Valetudinarium - Krankenhaus

  • " Was, wie....draussen? Um was zu tun?" Irgendwie verlor Appius gerade den Überblick. Er konnte sich nicht entsinnen die beiden irgendwie eine Aufgabe zugeteilt zu haben.


    " Sag Mal. Hast du mir irgend ein. Gift verabreicht? Auf den Kopf bin ich ja nicht gefallen. Da bin ich mir sicher."


    Und jetzt sollte er sich auch noch umdrehen. " Wie du meinst. Nur...." Appius drehte sich nun langsam zur Seite. Eine Braue hob sich und ein erleichtert es Seufzen war zu hören. Die Seitenlage war momentan die beste. Die nächste Drehung machte den angenehmen, schmerzfreien Augenblick zunichte.


    Scharf atmete der Furier aus als erneut der Schmerz schlagartig vom Rücken in sein Bein floß.


    " Sch......" entfuhr es ihm um darauf aufmerksam zu machen dass es in keinster Weise bequem war.

  • "Du liegst richtig - wahrscheinlich hast du eine Rauchvergiftung. Da kann man schon mal etwas plemplem werden."


    Scato griff nach einer Schere und zerteilte die Tunika seines Optios vom unteren Saum angefangen hoch bis zum Halsausschnitt der Länge nach entzwei. Einer der Capsarii zog ungläubig die Brauen hoch, doch Scato merkte davon nichts und schnippelte weiter, bis der Stoff auseinander fiel. Er musste die Wirbelsäule sehen und da er keinen magischen Blick hatte, der durch Stoff drang, hätte er alternativ Cerretanus damit quälen müssen, ihm nun auch noch das Kleidunggstück über den Kopf zu zerren, während er auf dem Bauch lag. Da empfand er den Verlust der ohnehin nach Rauch stinkenden Tunika als das kleinere Übel. An dieser im Grunde nicht falschen, aber etwas chaotischen Lösung merkte man Scato bei aller Spionage im Valetudinarium dann doch noch die fehlende Erfahrung an. Schlussendlich nahm er Cerretanus auch noch den Gürtel und den Waffengurt ab, beides legte er auf einen Tisch.


    "Sooo", sagte Scato in professionellem Ton und schaute, ob er Unregelmäßigkeiten bei der Anordnung der Wirbel sah, Prellungen, Blutergüsse und was sonst noch alles an Rückenverletzungen von außen sichtbar werden konnten. Da der Schmerz ins Bein ausstrahlte, hatte er vor allem das Kreuzbein als Quell des Übels im Verdacht.


    "Das wird jetzt vermutlich weh tun. Ich fange oben mit der Untersuchung an und arbeite mich nach unten hin vor."


    Um sicher zu gehen, woher der Schmerz kam, begann er vom Haaransatz an, jeden Wirbel einzeln mit den Fingern entlangzufahren. Der angewandte Druck war deutlich. Bei einer Verletzung würde die Reaktion nicht zu überhören sein. Langsam arbeitete Scato sich die Wirbelsäule hinunter, bis er beim Steiß angelangt sein würde. Dabei plauderte er, um Cerretanus die Nervosität zu nehmen.


    "Lurco sollte Kyriakos suchen, also muss er dessen Aufenthaltsort ermitteln. Pullus ist bei ihm. Und dann wolltest du noch zwei unscheinbare Kameraden, die sich unauffällig verhalten, für eine Mission. In der Castra wolltest du sie instruieren. Also habe ich Quietus und Tarpa gesagt, sie sollen als Träger mitkommen, so hast du sie gleich vor Ort."

  • Asoooo. Na wenn du meinsz dass dir beiden geeignet sind. Da wo wir nun in der Castra sind kann ich ja erklären was ich vorhabe.". Niemand wusste davon dass sich in der Zwischenzeit mehrere Dinge ereignet hatte die Einfluss auf den Plan derls Optios hatten.


    " Also. Die b Iden sollen sich im "Esel" umsehen und umhören. Unauffällig. Aber nicht zu unauffällig. Die beiden werden schon wissen wie sie sich verhalten sollen.


