Maximus Decimus Meridius

  • Der Aelier kam ziemlich direkt zur Sache. Meridius hatte nicht damit gerechnet. Die Anfrage musste er jedoch erstmal sitzen lassen. Decima Seiana. Sie war gerade eben erst aus Tarraco hier angekommen und hatte kaum Fuß gefasst. Woher kannte dieser Aelius sie überhaupt? Aus Tarraco? Oder waren sie sich in Rom schon einmal begegnet? Und empfand Seiana etwas für diesen Kerl? Fragen über Fragen, die es erst noch zu klären galt, ehe er auch nur einen Kommentar auf diese Frage abgab. Zumal es nicht so ganz passte, mitten in der Trauerzeit mit einer solchen Anfrage auf ihn zuzukommen. Lucius war noch nicht einmal beerdigt.


    "Nun, Aelius. Ich muss gestehen, dass diese Anfrage überraschend kommt. Ich habe Seiana erst vor kurzem gesprochen und ..."


    Er überlegte, wie er weiterreden sollte. Er kannte die Familie der Aelier, von diesem Archias hatte er jedoch bisher nie etwas gehört. Er hatte keinen blassen Schimmer, wer der Kerl war, ob er überhaupt eine gute Partie war und und und ...


    "Woher kennst Du Seiana?"

  • Wenigstens sagte er nur, dass er überrascht sei und nicht entsetzt darüber, dass Caius kurz nach einem Trauerfall anfragen kam. Hätte er doch zuvor mal die Acta gelesen, dann wär das nicht passiert oder er hätte vielleicht erstmal in einem Brief erwähnt, dass er sich für die hübsche Dame namens Seiana interessierte. Zugegebenermaßen war der Posten eines stationarius nicht gerade etwas, womit man prahlen konnte - aber Caius wollte sich Respekt nun einmal erarbeiten, und da fing wohl jeder ganz unten an.


    »Wir trafen uns zufällig auf den Trajansmärkten«, erwiderte er auf die Frage hin. Und sie hatte ihn sogleich vereinnahmt, wie er sich eingestehen musste. Zudem entstammten sie beide angesehenen Familien, da würde eine Verbinung auch politisch das ein oder andere mit sich bringen.
    »Sicher möchtest du zuvor mit ihr über meine Intention sprechen, Senator.«

  • Und wie er das wollte. Das ganze kam sehr plötzlich für Meridius. Die Tatsache, dass der Aelier auch gleich um ihre Hand anhielt, anstatt sie einfach nur zu besuchen, was am Anfang ebenfalls schicklich gewesen wäre, war ein Fakt, den man mit Seiana besprechen musste. Liebe war ... Er dachte nach. Was hatte Ovid in seiner ars amatoria nochmals geschrieben? Und wie konnte der Aelier sicher sein, Liebe nicht mit Verliebtheit zu verwechseln? Nun Seiana war sicher nicht seine Tochter und er war im Grund nicht für sie verantwortlich, doch galt es alleine im Interesse der Familie das Beste für sie herauszuholen.


    "Ich werde mit ihr reden. Mit Sicherheit."


    Meridius griff nach einem Glas und nahm einen Schluck.


    "Ich würde gerne etwas über Deine Person erfahren. Ich denke, das ist in diesem Zusammenhang nicht ohne Bedeutung ..."


    Es war elementar.

  • Der Umstand, dass er sich eigentlich bereits auf dem Weg nach Ägypten befinden sollte, schaukelnd auf den Wellen des Mittelmeeres, erforderte ein anderes Vorgehen. Natürlich hatte Caius keinerlei Ambitionen, mit der Tür ins Haus zu fallen - dennoch galt es hier, bereits die Saat zu streuen, ehe sie keimen konnte. Das war in vielen Ehen so. Aus manchen erwuchs später ein starker Baum, aus anderen wiederum ein kränkliches Pflänzchen, das bei zu wenig Pflege schnell einging. Ersteres war Caius durchaus lieber, aber er war auch ein unverbesserlicher Optimist, weswegen er ohnehin nicht an Variante 2 glaubte.


