[Triclinum] Speisezimmer

  • "Mattiacus, salve!" Lucilla grinst freudig, als sich ihr Lieblingscousin neben sie setzt. "Es war gestern aber auch ein zu großes Durcheinander; und dabei so schön." Sie seufzt glücklich beim Gedanken an die zurückliegenden Zeremonien. Dann berührt sie ihr Haar und lächelt zufrieden. "Das ist jetzt die neueste Mode in Rom. Findest du es steht mir? Es hat ewig gedauert, bis Ambrosius es so hinbekommen hat, wie es aussehen soll, aber mittlerweile hat er die Technik raus. Man muss ja immer so hinterher sein, wenn man Rom nicht hinterherhinken will." Ein weiters Seufzen folgt, diesmal jedoch schicksalsergeben. Es ist schon nicht leicht im Mittelpunkt der Welt zu leben, vor allem nicht für eine Frau wie Lucilla.


    "Wie geht es dir hier in Germania? Ein wunderschönes Land, nicht wahr? Hast du viel zu tun als Quästor?"

  • "Du siehst wie immer blendend aus." sagte Mattiacus.


    "Meine Amtszeit ist ja schon wiederabgelaufen. Aber Meridius hat mich von einem Teil der Provinz in den anderen gejagt." scherzte Mattiacus.


    "Ich werde aber noch ein wenig in Germania bleiben und erst wieder zu den nächsten CH Wahlen nach Rom reisen."

  • Lucilla lächelt und spart sich das Erröten auf das Kopliment, da sie gerade mit etwas Käse beschäftigt ist. Lachend schüttelt sie den Kopf. "Na das kann ich mir lebhaft vorstellen, Herumscheuchen konnte er schon immer gut." Grindend streift sie mit einem Seitenblick ihren Bruder, bevor sie wieder zu Mattiacus schaut. "Dann hast du sicherlich viel von Germania gesehen?"


    Sie denk über die Zeit bis zu den nächsten Wahlen nach und schaut Mattiacus dann erstaunt an. "Du meinst bis zu den nächsten Wahlen nach deiner Amtszeit? Du willst über Winter in Germania bleiben? Hast du dir das gut überlegt?"

  • "Was soll daran abwegig sein?"


    schaltete sich Meridius nun in das Gespräch ein.


    "Was soll er im Winter in Rom? Senator ist er noch, der Senat wird also kaum nach ihm verlangen. Bis zu seiner nächsten Kandidatur hat er noch Zeit und ich freue mich, wenn er hier bleibt. Wir haben schon ausgemacht, dass wir die Thermen gemeinsam besuchen, auf die Jagd reiten und die Gegend unsicher machen. Ich sitze eh zu oft an meinem Schreibtisch und bin froh, wenn ich jemanden in der Nähe habe, der mich da vielleicht mal rausholt..."


    Meridius lachte.


    "Zudem ist er ein ausgesprochen guter Jurist und da ich diesbezüglich das eine oder andere noch lernen will, passt das ja perfekt."

  • Lucilla zuckt mit den Schultern. "Was soll er im Sommer in Rom? Wann wäre es in Rom angenehmer, als im Winter? Mattiacus ist einer der angesehensten Juristen der Stadt, und für seine Karriere kann es nur gut sein, sich weiter im Zentrum der Welt hervorzuheben."


