• DEMETRIOS, Ianitor


    Gut gelaunt wie eh und je, öffnete Patrokles die Tür der Casa Valeria:


    "Ja, bitte? Womit kann ich euch dienen?"


    Demetrios nahm an, dass es sich vielleicht wieder um einen der Anwaltsfreunde seines Herren handelte.

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  • "Salve Ianitor", sagte ich:
    "Mein Name ist Aulus Furius Saturninus, und ich möchte deinem Herren Tiberius Valerius Flaccus einen Besuch privater Natur abstatten."
    Wenn es ihm zeitlich möglich ist, dachte ich, sagte es aber nicht laut.

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  • DEMETRIOS, Ianitor


    Der Ianitor sah von dem Besucher zu der Weinamphore und wieder zurück. Ja ich glaube, der Herr würde gewiss Zeit haben.
    "Nun, wenn das so ist. Wenn du mir bitte ins Atrium folgen möchtest? Ich bin mir sicher der Dominus Tiberius wird dich gerne empfangen."

  • Thermen des Agrippa>>>


    Valeria Maximilla hatte ihre neue Bekannte Tiberia Stella als Gastfreundin zu sich nach Hause eingeladen, und Remigius, ihren Sklaven, vorausgeschickt, damit er in ihrem eigenen Zimmer einen kleinen Tisch deckte und ein Gästecubiculum herrichten ließ.
    Als ihre Sänfte ankam, stand Remigius schon mit einer Fackel auf der Straße. Es dämmerte schon leicht, ein heftiger Wind drohte das Feuer auszublasen.
    "Hier sind wir.", sagte Maximilla: "Willkommen in der Casa Valeria."

  • Stella brauchte einen Moment, um zu erfassen, was geschehen war. Die Tiberia kletterte unsicher aus der Sänfte und verkniff noch immer ihre Augen. "Wo?" Eine Frage, die sie einfach so stellte, weil sie diesen Ort nicht erkannte, auch wenn Valeria eine Benennung von sich gegeben hatte. Nicht mehr ganz bei sich, da das Fackellicht in ihren Augen brannte. Das dumpfe Dröhnen in ihrem Schädel wollte einfach nicht gehen. Stella hielt sich mit aller tiberischen Tapferkeit aufrecht und blickte zum Eingang des Stadthauses.

  • Tiberia Stella schien es noch immer nicht wirklich gut zu gehen. Maximilla sprach ein bißchen mit ihr, wie sie mit Wölfchen, ihrem Hund, sprach, als er krank gewesen war: sanft und langsam:
    "Casa Valeria. Wir können in meinem Zimmer etwas essen und dann bekommst du ein eigenes Zimmer zum Ausruhen. In Ordnung?"
    Sie hoffte sehr, dass Remigius daran gedacht hatte, den Hund in eines der vielen leerstehenden Cubicula zu sperren. Wölfchen war nicht bösartig, aber vermutlich würde er den Gast überschwenglich begrüßen wollen.
    Stella sah nicht so aus, als konnte sie gerade ertragen, dass ein sehr großes graues zotteliges Tier sie ansprang und ihr über das Gesicht leckte.
    "Komm mit mir."


    >>>Cubiculum Valeria Maximilla

  • Vom Hortus kommend verabschiedeten Maximilla und ich uns nochmals im Vestibulum. Dann öffnete der Ianitor die Tür und rief Selenus und seine Männer wieder heran, welche in der Nähe, aber nicht gleich vor der Porta, auf mich gewartete hatten.


    Bis Maximilla und ich fertig waren, waren auch die Männer bereit und geleiteten mich sicher wieder in die Domus Iulia zurück.

  • Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.


    Es war schon spät am Abend, als sich ein Mann in einer Panuela mit hochgeschlagner Kapuze der Casa Valeria näherte.

    Im fahlen Licht der bronzenen Lanterna, die er mit sich trug, glänzte das Kleidungsstück, da der Träger es zum Schutz vor Regen tüchtig mit Talg eingerieben hatte. Ein dementsprechender Geruch ging davon aus.

