Casa Germanica - Atrium

  • Die Monate waren ins Land gezogen und mittlerweile hatte sich Iduna an ihren neuen Dominus gewöhnt. Auch wenn diese Casa nicht ganz so herrschaftlich wie die flavische Villa war. So kannte sich der Rotschopf in den Gängen mittlerweile aus, ohne sich zu verlaufen. Und dies war auch wichtig. Denn es galt eine Cena vorzubereiten. So hatte es ihr Dominus verlauten lassen.
    Raschen Schrittes eilte die junge Germanin die Flure entlang. Wobei sie deutlich außer Atem war und in einem der Gänge nach Luft schnappen musste. Das Kind drückte in ihrem Bauch, so dass Iduna ihre schmalen Finger schützend dagegen presste. Erst nachdem sie einige male tief durchgeatmet hatte, setzte sie sich wieder in Bewegung. Ihr Ziel; die Küche der Casa.
    In der Küche angekommen pustete sie sich eine ihrer roten Locken aus der Stirn und ertappte sich dabei wie sie begehrlich die Häppchen fixierte, die eine der Küchensklavinnen säuberlich auf einem Tablett drapiert hatten.
    Die Rothaarige hatte sich in der Zwischenzeit in das Atrium gewagt und begonnen die hohen Säulen von etwaigen Dreck und Spinnweben zu befreien. Schließlich sollte heute Abend alles blitzen und blinken wenn die ersten Gäste ihres Dominus eintrafen.

  • Cerretanus selbst hatte sich bisher zurück gehalten. Er war in diesen Dingen Recht unbeholfen und so wurde die Organisation größtenteils, vertrauensvoll, an die Bediensteten weitergegeben.
    Speziell Iduna wurde in die Aufgabe miteinbezogen. Auch wenn sie körperlich etwas eingeschränkt war zählte der Germanicer auf sie.


    Unwissend über den Verlauf der Dinge kam er aus seinem kleinen Cubiculum und ging nach unten.
    Als er das Atrium durchqueren wollte sah er Iduna. Anscheinend war sie in ihre Tätigkeit so dermaßen vertieft dass sie das Erscheinen Cerretanus' gar nicht mitbekam.
    Still beobachtete er das Treiben der Germanin und zufrieden stellte er fest dass sie die Aufgabe ernst nahm. Sie mühte sogar damit ab jede einzelne Säule von gewissen häuslichen Unreinheiten zu säubern.


    Abwartend, auf den passenden Moment, stand Cerretanus da und als sich Iduna von einer der Säulen abwendet sprach er sie an.


    " Iduna. Übertreiben es nur nicht. Du bist nicht die einzige hier im Haus mit gesunden Händen."


    " Ich hab ja keine Ahnung was noch für Firlefanz notwendig ist aber.....da ja alles blüht....kannst du dafür sorgen dass frische Pflanzen im Atrium verteilt werden?" Cerretanus schwebte eine Palme mitten im Atrium vor. Aber dafür müsste man das Becken abdecken um den Baum platzieren zu können.
    Gleich darauf verwarf er die Palme aber sofort wieder. Da Iduna zuvor bei den Flaviern gewesen war würde sie schon wissen wie,was und wo.

  • Völlig in ihre Aufgaben vertieft bemerkte Iduna nicht wie ihr Dominus das Atrium betrat. Mit zusammengepressten Lippen wirbelte sie den Wedel über die hohen Säulen im Inneren des Atriums. Schließlich sollte sich niemand darüber echauffieren das es in der Casa ihres Dominus nicht sauber war. Ob die anderen Haussklaven mit den Gedanken der Germanin übereinstimmten wusste Iduna nicht. Und wenn sie sich diese Frage selbst stellte, so war es ihr doch auch egal. Ihrem Dominus musste es gefallen und niemand sonst.


    Das sie bereits seit geraumer Zeit von ihrem Dominus beobachtet wurde bemerkte Iduna nicht. Erst als sich ihr Dominus zu Wort meldete, zuckte die Rothaarige elektrisiert zusammen. Vorsichtig wandte sie sich ihm entgegen und presste dabei den Wedel gegen ihre Brust. "Dominus ich... ich versuche doch nur das Atrium hübsch zu gestalten." Denn innerlich wappnete sich die Cheruskerin bereits auf eine Bestrafung.


