[Lichtung außerhalb der Stadtmauern] Hilfe für Fremde, Peregrini und Sklaven

  • Aufmerksam lauscht Ganymed Aemilias Erzählungen. Erst mit Erstaunen, dann schleicht sich Entsetzen, aber auch Wut in sein Gesicht.


    "Oh...so ein Mistkerl!", bricht es aus ihm heraus. "Sollte ich DEN in die Finger bekommen, bring ich den um." Seine Augen funkeln voller Wut und sogar Haß auf diesen Mann. Doch dann blickt er zu der Stadtwache und er drosselt schnell seine Lautstärke. "Das ist unglaublich..." Er sieht Aemilia kopfschüttelnd an. "Dieser Mann hätte den Göttern jeden Tag danken sollen, dass sie ihm Euch geschenkt haben. Er hätte Euch auf Händen tragen sollen. Das war nicht nur Unverzeihlich, Unaussprechlich, sondern ein Sakrileg!"


    Ganymed atmet heftig ein, immer noch blass wegen seiner vorigen Gefühlsregung. "Domina! Niemand darf Euch soetwas niemand noch einmal antun. Wenn es auch nur jemand versuchen sollte..." Er nickt bei seinen nächsten Worten. "Den zeige ich ihm, was es bedeutet einen solchen Frevel zu begehen!"


    Langsam scheint er sich wieder zu beruhigen. Spontan nimmt er Aemilias Hand und sieht sie wie ein trauriger kleiner Welpe an. "Domina, es tut mir so leid für Euch. Ich bin froh, dass Ihr jetzt endlich glücklich heiraten dürft und Dominus Livianus wird das Geschenk wirklich zu schätzen wissen."

  • Aemilia muss zaghaft lächeln ob seiner heftigen Worte.
    "Ach, Ganymed... Ein Sakrileg? ;) Na, ich bin doch nicht heilig. Mach dir keine Sorgen, das ist nun zum Glück schon Jahre her und es wird garantiert nicht wieder passieren."
    Schmunzelnd drückt sie seine Hand.
    "Inzwischen darf ich mir meine Ehemänner ja selbst aussuchen. ;) Livianus würde jeden, der soetwas tun würde, vermutlich fast so sehr verhauen wie du."
    Sie grinst wieder etwas verschmitzt.
    "...aber vermutlich auch nur fast. ;) Danke, dass du mich beschützen willst. Dann kann mir nun wohl garnichts mehr passieren..." =)
    Aemilia freut sich sichtlich über seine Anteilnahme.
    "Aber wie ist es mit dir? Würdest du lieber woanders sein? In Dacia?"

  • "Woanders sein?" Er schüttelt lächelnd den Kopf. "Domina, ich bin so froh, dass ich Euch gehöre!" Er krazt sich das Kinn. "In Milet hatte ich ja schon einige Freunde, aber mein Dominus dort war nicht so nett und die Griechen sind auch manchmal recht komisch."


    Er seufzt nachdenklich. "Ich war ja noch recht jung als ich in Dacia an einen Sklavenhändler verkauft wurde. 6 war ich, glaub ich. Mein Vater ist in den Tagen auch im Krieg gegen die Römer gestorben. Wir wußten das, weil die Römer in unser Dorf gekommen sind. Die Schlacht war verloren und wir auch...!" Seine Stimme wird immer leiser, als er darüber nachdenkt.


    Doch dann schüttelt er den Kopf um die Gedanken zu verscheuchen. "Aber das ist ja schon lange, lange her." Aus seiner Tunika rutscht in dem Moment ein Lederband hervor an dem ein kleiner, silbener Ring, verziert mit Schriftzeichen und einem kleinen grünen Stein, hängt.

  • Aufmerksam hört Aemilia seiner Geschichte zu.
    "Hmm... Erst sechs... Kannst du dich noch an die Zeit davor erinnern? =) Hattest du Geschwister? Deine Mutter? Weißt du, wo sie hingekommen sind? Denkst du manchmal darüber nach, wie es ihnen wohl ergangen sein muss und planst eine Suche nach ihm?" =)
    Sie überlegt und versucht sich in Ganymeds Situation hineinzuversetzen.
    "Hmm... Ich glaube, ich würde mir soetwas andauernd überlegen. Aber ich kann es mir nur schwer vorstellen, wie es sein muss ein Sklave zu sein..."
    Nachenklich kratzt sich Aemilia am Kopf, da bemerkt sie den Ring.
    "Oh... Was ist das? =) Gehört der dir? Der ist ja hübsch... Darf ich mal sehen?" =)
    Neugierig reckt sie den Hals und beugt sich zu Ganymed vor.