    Diese Spekubke ist strategisch gut platziert und man konnte von dort Aktionen starten und steuern wie wir sie gerade eben erlebt haben." Die Gedankenspielerei half Appius ein wenig seinen miserablen Zustand vorübergehend auszublenden.


    " Wenn Lurco wieder in der Castra auftaucht soll er sich bei mir melden. Und wenn ich gerade auf dem Locus sitze. Die Aussagen sind wichtig."


    Das nun seine Tunika in Fetzen an ihm ging störte nicht sonderlich. Die Ware sowieso nicht mehr bei brauchbar gewesen, höchstens als Putzfetzen.


    Als Scato mit seiner fummelei knapp über dem Steiß Bein ankam und dort herum drückte verkrampfte sich der Furier und zuckte herum.


    " Genau da."

  • Pullus


    Pullus trat ein und hatte Nicon im Schlepptau.
    "Salvete Optio und Scato. Ich bringe Dir auf Wunsch den Zeugen Nicon. Lurco ist unterwegs die anderen Zeugen zu befragen und vorzuladen", erklärte Pullus freundlich und schob Nicon vor seinen Optio. Er wartete ab, was Cerretanus entscheiden würde. Falls er nicht gebraucht wurde, würde er sich wieder Lurco anschließen.


    Er warf Scato einen wissenden Blick zu, da dieser ganz in seinem Element war.

  • "Wieso könnt ihr nicht anklopfen?", fauchte Scato, der gerade die verletzte Stelle entdeckt hatte und den Finger darauf liegen ließ, allerdings ohne Druck nun.


    Dass Cerretanus nackt auf der Pritsche lag, war gleichgültig, die Kameraden sahen sich ohnehin täglich in den Thermen und den abgestumpften Lupo würde es keinen müden Blick kosten. Aber dass Pullus und Nicon Cerretanus verletzt und mit Schmerzen im Gesicht sahen, das störte Scato. So gesehen zu werden, das gefiel kaum einem.


    Er wartete darauf, ob Cerretanus die beiden noch mal vor die Tür schicken wollte.

  • So, wie Pullus dreinschaute, konnte Scato ihm kaum böse sein, auch wenn er ihn bei seiner ersten richtigen Untersuchung störte. So wurde Scatos Blick ein wenig milder, während er darauf wartete, dass Cerretanus das weitere Vorgehen entschied. Damit ihm beim Warten nicht langweilig wurde, schaute er, ob die verletzte Stelle bereits von außen demoliert aussah, oder ob der Optio vielleicht mit einer Prellung davongekommen war.

  • Nicht wirklich erfreut über die Situation musterte der Optio nun den Burschen. Das war einer jener die damals im Ganymed arbeiteten und überlebt hatte.


    Appius war momentan aber überhaupt nicht in Stimmung, besser gesagt in der Lage, ein Verhör zu führen. Oder...eine Befragung.


    " Lurco......übernimm du die Befragung. Irgendwie ist mir gar nicht wohl zumute. Ich bin mir sicher dass du das schaffst." Der Furier hatte Vertrauen in den jungen Miles. Er wusste das diese Art von Arbeit Purgitius lag.
    So übertrug er diesem nun die Verantwortung und die Entscheidung.

  • Pullus


    Pullus war etwas verwirrt, das sein Optio ihn für Lurco hielt. Aber der Mann lag im Krankenhaus, da er in die brennende Ruine gestürmt war um die Kameraden zu retten. So nickte er nur dienstbeflissen, er würde den Befehl direkt an Lurco weitergeben. Ob hier nun Lurco selbst stand, war nicht wichtig.


    "Wird erledigt Optio, die Zeugen werden befragt. Wir kümmern uns um alles, mach Dir keine Sorgen", sagte Pullus aufmunternd.


    Er packte Nicon am Oberarm und verließ mit ihm das Krankenzimmer. Vor der Tür blieb er stehen und schaute den Zeugen beschwörend an.