    Ihrem Dominus lag es jedoch fern sie zu bestrafen. Stattdessen gab er ihr einen Ratschlag, dem Iduna mit gespitzten Ohren lauschte. "Blumen für das Atrium." Wiederholte die Rothaarige mit leiser Stimme, damit sie es auch nicht vergaß. "Was für Blumen sollen es sein Dominus? Ihre Lieblingsfarbe? Wieviele Gäste werden zu dieser Cena erscheinen?" Neugierig war sie ja schon die junge Germanin, als sie aus dem Augenwinkel zu ihrem Dominus empor schielte.

  • " Welche Blumen?" "Öhm" Cerretanus hatte sich mit Botanik noch nie wirklich auseinander gesesetzt. Die Frage Idunas überrollte ihn nun wie ein Gespann im Circus Maximus. Aber das Gespann setzte zurück um nochmals über den Germanicer zu rollen. Sicher ist sicher.


    " Also....vllt ein paar Gelbe. Dann noch Rote. Und vllt noch etwas exotisches. Aber.....konkrete Vorstellungen habe ich nicht. Deine Arbeit hier hat ja schon eine großen Teil der Tristesse verblassen lassen. Die Blumen sind das Tüpfelchen."


    "Die Gäste werden jedenfalls in wenigen Stunden hier sein. Ich hoffe die Küche ist schon soweit um alles soweit fertig zu haben dass nicht gewartet werden muss."


    Cerretanus beobachtete die junge Germanin. Würde sie damit zurecht kommen so wage Anweisungen ausführen zu können? Im Großen und Ganzen ließ er ihr freie Hand.


    " Wie geht es dir eigentlich? Grund zur Sorge?"

  • Fragend blickte die Rothaarige zu ihrem Dominus empor. Welche Blumen? Hatte ihr Dominus tatsächlich gerade diese Frage gestellt? Offensichtlich. Und dennoch stand es der germanischen Sklavin nicht zu, diese Aussage für ihren Dominus zu tätigen. Schließlich war der Germanicer ihr Dominus und nicht umgekehrt. Somit lag es nun an Iduna ihren Kopf fragend auf die Seite zu neigen und ihrem Dominus abwartend entgegen zu blicken. Und schließlich war es der Ältere, der seine Stimme erklingen ließ und auf die Frage seiner Sklavin antwortete. “Gelbe und rote Blumen.“ Wiederholte Iduna die Worte ihres Dominus.


    Offensichtlich hatte sie seine Worte tatsächlich richtig verstanden und dennoch waren die Ausführungen ihres Dominus äußerst vage. So dass sich für einen kurzen Augenblick eine steile Falte zwischen Idunas Augenbrauen bildete. Dieses kurze kräuseln der Stirn verschwand dann auch schon, als ihr bewusst wurde, dass ihr Dominus was die Auswahl der Blütenpracht freie Hand ließ. “Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen Dominus. Die Gäste werden sich über die Blütenpracht freuen.“ Erklärte der Rotschopf mit einem leichten Lächeln auf ihren Lippen, als sie ihren Blick über die Töpfe mit den bereits gezüchteten Blüten gleiten ließ. Dann jedoch war es erneut ihr Dominus der Idunas Aufmerksamkeit auf sich lenkte. “Die Küchensklaven haben sämtliche Speisen zubereitet und warten lediglich darauf servieren zu dürfen.“ Erklärte Iduna mit leiser Stimme und schielte dabei aus dem Augenwinkel zu ihrem Dominus empor.


    Als der Römer dann jedoch in Erfahrung zu bringen versuchte wie es um ihren Gesundheitszustand bestellt war, weiteten sich die Augen der Rothaarigen für einen kurzen Augenblick. “Mir.. mir geht es gut Dominus. Ich habe keinerlei Beschw.. Beschwerden.“ Beeilte sie sich hastig hinzuzufügen und versuchte verzweifelt ihren hastig pochenden Herzschlag unter Kontrolle zu bekommen.

  • Alles bisher geschaffene und erreichte war verloren

    Die Vwrwandtschaft hatte sich wie Assfresser auf sein Leben gestürzt und es ausgeweihdet. Nicht mal kalt war sein Corpus, keinerlei Versuche ihn zu finden hatten sie unternommen.

    Aculeo stand im Atrium und begann fast zu weinen als er sich umblickte.

    Er schüttelte sich kurz. Einerseits den Zorn abzuschütteln andererseits auch aufgrund der Kühle die sich in dem Haus breitgemacht hatte.

