• Wenn es einen Mann in der Acta gab für spezielle Aufträge, dann war das Tullius. Gut, Columnus gab es auch noch, aber dessen... Spezialität war... noch spezieller. Oder besser gesagt einfach anders.
    Tullius in jedem Fall gehörte zu jenen Männern, die sich in der Halbwelt Roms bewegten wie ein Fisch im Wasser. Er war derjenige, der die meisten Informanten aufzubieten hatte, ohne dass jemand ahnte, wer das genau sein mochte... weshalb sein Netz funktionierte. Weshalb sie ihm vertrauten.


    Sein Netzwerk war es allerdings nicht, das ihm im Augenblick half, sich durch Rom zu bewegen. Es war mehr ein angeborenes Talent einfach unaufällig zu sein... und natürlich das Chaos, das gerade ausgebrochen war. Die Gerüchte verbreiteten sich wie ein Lauffeuer, während die Urbaner gerade erst angefangen hatten, überall Ausrufer zu postieren und die Leute nach Hause zu treiben... ergo war im Moment genug los auf den Straßen, um noch unbemerkt und unbehelligt von A nach B zu kommen, erst recht, wenn man nicht herumstolperte und brüllte und Fragen stellte und Antworten wollte, sondern offensichtlich sehr zielgerichtet irgendwohin ging. Ganz so, als wolle man gerade eh nach Hause, um einfach nur... nun ja: weg von der Straßen zu sein. Die Casa Pompeia zu erreichen war also das geringste Problem, aber das war Tullius auch vorher schon klar geworden. Eher leise klopfte er an... aber doch kräftig genug, dass es von innen wohl gehört werden würde, jedenfalls wenn der Ianitor an seinem Platz war. Und als die Tür sich öffnete, verkündete er: „Salve... ich komme von Decima Seiana. Mit einer Botschaft für die Lectrix.“

  • Von der Tür öffnete sich nur das kleine Scharnier auf Augenhöhe, mit dem man ein kleines Fenster öffnen konnte. Nach der Anordnung der Cohortes Urbanae war man besser vorsichtig und machte nicht die ganze Tür auf. Man konnte ja nie wissen, wer da hereinwollte. Der alte Grieche schaute also durch das vergitterte Loch und fragte nur: “Welche Nachricht?“ Wenn es nur ums Überbringen einer Botschaft ging, musste er ja die Tür jetzt nicht öffnen. Das konnte man auch mündlich überbringen.

  • „Der Notstand, die Unruhen...“ Tullius machte eine knappe Kopfbewegung, die hinter ihn weisen sollte, auf das in diesen Straßen nur mäßige Chaos im Vergleich zu dem, was woanders los war. „Es gehen die wildesten Gerüchte um, aber die meisten haben etwas gemein: der Kaiser sei tot, heißt es. Die Auctrix hat Leute losgeschickt, um herauszufinden was dran ist an der Sache.“ Und damit wartete Tullius erst mal die Reaktion hinter der Tür ab.

  • Was bitte war das für eine Nachricht? “Also soll ich ihr ausrichten, dass die Auctrix Leute losgeschickt hat, um nachzufragen, was an den Gerüchten dran ist, ja? Gut, kann ich machen.“
    Dafür hätte man nun nicht unbedingt extra einen Boten schicken müssen, aber was machte sich der Grieche auch Gedanken über die Meinungen hochgestellter Damen? Hier würde die Auctrix wohl kaum die passende Antwort finden, lag doch kein toter Kaiser irgendwo in einer Abstellkammer herum, und die Lectrix war in den letzten Tagen auch kaum außer Haus gewesen.

