Officium DXIV Magistra Scrinorium

  • Das erfreut mich zu hören! Danke ich nehme gerne einen Becher Wasser an, die Reise aus Rom war doch anstrengender als ich dachte.
    Nun du wirst sicher wissen wollen ob ich für diesen Beruf auch geeignet bin? Wenn ich meine bisherige militärische Laufbahn mal kurz schildern darf.
    Ich kam beim Germanen feldzug als Eques der ALA II hier nach Germania superior, musste einige Kontrollritte in dieser Gegend durchführen. so kann ich sagen dass ich mit diesem Gebiet hier vertraut bin. Ich wurde dann zu den Cohortes Urbanae nach Rom versetzt, wo ich zuerst den Posten des Princeps Prior und später als Centurio diente. In dieser Dienstzeit bei den Urbanern habe ich einiges über die Verbrechensbekämpfung gelernt, und ich denke, dass es hier in Germanien keine anderen Arten von Verbrechen gibt, als in Rom!


    Ich wartete darauf was Britannia dazu zu sagen hatte, und ob dies genug für den Posten des Regionarius war.

  • Sie war aufgestanden und hatte ihm einen Becher Wasser gereicht.


    Wirklich sehr interessant was du bisher gemacht hast und es hört sich für mich sehr gut an. Doch das Letzte Wort hat der LAPP Meridius. Du wirst noch bei ihm vorsprechen müssen und er wird dann die abschließende Entscheidung treffen. Ich werde dir aber ein Schreiben mitgeben, dass ich deine Einstellung sehr befürworte.

  • Dankend nahm ich den Becher entgegen und leerte ihn in 2 zügen. Endlich war meine Kehle vom Straßenstaub nicht mehr ausgetrocknet.

    Entschuldige bitte mein Trinkverhalten, aber ich musste den Staub einfach hinunterspülen! Ich danke dir, dass ich in deinen Augen würdig genug für diesen Posten bin, und ich werde mich dann auch sogleich auf den Weg machen!

  • Venusia machte sich sofort daran, dass Schreiben aufzusetzen und als soe fertig war, überreichte sie ihmdie Schriftrollte.


    An den
    Legatus Augusti Pro Praetore
    Maximus Decimus Meridius



    Salve Decimus Meridius,


    Marcus Annaeus Scipio stellte sich heute in meinem Officium vor und bewarb sich für den Posten des Regionarius. Im Gespräch mit ihm nannte er mir seine bisherigen Referenzen, welche meiner Meinung nach ausgezeichnet sind. Auch machte er im Laufe des Gespräches einen sehr kompetenten Eindruck auf mich.


    Ich empfehle ihn für diesen Posten und befürworte seine Einstellung sehr.



    Vale


    Venusia Duccia Britannia


    Ich wünsche dir viel Glück und Erfolg beim Gespräch mit dem LAPP.


    Venusia lächelte ihn freundlich an.Sie hoffte inständig, dass die beiden sich einigen konnten und der alte Rehionarius endlich in den Ruhestand gehen konnte. Es musste sicherer in der Regio werden und hier stand jemand vor ihr, dem sie es zutraute dies auch zu schaffen.

  • Ich nahm die Schriftrolle entgegen, warf einen kurzen Blick darauf und musste ein wenig schmunzeln


    Ich danke dir für das in mich gesetzte Vertrauen!


    Dann erhob ich mir und reichte ihr die Hand


    Vale und nochmals danke!


    Dann machte ich mich auf den WEg zum LAPP

  • Sie konnte wieder arbeiten gehen und saß vertieft in einigen Wachstafeln und Schriftrollen, die nun bearbeitet werden mussten als es an der Tür klopfte. Heute machte sie sich nicht die Mühe etwas Platz auf ihren Tisch zu bekommen. Es würde eh nichts helfen und bat den jenigen rein, der zu ihr wollte.

  • Venusia sah ihren ehemaligen Magistraten ein wenig verwirrt an. Hatte sie einen Temrin vergessen? Sie konnte sich an nichts erinnern...Nichts destotrotz machte sie sich dann gleich mal auf den Weg hinüber.