  • "Ja, ich kann mich noch gut an mein Dorf und meinen Vater erinnern. Ich hatte zwei Schwestern, einen jüngeren Bruder, meine Großeltern, zwei Onkel, eine Tante und meine Mutter natürlich. Was aus ihnen geworden ist, weiß ich nicht!" Er schüttelt den Kopf, mit erstaunlich regunslosem Gesicht. "Und nach ihnen suchen? Ich bin doch Sklave und ich will wirklich nicht am Kreuz landen."


    Als die Rede zum Ring kommt, fällt Ganymeds Blick erschrocken auf den Ring, den er schnell in seine Hand nimmt. "Domina..." Er blickt ängstlich zu Aemilia. "Den habe ich geschenkt bekommen, ganz ehrlich. Aber ich darf ja nichts haben...." meint er leiser werden.


    Flehend sieht er Aemilia an. "Bitte, darf ich ihn vielleicht doch behalten?" Zögerlich nimmt er den Ring und das Lederband und zieht ihn über den Kopf. Weiter flehend schauend, reicht er Aemilia den Ring.

  • Aemilia lächelt breit.
    "Ach, aber auch Sklaven können doch Träume haben. =) Stellst du dir denn nie vor, wie es wäre sie wieder zu finden?"
    Fasziniert betrachtet sie den Ring genauer und reicht ihn dann an Ganymed zurück.
    "Aber selbstverständlich darfst du ihn behalten. =) Er gehört dir!"
    Sie versucht ihn zu beruhigen.
    "Ich werde ihn dir ganz sicher nicht wegnehmen und ich glaube dir natürlich, dass du ihn nicht geklaut hast oder so..."
    Schmunzelnd schüttelt sie bei dieser für sie offensichtlich gänzlich absurden Vorstellung den Kopf.
    "Wer hat ihn dir denn geschenkt? Ein früherer Herr? Ein Freund?" =)

  • Erleichtert lächelt Ganymed als er den Ring wieder in seiner Hand hat. "Mein früherer Herr?" Ganymed schüttelt den Kopf. "Nein, der hätte mir höchstens als Geschenk ein paar Stockhiebe mitgegeben, wenn Hades ihn nicht vorher dahin gerafft hätte."


    Er dreht den Ring in seiner Hand. "Den hat mir Niobe geschenkt, bevor sie nach Tarraco gereist ist." Er streift das Lederband wieder über seinen Hals und steckt den Ring unter seine Tunika.


    Er denkt etwas über Aemilias Worte über das Träumen nach. Schließlich seufzt er. "Früher habe ich mir gewünscht, dass mein Vater nach Milet kommt und mich wieder nach Hause mitnimmt. Am Anfang war es schwer, besonders da ich die Griechen und Römer nicht verstanden habe. Einige Monate nachdem ich in Milet war, hab ich versucht mich aus dem Staub zu machen. Ich hatte Glück, dass Hektor mich zurück geholt hat und nicht der Aufseher der Sklaven. Der hätte mich gleich mit dem Brandmal versehen. Das hätte dem schon Spass gemacht..." Ganymeds Blick ist auf die Bäume um die Lichtung gerichtet, während er darüber redet. Da man ihm immer seine Gefühle gut vom Gesicht ablesen kann, ist die Unberührtheit, die er darüber an den Tag legt, seltsam. Schließlich verstummt er.


    Er sieht zu Aemilia und lächelt dann schief. "Ja, vielleicht leben sie ja noch. Ich glaube jedoch nicht, dass ich meine Familie je wieder sehen werde. Höchstens in Hades Reich."

