• "Kein bestimmter Anlass."


    antwortete Meridius.


    "Ich werde Dir die Einladung dann zukommen lassen. Vermutlich wird es jedoch erst etwas später sein. Ich werde für ein paar Tage auf mein Landgut reisen und nach meiner Gemahlin sehen."


    Der Octavier ging auf das Thema der Factio ein. Sehr zur Freude des Senators.


    "Richtig, Dein Vater hatte sich diesbezüglich bei mir gemeldet. Ich danke Dir, dass Du mich erinnerst. Ich werde es gleich nachher in einem Dokument festhalten.


    Hättest Du eventuell auch Interesse Dich zu engagieren. Wir sind eine recht kleine und wenig erfolgreiche factio. Unsere Wagen gewinnen nie. Im Grunde die besten Voraussetzungen um etwas zu bewegen..."


    Er lachte.

  • Der Octavier nahm das zur Kenntnis.


    "Ich werde meinen pater benachrichtigen, Senator Decimus"


    Als der Senator ihn fragte, begann er zu überlegen: Es wäre ja nicht das erste Mal gewesen, dass er sich mit solchen Geschichten abgab. Anscheinend hatte er einen Riecher für solche vereine, die nicht gerade die erfolgreichsten waren: Die Provincia Hispania, die Vigiles, und nun auch noch die Aurata.


    "Das ist richtig, Senator, jedoch frage ich mich, was gerade ich bei der Factio bewegen kann. Ich kann den Männern weder etwas beibringen noch weiße ich große Popolarität auf, der Pöbel kennt mich nicht. Möglicherweise kann durch meine Finanzkraft, wenn man es denn so nennen darf, etwas bewirken. Wie genau dachtest du mich unterzubringen?"


    fragte er skeptisch.

  • Ah versuchte Beamtenbestechung. :D


    "Nein Danke, ich möchte deine Zeit auch nicht unnötig belasten."


    Und trotzdem schaute Avarus sich nach einem Sitzplatz um, immerhin war er es nichtmehr gewöhnt den ganzen Tag durch die Straßen Rom's zu laufen, um sich die Sorgen und Nöte anzusehen oder zu kontrollieren.


    "Es geht mir vielmehr um ein Angebot, das in deinem Namen am Markt present ist. Da ich wiederum in den Analen der administrativen Verwaltung, sprich dem Archiv der Basilika Iulia keine Verquickung deines Namens mit einem solchen Gewerbe gefunden habe, bin ich nun hier. Es löst sich sicher als ein Versäumnis auf..." beschwichtigte der Senator gleich. Hauptsächlich aber auch, weil sein Eheweib diesen Mann als einen der Lieblingscousins bezeichnet hatte und der Segen im eigenen Haus gewahrt bleiben sollte. 8)


    "Im konkreten spiele ich auf den Verkauf von Gold an..."

  • Mattiacus schaute etwas verwundert.


    "Verkauf von Gold...? Aber setz dich doch." Mattiacus wies auf einen der Korbessel und dachte dabei einen Moment nach und bald wurde ihm klar, dass Avarus nicht hier war, um über Familiäres zu quatschen sondern in seiner Funktion als Magistrat. Sein Ton wurde dementsprechend "neutraler".


    "Ach, du meinst die Restbestände aus der Mine, die ich noch betrieb, als sowas noch erlaubt war. Das Angebot muss wohl mein Verwalter noch nicht vom öffentlichen Aushang abgenommen haben. Das werde ich in die Wege leiten."

  • Ja deswegen war er wirklich nicht hier. Die Decima's würden auch durch die Ehe mit Lucilla nicht zu seiner Familie werden. ;)


    Er setzte sich und grübelte, wie das Gesagte in sein Bild passte. Irgendwie überhaupt nicht. Denn die losen Worte, die Avarus sich herausfischte: ...'Restbestände aus der Mine, die ich noch betrieb, als sowas noch erlaubt war' widersprachen dem öffentlichen Archiven.


    "Hm du hast eine Mine besessen? Warum weiß dann die behördliche Stelle in der Basilika Iulia davon nichts? Stammt das Gold vielleicht aus einem Erbe oder sowas?"


    Löcherte er also weiter, um diesen Flecken Ungewissheit zu stopfen.

