Politische Laufbahn neben Ämterlaufbahn...

  • Ich hab jetzt einige Tage mit mir gehadert, ob ich es noch mal ansprechen will. Nachdem ich aber eben die Liste der Kandidaten zur nächsten Wahl durchgegangen bin, brannte es mir doch zu sehr unter den Nägeln.


    Ich finde es äußerst bemerkenswert, dass über der Hälfte der Kandidaten entweder dem Militär, den Vigiles oder der CU angehören. Ich frage mich da allen ernstes, wie wollen diese Kandidaten gleichzeitig zwei Jobs erledigen? (Da ich bezweifel, dass nur einer von ihnen seine Laufbahn für die politische Laufbahn aufzugeben gedenkt.) Sowohl jedes Amt im Cursus Publicus als auch die Militärberufe sind Vollzeitjobs und wohl kaum in kurzer Zeit zu erledigen.


    Ich finde es unschön, wie zwei Karrieren zur selben Zeit her gemacht werden und der Politikerjob hier zum Hobby und netten Nebenjob dekradiert wird. Gleichzeitig Ruhm und Ehre einheimsen, aber trotzdem das sichere Gehalt von den militärischen Posten bekommen und diese fest in den Händen behalten. In meinen Augen sollte das so nicht sein und ich fände es gut, wenn da mal was gemacht wird.


    Ich lass mich jedoch auch gerne aufklären, sollte dies so historisch korrekt sein :)

  • Gewöhnlich ist es so, dass man, wenn man gewählt wird, in seinem alten Amt (übrigens egal ob beim Militär oder in der Zivilverwaltung oder im Priesterwesen) pausiert. Das Gehalt wird in dieser Zeit nicht weitergezahlt, sondern man bekommt, basierend auf dem letzten Einkommen, einen Prozentsatz als Aufwandsentschädigung. Man wird auch nicht befördert, solange man im Cursus Honorum dient.
    Es gibt nur selten Ausnahmen von der Regel des Pausierens, gewöhnlich dann, wenn es eine ID ist, die ein Kommandoposten hat, der nur ungern leer gelassen werden soll. Aber das war in der Vergangenheit wirklich sehr selten der Fall.

  • Stimmt, Corus.


    Artoria, in meinem Fall kann ich dir auch ein Beispiel geben. Ich bin nun Optio und bilde Probati aus, falls ich dann Quaestor werden sollte, so lasse ich mich nicht mehr in der Castra blicken, da ich ja nun in der Politik tätig bin und für diese Zeit dem Militär ja praktisch nicht mehr angehöre.
    Meine Probati darf ich demnach nicht ausbilden, mir werden auch keine Befehle von Vorgesetzten erteilt. Ich habe nun sozusagen einen neuen Beruf, der alte pausiert, wie von Corus sehr schön erläutert.


    Prägnant gesagt, ich habe ein anderes Tätigkeitsfeld und ich bin also für diese Legislaturperiode Politiker, kein Soldat mehr. :)

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    Ich finde es unschön, wie zwei Karrieren zur selben Zeit her gemacht werden und der Politikerjob hier zum Hobby und netten Nebenjob dekradiert wird. Gleichzeitig Ruhm und Ehre einheimsen, aber trotzdem das sichere Gehalt von den militärischen Posten bekommen und diese fest in den Händen behalten.


    Was das Gehalt angeht, hat Corvus das eh schon erläutert.
    Der Politikerjob ist aber kein Hobby und Nebenjob, denn man braucht den CH (zumindest die zwei unteren Stufen), um im Militär eines Tages auf einen Rang befördert zu werden, der den Stand eines Senators voraussetzt.


    Ich persönlich bin sehr dagegen, diese Ausnahmen zu gewähren, wenn man Kommandeur einer Einheit ist, wir haben jetzt - mittlerweile - sehr viele Spieler in den verschiedenen Einheiten, so daß eine Vertretung (beispielsweise der Praefectus Castrorum) für zwei oder vier Monate durchaus mal "Kommandeur spielen" könnte. Früher allerdings war man sowohl Kommandeur als auch Politiker im CH, ich aber rate das niemandem an aus eigener Erfahrung. (Zur Erklärung: als ich Konsul war, war ich nebenbei Kommandeur der CU UND der CP und das war Stress pur für mich. Aber damals waren noch nicht so viele Spieler hier und der CH auch befüllt werden.)