    "So Du hast es gehört, Lurco soll Deine Befragung durchführen. Er wollte zu Kyriakos, also machen wir uns auf den Weg zum Ganymed. Ich hoffe wir können bald Licht in das Dunkel bringen und den Fall aufklären. Die Stunden der langen Messer müssen enden Nicon. Folge mir", sagte Pullus und machte sich mit dem Burschen gemeinsam auf den Weg zum Ganymed.

  • Scheinbar hatte Cerretanus mehr Rauch eingeatmet, als gut für ihn war. Aber darum war er nun ja hier in guten Händen. Bald würde er wieder auf dem Damm sein. Kaum waren Pullus und Nicon fort, begann Scato wieder, um die schmerzende Stelle herum die Muskulatur einzudrücken, um die Ausdehnung der Verletzung herauszufinden und zu fühlen, ob der Knochen beschädigt war.


    Sim-Off:

    Bitte beschreiben, was Scato herausfindet.

  • Jedesmal wenn Scato drückte verkrampfte sich de untere Rücken des Furiers und ein stechender Schmerz breitete sich aus. Appius selbst hegte nun verzweifelt den Verdacht dass es sich um etwas schwerwiegenderes handeln dürfte.


    " Was kannst du feststellen? Ich verspüre immer wieder den Schmerz wenn du an dieser Stelle herum drückst." Dabei drehte er einen Arm nach hinten und drückte ebenfalls an jene Stelle bzw stellen an der sich der Schmerz am deutlichsten meldete.


    " Ich kann mich ja bewegen. Nur schmerzt es bei gewissen Bewegungen. Wäre das möglich wenn ein Wirbel verletzt ist? Vllt ist da auch einfach nur etwas verklemmt? So fühlt es sich zumindest an "


    Mit freundlicher aber bestimmter Stimme informierte er den Capsarius.

  • Sacto drückte noch mal kräftig nach, um sicher zu gehen. "Der Knochen ... fühlt sich intakt an", erklärte er, während sich seine Finger um die schmerzende Stelle herum ins Fleisch bohrten. "Vielleicht ist da etwas eingeklemmt."


    Er warf einen Blick zum Optio valetudinarii, der sich neben ihn gesellt hatte und die gleiche Prozedur beim bedauernswerten Cerretanus wiederholte, um Scatos Diagnose zu bestätigen. Da er richtig diagnostiziert hatte, durfte Scato weitersprechen.


    "Du benötigst eine Massage, um die schmerzende Stelle zu lockern. Allerdings wird sie nicht angenehm. Dann benötigst du Schwimmübungen, damit das Bein sich bewegt, ohne belastet zu werden. Manchen hilft Wärme, manchen hilft Kälte - was bei dir hilft, musst du ausprobieren."


    Da der Optio valetudinarii keine Einwände hatte, nickte Scato zufrieden.


    "Ich verpasse dir die Massage gleich."


    Er wies einen Capsarius an, ihm Massageöl zu bringen, schmierte seine Hände ein, verschränkte die Finger und drückte die Handflächen knackend nach vorn. Dabei grinste er breit und unprofessionell, ohne es zu merken. Während sein Optio litt, war Scato bester Laune.


    "Bereit?"

  • " Immer, Scato. Immer" Zumindest war Appius der Meinung er wäre bereit. Was dann kam würde ihm wahrschienlich eines besseren belehren da Scato schon eine Warnung ausgesprochen hatte.


    " Du empfielst also ein Besuch in der Therme? Danach. Sofern ich dazu in der Lage bin.." " Vllt werde ich jetzt im Moment bereuen dass du nun Capsarius bist aber...schlimmer als der Tod kanns ja net werden."

  • Und so begab es sich, dass Optio Furius Cerretanus von seinem künftigen Capsarius eine Massage seines unteren Rückens samt Hinterteil bekam. Scato drückte zwar nie auf den Nerv, doch er walkte und zog massierend an der umgebenden Muskulatur, um die Verklemmung zu lösen. Er gab sich große Mühe, denn immerhin war dies die Gelegenheit, seine Eignung für die Zusatzqualifikation unter Beweis zu stellen.


