• „Ich danke euch für eure guten Wünsche. Macht euch keine Sorgen – ich werde bestimmt Gesund wieder heimkehren.“


    Livianus war erfreut über die Anteilnahme und die Sorge seiner Familie. Es war schon immer so gewesen und hatte sich nie geändert – die Decima waren eine Soldatenfamilie und gewohnt, ihre Lieben in allen möglichen Provinzen des Reiches stationiert zu haben oder in den Krieg ziehen zu sehen.


    “Ist Meridius auch hier? Ich hätte gerne mit ihm gesprochen und mich verabschiedet.“

  • 'Das sagen sie immer.' denkt sich Lucilla, sagt aber nichts weiter dazu. Sie hat das schließlich schon oft genug mitgemacht und im Durschnitt gesehen kommen ja tatsächlich wieder mehr nach Hause als nicht. Deswegen löst sich sich dann auch endgültig von Livianus, nachdem sie ihn nochmal kurz gedrückt hat, und zuckt die Schultern.
    "Meridius ist ständig unterwegs und nie zuhause. Das liegt wohl in der Familie." Ein verhaltenes Grinsen findet den Weg zurück auf ihr Gesicht. "Ich kann dir allerdings nicht sagen, ob er gerade im Moment da ist, denn ich bin ja auch ständig unterwegs und nie zuhause, ich weiß schon nicht einmal mehr, wer in dieser Casa ein und aus geht. Am besten versuchst du es im Tablinum, wenn, dann ist er wohl dort."


    Lächelnd blickt Lucilla von ihrem Lieblingscousin über ihren Lieblingscousin zu ihrem Lieblingsneffen. Das mit den Lieblingen war eindeutig einfacher, als nicht so viele davon in Rom waren. "Ich werde mich derweil mal um diese Hungergestalt hier kümmern. Du brauchst auf jeden Fall mal ein Bad, Serapio. Und wenn du sauber bist, dann leihe ich dir meine Tonstrix aus, damit sie dieses Gestrüpp von deinem Kopf schnippelt und Ambrosius kann dir das Gestrüpp aus dem Gesicht schaben. Also wirklich, Faustus," sie schüttelt den Kopf. "Du siehst aus, als hätten sie dich aus dem Carcer gelassen. Auf diese Geschichte bin ich wirklich schon sehr gespannt."

  • "Mhm.", murmelte ich und trat zu meiner Tante, dankbar dass sie sich so nett um mich kümmerte, und froh über jeden Aufschub bevor ich dem Triumphator gegenüber treten musste.
    Ein Bad, das klang unglaublich gut. Aber dann schüttelte ich energisch den Kopf und griff schützend in mein langes Haar.
    "Nein, das soll so bleiben. Ich mag das so. Das ist eben mein persönlicher Stil."
    Darüber hatte ich früher so viele endlose Diskussionen mit meiner Mutter gehabt - 'Wie Du wieder aussiehst! Unordentlich, unrömisch, ungepflegt! Du bist doch kein Grieche!'
    (Ich denke oft, dass ich besser als Grieche geboren worden wäre, das würde viel eher zu mir passen. Vielleicht hat man mich ja als Säugling vertauscht, um den Decimern eins auszuwischen oder so.)
    'Aus dem Carcer'? Mit großen Augen sah ich Lucilla erschrocken an. Sie hatte natürlich nur gescherzt, aber... Ich verzog das Gesicht zu einem künstlichen Lächeln, als ob ich den Gedanken urkomisch fände und setzte mich in Bewegung Richtung Bad.


    Aber nach ein paar Schritten blieb ich doch stehen und drehte mich zu dem Legaten um.
    "Onkel Livianus.", sagte ich entschlossen, dann verließ mich schon wieder der Mut.
    "Ich wollte nur sagen dass... - Es tut mir leid! - Aber das weißt Du ja schon. - Ich weiß dass Du jetzt sehr schlecht von mir denkst. Aber ich wollte noch sagen dass ich wirklich versuchen will es wiedergutzumachen!"
    Mit niedergeschlagenen Augen fügte ich leise hinzu:
    "Und ich wünsche Dir auch alles Gute und dass die Götter Dich schützen, im Krieg."

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  • Die Stimmung war deutlich abgeflacht.


