dass ich hier bin.“


    Der Sklave eilte sofort wieder in das Hausinnere und Livianus gab seinen Männern ein Zeichen, dass sie hier vor dem Haus warten sollten. Serapio deutete er ihm zu folgen und so betrat er gemeinsam mit seinen Neffen das Atrium der Casa Decima.

  • Wenn es etwas gab, das Avarus hasste, dann diese Situation. Wie ein Bettler unangemeldet vor einer Casa zu stehen. Ohne Sänfte nur in Begleitung einiger treuer Diener. Lange hatte sie gewährt die Zeit der Geduld. Doch das Durchhaltevermögen von Lucilla war wohl stärker.


    Etwas missmutig ließ er anklopfen.


    Sein Dasein erklärte sich aus dem Gang vom Palatin nach Hause. Diesen Weg nahm er meist zu Fuß, da jedes andere Gefährt einfach in den Strömungen der Stadt stecken blieb. Ob er nun über die Via Aurelia ging oder den Weg über die Tiberinsel nahm, war dabei völlig nebensächlich. Wenigstens hoffte er darauf, seine zukünftige Frau vorzufinden.

  • Wenn es etwas gab, das Avarus nicht glauben konnte, dann das von der ganzen Sippe Decima keiner zu Hause war. Geduldig hatte er seine Zeit vor dem Tore gewartet. nun aber gab er dem Sklaven an der Tür einen Wink etwas männlicher an die Pforte zu hämmern.


    Er selbst blickte dabei auf der Straße einer gerade vorbei eilenden Sänfte nach. Jene war durchaus ansehnlich bestückt gewesen...

  • Ein Sklave, der gerade vorbeigehuscht war, hörte das Klopfen. Der Ianiator war wohl gerade auf einem stillen Örtchen und nicht zugegen, deswegen hatte er das Klopfen nicht gehört.


    Vorsichtig öffnete der Sklave.


    "Das ist die Casa Decima, ihr wünscht?"

  • Eher unbewußt antwortete Terillus, der junge Sklave frech: "Das weiß ich und mein Herr auch." Röte stieg in ihm auf, als er seinen Vopa bemerkte. Entschuldigend lächelte der Junge. "Salve... mein Herr wünscht die Dame Decima Lucilla zu sprechen."
















    SKLAVE - GENS GERMANICA

  • Der Sklave überlegte einen Moment.


    "Die Dame Decima Lucilla befindet sich in Rom, ist aber nicht zu Hause. Der Dominus Decimus Mattiacus ist im Haus. Wenn er wünscht, kann dein Herr im Atrium warten."

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