    »Ich nahm vor ein paar Tagen den Posten des stationarius in Alexandrien an, Senator. Bisher war ich nur in den Betrieben meines Vaters tätig, sowie 4 Jahre als scriba personalis des Hafenmeisters von Brigantium. Ich beabsichtige, die Ritterwürde zu erlangen und eine entsprechende Laufbahn einzuschlagen. Doch zuvor gilt es, an Bekanntschaft zu gewinnen.« Dass er bei der Compitalia den zweiten Platz im Weitsprung vor dem Präfekten der Prätorianer gemacht hatte, reichte da schließlich bei weitem nicht aus.


    »Ich entstamme Ravenna und war bisher nur selten in Rom, zuletzt vor beinahe sieben Jahren. Mich reizt die Herausforderung, die Ägypten an mich stellt. Es soll dort ganz anders sein. Auch wenn ich nicht plane, für immer und ewig dort zu bleiben.«

  • Dieser Aelius hatte also vor, nach Alexandria zu gehen. Alexandria war weit weg. Und war erstmal dort, war Seiana vermutlich aus dem Sinn. Vorausgesetzt, er trat seinen Posten nicht halbherzig an. Wieder nahm Meridius einen Schluck. Dann stellte er das Glas wieder ab.


    "Nun, ich werde mit Seiana reden."


    antwortete er nach einem längeren Schweigen.


    "Wir werden dann sehen, wie es weitergeht. Was für Dich spricht, ist Deine Verwandtschaft."


    In der Tat hätte er den romantischen Spinner ansonsten schon aus dem Haus geworfen, wenn er nicht aus dem Hause der Aelier stammen würde. Kein Mensch ging aus beruflichen Gründen nach Ägypten und lachte sich kurz vor der Abreise eine Liebschaft an, welche er kaum kannte, die er aber sofort zu heiraten gedachte. Das Ganze zeugte von wenig Klarheit, noch weniger Weitsicht und nach Meridius Geschmack auch kaum von Verantwortungsbewusstsein. Doch sei es drum. Auch Lucius hatte sich seinerzeits in seine Nichte verliebt gehabt. Damals war auch jede ratio über Bord gegangen.


    "Wie lange gedenkst Du in Alexandria zu bleiben?
    Und wann geht Dein Schiff?"

  • Caius wurde das Gefühl nicht los, dass man ihn nicht für voll nahm. Ob das an dem Gefühlschaos lag, welches vermutlich im Inneren des Senators herrschte? Immerhin wusste Caius immer noch nicht, wer eigentlich gestorben war. Und wenn er es gewusst hätte? Dann wäre das Kind nun auch schon in den Brunnen gefallen. Schweigen breitete sich für einen Moment aus. Caius war niemand, der so leicht den Mut verlor, doch zugegebenermaßen war der Kommentar, dass (einzig) seine Verwandtschaft für ihn sprach, nicht besonders erbaulich. Hatte nicht auch ein Decimus Meridius mal ganz klein angefangen? Caius schluckte den aufkeimenden Ärger herunter.


    »Man hat mir Zeit zugestanden, um meine Angelegenheiten regeln zu können, ehe ich abreisen muss«, erwiderte er.
    »Wie lange ich in Alexandrien bleiben werde, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Ich würde mich gern hocharbeiten und eine Weile als Präfekt dienen. Mir eine Grundlage schaffen, um die Ritterwürde zu erlangen. Mir ist klar, dass ich mit den vier Jahren als scriba kaum werde Punkten können.« Und ebenso klar war ihm, dass sein nomen gentile wohl das einzige war, was ihn in irgendeiner Weise auszeichnete. Genau das gedachte er zu ändern. Das Schweigen wurde unbehaglich.


    »Senator.« Caius klang durchaus ernst.
    »Ich habe mir diesen Schritt wohl überlegt und gehe ihn nicht leichtfertig. Falls das deine Befürchtung ist.« Vermutlich lag er damit auch ziemlich falsch. Caius konnte Meridius nicht einschätzen.

  • "Nun, wie gesagt. Ich muss erst mit Seiana reden."


    antwortete der Senator. Was hätte er auch sonst antworten sollen? Eine Zusage oder dergleichen lag nicht in seinem Zuständigkeitsbereich. Zudem hatte er keine Ahnung, ob die Liebe dieses Aeliers überhaupt auf Gegenliebe bei Seiana stieß. Und die Tatsache, sich zufällig auf den Traiansmärkten gesehen zu haben, bedeutete ja noch gar nichts. Man sah tausende Frauen und Männer auf den Traiansmärkten, wenn man die Augen offenhielt.