  • Zitat

    Original von Caius Octavius Cato
    "Das ist richtig, Senator, jedoch frage ich mich, was gerade ich bei der Factio bewegen kann. Ich kann den Männern weder etwas beibringen noch weiße ich große Popolarität auf, der Pöbel kennt mich nicht. Möglicherweise kann durch meine Finanzkraft, wenn man es denn so nennen darf, etwas bewirken. Wie genau dachtest du mich unterzubringen?" fragte er skeptisch.


    Meridius winkte ab, sah er doch die Skepsis im Gesicht des Octaviers stehen.


    "Finanziell steht die factio passabel da. Dort haben wir wenig Bedarf. Ich habe jedoch vor, die Bedeutung der sodalis etwas aufzuwerten. Ich dachte an regelmäßige Zusammenkünfte, die zum einen natürlich die Zusammenarbeit vertiefen ... Guten Rat kann man immer gebrauchen. Zum anderen ist es jedoch auch nie ein Fehler, wenn man Konzepte nicht nur gemeinsam entwirft, sondern sich auch gemeinsam einbringt. Das beginnt mit Opfern für die Götter, Banketten und Empfänge, die durchaus hier und da stattfinden könnten und zu denen nicht nur die sodalis sondern auch Interessierte geladen werden. Übungsläufe müssen geplant werden, und vieles mehr. Ich denke, dass man einiges davon auf mehrere Schultern verteilen kann. Welche Möglichkeiten wir haben und wie wir diese angehen, wäre unter anderem Thema der nächsten Zusammenkunft. Wenn Du Interesse hast, kannst Du hinzukommen. Schon alleine weil Dein Vater Hispania wird kaum verlassen können..."


    Er schwieg einen Moment.


    "Es ist ein Angebot. Wenn Du mitmachen möchtest, kannst Du dies. Wenn nicht, auch kein Problem."

  • Das klang gut, denn so konnte der Octavier viele neue Leute kennen lernen und sich möglicherweise auch einen Namen machen.


    "Ich schlage das Angebot nicht ab und bin bereit, wie mein Vater, Sodalis zu werden. Außerdem denke ich, dass ich so auch die Stimme meines Vaters weitergeben kann, Senator"

  • Die erhoffte Antwort. Meridius lächelte.


    "Es freut mich das zu hören."


    erwiderte er erfreut.


    "Dann verbleiben wir so, dass ich Dir mitteile, wann die Zusammenkunft stattfinden wird. Dies wird in nächster Zeit geschehen, dazwischen werde ich jedoch nur auf mein Landgut zurückkehren und nach meiner Gattin sehen."


    In der Tat hing er fiel zu lange in Rom fest. Sobald es die Situation ermöglichte, würde er Gemahlin und das geborene Kind, wenn es denn mal da war, nach Rom zurück holen.


    "Hattest Du noch ein Anliegen?"


    fragte er seinen Besucher geradeheraus.

  • "Verstanden Senator. Nein keine weitern Anliegen, ich wünsche eine geruhsame Nacht."


    Mit diesen Worten entfernte sich der Praefectus, mit dem Gedanken was der Satz des Meridius, dass er nach seiner Gattin sehen wollte, zu bedeuten hatte. Auf halben Weg stoppte er.


    "Ach Senator, soll ich meinem Vater eine Nachricht von dir überbringen lassen?" erkundigte er sich.

  • Meridius schüttelte den Kopf.


    "Nein, ich werde ihm sowieso schreiben.
    Dennoch Danke der Nachfrage."


    erwiderte er und begleitete den Besucher noch bis zur Türe.

  • Mattiacus schmeckte gar nicht, dass Avarus so nachbohrte. Wollte er ihn nun informieren, inquirieren oder ihn vorwarnen? Dann hätte er ihm auch einen normalen, offiziellen Bescheid zukommen lassen können.


    "Also ad fontes. Als ich noch zum Ordo equester gehörte, betrieb ich eine Mine "Cuniculus Aureum Mattiacorum", die ordentlich registriert wurde. Alsbald wurde ich aber in den Ordo senatorius erhoben. Nach der Änderung des § 3 V Lex Mercatus wurde mir dann ein Strafgeld in Höhe von 435.79 aufgebrummt. Als ordententlicher Civis habe ich diese natürlich auch bezahlt und danach die Mine dicht gemacht. Das angebotene Gold waren die Produktionserträge. Warum dies nicht von den scribae in der Basilica julia erfasst wurde kann ich dir auch nicht sagen."