    Sie schaut Meridius vorwurfsvoll an. "Aber schön, wenn du dann deinen Spaß hier oben hast. Bald hängt sowieso die halbe Familie hier. Und wer denkt an uns in Rom? Die Casa steht bald leer, ich erschrecke mich schon jedesmal, wenn mir Maior über den Weg läuft, weil ich gar nicht mehr damit rechne, irgendwem zu begegnen. Und was ist mit dem Winter, mit dem Schnee, der Kälte? Nur, weil ich nicht mehr im Officium des Cursus Publicus sitze und jeden Tag die Schreckensnachrichten über in Lawinen Verschüttete, im Schneefall Erfrorenen oder im Eiswasser ertrunkene bekommen, heißt das nicht, dass ich mir weniger Sorgen um euch machen würde!" Ein wenig beschämt blickt sie auf ihren Teller, denn eigentlich sind diese Sorgen nichts, von dem ihre Brüder und Cousins etwas wissen müssten, denn sie würden sie eh kaum ernst nehmen, geschweige denn auch nur im Ansatz verstehen. Sie greift nach dem Becher mit verdünntem Wein und murmelt leise "... und dabei sitzt ihr wahrscheinlich in den heißen Thermen und macht euch einen faulen Tag." Dann versteckt sie sich hinter dem Becher und trinkt einem großen Schluck Wein.

  • Meridius lachte.


    "Es ehrt Dich, dass Du Dich so sehr um uns sorgst, Schwester, aber wir sind groß genug und die Winter in Germanien bedeuten nicht das Ende der Welt, auch wenn sie härter ausfallen als in Tarraco oder Rom..."


    Der Wein schmeckte vorzüglich und er stellte nach einem Schluck den Kelch wieder ab.


    "Ich werde auf unseren Schreibtischadvokaten schon aufpassen, keine Sorgen, und wie Du vielleicht weißt, zeigt er Interesse eines Tages ein Kommando bei einer Legion anzutreten. Wo also könnte er besser in die Schule gehen als bei mir? Er ist hier gut aufgehoben."

  • Lucilla stellt ihren Becher wieder ab und gleichzeitig sinken auch ihre Schultern ein Stück herab. "Ja, die Legionspläne..." Vom Regen in die Traufe, als Decima ist man einfach mit seiner Verwandtschaft gestraft. Hoffentlich würde Maior nicht auch noch der Idee verfallen, nach seiner Ämterlaufbahn ins Militär zu wollen. So traurig es ist, dieser Punkt ist es, der Lucilla den Abstand von ihrer Familie nach der Hochzeit nicht gerade erschweren wird; und vielleicht ist dieser Abstand tatsächlich endlich notwendig.


    Sie seufzt schwer. "Finden wir nicht irgendein anderes Thema, als das Militär oder den Winter? Es muss doch in einer so wundervollen Provinz noch bessers zu finden sein, über das es sich zu reden lohnt. Erzählt mir von Mogontiacum. Werdet ihr für mich Zeit haben, wenn ich euch in den nächsten Wochen auch noch besuche? Gibt es einen großen Markt dort? Ist es größer als Tarraco?"

  • Meridius musterte seine Schwester. Sie wollte noch nach Mogontiacum kommen? Sehr gut.


    "Sicher gibt es auch andere Themen. Und auf Deinen Besuch in Mogontiacum werde ich mich freuen. Du bist in der Regia herzlich willkommen und ich werde Dir eines der schönsten Zimmer bereitstellen..."


    Er lächelte.


    "Nur das mit dem Markt dürfte schwierig werden. Er ist zwar größer als jener von Confluentes, doch an Tarraco kommt er nicht heran. Tarraco liegt immerhin am Meer, wir haben schon die Hafenkapazität nicht und bekommen auch nicht die selben Waren. Auch wenn durch die Anwesenheit der Legion natürlich ein gigantischer Umschlagplatz gegeben ist. Nur sind es eben andere Waren, eher mehr einfache Massenprdoukte statt filigrane und sündhaftteure Luxusgegenstände..."

  • Mattiacus lächelte, als sich beide über ihn unterhielten.


    "Angesehnder Jurist, das hört sich gut an, so nehme ich mich gar nicht wahr." sagte Mattiacus.


    "Aber du hast recht Lucilla, ich hab den Winter hier gar nicht bedacht. Ich kenne ja nur Hispanien und Italia im Winter und da muss man keine zweite Tunika anziehen. Mir wird jetzt schon kalt."