    Zu Lucilla sagte Mattiacus: "Du könntest deine fleissigen Hausgeister aber gerne mal bei mir vorbeischicken. Eine Rasur und Pflege wären nach den germanischen Wäldern nicht schlecht."

  • Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio
    "Nein, das soll so bleiben. Ich mag das so. Das ist eben mein persönlicher Stil."


    "Persönlicher Stil? Ich kaufe dir einen Besen, dann hast du einen persönlichen Stiel. Das da auf deinem Kopf sieht eher aus wie die Borsten vom Besen. Aber wie du meinst, dann lass dich wenigstens von Brosi frisieren, der versteht etwas davon." ruft Lucilla ihrem Neffen noch nach, bevor er zum Bad hin verschwindet.


    Dann wendet sich sie an Mattiacus. "Ich werde dir Ambrosius vorbeischicken, bis Serapio soweit ist wird es sowieso eine Weile dauern." Sie streicht neckisch mit dem Finger über Mattiacus Backe. "Du hast wohl auch geglaubt, dich ein bisschen den Germanen anpassen zu müssen, was? Also ehrlich, wenn auf euch Decima keiner aufpasst, dann könnte man glauben, ihr wärt in der Prärie aufgewachsen." Am schlimmsten von allen war Proximus, ihr Cousin, gewesen. Manchmal hatte er einen Bart, da hätte man glauben können, er sei Grieche.


    "Na was solls. Später musst du mir aber alles über Germania erzählen, ja?"

  • "Wenn du in Germanien bist, machs wie die Germanen" scherzte Mattiacus.


    "Ich werde dir, euch allen, gerne von meiner Reise erzählen. Vielleicht beim Abendessen nachher? Bist du dann hier in der Casa, Lucilla und ihr beiden?"

  • "Wenn du erzählen wirst, bin ich da," grinst Lucilla. "Aber jetzt muss ich nochmal zum Markt. Ovinia von Nebenan hat erzählt, dass es bei Patropolos Piripapolos heute alles zum halben Preis gibt, stellt dir das mal vor! Und das erzählt sie mir erst nach Mittag, wo die besten Stücke sicherlich schon weg sind!" Was Lucilla daran erinnert, dass sie eigentlich in Eile war.


    "Ich sehe euch dann heute Abend, bis später!" Und schon rauscht Lucilla in dringenden Angelegenheiten aus dem Atrium hinaus.

  • Wie gerne wäre Livianus nun einfach mit dem Rest seiner Familie in das Triclinium gegangen, hätte sich die Geschichten von Lucilla und Mattiacus angehört, vielleicht wäre er auch kurz auf Meridius getroffen und hätte dann gemeinsam mit allen ein letzten Mahl zu sich genommen. Doch er musste los, sich aus seinen angenehmen Gedanken reißen und an das aufbrechen denken. Bevor Serapio verschwinden konnte, sah Livianus ihn noch mal eindringlich an.


    „Erzähle Lucilla und Meridius was vorgefallen ist. Sie werden sich deiner Annehmen und sich um dich kümmern. Wenn ich zurückkehre, dann erwarte ich mir, dass du dein Leben endlich in den Griff bekommen hast. Haben wir uns verstanden?“


    Er wartete keine Antwort ab, denn eigentlich war auch die Frage unnütz gewesen. Er setzte es voraus, dass Serapio nicht so dumm war und diese vielleicht letzte Chance verstreichen ließ. Dann wandte er sich an Mattiacus.


    „Ich muss jetzt leider los. Richte bitte allen meine Grüße und besten Wünsche aus. Die Götter mögen euch schützen und euch begleiten.“


    Er ging noch einmal auf Mattiacus zu und klopfte ihm auf die Schulter.


    „Alles gute Bruder. Pass auf dich auf.“


    Dann verabschiedete er sich und verließ die Casa Decima.

  • Ich nickte zerknirscht, und sah meinem Onkel noch sehr betreten hinterher, als er fortging. Er war einfach erschienen als ich ihn dringend brauchte, hatte geholfen, und jetzt war er wieder unterwegs zu bedeutsamen und ruhmvollen Aufgaben, wie immer.
    Seufzend über meine eigene Unzulänglichkeit wandte ich mich ab. Mein Leben in den Griff kriegen... - ich hatte keine Ahnung wo in dieser grenzenlosen Misere, die sich mein Leben nannte, ich ansetzen sollte. (Immerhin hatte er mir keinen Hausarrest gegeben.)