  • "Niobe?" wundert Aemilia sich und versucht vergeblich sich an jemanden diesen Namens zu erinnern.
    "Hmm... Kenne ich sie? Ist sie auch eine Sklavin der Decimer?" =)


    Während er seine Geschichte erzählt, schwindet ihr Lächeln nach und nach dahin. Ernst und aufmerksam hört Aemilia zu und legt Ganymed schließlich tröstend den Arm um die Schultern.
    "Achje... Gegen deine Geschichte war mein bisheriges Leben ja das reinste Zuckerschlecken..."
    Gedankenversunken streichelt sie ihm durchs Haar.
    "Hmm... Gut, dass es alles noch so glimpflich ausgegangen ist." =)
    Ein Lächeln findet den Weg wieder zurück auf Aemilias Lippen und sie nickt optimistisch.
    "Bestimmt leben sie auch noch. Vielleicht siehst du sie eines Tages ja wirklich wieder. =) Die Welt ist manchmal kleiner, als man denkt. Und bis dahin..."
    Lächelnd schaut sie Ganymed direkt an.
    "...bis dahin sind wir eben deine Familie." =)

  • "Familie?" Etwas erstaunt erwidert Ganymed Aemilias Blick. "Was meint Ihr damit Domina?" fragt er gleich.


    Doch ehe Aemilia etwas erwidern kann, schüttelt Ganymed den Kopf. "So schlimm es ist auch wieder nicht, Domina. Wer weiß, vielleicht wären wir alle ein Jahr später an der Hungersnot dort gestorben und ich auch. Und Milet war wirklich schön und ich hatte auch einen guten Freund dort, Hektor. Das war schon in Ordnung!"


    Er lächelt verlegen. "Außerdem habe ich wirklich Glück gehabt. Als ich Anfangs nach Rom gekommen bin, hatte ich schon große Angst. Man hört doch so viele Geschichten von Patriziern und Römern, die ihre Sklaven nach Lust und Laune auspeitschen und so. Aber die Familie Decima ist so ganz anders. Und ich bin sooo froh, bei Euch zu sein, Domina." Er nickt lächelnd. "Ihr seid so klug und freundlich und Ihr helft all den vielen Menschen!" Er deutet dabei auf die Menge, die vor den Tischen versammelt ist.


    Ihrer ersten Frage erinnernd, nickt er. "Ja, Niobe wurde hier auf dem römischen Markt von einem Mitglied der Decimas gekauft. Wer das war, weiß ich jedoch nicht. Er wohnt wohl in Tarraco." Er schürzt die Lippen. "Es klingt vielleicht ein wenig dumm, aber Niobe ist nicht wirklich eine Sklavin. So wie sie wirkt, scheint sie selber eine große Dame und irgendwie in ein falsches Los gezwängt worden zu sein!"

  • Aemilia versucht sich vorzustellen, wie es wäre keine Familie zu haben. Sie scheitert jedoch kläglich daran.
    "Ich muss dir das wohl einfach so glauben... =) Ich kann mir garnicht wirklich vorstellen, wie es ist ein Sklave zu sein..." :(
    Nachdenklich runzelt sie die Stirn und lächelt als er sie so lobt.
    "Ach, aber Ganymed... So besonders ist das alles doch garnicht. =) Es ist schließlich meine Arbeit, soetwas zu tun. Ich werde sogar dafür bezahlt."
    Sie beobachtet die Menschen an der Essensausgabe und hört ihm weiter zu.
    "Ist sie das? Eine große Dame? Hat sie dir ihre Geschichte erzählt? Was war sie denn, bevor sie Sklavin geworden ist? Hat sie den Ring von damals übrig behalten? =) Gibt diese Inschrift dort vielleicht einen Hinweis?"
    Neugierig sucht ihr Blick wieder den Ring.

  • Ganymed schüttelt den Kopf. "Nein, sie hatte keine Zeit mir viel von sich zu erzählen. Niobe musste gleich weiter nach Tarraco. Aber ihr ganzes Auftreten, ihre Art sich zu bewegen und ihr Blick...da war mir gleich klar, dass sie keine Sklavin sein kann!" Er senkt verlegen den Blick und spielt an dem Ring.


    Als er wieder aufsieht, meint er leise. "Sie hat mir ihren ganzen Namen gesagt. Er ist sehr lang...Niobe Zahrah... bint ...Abdul Aziz bint ...Abdul Rahmann Al-Saul!" Er atmet tief ein. "Ich hab mir den Namen den ganzen Abend vorgesagt. Sie meinte, ich sollte ihn nicht vergessen!"


    Er reicht den Ring wieder an Aemilia. "Ja, da sind Zeichen drauf, aber was sie bedeuten weiß ich nicht!" Mit den Worten deutet er auf die altarabischen Schriftzeichen am Ring.