  • Auch ich halt nichts von Doppelbesetzungen und verwehre mich wehement gegen anderweilige Angaben, weil du den Cursus Publico anführst, muß ich davon ausgegen, das du entweder gegen mich oder Waldemar intrigierst.


    Sowohl mein ehemaliger Posten des LACP ist verwaist, als auch der Posten des PV Waldemar zu Germanien. Nur leider muß man eben im Cursus Publico wenn möglich täglich und das mehrmals am Tage online sein, es ist daher verständlich, das man in der Chefetage dabei darauf erpischt ist die PV zu halten, die sich dieser Bürde annehmen.


    Waldi wird im Falle einer Wahl z.B. unentgeltlich seinen Posten weiter betreuen, obwohl er es nicht müßte. Ich denke, deine Kritik ist dabei nicht angebracht.


    Natürlich würde ich mich freuen, wenn der Posten des LACP nach meiner Rückkehr aus der Politik noch frei wäre, aber selbst wenn dies nicht der Fall sein würde, fände ich sicher eine Aufgabe dem Reich und dem Kaiser zu dienen. Soll heißen, wenn sich jemand mit vorzüglichen Eigenschaften darauf bewirbt, wird Hungaricus sicher nicht abgeneigt sein, diesen Posten neu zu besetzen.


    Das zu den Gerüchten wir würden auf unseren Posten festkleben.


    Aber vielleicht ist es wahrlich das Beste, die letzten Sesterzen Aufwandsentschädigung noch zu streichen, um dem Pöbel seinen letzten Willen zu geben. Es nützt ja eh nix, die Dienste am Reich werden eh erst und vielleicht anerkannt, wenn der Totengräber den Haufen auf dem jeweiligen Grab mit der Schaufel fest angeklopft hat.

  • Ich kann mit Stolz behaupten, immer nur ein Amt ausgeübt zu haben. Entweder war ich bei der Truppe, oder aber im Cursus Honorum. Beides hätte ich gleichzeitig nie gespielt. Weil ich denke, dass Realismus und Fairness zusammengehören. Des weiteren vertrete ich schon lange die These, dass jemand der nicht wenigstens in der Provinzverwaltung oder im Militär, oder wo auch immer weit genug hoch gekommen ist und etwas geleistet hat, erst gar nicht zum Cursus antreten sollte. Der Cursusu Honorum sollte nicht dazu missbraucht werden, dass Nobodys beweisen, dass sie was können. Denn oft läuft es so, dass sie gewählt werden und dann bedeutungslos wie sie schon immer waren, bedeutungslos abwesend sind, oder bedeutungslos agieren. Schnellschüsse fabrizieren und unüberlegt handeln. Und das tut weh.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    Gern würde ich auch den Vollzeitjob in der Legion neben dem des Quaestors weitermachen, aber ich darf es nicht. Dass dies eine große Belastung wäre, steht außer Frage.


    Das würde hier auch nicht gehen. Wie man aus Hungaricus' Worten eh schon rauslesen kann: Ausnahmen gab es nur für Kommandeure. Ein Optio der kandidiert, ist anschließend kein Optio mehr.
    Das Unrealistische an der Sache ist, daß eine Nicht-wahl keinen Einfluß auf den Werdegang hat, man bleibt in dem Rang, welchen man während der Kandidatur inne hatte. Besser wäre es natürlich, wenn die Milites sich freistellen lassen müssten etc.

  • Hmm also ich kann die Kritik nicht nachwollziehen. Ich weiß zwar nicht wie es bei den Kommandeuren aussieht aber ich habe als ich Optio war kommandiert und mußte auch um Urlaub/ Freistellung bieten und bin so auf der "Warteliste" zum Offizier eher wieder nach unten gerückt (zumindestens denke ich das mal). Von daher brachte mir der CH nicht nur Vorteile

  • Im Endeffekt ist es ja nur ein Spiel hier und ich will nicht unbedingt jemand den Spass verderben. Aber in meinen Augen passt das ganze System so nicht mit meiner (vielleicht lückenhaften) Vorstellung vom römischen Imperium zusammen.