  • Schweigend trat ich in die Curia, ignorierte dieses eine Mal die Anmeldung beim Scriba. Welcher Teufel hatte die Stadtverwaltung geritten, sich solchen Hochmut zu erlauben? Ein Magister Officiorum läuft der Welt hinterher. Die Stadtverwaltung lässt laufen. Sollte ich sie deswegen nun lieben oder hassen? Jedes ehrliche Wort ausgemerzt im Feuer der Erkenntnis. Der Magister Officiorum, einem Bettler gleich. Vielleicht war ich ein Bettler und wusste es nicht. Vielleicht war Meridius der Patrizier, der dem Bettler entweder die Münze hin wirft, oder ihn mit dem Stock davonprügelt. Gefangen in der Problematik kam ich vor das Officium der Magistra. Eine ehrliche, tüchtige Frau? Oder nur die Reflektion ihrer Zeit, ein Versuch, besser, schneller, härter zu sein als ihre Konkurrenten? Ich hatte sie alle gesehen auf der Rostra, Mannsweiber, bessere Männer, gescheiterte Wahrheiten. Sollte ich ihnen die Münze hin werfen oder sie davonprügeln? Der Konservatismus war das Heil des einfachen Menschen. Der Liberalismus das Heil des kollektiven Menschen. Wahrscheinlich trug ich beide Ansichten in meinem Körper, verachtete doch beide. Hin und hergerissen zwischen Vaterlandsliebe und Liebe zu den Frauen sollte ich mich nun entscheiden? NEIN. Niemals würde meine Basis fester stehen, mich nicht konsequent zu entscheiden.
    Schweigend klopfte ich an die Porta des Officiums.

  • Als sie das Klopfen hörte, legte sie wie immer ihre Sachen bei Seite um dem Besucher das Gefühl zu vermitteln ihre volle Aufmerksamkeit genießen zu dürfen. Sie rief ein freundliches Herein dem wartenden zu und wartete nun selbst lächelnd auf den den jenigen, der eintreten mochte.

  • Ich trat ein, lächelnd, schon fast freundlich blickend. Das Officium war nett eingerichtet, einer Beamtin angemessen. Und sie blickte mich gerade so an, als wäre hinter mir Meridius. Wenigstens bemühte sich diese Beamtin darum, Aufmerksamkeit zu suggerieren. Mit einem freundlicheren Lächeln registrierte ich diese Aufmerksamkeit. Ein Novum, fast schon selten geworden in der Curia. Ein menschliches Wesen, dazu fähig, geschäftig zu sein und trotzdem galant. Bevor sich meine schmeichelhaften Tiraden überschlugen, traf ein Funke dieses Lügengemäuer und ließ es in Flammen aufgehen. Sie war zwar ein Vorbild an Tüchtigkeit, aber sicher auch nicht weniger fehlbehaftet als die anderen Mitarbeiter der Stadt- und Regioverwaltung.

    "Salve, Magistra. Ich hoffe nicht zu stören."


    Würde sie mit 'ja' antworten, konnte ich sie offen für schwachsinnig erklären. Würde sie mit 'nein' antworten, war das nur eine entschuldigende Schmeichelei, um nicht zu signalisieren, wie beschäftigt sie doch war. Alles in allem war es mir egal. Der Hauptgrund meines Erscheinens schien wichtiger denn je. Eine Audienz in der Regie. Der Gedanke hämmerte durch meinen Kopf. Und sie würde ihre Audienz erhalten.

  • Nein, du störst mich nicht. Nimm doch bitte Platz. Kann ich dir ein Wasser oder verdünnten Wein anbieten?
    Weiter lächelte sie höflich und durchforschte ihr Gehirn ob sie ihn schon einmal gesehen hatte. Die Leute, die hier eintraten hatten meist einen geraumen Vorteil. Sie wussten wer sie war aber sie nicht immer wer sie waren.