    "Mehr kann ich Dir jedoch im Moment nicht einräumen. Du kannst ihr natürlich schreiben und sie auch besuchen. Doch alles andere kommt meines Erachtens nach verfrüht."


    Mit diesen Worten erhob er sich.

  • Enttäuschung wallte in Caius hoch. Verfrüht? Arrangierte Ehen wurden teilweise sogar ohne die Anwesenheit der Betreffenden vereinbart. Caius fand Seiana hübsch und gewitzt, obendrein konnte er sie sich gut als Mutter seiner Kinder vorstellen, zumindest nach dem zu urteilen, was er bisher gesehen hatte. Liebe war etwas, das sich mit der Zeit entwickeln konnte, so die Götter ihnen gewogen waren. Caius war kein gefühlsduseliger Schwachkopf, auch wenn ihm sein Stand durchaus erlaubte, die Gefühle in Sachen Ehe entscheiden zu lassen - nicht wie bei manchen Patrizierin.


    »Natürlich, Senator«, erwiderte Caius, bemüht darum, die Enttäuschung nicht zu sehr durchschauen zu lassen. Aber was hatte er auch anderes erwartet? Er erhob sich und neigte den Kopf zum Abschied.
    »Ich danke dir für das Gespräch und wünsche dir und den deinen alles Gute«, sagte er.
    »Vale.«


    Als er sich umwandte, sah er, wie Katander ihn leicht mitfühlend ansah. Caius ignorierte ihn, verließ das Zimmer und ärgerte sich über sich selbst. Vermutlich hielt Seiana genau das gleiche von ihm, wie der Senator wohl nun von ihm halten würde. Katander folgte, und gemeinsam strebten sie dem atrium des domus entgegen.

  • Der Besucher schien nicht das erhalten zu haben, was er sich erhofft hatte. Doch was hatte er erwartet? Meridius kannte ihn nicht, er hatte kaum Gelegenheit gehabt mit Seiana zu sprechen und mit seinen Forderungen war der junge Aelius sehr schnell gewesen. Schnell, direkt und ohne Furcht. Fast schon mit dem Schneid eines Reiterführers, nur dass er nicht gedient hatte. Und auch sonst nichts vorzuweisen hatte.


    Meridius verabschiedete ihn, brachte ihn dann noch bis zur Türe und kehrte dann an seinen Platz zurück. Er würde mit Seiana reden müssen. Erst dann wusste er, wie in diesem Fall weiter vorzugehen war. Die Aelier waren in jedem Fall ein einflussreiche Familie. Nicht nur weil sie mit dem Kaiserhaus verbunden waren.

  • Viel war geschehen. Der Senator saß in seinem officium und dachte nach. Die meisten Bewohner der Casa schliefen um diese Uhrzeit schon. Er jedoch nicht. Er konnte nicht schlafen. Er hatte einige Dinge zu regeln. Vor allem sein Erbe. Denn jetzt wo sein ältester Sohn gestorben war veränderte sich einiges. Und der jüngste, Tiberius, war noch viel zu jung. Hatte er doch das Licht der Welt erst vor kurzem erblickt.


    Der Senator griff nach einem Griffel und schrieb.



    Testament des
    Maximus Decimus Meridius
    Senator der Stadt Rom


    Hiermit verfüge ich, Maximus Decimus Meridius, Sohn des Livius Decimus Hispanicus, Bürger und Senator der Stadt Rom, dass im Falle meines Todes meine Besitzungen und mein Vermögen wie folgt zu verteilen sind:


    * Den Göttern zu Ehren soll in der Stadt Rom ein kleiner Tempel errichtet werden. Der Tempel soll der Göttin Iuno gewidmet sein.
    * Den Göttern zu Ehren soll in meiner Heimatstadt Tarraco ebenfalls ein kleiner Tempel errichtet werden. Dieser Tempel soll dem Gott Mercurius gewidmet sein. Möge er meiner Heimatstadt Aufschwung und Wohlstand sichern.
    * Zu beiden Tempeleinweihungen sind Armenspeisungen mit Brot und Wein auszuführen. Diese sollen den ganzen Tag andauern und erst mit Sonnenuntergang enden.