  • Eine Augenbraue wanderte hoch. „Nein“, antwortete Tullius ein wenig herablassend und mit kaum verhohlenem Spott – weil seiner Meinung nach völlig klar war, was der Lectrix ausgerichtet werden sollte. Dass er sich mit dieser Einstellung kaum Freunde gemacht hatte bislang, störte ihn wenig und führte schon gar nicht dazu, seine Art mit Menschen umzugehen zu ändern. „Die Auctrix wollte lediglich, dass die Führungsriege der Acta informiert ist. Über die Gerüchte. Über ihr Vorgehen. So weit möglich.“ Der Vibienus war in der Redaktion gewesen, die Germanica hingegen so weit fort, dass sie kaum zu erreichen war... mal ganz davon abgesehen, dass sie wohl auf dem Landgut ihres Mannes bei Misenum weilte, also vermutlich bereits besser Bescheid wusste als sie hier in Rom. Tullius zuckte die Achseln. „Es haben offenbar genug Gerüchte denselben Kern, um davon auszugehen, dass es stimmt. Interessiert deine Herrin vielleicht.“ Er besah sich die Augen hinter dem Türschlitz kurz, bevor er abschließend fragte: „Soll ich noch auf eine Reaktion von ihr warten?“

  • “Ich werde es ihr ausrichten. Ich denke, ein weiteres Warten wird nicht nötig sein.“ Was sollte seine Domina auch dazu sagen, dass es eben viele Gerüchte gab, dass der Kaiser tot war? Machen konnte sie daran sowieso nichts. Vermutlich stimmte es sogar, aber selbst dann konnte seine Herrin wohl kaum etwas tun. Und wenn er sie das Haus zu diesen Zeiten verlassen ließ, würde sein Herr ihn wohl schwer bestrafen.
    “Vale und viel Glück da draußen.“

  • Tullius nickte. „Vale“, machte er, legte kurz zwei Finger an seine Stirn in einem vagen Gruß und verschwand dann in den Straßen.

  • Zitat

    Original von Titus Duccius Vala


    Titus Placcus
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/22.jpg]


    Was hatte er sich während der Ausgangssperre mit den Dingern rumgequält! Die Ohren hatten sie ihm vollgeschrien, und sein ganzes mickriges Cubiculum in einer der Insulae in Ostia stank nach Vogelmist. Er hatte sich so sehr an die Viecher gewohnt, dass er schon vergessen hatte, dass sie überhaupt nicht seine eigenen waren, sondern einfach nur abzuliefern... in Rom... bei dieser Adresse. Den mit einem Tuch bedeckten hölzernen Käfig sorgsam neben der Porta abgestellt klopfte er kräftig an, und hoffte, dass er einen nicht allzu schäbigen Anblick bot.

  • Zunächst öffnete sich nur die kleine Klappe auf Augenhöhe. Prüfend sah der Ianitor nach draußen, wer da vor der Tür stand, ehe er die Tür richtig aufmachte. In diesen verrückten Zeiten musste man aufpassen, wem man die Tür öffnete. Es konnte ein Bote sein, oder eine Abordnung Prätorianer.
    Sein Blick fiel fragend auf das große Gestell, das mit einem Tuch verdeckt war, und kurz darauf später noch viel fragender auf den Mann, der damit unterwegs war und angeklopft hatte. “Ja bitte?“ eröffnete er also die Konversation mit dem unbekannten Fremden.

  • Zitat

    Original von Titus Duccius Vala


    Titus Placcus
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/22.jpg]
    Dem Öffnen der Türe folgte ein kalter Lufthauch durch die Straßen der Placcus frötseln ließ: "Sa.. Salve, ich bin Titus Placcus. Ich habe hier etwas abzugeben für Gaius Pompeius Imperiosus und Huna Axilla... von Titus Duccius Vala, aus Aegyptus. Hier ist ein Brief...."
    Sprach's, zuckte erneute unter einem Kälteschauer zusammen und hielt dem Mann eine versiegelte Schriftrolle mit dem Siegel des Absenders entgegen:



    "Es wurde darum gebeten, das Geschenk so lange verhüllt zu lassen, bis die Empfänger es sich gemeinsam ansehen können... eh.. keine Sorge, ich habe den Käfig heute erst gereinigt. Ist beinahe blitzblank...", fügte der Bote hinzu, und begann von einem Bein auf das andere zu wechseln um sich ob der plötzlich auftretenden Kälte warm zu halten. War es heute morgen nicht relativ warm gewesen? Welcher Gott hatte ihnen nun das hier eingebrockt?