    Der nächtliche Besucher hob die Hand und pochte dreimal an die Porta. Von draußen hörte er, wie ein Hund anschlug.

    "Wölfchen", sagte er halblaut zu sich selbst: "Den gibt es ja immer noch."

    Jetzt wurden Geräusche hörbar und jemand schob den Riegel beiseite. Das war Demetrios, der Ianitor. Unsicher blinzelte er hinaus und konnte das Gesicht des Ankömmlings nicht erkennen, da dieser die Laterne so hielt, dass er geblendet wurde:

    "Wer ist da?", fragte er.

    Der nächtliche Besucher beugte sich vor: "Demetrios, ich bin es: Lucius Valerius Maximus.", sagte er gelassen: "Es wäre zu freundlich, wenn du mich einlassen würdest."

    "Sofort, Dominus Valerius, solch eine Freude!", sagte der Ianitor und beeilte sich, die Tür zu öffnen. (Lucius bevorzugte, dass Fremde ihn einfach Valerius nannten. Sein Cognomen Maximus war zwar ein altes Cognomen der Valerier, aber zu leicht konnte man es mit einem militärischen Titel verwechseln, und mit fremden Federn schmückte er sich nicht.)

    "Ich wollte einmal wieder nach dem Stammhaus der Gens sehen.", sprach Lucius und schaute sich um: " Und mein Neffe, wie geht es ihm? Und der jungen Dame, ist sie wohlauf? Eine gewisse junge Dame möchte ich vorrangig sehen, deshalb bin ich gekommen."

    Der Ianitor nickte: "Alle wohlauf, Dominus Valerius, den Göttern sei Dank.", antwortete er.


    Lucius drückte sein Reisebündel dem Ianitor in den Arm und legte scherzhaft die Hände wie einen Trichter vor den Mund:

    " Maxi!", rief er: "Tiberius? Wo seid ihr? Onkel Lucius ist hier!"

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    Da sich der Wolfshund nicht beruhigte, sondern sein Bellen immer aufgeregter klang (freudig aufgeregt, fand Maximilla) warf sie sich eine Stola über und steckte den Kopf durch einen Türspalt des Cubiculums.

    Sie konnte kaum glauben, wessen Stimme sie vernahm, und diese letzten Tage, die so reich an wunderbaren Dingen waren, gaben ihr noch ein weiteres Geschenk: Ihr Vater war hier in Rom.

    "Vater!", rief sie aus und stürzte ihm in die Arme, das hieß, sie versuchte es, denn Lucius Valerius Maximus war kein Freund großer Gefühlsausbrüche.

    Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn: "Salve filia mea", sprach er, hielt sie etwas von sich weg und meinte:
    "Du siehst gut aus und bei den Göttern, ich glaube, du bist etwas gewachsen! "

    Maximilla war daran gewöhnt, dass ihr Vater eher nüchtern im Umgang mit Menschen war - war sie doch mit den Lehren des alten Cato aufgewachsen.

    "Du kommst rechtzeitig.", flüsterte sie: "Ich bin so froh, dass du ebenfalls bei meiner Captio dabei sein wirst. Sag mir, hast du Adalheidis mitgebracht?"

    Der Vater schüttelte den Kopf:
    "Sie kommt nicht in das Sommerland, wie sie es nennt.", antwortete er: "Aber ich bin mir sicher, dass sie an dich denkt. Meinst du, ich kann etwas zu essen haben oder ist es schon zu spät?"

    "Vater, wo habe ich meinen Kopf? Natürlich!" Valeria Maximilla klatschte in die Hände und gab den Sklaven, die sich mittlerweile im Atrium eingefunden hatte, Anweisungen, Speis und Trank und außerdem das Gästezimmer herzurichten.

    "Und Wölfchen hast du noch, höre ich.", sagte der Vater: "Was ist mit dem Raben?"

    "Oh, den habe ich auch noch.", antwortete Maximilla: "Außerdem einen Kater aus Aegyptus, er heißt Kersas."

    Einen Moment hielt Lucius inne:
    "Bist du glücklich?", fragte er: "Ich meine mit deinem Schicksal?"

    Maximilla nickte. Ja, sie war heute glücklich.