  • Ich lächelte, soweit es meine antrainierte Freundlichkeit zuließ. Kalte Herzschläge unter fester Brust, bereit zu kochen. Gab es in diesem Imperium aus Lug und Trug noch Wahrheit? Wenn ja, wer hatte sie für sich gepachtet? Sicherlich nicht einer unter den Würdeträgern, auch ich nicht. Der Kaiser ebenso wenig. Eine schwache Gestalt auf brüchigem Thron aus Juwelensplittern. Bereit, entwürdigt und enthauptet zu werden. Aber solche Gedanken blieben in jedem von uns verborgen, ob sie nun positiver oder negativer Natur waren. Nichts sollte den heilen Schein trüben, nichts an seiner Unerschütterlichkeit rütteln. Ein Lügengebäude, errichtet um zu fangen. Einzufangen jene, die bereit sind, sich fangen zu lassen. War ich bereit, mich fangen, kaufen zu lassen? War ich dem allen zuwidergelaufen, indem ich den verfehlten Gedanken dachte? Ich war mir nicht sicher. Aber als ich in diesem Augenblick diese Frau vor mir sah, das Produkt dieser neuen, ungezügelten Politik und mich dagegen betrachtete, war mir bewusst, dass dieses Imperium entweder einen Aufbruch in ein neues Zeitalter der Wertelosigkeit und Freiheit gleiten oder zurückfallen würde auf alte Tugenden. Beides hatte seine Reize - beides war mit Tücken beladen. Duccia Britannia, Tiberia Livia, Tiberia Honoria, Gallionsfiguren dieser neuen Zeit. Konnte ich ihnen übel nehmen, dass sie sich vor wagten, um ihren Triumph zu genießen? Ja, ich konnte es. Den Dolch gezückt, die Häscher bereit. Nichts dem Zufall überlassen und doch alles offen. Es würde spannend werden in dieser Schwellenzeit, so ohne Werte und Perspektiven.
    Hatte die Frau vor mir verdient, was ihr aufgetragen wurde in dieser Provinz? Sicher hatte sie das. Jeder, auch der letzte Verteidiger alter Werte musste sich das eingestehen. Jedoch - es gab einen kleinen, aber äußerst feinen Unterschied zwischen wahren Ansichten und denen, die sich gut verkaufen ließen. Wahrheit und Lüge, ein zweischneidiges Schwert. Nichts von beidem sicher, nichts unabhängig vom anderen. Zwei Zustände, koexistent in einem jeden Politiker dieser neuen Zeit.
    Wieder kamen meine Gedankengänge zurück zu dieser Frau, die noch immer ihr zuckersüßestes Lächeln für mich bereit hielt. Scheinbar wusste sie es nicht besser. Sie war die Gallionsfigur dieser Zeit und dieser neuen Verwaltung. Vielleicht war sie es sogar wert, zu überleben.


    "Danke, Wasser genügt schon. Mein Name ist Decimus Pompeius Strabo, Magister Officiorum des Statthalters. Ich möchte dich nicht länger behelligen, als es nötig ist. Daher einfach die Frage: wann wäre es dir möglich, in der Regia zur Audienz beim Legaten zu erscheinen? Am besten eher gestern als morgen. Der Statthalter schickt sich bereits an, seinen Truppenbesuch gen Raetia zu planen."

  • So schenkte sie ihm seinem Wunsch entsprechend Wasser in einen Becher und reichte ihm diesen. Dann nahm sie wieder Platz und hörte ihm zu.
    Dann möchte ich dich hier in der Provinz Willkommen heißen. Ich hoffe, du wirst dich an die Gewohnheiten hier relativ schnell gewöhnen. Es ist hier doch ein wenig anders als in Italia oder Hispania. Wenn du mir einen Termin nennst so werde ich mir diesen frei machen und der Einladung gern Folge leisten.

  • Ich nickte anerkennend. Blies sie da gerade die Wolken hinweg, die sich aufgetürmt hatten in meinem Kopf? Ich hatte ja fast schon zu zweifeln gewagt, dass es in Germanien eine ausschließlich ehrlich und integre Verwaltung gäbe.


    "Das ist die richtige Antwort!", sagte ich lachend.


    "Ich habe mich bereits eingewöhnt, aber einige Sitten in der Verwaltung sind mir nicht gerade geheuer.
    Undgeachtet dessen würde ich Dir vorschlagen, Du kommst gleich morgen in der Früh in mein Officium, ich geleite Dich zur Audienz und gegen Mittag wirst Du Dich wieder Deiner Arbeit widmen können!"

  • Sein Lachen und seine Antwort verwirrte sie ein wenig.
    Darf ich Fragen welche Prüfung ich bestanden habe, oder welches die richtige Antwort war. Auch interessiert es mich was dir so ungeheuer vorkommt. Denn ich gehöre dieser Verwaltung ja ebenso an und bin offen für konstruktive Verbesserungsvorschläge.
    Auch wenn sie gespannt war, was dabei herauskommen würde, wollte sie ihm jedoch noch den Termin bestätigen.
    Ich werde mich dann gleich morgen früh ehe ich woanders hingehe bei dir in der Regia einfinden.

  • "Du machst es schon richtig. Du schiebst keinen Hofstaat aus Scribae vor, um nicht selbst Kontakt zu den Menschen halten zu müssen. Ich schätze Deine Aufgabe als sehr wichtig ein. Und Du erfüllst sie mit dem nötigen Respekt."

  • Ich danke dir für das Lob an meiner Arbeit und der Art, wie ich sie erledige. Doch wo umgibt man sich in der Verwaltung mit einem Stab von Scribae?
    Sie fragte sich wen genau er meinte und ob er ihr das auch verraten würde.

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