    Entweder man macht Karriere im Militär und ist dort für lange Zeit verpflichtet. Wenn man nicht nur seinen Militärdienst ableisten will, um eben im CH seinen Karrierestart zu haben. (Da stimm ich Dir auch voll und ganz zu, Meridius). Dafür sollte man jedoch seine militärische Laufbahn augeben. Nicht beides nebenher laufen haben, mit nur Unterbrechungen darin. Entweder man ist Soldat oder Politiker. Dass man später als Politiker dann Aufgaben bekommt, die in diese Richtung gehen, ja gut. Das ist ja historisch korrekt.


    Aber eine Frage brennt mir da noch unter den Nägeln. Sind die Quaestoren früher tatsächlich in die Provinzen entsandt worden?


    Medicus Germanicus Avarus: Ich hab mich verschrieben 8o In meinem ersten Beitrag wollte ich eigentlich Cursus Honorum schreiben, wie ich auf den CP gekommen bin, ist mir schleierhaft. "Jedes Amt im Cursus Honorum und im Militär sind Vollzeitjobs..." So war es gemeint.


    Also war das auch keine Anspielung auf Dich. Und intrigieren tu ich ganz bestimmt nicht, da ich weder einen Charakter habe, der im CP ist noch in irgendeiner Zeit dort landen wird ;) Außerdem kenn ich die Charaktere im Spiel auch gar nicht. Ich hatte aber CH gemeint oben :(

  • Ja schon richtig bloß was hier auch immer nen bissel vergessen wird, ist die Verteilung der IR Bevölkerung auf die einzelnen Staatsdienste.


    1. Es gibt hier recht wenig Bürger die nicht in irgendeiner Weise im Staatsdienst sind und damit meine ich jetzt nicht den CH


    2. Davon sind, ich schätze mal gut die Hälfte beim Militär
    3. Wenn man sich jetzt dafür entscheiden würde daß alle die ihn die Politik gehen nicht mehr zum Militär zurückgehen, hat das Militär nach 3 Amtsperioden kein Personal mehr. :D


    4. Also müßte der CH vielleicht länger sein oder es mehr Zivilisten geben die in den CH gehen was auch nichts bringt weil dann die Verwaltungsstrukturen zusammenbrechen


    Ist jetzt nur so ne kleine Überlegung meinerseits

  • Zitat

    Original von Publius Decimus Lucidus
    Das würde hier auch nicht gehen. Wie man aus Hungaricus' Worten eh schon rauslesen kann: Ausnahmen gab es nur für Kommandeure. Ein Optio der kandidiert, ist anschließend kein Optio mehr.


    Schon klar. ;)


    In erster Linie Verantwortungsgefühl (dabei ist jetzt schon der für mich mit Abstand günstigste Zeitraum für eine Kandidatur) aber auch gefürchtete Entzugserscheinungen haben mich hoffen lassen, eine fiktive ID in der Legion führen zu dürfen, leider geht das eben nicht. Glücklicherweise spiele ich nebenbei die Gruppen-ID, bei der mein Anteil wohl sprunghaft in die Höhe steigen wird. :D



    Nach meiner Ansicht sollte der Zeitraum im CH auf jeden Fall bei der Berücksichtigung der Dienstzeit und anstehenden Beförderungen rausgerechnet werden. Da stimme ich Cyprianus zu.


    Auch Medeia muss ich im Grunde Recht geben, wenn sie sagt, dass man entweder Soldat oder Politiker sein sollte. Vielleicht könnte man für die Zukunft einmal eine Regelung finden... Senatorische Kommandeure sind ja nur für die Legionen und die CU vorgeschrieben. Diese Kommandos sind höchst begrenzt und erfordern keineswegs einen Massendurchlauf an militärischen Kandidaten durch den CH. Bei mir ist es auch mehr starkes Interesse, was mich dazu bewegt. Da man ja mehrere IDs spielen darf, wäre aber eine strikte Trennung nach meiner Ansicht nicht zu viel verlangt. Das würde sogar den Einheiten zugute kommen.