    Mattiacus hoffte, nun alle Fragen beantwortet zu haben. "Sonst noch Fragen?" stand groß in seinem versteinerten Gesicht. Bei Geld hörte nunmal die Verwandtschaft auf......

  • "Hm gut dann werde ich es vorerst so belassen und in meinen Unterlagen, die nach der Amtszeit im Officium bleiben, einen Vermerk machen."


    Ihm gefiel es sowieso nicht, das dieser Passus LM III-II unbegrenzte Laufzeit hatte, immerhin erschwerte es die Arbeit. Vorallem dann, wenn es bereits sehr lang zurück lag.


    "Das war es dann schon erstmal... ich danke dir für deine genommene Zeit und möchte mich verabschieden."


    Er erhob sich und wartete darauf, das man ihn hinaus begleitete.

  • Mattiacus erhob sich ebenfalls. Jetzt wieder gutglaunt entgegnete er Avarus:


    "Ich danke dir für deinen Besuch. Ich hoffe, ich konnte alles zu deiner Zufriedenheit beantworten. Falls noch weitere Fragen bestehen, lass es mich wissen. Grüße bitte Lucilla von mir. Ich werde dich noch zum vestibulum begleiten."


    Zusammen gingen sie zum vestibulum.


    "Du bist stets in der Casa Decima willkommen. Ob dienstlich oder privat."

  • "Werde ich tun..." wenn er es nicht bis zum Abend, denn solange konnte seine Arbeit dieser Tage noch dauern, nicht wieder verdrängt hatte. "Vale denn Decimus Mattiacus"


    Avarus verschwand im Gewühl der Straße. Sein Weg sollte ihn weiter führen dahin wo Unklarheit herrschte und wo er seine Aufzeichnungen ständig aktualisieren konnte oder mußte.

  • Der Senator hatte die wichtigsten Dinge in Rom erledigt und entschloss sich wieder auf sein Landgut zurückzukehren um nach seiner Gemahlin zu sehen. Die Sklaven das Hauses wurden soweit informiert, in wenigen Tagen, so hatte er es vor, würde er wieder zurückkehren. Menas indess hatte er beauftragt, nach Alexandria zu reisen und einen speziellen Auftrag auszuführen. Für alle anderen galt:


    Der Senator hält sich zur Zeit auf dem
    Landgut in den albanus mons auf.


    Sim-Off:

    Offene Threads werden hier noch zu Ende gebracht, für alle weiteren Besucher ist der Senator nicht da und auf dem Landgut. Dort wird dann endlich die Geburt des zweiten Sohnes stattfinden, so dass dann auch die Familie benachrichtigt werden kann und die Zeitebenen wieder zusammengeführt werden können.

  • Während der Senator wie bereits angekündigt hinter einer Türe verschwand und sich in seine Privaträume zurückzog, machte es sich Silanus im Atrium bequem. Seit seinem letzten Besuch hier hatte sich nicht wirklich viel verändert. Als Scriba Personalis von Senator Livianus hatte er zwar im Castellum bei Mantua gewohnt, musste jedoch des Öfteren Botengänge hierher erledigen und kannte daher sowohl das Haus, als auch einige der Angestellten, von denen sich jedoch im Moment keiner Blicken ließ. Er nahm auf einer der Besucherbänke platz und streckte gemächlich seine Beine aus. Die kurze Wartezeit erlaubte es ihm noch einmal kurz zu Überlegen, was und vor allem wie er sein Anliegen vorbringen konnte. Bei seinem Patron wäre es wohl um einiges einfacher gewesen, jedoch war dieser mit seinen Legionen und den Kaiser am anderen Ende des Reiches und daher blieb ihn nur der Gang zu Senator Meridius. Diesen kannte er nicht besonders und daher machte es die Sache wesentlich schwieriger und unangenehmer.