    * Mein gesamtes Vermögen, alle Grundstücke, alle Landgüter, alle Betriebe, alle Sklaven, alle Pferde, alle Tiere, alle Güter und Waren, alle Schuldscheine und Geschäftsbriefe gehen in den Besitz meines Sohnes Tiberius Decimus Optatus über. Sollte dieser noch nicht rechtsfähig sein, bestimme ich seinen nächsten männlichen Verwandten zum politischen Oheim, seine Mutter Iulia Severa zur Verwalterin des genannten Erbes. Mit dem Tage der Rechtsfähigkeit fällt das Erbe direkt an ihn.
    * Nach meinem Tode bitte ich meine Freunde Spurius Purgitius Macer und Marcus Vinicius Hungaricus, sich um meinen Sohn Tiberius Decimus Optatus zu kümmern und ihm, wo es geht, hilfreich zur Seite zu stehen. Mögen sie ihm bei seiner Ausbildung und Reifung zum ehrenwerten Mann und Römer zur Seite stehen. Für diese Mühen erhalten beide jeweils zum Tage seiner Mannwerdung fünftausend Sesterzen, welche aus den Landgütern zu beziehen sind.
    * Mein Erbe Tiberius Decimus Optatus ist gehalten, seiner Mutter Iulia Severa eine lebenslange wöchentliche Zuwendung von 400 Sesterzen zukommen zu lassen, damit diese ihren Lebensabend standesgemäß zubringen kann. Des weiteren wird ihr ein ewiges Wohnrecht in der Casa Decima zu Tarraco und Roma zugewiesen. Diese Bestimmungen gelten zuzüglich den Pflichten, welche Anstand und Sitte von Kindern gegenübern Eltern erwarten lassen.
    * Sollte mein Erbe Tiberius Decimus Optatus sterben, bevor er in den rechtsfähigen Status übergeht, fällt mein gesamtes Erbe an meine Gattin Iulia Severa.


    Meine sterblichen Überreste sollen in der Familiengruft der Decima in Tarraco bestattet werden. Neben meinem Vater und unseren Ahnen.


    ANTE DIEM VIII ID FEB DCCCLVIII A.U.C.
    (6.2.2008/105 n.Chr.)


    Maximus Decimus Meridius
    Bürger und Senator der Stadt Rom



    Danach erhob er sich, griff nach einem Glas Wein und trank dieses aus.

  • Sim-Off:

    Ich habe leider keinen Link gefunden im Post, aber ich denke, ich bin hier richtig??


    Der Alte brachte mich ins Officium, wo ich auf meinen Patron wartete. Angst, Unwissen, Unsicherheit und jede Menge ähnlicher und anderer Gefühle machten sich in mir breit.

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  • Kaum hatte man ihm mitgeteilt, dass Annaeus Florus eingetroffen war, eilte Meridius so schnell er konnte in sein officium. Es waren raue Zeiten. Eine Vielzahl an Legionen stand im Osten im Kampf gegen die Parther. Der Kaiser war tot, sein vermeintlicher Thronfolger noch nicht aufgetaucht. Caesar befand sich irgendwo im Illyricum, wenn er noch richtig informiert war. Florus als Flottenpräfekt und einer der jetzt mächtigsten Männer in Italien, kam ihm daher gerade recht. Wenn es wichtige Informationen gab, dann sicher von ihm.


    "Salve, Florus!"


    sprach er und trat in den Raum ein. Er steuerte direkt auf den Mann zu und reichte ihm die Hand, wie es in alten Zeiten der Fall gewesen war und was man auch heute noch tat, wenn man eine enge Verbundenheit signalisieren wollte.


    "Was führt Deine Wege zu mir?"

  • Ich war etwas erstaunt über das Verhalten meines Patrones, doch zeigte er mir damit offen, dass ich nun auf derselben Ebene stand, wie er. Er akzeptierte mich in meiner derzeitigen Position als ein Mann, der über viel Macht verfügte und versuchte mit dieser Geste, dies auszusprechen. Daher gab auch ich ihm meine Hand und drückte kräftig, aber nicht unfreundlich zu. Ein guter Händedruck war ein Markenzeichen!