    Lucius tätschelte ihren Arm: "Tiberius, lieber Junge!", rief er.

  • "Lucius" begrüßte Tiberius Maximillas Vater lächelnd.

    "Schön, dass ihr es geschafft habt. Das Ganze hat sich ja doch relativ zügig entwickelt, nicht wahr. Kommt rein, kommt rein. Natürlich haben wir was ordentliches zu Essen fertig. Und zwar auch was Richtiges. Keine patrizischen Häppchen. Ich hoffe eure Reise war halbwegs akzeptabel?"

    Eine Reis um diese Jahreszeit war keine angenehme Sache. Tiberius hatte dafür gesorgt, dass genug warmes Essen und ein ordentliches heißes Bad schon bereit war.

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  • >>> Titus Cornelius Lentulus hatte sich persönlich zur Casa Valeria gegeben, um Valerius Flaccus die beiden Ernennungen auszuhändigen (und ihm auch zu gratulieren). Der Procurator ab epistulis stieg aus seiner Sänfte und bedeutete mit einem Kopfnicken einem der Kanzleisklaven, für ihn zu anklopfen. Dann ließ er sich beide Urkunden reichen, die in einer mit Füllhörnern verzierten Schriftrollenhülle aus Oreichalcum aufbewahrt wurden.


    IN NOMINE IMPERII ROMANI ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    erhebe ich


    Tiberius Valerius Flaccus


    mit Wirkung vom


    ANTE DIEM X KAL FEB DCCCLXXIII A.U.C. (23.1.2023/120 n.Chr.)


    in den


    ORDO SENATORIUS


    Es ist ihm fortan gestattet den Latus Clavus zu tragen.


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    IN NOMINE PONTIFICIS MAXIMI

    IMP. CAES. AUG.


    berufe ich


    Tiberius Valerius Flaccus


    zum


    Pontifex


    Mögen die unsterblichen Götter ihm gewogen sein


    - ANTE DIEM X KAL FEB DCCCLXXIII A.U.C. (23.1.2023/120 n.Chr.)-


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  • Tiberius empfing den eminenten Gast direkt nachdem man ihm geöffnet hatte. Besuch vom ab Epistulis bekam man schließlich nicht ale Tage. Obwohl, überlegte er sich, sowas dürfte in nächster Zeit häufiger vorkommen.


    "Geschätzter Procurator. Salve. Du kannst dir sicher vorstellen, dass ich außerordentlich erbaut bin, dich zu sehen. Ich hoffe, dein Weg hierher war halbwegs erträglich. Erfrischungen?"


    In seinem Unterbewusstsein kam Tiberius das ganze immer noch arg unwirklich vor. Sicher müsste eigentlich jemand anderes gemeint sein. Ein anderer Tiberius Valerius Flaccus, der ihm selbst zufällig zum verwechseln ähnlich sah und zufällig auch hier in der Gegend wohnte. Unvermeidlich war es also sicher, dass in den nächsten Tagen das Missverständnis aufgeklärt werden und Tiberius erklärt würde, es handele sich um einen bedauernswerten Irrtum, ganz unangenehm wirklich, aber er sollte trotzdem natürlich die Urkunden, die der Procurator da in der Hand hatte bitte umgehend wieder heraus geben.

    Aber nein. Das hier war real und Tiberius riss sich zusammen. Wie lange sollte er denn noch herum laufen wie ein ungläubiges Mondkalb.

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    KLIENT - MANIUS FLAVIUS GRACCHUS

  • "Ich gratuliere Dir zu deiner Ernennung zum Pontifex" , sagte Lentulus, denn damit war die Standeserhebung schon mit inbegriffen, und überreichte persönlich die Urkunden in ihren Hüllen: "Danke für das liebenswürdige Angebot, aber ich muss leider ablehnen; Du weißt gewiss, wie das ist: Die Pflicht ruft nicht nur, sie schreit förmlich. Vale bene werter Valerius Flaccus"

    Er lächelte noch einmal freundlich. Es war schön und viel zu selten zu erleben, dass die eigene Arbeit einen Mitbürger so offensichtlich erfreute.

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