    Aber die Familie war, bei allen Differenzen, schon ein Lichtblick, musste ich mir eingestehen.
    "Ich bin heute Abend auch bestimmt da.", wandte ich mich deshalb ein bisschen schüchtern an Mattiacus, dessen Andeutungen über sein Abenteuer mich wirklich neugierig gemacht hatte.
    "Und ich würde furchtbar gerne mehr von Deiner Reise hören. Es klingt so abenteuerlich. Also, ähm, bis später beim Essen dann...."
    Ich verschränkte die Hände fest ineinander, und verließ das Atrium, zum einen um nach einem Bediensteten Ausschau zu halten, der vielleicht meine Sachen aus der Stadt holen könnte, zum anderen um bei einem ausgiebigen Bad endlich den Schmutz der letzten Tage loszuwerden.


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  • Sim-Off:

    So. Bin wieder da.


    Meridius hatte sich nicht abgemeldet gehabt, was sich im Nachhinein wohl als Fehler entpuppte. So verpasste er Livianus, seinen Cousin und noch einige andere wichtige Ereignisse in der Casa. Der ursprüngliche Plan hatte vorgesehen gehabt, auf die Schnelle und heimlich, quasi als Überraschung für Iulia, nach einem Landhaus vor der Stadt zu suchen. Und so hatte er nur ein zwei Sklaven und den Verwalter eingeweiht. Dann jedoch lief das ganze etwas anders als geplant. Vor Ort hatte er mehr zu tun gehabt, als gedacht, ein sommerliches Gewitter hatte die Neuerwerbung unter Wasser gesetzt und Meridius sah sich genötigt, die Aufräumarbeiten selbst zu koordinieren. In der Casa Decima hingegen hieß es über die Tage immer, wenn man nach dem Senator fragte, dieser habe das Haus schon in der Frühe verlassen um in der Stadt etwas zu erledigen. Oder aber, er sei noch nicht zurückgekommen, oder aber er sei sehr spät erst zurückgekommen, und dergleichen mehr.


    Mit einem Seufzen trat er in das Atrium und sah sich dann um.

  • War da nicht jemand im Atrium? Als Iulia einen kurzen Blick hineinwirft um nachzusehen und Meridius erkennt bleibt sie stehen.


    "Du bist tatsächlich mal zu einer Zeit zu Hause, zu der ich nicht schon längst schlafe."


    kommt es über ihre Lippen. Das er viel und lange arbeitet, daran ist sie gewöhnt. Schon vor der Heirat hatte sie ja gewusst worauf sie sich einließ und sich deshalb auch nie beschwert. Aber dass sie solange Zeit nicht miteinander gesprochen haben, dass er im Grunde überhaupt nicht zu sprechen ist, nicht mal fragt wie es ihr geht, ist so noch nicht vorgekommen. In den letzten Tagen hatte sie oft darüber nachgedacht, welchen besonderen Grund es dafür geben konnte, dass er sich quasi so in die Arbeit vergrub und ob es vielleicht nicht sogar mit ihr zusammenhing. Schließlich hatte sie sich durch die Begleiterscheinungen der Schwangerschaft ziemlich von der Familie abgesondert und auch die Gespräche mit Meridius waren nur noch sporadisch und auf das nötigste beschränkt gewesen.

  • Iulia war in das Atrium getreten und hatte ihn aus seinen Gedanken geholt. Mit einem Lächeln wandte er sich ihr zu, blieb aber an seinem Platz stehen.


    "Ich hatte viel zu tun in den letzten Tagen. Entschuldige."


    sprach er einen knappen Satz und überlegte, ob diese Information ausreichend war oder noch weiterer Ergänzungen bedurfte.


    "Die Verwaltung der Landgüter und auch die Neuerwerbungen hier vor Rom, erforderten es, dass ich viel unterwegs war. Ich hätte wahrscheinlich mit Dir reden sollen. Du bist mir böse?"


    Er hatte einen gewissen Unterton in ihrer Stimme ausgemacht. Und er war lange genug mit ihr verheiratet um zu wissen, dass sie über seine lange Abwesenheit nicht erfreut gewesen war.