    "Ich hoffe, Meridius, das wir auf der Jagd irgendein großes, haariges Biest erlegen, in dessen Fell ich mich wickeln kann."

  • "Ich werde schon etwas finden, was sich zu kaufen lohnt." zwinkert Lucilla ihrem Bruder zu. "Du weißt doch, der Markt, auf dem ich nichts finde muss erst noch erschaffen werden. Was gibt es sonst in Mogontiacum zu sehen?"


    Zu ihrem Cousin hin schüttelt sie gespielt vorwurfsvoll den Kopf. "Ich bitte dich, Mattiacus, du warst Advocatus Imperialis und dann Quaestor Sacri Palatii, das macht einiges her. Also wenn ich mal verklagt werden sollte, dann würde ich mich freuen, wenn ich so einen guten Iuristen wie dich zu meiner Verteidigung hätte. Also nicht, dass ich vorhabe mich verklagen zu lassen, aber ... naja, ihr wisst schon wie schnell sowas gehen kann."


    Den letzten Satz ihres Lieblingscousins überhört Lucilla mal ganz gekonnt. Männer denken auch immer nur an das eine! (:D)

  • "Wir hoffen ja alle, dass es soweit erst gar nicht kommt."


    sprach nun Meridius und nahm einen Schluck von dem guten Wein. Wissen konnte man es jedoch nicht, ihr zukünftiger Gatte hatte eine Affinität verklagt zu werden, und womöglich zog er Lucilla eines Tages mit hinein.


    "Allerdings fällt mir ein, wir in Rom erwartet, dass Du Deine Res Gestae hälst. Hast Du vor diese zu schreiben und von einem Redner vortragen zu lassen oder reist Du selbst hin?"

  • Stimmt, die res gestae, die muss ich ja auch noch halten, dachte sich Mattiacus.


    "Am liebsten würde ich persönlich dem Volk Rede und Antwort stehen und über meine sehr schöne Zeit hier Rechenschaft ablegen. Zuerst würde ich natürlich über die berschwerliche Reise über die Alpen berichten und wenn ich die Zuschauer genug gelangweilt habe, zu dem Teil überleiten, wo du mich kreuz und quer durch die Provinz gescheucht hast um dann mit einer Liebeserklärung an Germanien zu enden."


    Mattiacus nahm einen Schluck Wein.


    "So, oder so ähnlich habe ich mir das vorgestellt. Meinst du nicht ? Nein ?" fragte er vorsichtig.

  • "Nicht gut."


    antwortete Meridius knapp.


    "Die Leute sind nicht daran interessiert wie die Reise war, wie schön oder nicht schön die Provinz ist und welche Schwierigkeiten Du hattest. Sie wollen kurz und knapp wissen, ob Du Deine Zeit hier vertrödelt hast, oder ob Du gearbeitet hast. es reicht voll und ganz, wenn Du sagst, dass Du Deine Pflicht erfüllt hast, dass Du für mich die Getreideversorgung der Provinz, den Zustand der Straßen und Brücken überprüft hast und den Bericht an den Senat verfasstest, und ansonsten mir zur Hand gingst. Mehr wollen sie nicht hören."


    Sim-Off:

    Vergiss den Bericht an den Senat nicht.
    Der ist schon mehr als überfällig!!!

  • Nachdem sich alle Gäste am Buffet bedient hatten und jeder einen Platz gefunden hatte, wollte nun auch Venusia etwas zu Essen holen.
    Soll ich dir etwas zu Essen mitbringen? Möchtest du etwas bestimmtes?
    fragte Venusia ihren Mann und wartete auf dessen Antwort. Froh nahm sie auch zur Kenntnis, dass sich die Gäste unterhielten. Allerdings fand sie Valentin in einer Ecke und seufzte leise. Dann sah sie wieder lächelnd zu Magnus und wartete auf dessen Antwort.

