Wenn es einen Mann in der Acta gab für spezielle Aufträge, dann war das Tullius. Gut, Columnus gab es auch noch, aber dessen... Spezialität war... noch spezieller. Oder besser gesagt einfach anders.
Tullius in jedem Fall gehörte zu jenen Männern, die sich in der Halbwelt Roms bewegten wie ein Fisch im Wasser. Er war derjenige, der die meisten Informanten aufzubieten hatte, ohne dass jemand ahnte, wer das genau sein mochte... weshalb sein Netz funktionierte. Weshalb sie ihm vertrauten.
Sein Netzwerk war es allerdings nicht, das ihm im Augenblick half, sich durch Rom zu bewegen. Es war mehr ein angeborenes Talent einfach unaufällig zu sein... und natürlich das Chaos, das gerade ausgebrochen war. Die Gerüchte verbreiteten sich wie ein Lauffeuer, während die Urbaner gerade erst angefangen hatten, überall Ausrufer zu postieren und die Leute nach Hause zu treiben... ergo war im Moment genug los auf den Straßen, um noch unbemerkt und unbehelligt von A nach B zu kommen, erst recht, wenn man nicht herumstolperte und brüllte und Fragen stellte und Antworten wollte, sondern offensichtlich sehr zielgerichtet irgendwohin ging. Ganz so, als wolle man gerade eh nach Hause, um einfach nur... nun ja: weg von der Straßen zu sein. Die Casa Pompeia zu erreichen war also das geringste Problem, aber das war Tullius auch vorher schon klar geworden. Eher leise klopfte er an... aber doch kräftig genug, dass es von innen wohl gehört werden würde, jedenfalls wenn der Ianitor an seinem Platz war. Und als die Tür sich öffnete, verkündete er: „Salve... ich komme von Decima Seiana. Mit einer Botschaft für die Lectrix.“