  • "Hmm..."
    Aemilia runzelt nachdenklich die Stirn. Sie nimmt den Ring noch einmal genau unter die Lupe, kann jedoch auch nichts entziffern.
    "Puh... Das kann ich nicht lesen. :( Dazu müssten wir wohl einen Gelehrten befragen."
    Sie überlegt, ob sie jemanden kennt, der solche merkwürdigen Zeichen lesen kann, jedoch fällt ihr auf Anhieb niemand ein.
    "Das klingt nach einer interessanten Bekanntschaft!" lächelt sie schließlich. =)
    "Sag... Hast du dich etwa ein wenig... näher mit ihr angefreundet?"
    Ihr Grinsen gewinnt etwas verschmitztes und sie mustert Ganymed genau.

  • "Vielleicht ist es auch nur ein Verzierung und gar keine Schrift. Sieht nämlich sehr komisch aus." Ganymed blickt auf den Ring und zuckt ratlos mit der Schulter.


    "Aber kennen tue ich Niobe wirklich nicht. Sie war ja nur wenige Momente in der Casa Decima Mercator. Und ich konnte nur kurz mit ihr sprechen." Er lächelt leicht bedauernd. Doch schnell lächelt er wieder fröhlich und sieht fragend zu Aemilia.


    "Und, Domina, gefällt Euch Euer neues Pferd gut?"

  • "Am besten fragen wir sie einfach, wenn wir sie einmal wieder sehen... =) Vielleicht ergibt sich ja schon bald eine Reise in die Casa nach Tarraco. Dort müsste sie dann ja sein..." lächelt Aemilia.


    "Mein Pferd? Ohja! Es ist wunderbar! =) Auf Maysoon zu reiten ist wie... wie fliegen, wenn ich wüsste wie fliegen ist..."
    Sie grinst und steht dann von ihrem Platz auf. =)
    "So, jetzt will ich aber mal sehen, ob ich hier nocht noch was tun kann. Außerdem wollte ich Diana noch ein Opfer darbringen... =) Wenn du magst, kannst du mir dazu ein bißchen Musik machen..."
    Aemilia lächelt Ganymed lieb zu und macht sich dann ans Werk.


    Sim-Off:

    ...um mal wieder in aktuellere Zeitebenen zu kommen. :D

  • Sim-Off:

    Ohje, tut mir leid! :( Vor lauter Hochzeit und so hab ich den Thread die letzten Tage ganz vergessen... Sorry!


    Aemilia ist gerade ganz uns gar in eine Schriftrolle vertieft, als sie plötzlich merkt, dass sie angesprochen wurde. Sie schreckt auf und sieht ihr Gegenüber überrascht an. Ein freundliches Lächeln tritt auf ihr Gesicht und sie legt das Schriftstück rasch beiseite. =)
    "Oh... Salve! =) Ja, die bin ich. Was kann ich für dich tun?"
    Rasch erhebt sie sich und sieht ihn neugierig an.

  • Sim-Off:

    Ach... nicht schlimm. Ich hab wohl laut geräuspert... bis in die Casa Octavia :D


    Constantius schwingt sich vom Pferde und erwiedert das freundliche und sanfte lächeln mit dem Selbigen.


    Ich hörte ihr kümmert euch hier um die Armen, Fremden und Ausgebeuteten... Stimmt das?

  • Sim-Off:

    Nicht ganz. :D Ich hab in der Casa Didia geheiratet. Das in der Casa Octavia ist eine Verlobung und eine andere Decima! :D


    Aemilia grinst breit.
    "Ja, das tu ich, soweit es mir möglich ist. =) Außerdem beten wir die Göttin Diana an und bringen ihr Opfer dar..."
    Sie mustert Constantinus lächelnd.
    "Aber du siehst mir nicht gerade nach einem Armen und Ausgebeuteten aus..." ;)

  • Sim-Off:

    Oooops... *peinlich sei* Ihr seht euch so ähnlich... sied ihr Zwillinge? :D


    Constantius muss etwas lachen...


    Nein verehrte Dame, sicher nicht. Ihr übrigens auch nicht, ganz im Gegenteil ihr seid sehr schön.


    Kann man euch denn bei jener Aufgabe irgendwie helfen? Mit Naturalien? Villeicht kämen wir ins... Geschäft?

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