  • Meridius indess speiste an diesem Abend ausgesprochen gut, unterhielt sich mit seinen lieben Verwandten und genoß es, dass so viele aus seiner Familie zusammen waren. Besonders die Anwesenheit von Lucilla hatte er vermisst gehabt und so muserte er sie mit halb brüderlichem, halb väterlichen Blick, hörte den Gesprächen am Tisch zu und kam zu der Erkenntnis, dass er ihr doch gut ging in Rom. Familienfeiern waren etwas schönes.


    "Sag, Schwester, wann kommst Du dann nach Mogontiacum, reist Du mit uns zusammen zurück?
    Iulia würde sich über eine Begleitung im Wagen sicher freuen."


    sprach er seine Schwester dann an, nachdem er so viel gegessen hatte, dass der Magen beinahe platze, so viel getrunken, dass er gerade noch denken und soviel zugehört und erzählt hatte, dass die Zunge gerade noch mitmachte. ( :D )

  • Auch Lucilla hat wie üblich eine Menge gegessen und alle germanischen Gerichte mit dem Prädikat 'von Lucilla getestet und für schmackhaft befunden' ausgezeichnet. Ein Land geht durch den Magen und wenn sie Germania noch nicht gemocht hätte, dann würde sie es spätestens jetzt tun. Lucillas Hinterteil ist auf dem Kobstuhl etwas nach vorne gerutscht und sie hat sich mehr oder weniger bequem zurückgeleht. Es geht einfach nichts über Klinen. Der einzige Vorteil des Korbstuhls ist es, dass man von oben auf alle herabblickt, während die Männer ihren Kopf heben müssen.


    Auf Meridius Frage hin zuckt sie unschlüssig mit den Schultern. "Ich weiß nicht. Wie lange bleibt ihr denn hier? Ich habe noch so viel vor. Die Stadt, der Markt, die Flüsse, das Castellum, der Markt, der Hafen, es gibt ja so viel zu sehen. Außerdem hat mich Valeria gefragt, ob ich sie in Colonia Claudia Ara Agrippinensium besuchen möchte. Ich bin mir zwar noch sehr unschlüssig, doch wenn, dann würde ich das vor Mogontiacum anhängen. Aber mach dir keine Sorge, ich werde mich einer bewachten Reisegruppe anschließen, wenn es soweit ist. Außerdem sollte die Rhenusstraße doch sicher sein, oder nicht?"

  • Meridius lachte.


    "Sicher sind die Straßen sicher. Nur könntest Du doch auch mit uns reisen. Wir dachten daran morgen, übermorgen die Stadt zu verlassen, schließlich hat Magnus jetzt wo er verheiratet ist, besseres zu tun, als seine Verwandtschaft zu bewirtschaften. Er hat eine Frau zu erkunden, liebe Schwester, da bleibt für uns nicht viel Zeit übrig."


    Er ließ sich noch einmal Wein nachschenken.


    "Mogontaicum hat definitiv den größeren und umfangreicheren Markt. Wir haben sogar eine richtig schmucke Basilika, die Dein Verlobter seinerzeits errichten ließ und natürlich unzählige andere Gebäude von Reiz. Die Stadt ist um einiges größer, in ihr befinden sich auch die Verwaltungsgebäude der Provinzverwaltung, die Regia, wir haben schöne Therme, die auch Frauen offen stehen, wir haben gar ein Theater. Ich weiß zwar nicht, ob gerade was ansteht, aber ich bin mir sicher, dass sich eine Extraaufführung für Dich sicher einrichten lässt."

  • Bis jetzt hatte ich mich sehr zurückgehalten, wollte der Familie die Möglichkeit geben, sich auszutauschen, schliesslich hatte auch Meridius seine Schwester schon lange nicht mehr gesehen....


    Doch schaltete ich mich auch in das Gespräch ein....


    "Na, meine Lieben, ich hoffe ihr fühlt euch wohl?! Habt ihr alle genug zu Essen und zu Trinken?"

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