  • Sicher erforden sie kein Massendurchlauf, aber auch um zum Ritter geschlagen zu werden (jaja ich weiß dumme Formulierung) kann es nur gut sein zum CH zu gehen und nochmal man muß sich die Bevölkerung hier anschauen. Wenn das Militär keine Leute mehr zum CH entsendet hat das CH rund die Hälfte aller Kandidaten verloren. Bleiben die Verwaltung und der CD. Der CD ist schon unterbesetzt daß sie sich hüten werden Leute zum CH zu bringen. Auch die Verwaltung ist unterbesetzt als das sie sich leiten können ständig Leute "hinversetzen" können. Bleiben also noch die ohne Amt und würden die aber eher selten sind;)


    Vielleicht sollte man daher hier beim CH wenigstens einmal der Spielbarkeit der Historie vorrang geben. Das römische Reich hatte genug Einwohner damit die Ämter besetzt werden konnten ohne daß da was zusammenbrach hier ist es nicht so


    (wene gnaze Sache bezieht sich darauf sollte es so geändert werden)

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    Entweder man macht Karriere im Militär und ist dort für lange Zeit verpflichtet. Wenn man nicht nur seinen Militärdienst ableisten will, um eben im CH seinen Karrierestart zu haben.


    Offen gesagt erkennst du zwar ein Problem, aber nicht die Wurzel desselben. Diese Situation im IR entsteht nicht dadurch, daß man als Soldat in den CH problemlos einsteigen kann..
    Das eigentliche Problem ist, daß jede ID von 0 anfangen muß. Ein Adliger (das ist bewusst schwammig formuliert, damit meine ich nicht nur Patrizier) beginnt nicht als Probatus in einer Legion. Er steigt höher ein. Ein Politiker stand wohl kaum in einer Schlacht in der ersten Reihe. Aber das Rangkonzept des IR basiert zur Zeit auf Aufstiegsmöglichkeiten, Karriere von ganz unten nach ganz oben. Daraus ergeben sich dann einige Ungereimtheiten, wie eben auch die Tatsache, daß man im IR keine Politikerkarriere nach historischem Vorbild hinlegen kann.


    Zitat

    Aber eine Frage brennt mir da noch unter den Nägeln. Sind die Quaestoren früher tatsächlich in die Provinzen entsandt worden?


    Bisher wurde mir zwar gesagt, daß die Angaben auf imperiumromanum.com problematisch sind, aber bisher wurde nicht widerlegt, daß es sie gab. Laut ir.com war es sogar die Mehrheit der gewählten Quaestoren welche in die Provinzen geschickt wurden.

  • Zitat

    Original von Publius Decimus Lucidus
    Aber das Rangkonzept des IR basiert zur Zeit auf Aufstiegsmöglichkeiten, Karriere von ganz unten nach ganz oben. Daraus ergeben sich dann einige Ungereimtheiten, wie eben auch die Tatsache, daß man im IR keine Politikerkarriere nach historischem Vorbild hinlegen kann.


    Aber für einen Patrizier dessen Pater Familias zum Beispiel in einer hohen Position ist, dürfte es doch auch im IR kein Problem sein über diese Beziehung einen besseren Posten zu bekommen als ein Plebeier.

  • Also verstehe ich das richtig dass man wenn man zb Optio ist und dann in den CH will und man die Wahl gewinnt, das Amt des CH innehat und dann nach Abschluss wieder Optio ist, als sei nix gewesen? Was sind denn die Vorraussetzungen für den CH und warum muss man zweimal im CH gewesen sein damit man in nen bestimmten Rang aufsteigen kann?

  • Zitat

    Original von Ioshua Hraluch
    Aber für einen Patrizier dessen Pater Familias zum Beispiel in einer hohen Position ist, dürfte es doch auch im IR kein Problem sein über diese Beziehung einen besseren Posten zu bekommen als ein Plebeier.


    Für ein Mitglied der Nobilitas: Ja.
    Patrizier: Nein.


    Liegt ganz einfach daran, daß die Patrizier keine allzu hohen Posten belegen und nicht so viel Verantwortung übernehmen und demnach für die Obrigkeit präsent sind wie die Consulare.

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