  • Der Ianitor sah sich das Siegel an und warf noch einen Blick auf den verhüllten Käfig. Ein Löwe würde da wohl kaum drin sein, und wenn der Bote hier damit so herumlief, wohl auch sonst nichts gefährliches.
    “Wäre besser gewesen, du hättest einen Termin ausgemacht. Du wirst warten müssen.“
    Er öffnete die Tür ganz und führte den Mann mitsamt seinem Käfig ins Tablinum.

  • Zitat

    Orginal von Titus Duccius Vala


    Ein Bote aus Aegyptus, der sich seine Arbeit hatte besser entlohnen lassen als jeder popelige Tabellarius des Cursus Publicus, da seine Arbeit auch ungleich gefährlicher war, kam zur Casa der Pompeii und klopfte mit Blick zur Straße an. Sobald sich auch nur das kleinste Zeichen eines Offiziellen bot, würde er in der Gruppe der Bettler verstecken, die sich stets vor den Häusern der reicheren Familien Roms versammelten.


    "Salve.. ich bringe Nachricht aus Aegyptus für den Hausherrn.. vertrauliche Nachricht. Also persönlich.", nannte er den Grund seiner Anwesenheit als man sich ihm am Tor zeigte, und wartete darauf eingelassen zu werden. Sollte der Ianitor weitere Informationen verlangen, würde der Bote sie schließlich nennen müssen, aber vielleicht reichte dies ja schon.

  • Da der Grieche seinen Job schon seit ettlichen Jahren machte und sein Herr nicht gerade wenige ähnliche Besuche in den letzten Tagen gehabt hatte, nickte er nach einer kurzen Musterung und bat den Boten herrein ...


    "Folge mir!"

  • Wie von Axilla gebeten erschien Seneca nur einen Tag nach erhalten der Nachricht in der Casa Pompeia. Es würde vor dem wahrscheinlichen Bürgerkrieg wohl der letzte Besuch sein, und so hatte sich Seneca etwas mehr Zeit gekommen.


    Kräftig klopfte der Prätorianer an die Porta...

  • Der Ianitor öffnete die Tür. Kurz wurde sein Gesichtsausdruck fragend, als er erkannte, dass hier ein Prätorianer vor der Tür stand. Immerhin standen die nach den ganzen Hausdurchsuchungen nicht unbedingt auf der Liste der beliebtesten Besucher. Da er allerdings allein war und nicht eine ganze Cohorte im Gepäck hatte, gab es wohl keinen allzu großen Grund zur Besorgnis.
    "Ja bitte?" fragte er also freundlich, was es denn geben würde.

  • Seneca trat ein Stück vor,
    "Salve, Optio Aulus Iunius Seneca ist mein Name, ich wünsche meine Cousine Iunia Axilla zu sprechen.", diese hochnäsigen Ianitoren regte Seneca immer auf aber damit musste er wohl leben..

  • Es war nicht allzu lange her, dass Iunia Axilla einen Brief an Purgitius Macer geschrieben hatte, da stand dessen Laufbursche auch schon vor der Tür der Casa Pompeia und klopfte an, denn es galt einen Termin für eine Cena abzusprechen, zu der die Iunierin seinen Herrn offenbar einladen wollte. Soviel wusste der Laufbursche und dazu hatte er noch eine Liste von möglichen Terminen im Kopf, von denen nun eben einer vereinbart werden sollte.

  • Der Ianitor öffnete dem Boten die Tür. “Ja bitte?“, fragte der ältere Grieche dann auch gleich den Mann vor ihm, um den Grund für dessen Anklopfen zu erfahren.

  • "Salve", grüßte der junge Mann. "Mein Herr, der Consular Purgitius Macer schickt mich, da ihn Iunia Axilla zu einer Cena eingeladen hat, für die noch ein Termin vereinbart werden soll", erklärte er dann sein Anliegen.

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