    "Ich denke", ächzte er, als er gerade Cerretanus´ Bein in einem merkwürdigen Winkel drehte, um die Gelenke auf Spannung zu bringen, "hier muss noch jemand anderes ran. Das sitzt ziemlich tief. Ich habe Angst, dass ich was kaputt mache. Ich muss Terpander holen."


    Serranus, der Optio valetudinarii, hob bedeutungsschwer die Brauen. In seinem eigenen Valetudinarium brauchte er sicher nicht die Hilfe irgendeines dahergelaufenen Griechen. Er bedeutete Scato, beiseite zu treten und griff nun selbst nach dem Bein. Ein kurzer Ruck und ein Knacken - und vermutlich ein fürchterlicher Schrei - würden den eingeklemmten Nerv nach der vorbereitenden Lockerung wieder an Ort und Stelle befördern.

  • Entspannend.....es war wirklich entspannend und das merkte man an der Haltung in der Appius auf der Pritsche lag. Muskeln könnten geknetet werden ohne dass sich Scato dabei die Finger versuchte. Die Beweglichkeit der Gelenke würde geschmeidiger. Der Schmerz im Rücken ließ stetig nach doch dann, Scato hörte auf zu massieren.


    Da Knacken verursachte eine neuerliche Verspannung. Mehr aus Schreck als aus Schmerz. Der Schmerz kam errst Wimpernschläge. Furius schrie kurz auf, wirklich nur kurz. Ein kurzer Moment der Stille machte sich breit. Die Gesichter der beiden nebenstehenden Männer wirkten entsetzt als sie ebenfalls das Knacken hören. Oder war es Freude? Der Optio müsste leiden. Wem gefiel dieser Gedanke nicht. Wer wünschte seinem Vorgesetzten und Peiniger nicht alles mögliche an den Hals.? 8)

  • Scato fuhr zusammen, der Schrei war markerschütternd und kam viel später, als er erwartet hatte. Als er verebbte, ließ der Optio valetudinarii gerade Cerretanus vorsichtig wieder los. Scato hingegen trat ans Kopfende und schaute in das Gesicht seines Vorgesetzten, ob der irgendwie bleich war.


    "Wie geht es dir?", fragte er ganz vorsichtig, in Erwartung eines Donnerwetters.


    Vermtulich hatte er gleich zwei würgende Hände am Hals. Dass Cerretanus sich am Anfang entspannt hatte, hatte er durchaus unter seinen Fingern gespürt, nun war vermutlich alles wieder zunichte gemacht.

  • Der Optio valetudinarii erlaubte es. Einer der Capsarii reichte Scato eine frische Tunika, die dieser widerum auseinanderfaltete und Cerretanus so hinhielt, dass er sie sich nach dem Hinsitzen bequem nehmen und überziehen konnte.


    "Ich bring dich zur Therme, Optio, falls du doch noch umkippst. Wo ist dein Badezeug, das bringe ich dir dann nach."

  • " Lass nur Scato. Danke. Ich hab beide Beine und die sind in Ordnung. Und falls ich dich umkippen sollte...weit bin ich ja nicht weg." Appius grinste breit, streifte die frische Tunika über und rutschte von der Pritsche.
    Natürlich wankte der Optio etwas aber mit einem erhobenen Arm deutete er dass sich ja niemand darum kümmern musste.


    " Alles in Ordnung. Nur keine Aufregung. Gleich läuft wieder alles wie geschmiert."

  • Jetzt wurde Scatos Miene etwas giftig. Patienten, die sich gesund stellten. Das kam gar nicht in Frage.


    "Wann du gesund bist, entscheidet das medizinische Personal", legte Scato fest, der sonst eigentlich nicht zum Trotz neigte. Doch jetzt war er besorgt und Cerretanus war offenbar jemand, den man manchmal zu seinem Glück zwingen musste. So stellte Scato sich neben Cerretanus, um ihn zu den Thermen zu führen. Wenn er wieder wankte, würde er ihm unter den Arm greifen. "So, wir können!"


    Er würde ihm unterwegs erzählen, was es für schöne Platzwunden gab, die sich Leute zugezogen hatten, die nach einer Rauchvergiftung allein durch die Gegend getorkelt waren.

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