    Senator, Patron, es sind die unsicheren Zeiten, welche mich zu dir führen! Noch ist vieles unklar, doch die Flotte ist erst einmal wieder ruhig. Daher konnte ich mir diese wichtige Reise leisten. Doch ich muss so schnell als möglich wieder nach Misenum zurück!

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  • "Sicher."


    Meridius verstand. Die Zeiten waren mehr als unsicher, so lange die Thronfolge nicht offiziell geregelt war und der Senat, sowie die Legionen geeint hinter EINEM Mann standen, war alles möglich. Und die Flotte war in diesem Moment der neuralgische Faktor. Sie entschied darüber, ob die Häfen in Italien offen blieben, ob Ostia seine Warenlieferungen auch weiterhin erhielt. Wer immer in Rom Machtambitionen hatte, er musste mit der Flotte planen. Und ihr Kommandeur stand vor ihm.


    "Ich hoffe, Du hast Dein Erscheinen hier nicht an die große Glocke gehängt. Ich ziehe es vor, in meiner momentanen Situation eher unauffällig zu bleiben. Wenn mir allerdings alle Praefecten und zig Kommandeure die Bude einrennen, komme ich unter Umständen in den Verdacht die Macht zu ursupieren. Und nichts liegt mir ferner."


    Er lachte, was seine Aussage als Scherz erkenntlich machte. Noch konnte er ja nicht wissen, dass auch der Praefectus der Vigiles ihn aufsuchen würde.


    "Was bedeutet ersteinmal wieder ruhig?
    War sie es nicht immer?"

  • Nein, ausser dem Nauarchus sollte eigentlich niemand wissen, wo ich bin!


    Und ebenfalls nein, die Flotte war nicht gerade ruhig, nach den Mitteilungen der letzten Tage! Einige Männer versuchten zu desertieren, andere randalierten, wieder andere versuchten die Truppen auzuwiegeln. Die dritte Gruppe ist die gefährlichste, doch ich habe im Moment alles wieder unter Kontrolle.


    Wie sieht das hier in Rom aus? Was macht das Volk? Was der Senat?

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  • Der Flottenpraefekt hatte eine Menge Fragen, Meridius nicht halb so viele Antworten.


    "Das Volk spielt kaum eine Rolle. Es läuft jedem nach, der es nur mit Brot und Spielen bei Laune hält. So lange die Flotte die Getreidelieferungen garantieren kann und diese auf den Märkten ankommen, reden die einen so, die anderen anders. Was sollte sich für sie auch ändern? Anders verhält es sich bei den Senatoren. Und es wissen wohl allein die Götter, wieviele unterschiedliche Ambitionen es dort gibt. Ich selbst habe mich aus den Hallen verabschiedet um zu trauern. Ich verlor zuerst meinen Erstgeborenen, und jetzt auch noch einen Kaiser."


    Er hielt einen Moment inne.


    "Eine offizielle Haltung des Senats, welche über den Status TRAUER hinausgeht, gibt es noch nicht. Doch ich denke, dass die meisten Senatoren Caesar die Treue geloben werden, wenn er zügig in der Hauptstadt eintrifft."

  • Genau um eine solche Einschätzung der Lage zu erhalten, war ich nach Rom gekommen. Es war wichtig von verschiedenen Seiten zu hören und auch selbst zu sehen, was die Leute wollten und was im Moment die vordringlichen Dinge waren, welche es zu erledigen galt. Trauer alleine war zwar sicherlich angebracht, doch gerade jetzt war keine Zeit dazu für Florus.


    Ich verstehe sehr wohl!


    Doch genau um solche Antworten zu erhalten, bin ich nach Rom gekommen. Ich muss wissen, was das Beste sein wird, muss hören und sehen, ob und wie meine Aktionen einen Einfluss haben könnten, um mich zu entscheiden, was ich tun soll. Sitze ich zu lange in Misenum herum und tue gar nichts, könnte noch jemand auf blöde Ideen kommen.

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  • Sicher, in der Haut des Praefecten wollte Meridius nicht stecken.


    "Caesar ist als Nachfolger des Kaisers vorgesehen, soweit zumindest ich weiß. Er befindet sich zur Zeit in Illyrien. Je schneller er nach Rom kommt, je schneller die Truppen sich auf seine Seite stellen und je schneller der Senat sich auf seine Seite stellt, umso schneller haben wir auch wieder Ruhe im Imperium. Sollte sich jedoch die Ankunft des Caesar verzögern, bleibt das Ganze vakant."