  • Wenigstens beließ er es nicht bei seinem ersten Satz. Mit solchen Aussagen war sie in den vergangen Tagen schon von den Sklaven abgespiest worden.
    Sie ging ein paar Schritte auf ihn zu um sich besser unterhalten zu können.


    "Böse ist das falsche Wort.Du warst einfach nicht mehr zu sprechen, niemand konnte mir sagen,was du wirklich machst, geschweige denn wann du wieder kommst. Sonst hast du mir solche Dinge vorher erzählt."


    Iulia bemühte sich um einen ähnlich sachlichen Tonfall, wie Meridius ihn verwendet hatte, aber vermutlich hatte es doch ein wenig vorwurfsvoll geklungen.

  • Er konnte sie verstehen. Sie hatte sich sicher Gedanken und Sorgen gemacht und wer hätte dies nicht. An ihrer Stelle. Meridius bedauerte es in diesem Moment, dass er es nicht anders angestellt hatte. Nicht, dass sie noch dachte, er habe sich in die Arbeit gestürzt um auf Abstand zu gehen. Er lächelte versöhnend um die Situation schon im Vorfeld zu entspannen.


    "Ich weiß, es war wohl ein Fehler, Dich nicht davon in Kenntnis zu setzen. Doch ich hatte meine Gründe, welche nur im positiven Sinne mit Dir zu tun hatten."


    Geheimnisvoll hielt er einen Moment inne nur um dann fortzufahren.


    "Es sollte eine Überraschung sein. Und ich hoffe, dass sie Deine Zustimmung finden wird."


    Mit den letzten Worten war er auf sie zugegangen, hatte sie erreicht. Langsam und vorsichtig legte er seine Hand auf ihren inzwischen schon leicht gewölbten Bauch.


    "Wie geht es Dir?"

  • Skeptisch registriert Iulia, dass Meridius auf einmal lächelt. Etwa wegen ihrer Reaktion? Es wäre nicht das erste Mal, dass sie ihn in einer solchen Situation unfreiwillig amüsiert. Nach und nach sorgen seine Worte aber dafür, dass sie sich entspannt und selbst lächelt.


    "Eine Überraschung, so so..." meint sie mit einem Schmunzeln. "Ich hoffe du sagst, dass jetzt nicht einfach nur so und nicht jede Überraschung hat ein solches Vorspiel."


    Anscheinend hat sie sich doch ganz um sonst gesorgt und Meridius hatte sie nicht aus dem Kreis derer gestrichen, die er von seinen Unternehmungen unterrichtete.


    Meridius vorsichtige Berührung reißt sie aus diesen Überlegungen und so legt sie ihre Hand auf seine. Die leichte Wölbung ihres Bauches kann man ohnehin besser fühlen als sehen, da sie zur Zeit noch recht gut von ihrer Kleidung kaschiert wird. Besonders aufmerksame Beobachter könnten höchstens denken, sie hätte in den letzten Wochen ein wenig zugenommen.


    " Müde und erschöpft bin ich zwar immer noch oft,dafür ist die Übelkeit inzwischen verschwunden. Ich glaube die ersten Monate haben wir ganz gut überstanden, vielleicht sollten wir langsam daran denken, den Rest der Familie doch einzuweihen, es dauert nicht mehr lange und sie werden es so oder so sehen." Sie grinst kurz "Nicht das am Ende noch jemand beleidigt ist."

  • Iulia hatte sicher Recht. Die Wölbung auf ihrem Bauch war nicht mehr zu kaschieren und es wäre sicher angebracht, wenn er die anderen Familienmitglieder davon in Kenntnis setzen würde. Es wäre auch für Iulia von Vorteil. Eine werdende Mutter hatte immer einen anderen Stand, helfende Hände eilten beinahe automatisch aus allen Himmelsrichtungen herbei. Zumindest war dies in der Familie der Decima bisher immer so gewesen. Wenn er daran dachte, welchen Auflauf die Verwandten um jede Schwangerschaft in Hispania machten ...


    Er lächelte.


    "Du willst also schon zur öffentlichen Frau werden?"


    Sanfts streichelte seine Hand die ihre.


