"Aristides!"
griff sogleich Gracchus das Wort seines Freundes auf, unfähig dies länger in sich zu halten. Er packte Aquilius erneut bei den Schultern und ein übermäßig erfreutes Glänzen trat in seine Augen, zudem ein euphorisches Lächeln seine Lippen kräuselte.
"Er lebt! Er lebt, Caius! Einen Brief hat er gesandt aus Parthia, ob der Meldung in der Acta Diurna besorgt - und zu Recht. Doch er lebt, ein wenig angeschlagen ob der Kämpfe, doch befindet er sich wohl und nichts wird ihn abhalten können, letzten Endes nach Rom zurück zu kehren. Oh, Caius, ist das nicht eine gar wundervolle Nachricht nach all dieser Tristesse, nicht erbaulicher hätte die schönste, wohl formulierteste und umschweifigste Schrift der Welt mir scheinen können, denn Marcus' Worte, von üblicher Direktheit und Simplizität geprägt, auf dem fahlen Pergament."
Keine Nachricht der letzten Tage, kein Ereignis hatte ihn mehr in Entzücken versetzen können, als jene Worte aus dem fernen Parthia. Was war ein Sitz im Senat, was war ein Platz im Collegium Pontificium noch wert, wenn in der Ferne sein Vetter nicht wie befürchtet, wie längst geglaubt dem Tode Anheim gefallen war?
"Darauf möchte ich mit dir anstoßen, Caius, eine Amphore leeren, zwei und mehr, bis ich das Glas nicht mehr halten kann und dass mich mein Kopf in Tagen noch daran erinnert, dass nichts so wertvoll ist, wie das Leben selbst, dass jeder Tag ein Stück denjenigen gehören mag, welche im Leben bedeutsam sind, denn allzu leicht werden diese daraus entrissen. Keine Arbeit, keine Pflicht könnte dem Gespräch, der Zeit mit dir voran stehen, Caius, niemals. Niemals wieder."
Als wären sie zwei Vettern, welche nichts weiter waren denn Vettern, legte Gracchus Aquilius einen Arm um die Schulter und führte ihn mit sich zum Peristyl der Villa hin.
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