    Meridius dachte einen Moment nach.


    "Es hängt auch davon ab, wie sich die Truppen positionieren. Wenn die Truppen im Osten, welche gerade gegen die Parther kämpfen, Caesar unterstützen, die Legionen an der Donau ebenso und auch die Legionen in Germanien, dann ist die Sache klar. Wir brauchen nicht weiter diskutieren. Die Frage ist, wie sich Vinicius in Germanien aufstellt. Auf welche Seite er sich schlägt. Die Truppen in Parthien sind jedoch das geringste Problem. Sie sind vorerst gebunden. Und sollten sie Eigeninteressen entwickeln, wären ihr Kandidat gezwungen Konzessionen gegenüber den Parthern einzugehen, um nach Rom zurückkehren zu können. Kurz: Es hängt zunächst davon ab, was an der Donau geschieht. Und wie Germanien darauf reagiert. An Deiner Stelle würde ich die Flotte einfach still halten und abwarten."

  • Einfach stillhalten geht schlecht. Die Männer wollen wissen, auf wen sie vereidigt sind, wem sie Treue und Loyalität schulden. Sie brauchen einen Anführer. Das weiss sicherlich niemand besser als du!


    Daher muss ich mich entscheiden, und zwar schnell.


    Ich schätze die Lage so ein:


    - Der Kaiser hat den Caesar als Nachfolger ernannt? Wenn das stimmt, dann werden die Legionen in Parthia wohl bereits auf den Caesar vereidigt sein.


    - Wenn meine Informationen stimmen, dann ist genau dies mit den Prätorianern und den Cohortes Urbanae bereits geschehen? Sie stehen zum Caesar?


    - Unter diesen 2 Voraussetzungen wäre es äusserst ungeschickt, die Flotte einfach ruhen zu lassen. Ein möglicher Usurpator in Germania oder an der Donau, könnte daraus schliessen, dass er möglicherweise in der Flotte einen Verbündeten finden könnte.


    Ich tendiere daher, ganz einfach und logisch kombiniert, dazu die Flotte auch auf den Caesar zu vereidigen. Ravenna würde da zweifellos auch mitziehen, da müsste ich mich schon schwer täuschen, aber vor der Ravennas fürchte ich micht nicht. Die haben zuviele Männer in Parthia im Dienst, als dass sie uns hier in Italia gefährlich werden könnten.

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  • Die Überlegungen des Annaers waren gut. Dass sich die Praetorianer und Cohortes Urbanae schon entschieden hatten war gut. Meridius kannte Hungaricus auch nicht anders. Er hatte mit Sicherheit seine Männer schon auf den neuen Kaiser und alten Caesar eingeschworen. Dafür war er zusehr Machtmensch. Und instinktgeleitet traf er häufig die richtigen Entscheidungen. Der Caesar war als Nachfolger vorgesehen, er würde folglich auch der Nachfolger werden.


    "Du hast Recht. Wenn die Praetorianer und die Cohortes schon auf den Caesar vereidigt wurden, dann solltest Du das selbe ebenfalls veranlassen. Der Kaiser starb im Feldlager, er hat vor seinem Tod mit Sicherheit die Truppen dort auch auf Caesar den Eid ablegen lassen. Die Truppen im Illyricum stehen ihm sowieso nah und wenn Vinicius Hungaricus eine Entscheidung in Rom fällt, dann wird sich Vinicius Lucianus in Germanien mit Sicherheit anschließen. Abwarten bringt nichts, im Gegenteil. Wir sollten uns umgehend entscheiden."


    Ja, so machte es Sinn. Wieso zuerst gezögert hatte, war ihm selbst nicht mehr klar. Alles sprach für den Caesar. Es gab kein Argument, welches sagte, dass jemand anderes an die Macht kommen konnte. Zumal es der Wunsch des Kaisers gewesen war, dass Caesar ihn eines Tages beerbte. Der Wunsch des Kaisers war Meridius immer Befehl gewesen. Er hatte sich danach zu richten.


    "Ich bin mir sicher, dass Caesar der neue Kaiser wird.
    Du solltest umgehend handeln."

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