    "Du weißt, wie die anderen Decimafrauen ausrasten, wenn eine der unseren ein Kind erwartet. Jede wird sich persönlich verantwortlich dafür fühlen Dir zu helfen."


    Er dachte an Lucilla. Wieder einmal würde sie Tante werden. Nur diesmal etwas anders als bei Maximian. Überhaupt bedeutete es auch für ihn, dass er zum ersten mal wirklich Vater wurde und nicht einfach von einem Tag auf den anderen Vater war. Lucius.


    "Weißt Du was Lucius macht?"

  • Schon zur öffentlichen Frau werden? Nach Meridius Worten ist sich Iulia nicht so sicher, ob er mit der Bekanntgabe der Schwangerschaft nicht noch etwas warten will.


    "Du meinst wir sollten es ihnen erst später sagen? Oder darauf warten, dass sie zufällig selbst feststellen, dass ich schwanger bin?"


    Da die meisten ziemlich beschäftigt sind und nur selten zu Hause, könnte das sogar eine ganze Weile dauern. Oder machte sich ihr Mann einfach nur Sorgen, dass ihr der Rummel um die Schwangerschaft zu viel werden könnte? In dieser Hinsicht übertreibt er Iulias Meinung nach ohnehin ein wenig. Wobei es für Meridius Mutter sicher zutreffend gewesen wäre. Würde ihre Schwiegermutter noch leben, hätte sie Iulia vermutlich keinen Handschlag mehr tun lassen.


    "Nein, ich hatte ja gehofft Lucius sei vielleicht mit dir unterwegs oder du wüsstest etwas. Langsam fange ich an mir Sorgen zu machen. " antwortet Iulia und bedenkt Meridius mit einem ebensolchen Blick. In den letzten Tagen hatte sie sich mit der Vorstellung getröstet, ihr Mann wisse sicher mehr.

  • Lucius. Der Bursche streunte also folglich wieder durch die Gegend, ohne dass jemand wusste was er tat. Meridius Augenbraue wanderte für einen kurzen Augenblick nach oben. Aber war Lucius nicht ummer so gewesen? Hatte er nicht immer seine eigenen Wege eingeschlagen, sich zurückgezogen. War er nicht schon immer mit Freunden, welche Meridius nicht kannte, durch die Stadt gezogen? Wusste vielleicht Valeria mehr? Dabei war es auch Meridius nicht entgangen, dass sie die Beziehung zwischen Valeria und seinem Sohn merklich abgekühlt hatte. Zumindest bildete er es sich ein.


    "Er wird die Stadt unsicher machen..."


    antwortete er auf die Frage seiner Gemahlin, nahm dann seine Hand von der ihren, führte sie nach oben und strich ihr durchs Haar. Vielleicht war es nicht gut gewesen, Lucius nicht mit der I. nach Osten gehen zu lassen. Marcus hätte ihn in den Stab nehmen können und ... Aber was hätte er Iulia erzählt, wenn Lucius gefallen wäre? Er verdrängte den Gedanken.


    "Du siehst schön aus, Iulia.
    Ich sage Dir das sicher viel zu selten."

  • Natürlich mochte Iulia Komplimente, wie die meisten Frauen. Nur in diesem Moment kam es ihr wie ein Ablenkungsmanöver vor, um ihre Gedanken von Maximian weg zuführen. Ja Maximian. Es wäre in der Tat das Beste, wenn er nur die Stadt unsicher machen würde. Klang Meridius Ton deshalb so beiläufig? Denn normalerweise würde er solche Umtriebe nicht gut heißen. Sicher war es auch ein weiterer Versuch sie zu beruhigen, nur regte es sie eher auf. Am Ende sah Meridius es gar wirklich so gelassen? Ein kurzer Seufzer kam über ihre Lippen, könnte sie es nur auch so sehen.
    Vielleicht sollte sie doch auf Meridius Kompliment eingehen? Galant das Thema wechseln. Weitere Spekulationen brachten schließlich auch nichts. Allerdings wäre es auch nur eine Täuschung, ein Überspielen und Meridius sollte nicht glauben, dass sie sich so leicht ablenken, ja einlullen ließ. Kaum merklich dreht sie den Kopf zur Seite.


    "Nur solltest du das nicht gerade jetzt sagen."

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