    Seine Schritte führten ihn in die Bibliothek.

  • Wieder einmal daheim. Die seltenen Momente die er genoß, abseits der Kanzlei, abseits des Trubel. Wobei.. Er musste schmunzeln...er war selten unter Menschen. Somit war es stark überzogen zu behaupten es wäre ein seltener Moment abseits des Trubels und so.

    Aber nur war er eben wieder einmal daheim. Leer wsr das Haus imd erneut überrannt ihn ein Moment von Melancholie.

    Wie voll war die Hütte als er on Rom ankam, mit somit wir nichts in den Taschen, seinen Bruder an der Hand und sogut wie nichts an Wissen.

    Sein Bruder Marcus, jener als er und doch früher gestorben. Seine Onkel, oft eine Anlaufstelle um sich nit Wissen zu bereichern oder um Hilfe zu bitten. Alle jene die er kennengelernt hatte und kannte war nun weit weg oder tot.

    " FEROX...FEROX? BIST DU DA?" Wie so oft brüllte er aus reiner Kust und Laune durchs Haus. Wie oft er dafür Insgeheim verflucht wurde wollte er gar nicht wissen. Es kostete ihm einen amüsierten Lächler bei dem Gedanken.


    Ferox war bei den Cohorten und es war erst gestern gewesen das er dem jungen Germanicer begegnet war.

  • An seinem heutigen freien Tag hatte Ferox der Casa Germanica einen Besuch abgestattet. Das tat er regelmäßig, denn er war gern hier und genoss den kurzen Ausflug ins zivile Leben. Meist blieb er nur eine Stunde, selten einen freien Tag, so wie heute. Mit Büchern, gutem Essen und dem Wunsch nach Ruhe hatte er sich nach einem ausgiebigem Bad in seinem Zimmer verschanzt. Was ihren Hang zu innerer Einkehr und Literatur betraf, waren viele Germanicii sich ähnlich.


    Ein Sklave klopfte vorsichtig und informierte Ferox, dass man unten seinen Namen rief, denn Paullus Germanicus Aculeo war heimgekehrt. Rasch legte Ferox sein Buch beiseite, heute nicht Miles Germanicus Ferox, sondern einfach nur Ferox, der Mann, der sein Haus und seine Familie vermisst hatte. So kam er auch nur in weicher Haustunika mit einem locker sitzenden Gürtel und leichten Sandalen zu Aculeo.


    Ferox begrüßte seinen Verwandten mit einem Lächeln. "Ah, Aculeo. Salve und willkommen zu Hause. Gutes Wetter hast du mitgebracht. Schön, dass wir uns heute einmal erwischen. Ansonsten verpassen wir uns leider zu oft." Er meinte, einen Anflug von Schwermut im Gesicht des Verwandten zu sehen, wollte aber warten, ob dieser von selbst darüber sprechen würde.

  • Da kann ich dir nur zustimmen." Aculeo nickte lächelnd.

    Ferix hatte recht. In den Jahren in denen Ferix nun schon in Rom war begegnete man sich vllt ein- höchsten zweimal.

    " Und das gute Wetter liegt wohl daran das es den Göttern gefällt wie du dich anstellst. Ist es möglich etwas Essen und Trinken zu bekommen? Ich habe die Übersicht verloren wer hier noch im Hausstand ist und wer nicht."


    " Könnte ja in Ruhe dabei plaudern, falls es deine Zeit erlaubt. Vieles wird mir entgangen sein."

  • "Das lässt sich einrichten!" Ferox winkte eine Sklavin heran und wies sie an, das Triclinium für Aculeo und ihn vorzubereiten, weil der Verwandte hungrig war. Da die Sklaven der Germanicii es schon geahnt hatten, weil Heimkehrer meist einen gesunden Appetit mitbrachten, waren die ersten kalten Speisen bereits zusammengestellt und jemand hatte sich aufgemacht, einen guten Wein aus dem Keller zu holen.


    "Wir können uns schon mal langsam in Richtung Triclinium bewegen. Wenn wir ankommen, wird dort schon alles vorbereitet sein." Er setzte an, loszuschlendern und im Gehen weiterzuplaudern. "Unser Hausstand ist ruhig, Aculeo. Die meisten unserer Verwandten hat es in die Provinz verschlagen."


    Sie erreichten das Triclinium.

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