Die drei Damen setzten sich und Narcissa hielt sich einen Moment am Rosenwasser, während sie es Serrana überließ das Gespräch am Laufen zu halten. Sie schlug sich auch ganz gut, fand ihre Cousine, die ihr daraufhin ein Zwinkern zeigte. Doch dann geschah etwas, wofür Narcissa Rom und seine Bewohner so liebte, ein völlig Unbekannter betrat den Raum. Allerdings war schnell klar, um wen es sich handelte, denn er stellte sich direkt selbst vor. Also DAS war ein waschechter Germane, wenn auch im Schafspelz, wie Narcissa grinsend feststellen musste. Sie hatte erfahren, dass er hier war und seine Tante besuchte und spontan entschlossen ihn auch einzuladen. Überrascht musste sie mitanhören, wie es Serrana war, die ihn zuerst begrüßte. Da sie Vala direkt aufforderte, sich zu setzen, brauchte sie es nicht mehr selbst anbieten und so lächelte sie nur eins ihrer entwaffnensten Lächeln und sah zu ihm auf.
Gerade wollte sie ihn begrüßen, als Verus vorbei lief und bat, dass ihm jemand die Rolle aufhob, die zu ihnen hergerollt war. Noch bevor sie etwas tun konnte, war Vala dort und half Verus. Dann aber schloß er einfach die Türe. Zu gerne hätte sie nun das verdutzte Gesicht des Finanzministers gesehen und grinste schadenfroh. Eigentlich hätte sie laut aufgelacht, aber das konnte sie hier in der Situation nicht. Einfach zu genial! Mit welcher Selbstverständlichkeit Vala Verus hatte auflaufen lassen! Göttlich. Sie grinste den Germanen spitzbübisch an und wartete dann seinen Redeschwall ab um auch mal endlich etwas zu sagen.
"Bitte, gerngeschehen. Da ich hörte du wärst gerade hier Venusia zu besuchen, dachte ich mir, dass es eine passende Gelegenheit ist euch kennenzulernen. Und es gibt eigentlich keinen wirklichen Grund, außer, dass es doch etwas langweilig ist, immer alleine essen zu müssen." Sie grinste fröhlich und blickte dann zu Serrana. "Wir sind beide noch nicht lange in Rom und uns fehlen etwas die Kontakte, obwohl hier im Haus eine Menge Leute leben. Und nein, du bist nicht der einzige Mann. Einen der anderen hast du soeben ausgesperrt." Sie zeigte auf die nun geschlossene Türe und konnte sich ein Kichern doch nicht mehr verkneifen. "Ich hatte eigentlich gehofft, dass auch Livianus und seine Söhne und Verus und sein Sohn auftauchen würden. Ich hätte ihnen gerne meine Cousine vorgestellt."
Wieso, bei allen Göttern, kam Verus eigentlich nicht, wenn sie ihn einlud? Wo er doch im Haus war? Frechheit! Narcissa verzog kurz den Mund und winkte nach dem Sklaven Sie flüsterte ihm zu, dass er nun das gustatio auftragen konnte, den ersten Gang. Es würde eine Platte mit verschiedenen Gemüsen, wie Karotten, Broccoli, Artischocken, Spargel, Sellerie und verschiedene eingelegte Oliven geben. Dazu zwei schmackhafte Soßen, etwas Brot und einen herzhaften Weichkäse.