  • Wenig später betrat der Senator ebenfalls das atrium und steuerte auf seinen Besucher zu. Er hatte sich schnell frisch gemacht, zuerst der Reisekleidung entledigt, sich gewaschen und warm abgerieben, eine frische Tunika und eine Toga angezogen und sich die Haare und den Bart frisieren lassen. Es war immer gut, wenn die entsprechenden Sklaven im Hause waren und dies auf fachmännische Weise in kürzester Zeit erledigte. Sich also fast wie ein neuer Mensch fühlend sprach er seinen Besucher nun an.


    "So, jetzt steh ich Dir zu Verfügung. Ich hatte einen längeren Ritt hinter mir, komme quasi gerade vom Land."


    Er winkte einem Sklaven, welcher sich nach der Anweisung des Senators umgehend auf den Weg machte, um Wein herbeizubringen.


    "Wie kann ich Dir behilflich sein und was führt Dich zu mir?
    Und vor allem, wie geht es der Cousine?"

  • Als der Senator nach einiger Zeit das Atrium betrat sprang der junge Iunier sofort auf und ging ihm höflichkeitshalber einige Schritte entgegen. Auch wenn er es nie laut vor dem Senator ausgesprochen hätte, so sah dieser um einiges besser aus, als noch beim Treffen vor dem Haus. Jedoch war dies kein Wunder beim derzeit herrschenden Wetter in Rom, dass dieses Jahr verhältnismäßig Kalt ausgefallen war. Silanus verneigte sich noch einmal respektvoll und erwiderte schließlich die Worte des Senators.


    "Zu aller erst möchte ich dir meinen Dank aussprechen, dass du dir so kurzfristig für mich Zeit nehmen konntest Senator. Normalerweise erscheine ich nicht so Überfallsweise vor der Türe anderer. Ohnedies scheint heut mein Glückstag, dich hier in Rom angetroffen zu haben. Ich hoffe Fortuna ist mir auch weiterhin so hold.


    Meiner Cousine geht es gut – denke ich. Leider ist sie selbst derzeit nicht in Rom sondern weilt bei der Familie in Hispania. Unser letzter Kontakt ist jedoch bereits einige Zeit her. Als Scriba Personalis deines Cousins Livianus habe ich sehr viel Zeit in Mantua verbraucht und war nur äußerst selten bei meiner Familie in Rom zu Gast. Dies hat sich nun den Göttern sei Dank geändert. Senator Livianus hat sich beim Kaiser für mich und die Gens Iunia eingesetz und es mir ermöglicht den Stand eines Eques zu erhalten und ein Tribunat bei der Vigiles zu beginnen. Nun bin ich seit einiger Zeit wieder zurück in Rom und musste mich erst wieder zu Recht finden und einleben."


    Man merkte, dass es Silanus nicht besonders leicht viel weiter zu reden.


    "Was mich heute zu dir führt ist leider keine besonders erfreuliche Sache für mich und die Gens Iunia und um ehrlich zu sein, hätte mich mein Weg direkt zu meinem Patronus geführt, wäre er in Rom. Doch in anbetracht der Umstände und der früheren Freundschaft unserer beiden Familien hatte ich gehofft, dass auch du behilflich sein kannst.


    Wie du vielleicht schon gehört hast, ist es mit der Gens Iunia in den letzten Jahren nicht zum Besten gestanden. Wir mussten einige persönliche Schicksalsschläge hinnehmen und Attica war zuletzt die einzige, die sich um die Besitzungen der Gens kümmern konnte. Da sie nun vor einiger Zeit ihren Posten bei Hof aufgegeben hat, liegt es nun wohl an mir, in ihre Fußstapfen zu treten. Leider waren unsere beiden Häuser in Tarraco und in Rom in einem sehr desolaten Zustand und die Renovierung hat sehr viel Geld verschlungen. Unter anderem musste ich meine Grundstücke Zwangsverkaufen. Durch meinen Dienst bei der Vigiles konnte ich nun alle Ausstände und Schulden begleichen. Nun ist es jedoch so, dass ich als Mitglied im Ordo Equester mindestens ein Grundstück mein eigenen Nennen muss, sonst wird mir der Titel aberkannt. Bisher ist es niemanden aufgefallen, jedoch habe ich dieses Grundstück zurzeit nicht und der Kaiser hat den Verkauf öffentlicher Grundstücke vorerst einstellen lassen. Ich hatte daher gehofft, dass die Gens Decima…….. Ich könnte selbstverständlich dafür bezahlen."

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